- Hanami: Hintergründe des japanischen Kirschblütenfests
- Wo du die Kirschblüte in Japan am besten bewundern kannst
- Diese Bäume blühen zum japanischen Kirschblütenfest
- Sakura: Das blühende Wahrzeichen japanischer Kultur
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Hanami: Hintergründe des japanischen Kirschblütenfests
Jedes Jahr im Frühling verwandelt sich Japan in ein zartrosafarbenes Blütenmeer. Zur Zeit der Kirschblüte steht in Nippon alles im Zeichen der Sakura – der japanischen Kirschblüte. Unzählige Tourist:innen und Einheimische zieht es in dieser Zeit zu wunderschönen Kirschbaumgegenden.
Die Bedeutung der Kirschblüte in der japanischen Kultur
Kaum ein anderes Motiv ist in Japan so weit verbreitet wie die Kirschblüte. Sie ziert Gebrauchsgegenstände wie Kleidung und Geschirr, wird in Kunstwerken der unterschiedlichsten Stilrichtungen verewigt und hat auch in der Popkultur ihren festen Platz.
Grund dafür ist die Symbolik, die der Kirschblüte in Japan zugeschrieben wird: Sie steht für Vergänglichkeit, für perfekte Schönheit, für Hoffnung und Neuanfang. Damit trifft die kleine Blüte den Kern des buddhistischen Konzepts des „mono no aware“, was frei übersetzt „Pathos der Dinge“ bedeutet und für ein leicht wehmütiges Gefühl angesichts der Vergänglichkeit aller Dinge steht.
Zu Zeiten der Samurai war die Kirschblüte zudem das Symbol für einen würdevollen Tod in der Blüte des Lebens. Kein Wunder, fällt die Knospe doch genau dann vom Zweig, wenn sie auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit angelangt ist.
Seit wann gibt es das japanische Kirschblütenfest?
Die Tradition des japanischen Kirschblütenfests geht zurück bis ins 8. Jahrhundert nach Christus. Erste schriftliche Aufzeichnungen sind aus der Heian-Zeit erhalten, die von 794 bis 1185 dauerte. Ursprünglich konnten nur Angehörige des Adels die Zeit der Kirschblüte in ihren oft eigens angelegten Parks und Großgärten genießen. Später wurden auch für die normale Bevölkerung Parks mit Kirschbäumen angelegt.
Heute ist das Kirschblütenfest in Japan ein gesamtgesellschaftliches Ereignis und das zugehörige Hanami, die Blütenschau, ein fester Programmpunkt im Kalender nahezu jeder Familie.
Wie wird das japanische Kirschblütenfest gefeiert?
Traditionell gehören in Japan zum Hanami gesellige Zusammenkünfte in Parks und Grünanlagen und in privaten Gärten. Sobald die Kirschblüten zu blühen beginnen, werden um die Bäume herum schon früh morgens Sitzflächen für das nachmittägliche oder abendliche Picknick reserviert.
Beim gemeinsamen Kirschblütenpicknick werden mitgebrachte Speisen verzehrt, die meist mit Kirschblüten dekoriert oder rosa eingefärbt sind. Besonders beliebt sind hübsche Bento-Boxen, gefüllt mit verschiedenen Sushi-Sorten und anderen kleinen Gerichten sowie süßen Speisen, etwa Mochi-Eis.
Oft wird Hochprozentiges in Form von Sake serviert. Vor allem in größeren Parks werden während der Kirschblüte zusätzlich Essensstände aufgebaut und Unterhaltungsprogramm angeboten. Abends rücken Lampen die zarten Blüten ins rechte Licht. Diesem Fest beizuwohnen ist ein besonderes Erlebnis. Wenn du nach Japan reist, solltest du wissen, dass mit dem Premium-Versicherungspaket der Gold oder Platinum Card auch deine Familie auf Reisen bestens abgesichert ist.*
Wann ist Kirschblüte in Japan?
Die genaue Zeit der japanischen Kirschblüte variiert je nach Region:
- Im Süden Japans, in der Präfektur Okinawa, beginnt sie bereits Ende Januar.
- Ab Mitte März und bis weit in den April hinein blühen die Kirschbäume auf der japanischen Hauptinsel.
- Die Kirschblüte in Tokio und in Kyoto setzt meist Ende März ein.
- Auf der nördlichen Insel Hokkaido blühen die Kirschbäume Anfang Mai.
