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Asset Allocation einfach erklärt

„Man sollte nie alle Eier in einen Korb legen“, genau darum geht es beim Asset Allocation. Wie du dein Vermögen aufteilen kannst, erfährst du hier.
Businessmensch stapelt Münzen aufeinander, darübergelegt ein steigender Chart
Redaktion AMEXcited Guide
Redaktion AMEXcited Guide
Das Wichtigste in Kürze
Wer sein Vermögen sinnvoll und gewinnbringend anlegen will, muss sich auch mit Risikomanagement auseinandersetzen. Asset Allocation ist eine Möglichkeit, das eigene Depot ein Stück weit zu schützen. Worum es dabei geht und wie das genau funktioniert, erfährst du hier.
  1. Was ist Asset Allocation?
  2. Vermögen in Anlageklassen aufteilen: So funktioniert Asset Allocation
  3. Neugewichtung durch Rebalancing
  4. Asset Allocation sinnvoll nutzen
  5. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Definition von Asset Allocation: Es handelt sich um die Verteilung deines Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, um Risiken zu streuen und potenzielle Renditen zu optimieren.
  • Anlageklassen: Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Währungen, Kryptowährungen, Sammlerstücke und liquide Mittel sind verschiedene Anlageklassen.
  • Vermögen in Anlageklassen aufteilen: Durch die Streuung deines Vermögens über kaum korrelierende Assetklassen kannst du dein Risiko verringern.
  • Strategische Asset Allocation: Dabei planst du die Aufteilung deines Portfolios in unterschiedliche Anlageklassen langfristig und nach festgelegten Prozentsätzen.
  • Dynamische Asset Allocation: Bei dieser Methode passt du die Aufteilung dynamisch an die aktuelle Marktlage und Wirtschaftssituation an. Gut performende Klassen werden stärker gewichtet.

Was ist Asset Allocation?

Asset Allocation ist der englische Begriff für Vermögensverteilung. Im Prinzip beschreibt der Begriff die Risikostreuung bei der Geldanlage durch Diversifikation. Ein Asset – auf Deutsch Vermögenswert – kann zum Beispiel eine Immobilie, Aktie oder eine Kryptowährung sein. Bei der Asset Allocation verteilen Anleger:innen ihr Vermögen und damit ihr finanzielles Risiko auf verschiedene Anlageklassen.

Die einzelnen Assetklassen reagieren für gewöhnlich unterschiedlich auf sich ändernde Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten und in der Wirtschaft. Floriert die Wirtschaft, profitieren davon üblicherweise die Aktien. In einer Wirtschaftskrise hingegen entwickeln Aktien sich eher schlecht, während Gold als sicherer Hafen betrachtet wird. Solche Wechselwirkungen zwischen den Anlageklassen macht sich die Asset Allocation zunutze.

Vermögen in Anlageklassen aufteilen: So funktioniert Asset Allocation

Im Rahmen der Asset Allocation streust du dein Vermögen also breit über kaum korrelierende Assetklassen, um dein Risiko zu verringern. Zusätzlich sollte das Verhältnis zwischen wahrscheinlichem Risiko und erwarteter Rendite besser sein als bei einem einseitig ausgerichteten Portfolio. Dafür gibt es verschiedene Ansätze.

Quick-Info: Die verschiedenen Assetklassen

Assetklassen, die auch als Anlageklassen bezeichnet werden, sind eine Kategorisierungsmöglichkeit für Finanzinstrumente. Der Nobelpreisträger William F. Sharpe hat 1992 drei Kriterien zur Identifikation von Assetklassen vorgestellt:
  • Sie müssen so voneinander abgegrenzt sein, dass jeder Vermögenswert nur einer einzigen Anlageklasse zugeordnet werden kann.
  • Sie müssen eine ausreichend große Zahl von Vermögenswerten umfassen, um innerhalb dieser Klasse Diversifikation möglich zu machen.
  • Die einzelnen Assetklassen sollten eine möglichst niedrige Korrelation aufweisen.
Nach diesen Kriterien gibt es aktuell 8 klar abgrenzbare Anlageklassen:

Strategische Asset Allocation

Bei der strategischen Asset Allocation planst du die Aufteilung deines Portfolios in unterschiedliche Anlageklassen auf lange Sicht. Ausgehend von deinen Anlagezielen, dem Anlagehorizont, deiner Risikotragfähigkeit und Risikoneigung investierst du dabei feste Prozentsätze in einzelne Klassen.

Diese Aufteilung bleibt dauerhaft bestehen, sollte aber in größeren Zeitabständen regelmäßig überprüft werden: Gelten die ursprünglichen Vorgaben noch, bleibt alles wie gehabt. Haben sich aber beispielsweise die Anlageziele verändert, ist es eventuell sinnvoll, Anpassungen vorzunehmen und das Portfolio umzustrukturieren.

