Der DAX ist ein Börsenindex, der bedeutendste in Deutschlands. In die Kategorie Börsenindex gehören zudem Dow-Jones, S&P 500, Nikkei oder EURO STOXX. Aber was genau ist ein Börsenindex und warum sind Indizes für Anleger:innen wichtig? Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Fakten.
Börsenindizes: Sie sind Verzeichnisse bestimmter Wertpapiere wie Aktien und zeigen wirtschaftliche Entwicklungen und Trends auf.
Verwendungszweck: Börsenindizes ermöglichen die Beobachtung der wirtschaftlichen Entwicklung von Regionen oder Branchen.
Dow-Jones-Index: Es ist der älteste Aktienindex der Welt, gegründet im Jahr 1884.
Anlage in Indizes: Eine direkte Anlage in Indizes ist nicht möglich. Die Investition erfolgt indirekt über einen Aktienfonds wie ETFs.
Gewichtung bei Börsenindizes: Kein Börsenindex gleicht dem anderen, die statistische Gewichtung der enthaltenenden Werte variiert.
Vorteile für Anleger:innen: Mit Hilfe von Börsenindizes können Anleger:innen Finanztrends ganzer Länder oder Branchen beurteilen und ihr Investmentrisiko streuen.
Was ist ein Börsenindex und wozu ist er gut?
Das Wort Index, der Plural ist Indizes, stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Register und Verzeichnis. In Bezug auf die Börse ist ein Index ein Verzeichnis bestimmter Wertpapiere wie Aktien, das die Wertentwicklung bestimmter Märkte oder Branchen registriert. Sein Zweck ist das Aufzeigen von wirtschaftlichen Entwicklungen und Trends.
Indizes erlauben im Finanzwesen die Beobachtung der wirtschaftlichen Entwicklung von Regionen wie Deutschland, Europa oder die USA oder bestimmter Branchen, zum Beispiel des Industrie- oder Technologiesektors.
Es gibt keine allgemeingültige Formel, nach der ein Börsenindex erstellt ist, welche Werte er enthält und wie sie statistisch gewichtet sind. Jeder Index funktioniert anders.
Die klassische Form ist ein Aktienindex, der eine Auswahl an börsengehandelten Aktien großer und wichtiger Unternehmen aus bestimmten Ländern, Regionen oder Branchen enthält. Daneben gibt es Indizes für andere Werte wie Anleihen, Währungen, Rohstoffe oder Immobilien.
Die wirtschaftlichen Entwicklungen in einem Börsenindex sind durch die Vielzahl der enthaltenen Aktien aussagekräftiger als die eines einzelnen Wertes beziehungsweise Unternehmens.
Kurz erklärt: Dow-Jones-Index
Der älteste Aktienindex der Welt ist der Dow Jones Industrial Average, der seit dem Jahr 1884 besteht. Gegründet haben ihn der Herausgeber des Wall Street Journals, Charles Dow, und der Statistiker Edward Jones. Bei seinem Start enthielt der Dow Jones 12 Werte und hatte knapp 41 Punkte. Bei seinem bisherigen Höchststand Anfang 2022 erreichte er mehr als 36.000 Punkte bei 30 enthaltenen Werten.
Wichtige internationale Börsenindizes
Es gibt eine Vielzahl von Börsenindizes auf der Welt, die mehr oder weniger bekannt sind. Alle, die sich näher mit Finanzthemen beschäftigen möchten, sollte diese Indizes kennen:
Der Dow Jones Industrial Average, kurz Dow-Jones-Index oder DJIA, enthält als bekanntester Börsenindex der Welt 30 Aktienwerte von US-Unternehmen mit sogenanntem Blue-Chip-Status, also mit jahrelanger hohen Marktkapitalisierung und stabiler Finanzlage. Der Dow-Jones wird als Real-Time-Index laufend ermittelt.
Standard & Poor’s 500, kurz S&P 500, enthält die Aktienwerte der 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA und ist einer der weltweit meistbeachteten Aktienindizes.
Nasdaq 100, National Association of Securities Dealers Automated Quotations, ist die größte vollelektronische Handelsplattform der USA. Der auch als Technologiebörse beschriebene Index enthält die Aktien junger, wachstumsorientierter Unternehmen vor allem aus der Informationstechnologie.
Der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, ist der wichtigste deutsche Börsenindex und enthält Aktienwerte der 40 größten Unternehmen, darunter Volkswagen, Siemens, Adidas und Deutsche Telekom.
