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Optionsscheine: Von Risiken und Nebenwirkungen

Mit Optionsscheinen kannst du auch dann Geld verdienen, wenn die Kurse fallen. Doch sie sind risikoreich. Wir erklären, wie sie funktionieren.
Aktienkurse auf einem Computerdisplay.
Redaktion AMEXcited Guide
Redaktion AMEXcited Guide
Das Wichtigste in Kürze
Mit Optionsscheinen können Anleger:innen auf steigende oder fallende Kurse von Basiswerten setzen, die den Optionsscheinen zugrunde liegen. Optionsscheine werden an regulierten Terminbörsen und außerbörslich gehandelt. Aus diesem Grund sind Kontrakte über Optionsscheine zwischen Käufer- und Verkäufer:innen oftmals nicht abgesichert. Zudem ist die Preisbildung von Optionsscheinen häufig intransparent, was ihren Handel risikoreich macht. Was du noch über Optionsscheine wissen solltest, erfährst du hier.
  1. Was sind Optionsscheine?
  2. Worin unterscheiden sich Optionsscheine von Optionen?
  3. Was ist ein Hebel bei Optionsscheinen?
  4. Optionsschein oder Option: Was ist die bessere Option?
  5. Was sind Call- und Put-Optionsscheine?
  6. Wie kann mit Optionsscheinen gehandelt werden?
  7. Optionsscheine bieten Chancen und so einige Risiken
  8. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Was sind Optionsscheine? Sie gehören zu den Derivaten, mit denen du auf steigende oder fallende Kurse eines Basiswerts setzen kannst.
  • Unterschied zu Optionen: Optionsscheine werden sowohl an regulierten Handelsplätzen als auch außerbörslich gehandelt, was zu einem Emittentenrisiko führt.
  • Emittentenrisiko: Bei Optionsscheinen besteht das Risiko, dass der Herausgeber seine Verpflichtungen nicht einhält und du kein Geld bekommst.
  • Hebel bei Optionsscheinen: Der Hebel ist der Faktor, um den sich die Kursentwicklung eines Basiswerts verstärkt, was zu hohen Preisschwankungen führen kann.
  • Optionsschein oder Option: Der Handel mit Optionsscheinen ist riskanter als mit Optionen und daher eher für erfahrene Händler:innen mit hoher Risikotoleranz geeignet.
  • Call- und Put-Optionsscheine: Mit Call-Optionsscheinen setzt du auf steigende, mit Put-Optionsscheinen auf fallende Kurse.
  • Alternativen zu Optionsscheinen: Turbozertifikate sind eine Alternative, bei der das Risiko durch Knock-out-Levels minimiert werden kann.

Was sind Optionsscheine?

Optionsscheine gehören zu den Derivaten, bei denen sich die Preisentwicklung von einem Basiswert ableitet. Mit einem Optionsschein können Anleger:innen also auf steigende oder fallende Kurse eines Basiswerts setzen. Basiswerte können Waren sein oder Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen oder Indizes.

Mit einem Optionsschein sichern sich Käufer:innen und Verkäufer:innen das handelbare Recht, ein Produkt mit einem festen Basiswert zu einem festen Preis zu einem festen Zeitpunkt in der Zukunft kaufen beziehungsweise verkaufen zu können.

Worin unterscheiden sich Optionsscheine von Optionen?

Allen, die sich in der Börsenwelt beteiligen oder an ihr interessiert sind, sollten die Unterschiede zwischen Optionsscheinen und Optionen bekannt sein:

Kurz erklärt: Emittentenrisiko bei Optionsscheinen


Weil Optionsscheine sowohl an regulierten Börsen als auch außerbörslich gehandelt werden – im Englischen wird das Over the Counter genannt, kurz OTC –, gibt es keine Standardisierung und das führt bei Optionsscheinen häufig zu einer intransparenten Preisbildung. Dadurch gehen Anleger:innen beim Handel mit Optionsscheinen ein Emittentenrisiko ein: Sollte der Optionsscheinherausgeber, etwa die ausgebende Bank, ihre Verpflichtungen nicht einhalten, bekommen die Anleger:innen kein Geld.

Was ist ein Hebel bei Optionsscheinen?

Der Hebel bei einem Optionsschein bezieht sich auf den Handel mit Aktien- oder Rohstoffkursen. Er sagt aus, wie viele Optionsscheine Investor:innen für den aktuellen Kurs eines Basiswerts kaufen könnten. Der Hebel ist somit der maßgebliche Faktor, um den sich die zugrundeliegende Kursentwicklung eines Basiswerts verstärkt.

Durch diese Verstärkung wird die Wertentwicklung des Basiswerts nicht eins zu eins, sondern überproportional abgebildet. Das führt dazu, dass es bei Optionsscheinen zu hohen Preisschwankungen kommen kann. Aufgrund dessen gelten Optionsscheine als hochriskant.

Optionsschein oder Option: Was ist die bessere Option?

Generell ist der Handel mit Optionsscheinen nur etwas für erfahrene Händler:innen mit einer hohen Risikotoleranz. Eines der Hauptrisiken ist das bereits erwähnte Emittentenrisiko.