Dynamische Asset Allocation

Wie bei der strategischen Vermögensverteilung wird auch bei der dynamischen Asset Allocation das Portfolio anhand bestimmter Vorgaben prozentual aufgeteilt. Allerdings passt du diese Aufteilung anhand fester Regeln dynamisch an die aktuelle Marktlage und Wirtschaftssituation an.

Üblicherweise wird dabei die Performance der einzelnen Assetklassen betrachtet. Die Klassen, die sich gut entwickelt haben, werden stärker gewichtet, während die Investments in Klassen mit einer weniger guten oder sogar negativen Performance reduziert werden. Dieses Vorgehen wird auch „Umschichtung“ genannt.

Taktische Asset Allocation

Die taktische Asset Allocation geht bei der Aufteilung noch einen Schritt weiter: Auch hier wird das Vermögen langfristig prozentual auf die Anlageklassen aufgeteilt. Um aber kurz- oder mittelfristige Risiken zu vermeiden oder Renditechancen zu nutzen, wird die Aufteilung der Investments innerhalb der Anlageklassen verändert. Dafür werden die einzelnen Branchen, Emittenten oder Titel analysiert und bei Bedarf umgeschichtet.

Neugewichtung durch Rebalancing

Mit der Zeit kann sich die Portfolioaufteilung durch unterschiedliche Wertentwicklungen in einzelnen Anlageklassen von selbst verschieben. Durch eine Neugewichtung, das sogenannte Rebalancing, kannst du die ursprüngliche Verteilung wiederherstellen.

Dabei verkaufst du Anteile der Positionen, die im Rahmen der Portfolioverteilung prozentual gestiegen sind und kaufst von denjenigen nach, die prozentual verloren haben, bis die ursprüngliche Wertaufteilung wieder erreicht ist. Beim Rebalancing geht es nicht darum, den möglichen Gewinn zu maximieren, sondern deine im Vorfeld anhand klarer und wichtiger Kriterien festgelegte Portfolioaufteilung sicherzustellen.

Ein Beispiel: Dein Portfolio war ursprünglich zu 50 Prozent in Aktien und zu 50 Prozent in Rohstoffe investiert. Die beiden Anlageklassen haben sich allerdings unterschiedlich entwickelt. Während die Aktien in den letzten Monaten eine Rendite von rund zehn Prozent erwirtschaftet haben, sind die Rohstoffe um etwa 40 Prozent gestiegen. Dadurch hat sich die Verteilung auf 44 Prozent Aktien und 56 Prozent Rohstoffe verändert. Um wieder die ursprüngliche Aufteilung von 50:50 zu erlangen, verkaufst du Anteile der sich besser entwickelnden Rohstoffklasse und kaufst neue Aktien dazu.

Wichtig: Dieser Ansatz geht davon aus, dass alle Portfoliobestandteile langfristig im Wert steigen – manche stärker, andere schwächer. Bei einem Portfolio, dessen Positionen an Wert verlieren, ist Rebalancing nicht empfehlenswert, da du dabei gerade in diese Verlustpositionen investieren und im Endeffekt Geld verlieren würdest.

Asset Allocation sinnvoll nutzen

Ob du Asset Allocation nutzt und auf welche Assetklassen du dein Portfolio aufteilst, ist von deinem Anlagestil abhängig. Es ist sinnvoll, mit einem:einer Expert:in darüber zu sprechen, wie du dein Portfolio bestmöglich aufstellen kannst. Allgemein lässt sich sagen, dass du mit Risikostreuung durch Asset Allocation dein Verlustrisiko mindern kannst.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Welche Assetklassen solltest du im Portfolio haben?
Welche Assetklassen du im Portfolio haben solltest, hängt von deinem persönlichen Anlageverhalten ab. Vielleicht gehst du für eine höhere Rendite gern ein höheres Risiko ein, vielleicht gehst du lieber auf Nummer sicher. Besprich mit einem Mitarbeitenden deiner Bank oder Anlageberater:innen, wie deine ideale Asset Allocation aussehen könnte und in welche Anlageklassen du investieren solltest.
Was ist strategische Asset Allocation?
Im Rahmen der strategischen Asset Allocation legst du anhand bestimmter Kriterien eine genaue prozentuale Aufteilung deines Portfolios auf unterschiedliche Assetklassen fest. Diese Aufteilung bleibt dauerhaft bestehen, solange die Kriterien sich nicht verändern.
Was ist Rebalancing?
Beim Rebalancing hat sich das ursprüngliche Verhältnis der Portfolioaufteilung durch Unterschiede in der Wertentwicklung verändert und wird durch Zu- und Verkäufe wieder hergestellt.

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