Private Krankenversicherung vergleichen

1. PKV-Vergleich: Nicht vom Sparpotenzial ausgehen
2. Welche Leistungen sollte ein PKV-Tarif bieten?
3. Sieh dir beim PKV-Vergleich die Versicherungsgesellschaft an
4. Vor dem PKV-Vergleich rechnen
5. Warum du dich besser beraten lassen solltest
6. Eine Entscheidung (fast) fürs Leben
7. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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PKV-Vergleich: Nicht vom Sparpotenzial ausgehen

Zur Besonderheit der privaten Krankenversicherung (PKV) gehört, dass sich die Beitragszahlungen nicht am Einkommen orientieren. Während du in der gesetzlichen Krankenversicherung einen prozentualen Anteil deines Einkommens in die Versicherung zahlst, berechnet sich der Tarif in der PKV nach den von dir gewählten Leistungen und dem Eintrittsalter.

Wer also viel verdient, spart also monatlich in der PKV Geld, weil eben kein prozentualer Anteil abgezogen wird. Das sollte allerdings nicht das einzige Argument für dich sein, in die PKV zu wechseln. Denn es gibt einiges zu beachten:

• Als Mitglied in der privaten Krankenversicherung gehst du in Vorleistung. Arztrechnungen gehen immer erst an dich und müssen auch von dir bezahlt werden. Die Rechnung reichst du dann bei der Krankenversicherung ein, die dir die Kosten erstattet.
• In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kannst du deine Kinder, aber auch Lebens- oder Ehepartner:in im Rahmen einer Familienversicherung kostenfrei mitversichern, sofern diese kein eigenes Einkommen erzielen. In der PKV muss jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag haben.
• Mit zunehmendem Alter wirst du vermutlich häufiger krank und möglicherweise länger dauernde Behandlungen bezahlen müssen. Aber wirst du dir diese Kosten auch dann noch leisten können, wenn du in Rente gehst? Dein Beitrag bleibt ja unabhängig von dem Einkommen, das vermutlich geringer sein wird, gleich. Und zudem bekommst du also wahrscheinlich häufiger und vielleicht sogar höhere Rechnungen der Ärzte, die du vorfinanzieren musst.

Deine Motivation sollte also nicht sein, heute kurzfristig Geld zu sparen, sondern dir die beste mögliche Krankenversorgung zu sichern, die du dir leisten willst und kannst. Genauso solltest du auf Reisen an deinen Schutz denken – eine umfassende Reiseversicherung sorgt dafür, dass du gut abgesichert bist.

Welche Leistungen sollte ein PKV-Tarif bieten?

Es wäre nicht sinnvoll, sich nach dem Wechsel in die private Krankenversicherung mit geringeren Leistungen zufriedenzugeben, als sie in der gesetzlichen Krankenversicherung üblich sind.

Ein Tarif in der PKV sollte dir unter anderem Folgendes bieten:

• Arzthonorare bis zum Höchstsatz der Ärztlichen Gebührenordnung
• Vorsorgeuntersuchungen (mindestens im Umfang wie GKV)
• Kostenübernahme verschreibungspflichtiger Medikamente
• Zweibettzimmer inklusive Chefarztbehandlung im Krankenhaus
• Übernahme von Krankentransport
• Zahnbehandlung mit Kostenübernahme von 90 Prozent oder mehr
• Kostenübernahme für Zahnersatz, Inlays, Material- und Laborkosten mit wenigstens 65 Prozent
• Psychotherapie für 50 Sitzungen pro Jahr

Sieh dir beim PKV-Vergleich die Versicherungsgesellschaft an

Ein Gesichtspunkt, der dich vielleicht überrascht: Bevor du einen Vertrag mit einer Versicherungsgesellschaft unterschreibst, an die du dich vermutlich über viele Jahrzehnte binden willst, ist es ratsam, sich das Unternehmen etwas genauer anzusehen.

Wie ist es finanziell aufgestellt? Agiert es stabil am Markt und ist schon länger dabei? Informiere dich im Internet über solche Finanzratings, um sicher zu sein, dass du dauerhaft bei diesem Versicherer bleiben kannst.

Vor dem PKV-Vergleich rechnen

Mit Vergleichsrechnern aus dem Internet kannst du dir eine erste Indikation holen, wie hoch der monatliche Beitrag der PKV sein wird. Anschließend solltest du noch einmal genau nachrechnen, ob sich der Wechsel für dich persönlich lohnt.

Bist du angestellt, zahlt die Firma die Hälfte deiner Prämie. Allerdings nur bis zum Höchstsatz von gesetzlich Versicherten. Beamt:innen können sich auf die Beihilfe oder Heilfürsorge verlassen. Du hast gerade ein Unternehmen gegründet und alles läuft so gut, dass du in die private Krankenversicherung wechseln möchtest? Vollziehen solltest du den Wechsel dennoch erst dann, wenn du Erfahrungen gesammelt hast, wie stabil die Umsatzsituation tatsächlich ist.

Wenn du schon jetzt weißt, dass sich deine Familie vergrößern wird, spiele die Beiträge auch bereits einmal für Kinder durch. Und sofern du heute unter einer Vorerkrankung leidest, sollte der Schritt in die PKV ebenfalls gut überlegt sein.

Warum du dich besser beraten lassen solltest

Natürlich kannst du dir auch direkt nach dem Besuch eines Vergleichsportals einen Antrag schicken lassen. Allerdings können die Rechentools lediglich einen Anhaltspunkt liefern und schon gar nicht sämtliche Details der Tarifbausteine abbilden.

Deswegen ist es meist sinnvoller, sich an unabhängige Honorar-Berater:innen zu wenden. Das Gespräch kostet dann zwar etwas mehr Zeit, aber gemeinsam lässt sich so ermitteln, was dir bei der medizinischen Versorgung besonders wichtig ist.

Ist so ein passender Tarif gefunden, lässt sich anhand der Vorlieben dann der Beitrag modellieren, zum Beispiel eine geringere Selbstbeteiligung zu wählen, was den Beitrag sinken lässt.

Für die Bemühungen verlangen die Berater:innen zwar ein Honorar, aber das ist gut angelegtes Geld, weil sie damit unabhängig agieren und dir auf lange Sicht viele Tausende Euro sparen können.

Eine Entscheidung (fast) fürs Leben

Die private Krankenversicherung bietet dir individuelle medizinische Leistungen und damit optimal anpassbaren Schutz. Da der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung nicht ohne weiteres möglich ist, darfst du die Entscheidung für die private Krankenversicherung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Tarife und Beiträge sollten möglichst exakt zu dir passen – und das über eine lange Zeit. Deshalb lohnt es sich, genau zu vergleichen.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten