- Warum in Gold investieren?
- Gold zur Diversifikation des Portfolios
- Diese Arten von Gold-Investments gibt es
- Eignet sich Gold zur Altersvorsorge?
- Wer in Gold investiert, sollte abwägen
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das wichtigste aus diesem Artikel
- Gold als Krisenwährung: Gold gilt als sicherer Hafen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und steht kaum mit anderen Anlagetypen in Zusammenhang. Daher nutzen viele Anleger:innen Gold zur Diversifikation ihres Portfolios.
- Diversifikation des Portfolios: Durch das Investieren in Gold kannst du die Risiken in deinem Portfolio breiter streuen und eventuelle Verluste aus Aktieninvestments abfedern.
- Arten von Gold-Investments: Du kannst direkt durch den Kauf von Goldmünzen oder -barren investieren oder indirekt durch den Handel mit Goldminenaktien, ETCs und ETFs.
- Risiken beim Investieren in Gold: Auch der Preis für Gold ist nicht vor Verlusten gefeit. Deshalb raten Expert:innen zu einem Anteil von fünf bis maximal zehn Prozent im Portfolio.
- Eignung zur Altersvorsorge: Die Meinungen gehen auseinander, ob sich Gold zur Altersvorsorge eignet. Es gibt sowohl Argumente dafür als auch dagegen.
Warum in Gold investieren?
Gold gilt als die Krisenwährung schlechthin. Seit jeher steht das Edelmetall in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als sicherer Hafen. Ein Grund dafür ist, dass Gold kaum mit anderen Anlagetypen in Zusammenhang steht. Sinken die Börsenkurse für Aktien, Derivate oder Immobilienfonds, hat das auf den Goldpreis so gut wie keine Auswirkungen.
Oft ist sogar das Gegenteil der Fall: Geht es an der Börse turbulent zu und die Kurse für Aktien und Co. fallen, zieht der Goldpreis meistens an. Aus diesem Grund nutzen Anleger:innen das Gold zur Diversifikation und damit zur Absicherung ihres Portfolios gegen Verluste.
Gold zur Diversifikation des Portfolios
Wie bereits erwähnt, kannst du zur Diversifikation deines Portfolios in Gold investieren. Dadurch streust du die Risiken in deinem Depot breiter. Bedeutet: In für Aktien schwachen Marktphasen kannst du mit Gold als Beimischung eventuelle Verluste aus deinen Aktieninvestments abfedern.
So haben Untersuchungen zur Vermögensallokation ergeben, dass Gold über einen längeren Anlagezeitraum gut für die Absicherung eines Portfolios geeignet ist. Vor allem in längeren Schwächephasen der Aktienmärkte hat sich das Edelmetall als wertbeständiger gegenüber anderen Anlageklassen erwiesen.
Allerdings sollten Anleger:innen bedenken, dass auch der Goldpreis nicht vor Verlusten gefeit ist. Aus diesem Grund raten die Finanzexpert:innen zu einem Goldanteil von fünf bis maximal zehn Prozent im Portfolio.
Kurz erklärt: Diversifikation
Diese Worte stammen übrigens vom US-Ökonomen und Wirtschaftsnobelpreisträger Harry M. Markowitz, der sich damit für eine breite Verteilung von Vermögen auf mehrere Anlageklassen ausgesprochen hat. Bedeutet: Erst wenn du mehrere Vermögenswerte in deinem Portfolio hältst, kannst du die Risiken und Kosten von schwachen Marktphasen reduzieren.
Diese Arten von Gold-Investments gibt es
Grundsätzlich funktioniert der Handel mit Gold auf zwei Weisen: direkt und indirekt bzw. physisch oder über die Goldpreisentwicklung. Folgende Anlagewege bieten sich dafür an:
- Goldmünzen,
- Goldbarren,
- Goldminenaktien,
- Gold-ETCs und Gold-ETFs,
- Goldzertifikate und Goldsparpläne.
Goldmünzen und Goldbarren
Wer Gold physisch besitzen möchte, kauft Goldmünzen oder Goldbarren. Allerdings wird beim Kauf ein Aufschlag auf den Goldpreis erhoben, der vor allem kleinere Mengen Gold verteuert. Die Expert:innen empfehlen daher, bei Goldmünzen wenigstens eine Feinunze Gold (31,1034768 Gramm) und bei Barren mindestens 50 Gramm zu kaufen.
Wer Gold später wieder verkaufen möchte, sollte beim Kauf auf eine Zertifizierung der London Billion Market Association, kurz LBMA, achten, dem weltgrößten außerbörslichen Handelsplatz für Gold und Silber. Wie bei Geldscheinen wird mit einem LBMA-Zertifikat nicht nur die Echtheit bewiesen, sondern auch eine Fälschung erschwert. Und mit dem Zertifikat „Responsibly Sourced & Traceable“ ist seit Kurzem auch Gold als verantwortungsvoll und nachverfolgbar zertifizierbar.
Goldminenaktien
Wer lieber indirekt in Gold investieren möchte, für den bieten sich die Aktien von Goldminenbetreibern an. Allerdings sind solche Papiere oft volatiler als der Goldpreis selbst. Grund dafür ist, dass die meisten Goldminen in Schwellenländern wie Südafrika, Indonesien oder Usbekistan liegen.