Wo du die Kirschblüte in Japan am besten bewundern kannst
Im Frühling sind in fast ganz Japan blühende Kirschbäume zu sehen. An einigen Orten kannst du die Blütenpracht besonders gut genießen:
- Kyoto: Besonders schön sind die Kirschblüten entlang der stillgelegten Bahnstrecke Keage Incline, auch eine Bootsfahrt auf dem Okazaki-Kanal lohnt sich. Empfehlenswert ist außerdem ein Besuch im Maruyama-Park und im Schrein Heian-Jingu sowie ein Spaziergang auf dem Philosophenweg im Bezirk Higashiyama-ku.
- Tokio: Einer der besten Orte, um die japanische Kirschblüte zu feiern, ist der Ueno-Park. Auch den Park Shinjuku Gyoen solltest du besuchen und dir zudem die Kirschbäume entlang des Flusses Sumida anschauen.
- Osaka: Im Kema-Sakuranomiya-Park und im Schlosspark von Osaka kannst du besonders schön Hanami feiern.
- Fukuoka: Während der japanischen Kirschblütenzeit solltest du den Maizuru-Park und den Uminonakamichi Seaside Park besuchen.
Kirschblütenfest in Deutschland: Wo kannst du es feiern?
Nicht nur in Japan kannst du das Kirschblütenfest feiern, auch in Deutschland wird Hanami in einigen Städten zelebriert. Am bekanntesten ist das Kirschblütenfest in Hamburg, das bereits seit 1968 von der japanischen Gemeinde Hamburg ausgerichtet wird. Hamburg ist neben Washington D. C. die einzige Stadt außerhalb Japans, in der offiziell eine Kirschblütenkönigin gewählt werden darf.
Weitere Städte, in denen Hanami gefeiert wird, sind unter anderem:
- Berlin
- Düsseldorf – vor allem im japanischen Viertel
- Bonn
- Hannover
- Frankfurt am Main
Diese Bäume blühen zum japanischen Kirschblütenfest
Sowohl Blütezeiten als auch -farben der verschiedenen Kirschbaumsorten weichen leicht voneinander ab. Um die Zeit der japanischen Kirschblüte zu verlängern, werden deshalb meist unterschiedliche Sorten zusammen angepflanzt. So lässt sich die eigentlich nur etwa zehn Tage andauernde Blütezeit strecken und ein abwechslungsreicheres Farbspektrum erzielen.
Insgesamt gibt es rund 300 verschiedene Kirschbaumsorten in Japan, am häufigsten sind allerdings die Folgenden:
- Die Kawazu-zakura blüht sehr früh im Jahr – normalerweise bereits ab Mitte oder Ende Februar – in einem kräftigen Rosaton. Sie hat eine vergleichsweise lange Blütezeit von bis zu vier Wochen.
- Die Somei-Yoshino ist die am weitesten verbreitete Kirschbaumsorte in Japan. Sie blüht etwa ab Ende März mit fast vollständig weißen, fünfblättrigen Blüten, die nur von einem leichten Hauch Rosa überzogen sind.
- Die Shiki-zakura, die auch Vier-Jahreszeiten-Sakura genannt wird, blüht sowohl im Frühjahr als auch im Herbst mit zartrosa Blüten.
- Die auch als Trauerkirsche bezeichnete Shidare-zakura blüht ab Mitte März. Sie weist fünfblättrige, hellrosafarbene Blüten auf, die sich an den langen Ästen der Bäume wie blühende Vorhänge gen Boden neigen, und ist die offizielle Blume der Präfektur Kyoto.
- Die Kirschbaumsorte Kanzan blüht erst ab Mitte April, in kräftigem Rosa. Im Gegensatz zu vielen anderen Sakura-Sorten sind ihre Blüten gefüllt und wirken deshalb besonders üppig.
Nerdpedia
Die Sakura bezaubert im Frühling zwar mit ihren üppigen Blüten, bringt aber im Herbst keine Früchte hervor – der Baum steckt seine gesamte Energie in den Moment perfekter Schönheit während der nur kurz anhaltenden Vollblüte.
Sakura: Das blühende Wahrzeichen japanischer Kultur
Die Kirschblüte Sakura gehört seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Symbolen japanischer Kultur. Ihr Erblühen markiert den Beginn des Frühlings und stellt einen der Höhepunkte im Kalender dar. Jahr für Jahr ziehen die japanischen Kirschblüten Millionen Einheimische und Tourist:innen in ihren Bann. Die japanische Kirschblüte hat eine hohe Symbolik – sie steht für perfekte Schönheit, deren Vergänglichkeit und damit für einen Neuanfang. Die Blütezeit wird als gesamtgesellschaftliches Fest zelebriert, deren Beiwohnen sich sehr lohnt.