Dagegen bieten Optionen ein valides Netz aus regulierten Sicherheitsmaßnahmen. Im Vergleich zu Optionsscheinen macht das den Handel mit Optionen für Börsianer:innen deutlich sicherer. Optionen werden standardisiert gehandelt hinsichtlich vertraglicher Spezifikationen und haben kein Emittentenrisiko. Preise für Optionen entstehen durch Angebot und Nachfrage.

Was sind Call- und Put-Optionsscheine?

Bei einem Call-Optionsschein setzen Anleger:innen darauf, dass für einen bestimmten Basiswert, den sie kaufen wollen, die künftige Kurse – und damit auch die Preise – steigen, das wird Call-Option genannt. Die Verkäufer:innen gehen indes davon aus, dass der Kurs des Basiswerts nicht steigen wird.

Umgekehrt verhält es sich bei einem Put-Optionsschein: Anleger:innen setzen auf fallende Kurse bei einem Basiswert, die Put-Option, den sie verkaufen wollen. Im Gegensatz dazu gehen die Käufer:innen von steigenden Kursen aus.

Quick-Info: Alternativen zu Optionsscheinen


Eine gängige Alternative zu Optionsscheinen sind sogenannte Turbozertifikate. Der Handel damit funktioniert ähnlich wie bei Optionsscheinen. Allerdings können Trader:innen das Risiko durch sogenannte Knock-out-Levels minimieren, bei dessen Erreichen das Zertifikat verfällt.
Zudem werden Turbozertifikate ausschließlich an regulierten Terminbörsen gehandelt, was für zusätzliche Sicherheit sorgt. Dadurch verfügen Turbozertifikate über Orderbücher, die für alle Marktteilnehmer:innen einsehbar sind. So können Anleger:innen jederzeit Einblick in die Preisentwicklung von Turbozertifikaten nehmen.

Wie kann mit Optionsscheinen gehandelt werden?

Optionsscheine kannst du direkt bei einem Emittenten oder an einer Terminbörse erwerben. Dafür benötigst du lediglich ein Wertpapierdepot. Anschließend musst du dich entscheiden, welche Optionsscheine du handeln willst.

Um dir die Entscheidung zu erleichtern, bieten Emittenten wie Onlinebroker Optionsscheinfinder an. Dort kannst du nach Kennzahlen wie Call oder Put, nach Art des Basiswerts, also beispielsweise Aktie, Rohstoff oder Index, sowie nach Restlaufzeit filtern.

Wenn du dich für einen Optionsschein entschieden hast, solltest du damit verschiedene Handelsszenarien in der Theorie durchspielen, um ein Gefühl für die Chancen und Risiken zu bekommen. Sogenannte Optionsscheinrechner unterstützen dich dabei.

Quick-Info: Wie werden Optionsscheine versteuert?


Laut Bundesfinanzministerium zählen Optionsscheine nicht zu den Termingeschäften. Damit sind sie von der auf 20.000 Euro pro Jahr gedeckelten steuerlichen Verlustrechnung befreit. Allerdings müssen Gewinne aus Derivaten generell versteuert werden. Da Optionsscheine zu den Derivaten zählen, wird für sie die Abgeltungssteuer in Höhe von pauschal 25 Prozent fällig plus gegebenenfalls Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag.

Optionsscheine bieten Chancen und so einige Risiken

Mit Optionsscheinen erwerben Anleger:innen das handelbare Recht, einen Basiswert innerhalb oder nach Ablauf einer definierten Laufzeit zu einem festen Preis kaufen oder verkaufen zu können. Da Optionsscheine zu den Hebelprodukten gehören, muss nur ein Bruchteil des Basiswerts eingesetzt werden, um überproportional von einer Kursänderung zu profitieren. Das kann zu sehr hohen Gewinnen führen – und zu sehr hohen Verlusten oder Totalverlust. Zudem sind Optionsscheine kaum standardisiert, was ihren Handel ebenfalls riskant macht.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wie funktioniert ein Optionsschein?
Mit einem Optionsschein können Anleger:innen auf steigende oder fallende Kurse eines Basiswerts setzen, der dem Optionsschein zugrunde liegt. Dafür sichern sich Käufer- und Verkäufer:innen das handelbare Recht, ein Produkt mit einem festen Basiswert zu einem festen Preis zu einem festen Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen beziehungsweise verkaufen zu können.
Wie wird mit Optionsscheinen gehandelt?
Optionsscheine können direkt beim Emittenten oder an einer Terminbörse erworben werden. Käufer:innen müssen ein Wertpapierdepot haben. Bei der Suche nach einem passenden Optionsschein helfen sogenannte Optionsscheinfinder, bei denen nach Parametern wie Call oder Put, Art des Basiswerts und Restlaufzeit gefiltert werden kann.
Wie funktioniert der Hebel bei Optionsscheinen?
Der Hebel bei einem Optionsschein sagt aus, wie viele Optionsscheine Anleger:innen für den derzeitigen Kurs eines Basiswerts kaufen könnten. Der Hebel ist somit der Faktor, um den sich die zugrundeliegende Kursentwicklung eines Basiswerts verstärkt. Dadurch wird die Wertentwicklung des Basiswerts überproportional abgebildet, wodurch es zu entsprechenden Preisschwankungen kommen kann. Aufgrund dessen gelten Optionsscheine als hochriskant.

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