Intransparente Arbeits- und Umweltbedingungen bei der Förderung des Metalls sowie politische Unsicherheiten sorgen dafür, dass der Kauf von Goldminenaktien oft mit einer Vielzahl von Risiken verbunden ist. Anleger:innen sollten sich deshalb vor dem Kauf der Papiere ausführlich über die Situation im Herkunftsland informieren.
Gold-ETCs und Gold-ETFs
Wer mit seinem Gold-Investment auf Nummer sicher gehen will, für den könnten sich Gold-ETCs (Exchange-traded Commodities) und Gold-ETFs (Exchange-traded Funds) eignen.
- ETCs sind börsengehandelte Rohstoffe, die wie ein Aktien-ETF funktionieren. Doch statt einen Aktien-Indizes nachzubilden, bildet ein Gold-ETC die Preisbildung des Goldkurses nach. Die meisten Gold-ETCs sind physisch besichert. Das heißt: Im Tresor eines Treuhänders werden echte Goldbarren aufbewahrt. Somit reduziert sich das Emittentenrisiko bei physischen ETCs quasi auf null. Für die Finanzexpert:innen sind Gold ETCs deshalb eine der praktischsten und günstigsten Varianten, in Gold zu investieren.
- ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die – im Fall von Gold – die Entwicklung eines Gold-Indizes widerspiegeln. Zur Absicherung werden auch ETFs mit physischem Gold besichert, das zum Beispiel von einer Bank verwahrt wird. Dabei sind die Goldbarren immer dem dahinterstehenden ETC zugeordnet.
Good to know: Die Vor- und Nachteile von Gold
Vorteile von Gold | Nachteile von Gold |
Da die jährliche Fördermenge überschaubar ist, ist ein völliger Preisverfall bei Gold quasi ausgeschlossen. | Ähnlich wie bei anderen Anlageklassen kann auch der Goldpreis großen Schwankungen unterliegen, Stichwort Goldminen in Schwellenländern. |
Aufgrund seiner Wertbeständigkeit eignet sich Gold zur Risiko-Diversifikation eines Portfolios. | Gold ist seit jeher ein beliebtes Ziel von Spekulant:innen. Den Kauf von physischem Gold sollten Anleger:innen daher ausschließlich bei zertifizierten Händler:innen vornehmen. |
Wer seine Goldmünzen oder Goldbarren nach einem Jahr mit Gewinn wieder verkauft, kann diesen steuerfrei für sich behalten. |
Goldzertifikate und Goldsparpläne
Goldzertifikate eignen sich ebenfalls, um an der Entwicklung des Goldpreises zu partizipieren. Dabei korreliert der Wert eines Goldzertifikats immer mit der Kursentwicklung des Goldpreises. Für Anleger:innen heißt das: Sie können mit Long-Goldzertifikaten auf einen steigenden Goldpreis setzen und mit Short-Zertifikaten auf einen sinkenden.
Wichtig bei Goldzertifikaten: Anleger:innen, die in Gold-Zertifikate investiert sind, sind keine Eigentümer:innen von Gold. Sie profitieren lediglich von der Entwicklung des Goldpreises.
Bei einem Goldsparplan handelt es sich um einen Sparplan, in den Anleger:innen monatlich einen festen Betrag einzahlen. Dieser Betrag wird anschließend in physisches Gold investiert. Im Gegensatz zu einem Sparbuch mit Zinsen handelt es sich bei einem Goldsparplan um ein regelmäßiges Investment in Gold.
Eignet sich Gold zur Altersvorsorge?
Ob sich Gold zur Altersvorsorge eignet, darüber gehen die Meinungen auseinander. Während die eine Seite Gold als dafür gut geeignet hält, rät die andere Seite davon ab.
Diese Argumente sprechen für die Altersvorsorge mit Gold:
- Trotz Rückschlägen unterliegt Gold einer geringeren Volatilität im Vergleich zu anderen Anlageklassen.
- Gold kann auf lange Sicht für Inflationsschutz und Wertzuwächse im Portfolio sorgen.
Diese Argumente sprechen gegen Gold zur Altersvorsorge:
- Bei Gold gibt es keine Zinsen oder Dividenden. Da der Goldhandel auf Basis des US-Dollar erfolgt, können sich Währungsschwankungen negativ auf den Goldpreis auswirken.
- Der Kauf und das Verwahren von physischem Gold bei Banken oder Treuhändern verursacht Kosten.
Wer in Gold investiert, sollte abwägen
Aufgrund seiner Seltenheit ist Gold ein äußerst wertstabiles Edelmetall, das als vorzüglicher Inflationsschutz gilt. Vom physischen Gold, über Gold-ETCs und -ETFs bis zu Goldzertifikaten und Goldminenaktien – Kleinanleger:innen bieten sich verschiedene Möglichkeiten, in Gold zu investieren. Bevor sich Anleger:innen jedoch für eine Option entscheiden, sollten im Vorfeld immer auch das Risiko ihrer präferierten Goldanlage beurteilen. Nur so lassen sich im Nachhinein unangenehme Überraschungen im Depot oder Portfolio vermeiden.