Im EURO STOXX 50 sind die Werte 50 großer Unternehmen enthalten, die an Börsen im Währungsgebiet des Euro notiert sind, etwa Allianz, L’Oréal oder Philips. Er ist leicht zu verwechseln mit dem STOXX Europe 50, der auch Unternehmen außerhalb des Euroraums notiert.
Nikkei 225 ist der Leitindex der Tokioter Wertpapierbörse mit 225 enthaltenen Aktienwerten und der wichtigste Aktienindex Asiens. Der Name stammt von einer Wirtschaftszeitung, die den Index seit 1971 veröffentlicht. Der Nikkei 225 basiert auf Aktien weltbekannter Unternehmen wie Toyota, Honda und Sony.
Wie können Anleger:innen in Indizes investieren?
Weil Indizes Verzeichnisse von Aktien oder anderen Werten sind, ist eine direkte Anlage in sie nicht möglich. Eine Investition in einen Index erfolgt daher indirekt über einen Aktienfonds. Zum Beispiel ETFs, also Exchange-traded Funds, die die Wertentwicklung des ihnen zugrunde liegenden Index nachbilden. Zudem lässt sich mit Finanzprodukten wie CFDs mit Kursen von Indizes spekulieren, Anleger:innen sollten sich genauestens über die Risiken solcher hochspekulativen Derivate informieren.
Unterschiedliche Gewichtung bei Börsenindizes
Kein Börsenindex gleicht dem anderen und die statistische Gewichtung der enthaltenden Werte ist immer etwas anders. Grundsätzlich sind drei Methoden üblich:
Bei nach Preis gewichteten Indizes haben Aktien mit einem höheren Kurs größeren Einfluss auf den Index. Alle Aktien sind in gleicher Stückzahl enthalten. Beispiele für preisgewichtete Indizes sind der Dow-Jones- und Nikkei-Index.
Nach Marktkapitalisierung gewichtete Indizes berücksichtigen neben dem Aktienpreis den Wert der umlaufenden Aktien der Unternehmen. Das ist der Fall zum Beispiel bei DAX und im S&P 500, in dem etwa ein Viertel der Gesellschaften 60 Prozent des Index ausmachen.
Bei gleichgewichteten Indizes sind alle gelisteten Werte mit der gleichen prozentualen Gewichtung vertreten, alle Indexmitglieder haben also den gleichen Anteil. Die Indizes werden regelmäßig an die Kursänderungen angepasst. Ein Beispiel für einen gleichgewichteten Index ist der ÖkoDAX.
Kurz erklärt: MSCI World
Ein globaler Aktienindex, der die Kursentwicklung von Börsen auf der ganzen Welt im Blick hat, ist der MSCI World, den der namensgebende US-Finanzdienstleister MSCI herausgibt. Dieser nach Marktkapitalisierung gewichtete Börsenindex enthält rund 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern – darunter Deutschland, die USA, Japan, Australien und Singapur.
Besser informiert dank Börsenindex
Börsenindizes erlauben es, durch eine Vielzahl enthaltener Wertpapiere wie Aktien, die Finanztrends ganzer Länder oder Branchen zu beurteilen. Trader:innen und Fachleute nutzen diese Möglichkeit, um sich über die wirtschaftliche Lage an den Märkten zu informieren. Für Anleger:innen sind Börsenindizes zusammen mit indirekten Investitionsmöglichkeiten wie ETFs eine gute Möglichkeit, in eine ganze Reihe von Wertpapieren aus verschiedenen Regionen und Branchen zu investieren und das Risiko so breiter zu streuen.
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FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Was ist unter einem Börsenindex zu verstehen?
Ein Börsenindex ist ein Verzeichnis bestimmter Vermögenswerte wie Aktien, das aufzeigt, wie sich bestimmte Märkte oder Branchen entwickeln. Die klassische Form ist ein Aktienindex, in dem eine Auswahl an börsengehandelten Aktien großer und wichtiger Unternehmen aus bestimmten Ländern, Regionen oder Branchen notiert ist.
Welche Börsenindizes gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Börsenindizes auf der Welt, bekannt sind vor allem Aktienindizes, daneben gibt es Indizes für andere Werte wie Anleihen, Währungen, Rohstoffe oder Immobilien. Allein in den USA existieren mehr als 5.000.
Welcher Börsenindex ist der beste?
Einen besten Börsenindex gibt es nicht, da Indizes sich in der Regel auf Regionen oder Branchen beziehen. In Deutschland ist der DAX der wichtigste Börsenindex. Weltweit am meisten beachtet sind der Dow-Jones-Index, S&P 500 und die vollelektronische Handelsplattform Nasdaq.
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