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Private Krankenversicherung für Selbstständige auf einen Blick

Du suchst eine private Krankenversicherung für Selbstständige? Wir sagen dir, worauf du bei Kosten und Leistungen achten solltest.
Eine Person mit Schürze lehnt im Eingangsbereich eines Geschäfts.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Wer mit Selbstständigkeit liebäugelt, steht vor der Frage: Bleibe ich in der gesetzlichen Krankenversicherung oder wechsele ich in die private Krankenversicherung? Denn: Oftmals kann sich ein Übergang in die PKV sowohl bei Leistungen als auch monatlichen Beiträgen mehr lohnen als ein Verbleib in der GKV. Vor allem in jungen Jahren und mit gutem Gesundheitszustand können selbstständig Tätige von einer PKV profitieren. Was eine private Krankenversicherung für Selbstständige kostet und welche Voraussetzungen dafür gelten, liest du hier.
  1. Welche Krankenversicherung haben Selbstständige?
  2. Wechsel von der GKV in die PKV: Voraussetzungen für Selbstständige
  3. Was kostet eine private Krankenversicherung für Selbstständige?
  4. PKV für Selbstständige bei Arbeitslosigkeit
  5. Selbstständige und der Selbstbehalt bei einer PKV
  6. Selbstständige und das Krankentagegeld
  7. Private Krankenversicherung: Für Selbstständige oft die bessere Wahl
  8. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Krankenversicherung für Selbstständige: Selbstständige haben die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Die Entscheidung sollte gut überlegt sein, da ein Wechsel von der PKV in die GKV oft schwierig ist.
  • Wechsel von GKV zu PKV: Für den Wechsel in die private Krankenversicherung ist eine Gesundheitsprüfung nötig. Bei gleichzeitiger Anstellung und Selbstständigkeit gelten besondere Voraussetzungen.
  • Kosten einer PKV: Die Kosten einer privaten Krankenversicherung hängen vom Alter, dem Gesundheitszustand, dem Leistungsumfang und der Höhe des Selbstbehalts ab.
  • Selbstbehalt bei einer PKV: Der jährliche Selbstbehalt liegt meist zwischen null und 5.000 Euro. Je höher dieser ist, desto niedriger sind die monatlichen Beiträge.
  • Selbstständig und arbeitslos: Bei Arbeitslosigkeit tritt Versicherungspflicht bei der GKV ein, es besteht aber auch die Möglichkeit, in der PKV zu bleiben oder Beiträge durch einen Basistarif zu reduzieren.

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Welche Krankenversicherung haben Selbstständige?

Selbstständige haben die freie Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und einer privaten Krankenversicherung (PKV). Um in die PKV zu wechseln, müssen sie – im Gegensatz zu Angestellten – kein Mindesteinkommen vorweisen.

Ausgenommen davon sind freiberuflich tätige Künstler:innen und Publizist:innen, die über die Künstlersozialkasse (KSK) versichert sind und sich privat versichern möchten. Sie erhalten von der KSK wie auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung eine Art Arbeitgeberzuschuss. Bei einer PKV müssen sie aber nachweisen, dass ihr Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt. Für Reisen ins Ausland ist eine vertrauliche Auslandskrankenversicherung eine sinnvolle Absicherung.

Apropos Einkommen: Während die Beitragshöhe bei den gesetzlichen Kassen vom Einkommen abhängt, sind in der PKV das Alter, der Gesundheitszustand und das gewünschte Leistungsangebot ausschlaggebend für die Beitragshöhe. Das bedeutet: Wer jung und gesund ist, zahlt als Selbstständige:r in der PKV oft weniger als in der GKV.

Allerdings sollten selbstständig Tätige beachten, dass die Entscheidung für eine PKV in der Regel unwiderruflich ist. Ein Wechsel in die GKV ist meist nur möglich, wenn Selbstständige in ein Angestelltenverhältnis wechseln, und auch das nur bis zum 55. Lebensjahr.

Wechsel von der GKV in die PKV: Voraussetzungen für Selbstständige

Selbstständige können ohne besondere Voraussetzungen in die private Krankenversicherung wechseln. Der erste Schritt besteht darin, dass sie sich von der Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen befreien lassen. Das ist der Fall, sobald sie hauptberuflich selbstständig tätig sind. Dann können sie zwischen PKV und GKV wählen.

Für die Aufnahme in eine PKV ist eine Gesundheitsprüfung der nächste Schritt. Damit wird der Gesundheitszustand festgestellt, an dem sich unter anderem der Versicherungstarif orientieren wird.

Etwas anders sieht die Sache aus, wenn Selbstständige gleichzeitig als Angestellte in einem Unternehmen arbeiten. In diesem Fall müssen sie zwei Voraussetzungen erfüllen, um in die PKV wechseln zu können:

Quick-Info: Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung


Selbstständig Tätige können nur unter bestimmten Bedingungen zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln:
  • Ein Austritt aus der PKV ist möglich, wenn die Selbstständigen hauptberuflich in eine Festanstellung wechseln. Allerdings gilt dieser Weg nur bis zum 55. Lebensjahr.
  • Über 55-Jährige können nur über die gesetzliche Familienversicherung des Ehepartners beziehungsweise der Ehepartnerin zurück in die GKV wechseln.
  • Wer mindestens ein Jahr im Ausland krankenversichert war, kann nach Rückkehr nach Deutschland (unter Einhaltung der PKV-Kündigungsfrist) zurück in die GKV wechseln – mit Rückwirkung von höchstens drei Monaten.

Was kostet eine private Krankenversicherung für Selbstständige?

Generell basiert die Beitragshöhe einer privaten KV für selbstständig Tätige auf den folgenden vier Faktoren:

Je jünger und gesünder die Versicherten sind und je höher ihr Selbstbehalt ist, desto niedriger sind ihre Beiträge zur PKV. Zudem wird der Beitrag höher, wenn der Leistungsumfang der privaten Krankenversicherung steigt.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich für 30-jährige privat krankenversicherte Selbstständige folgende Beispieltarife (inklusive 1.000 Euro Selbstbeteiligung und Krankentagegeld von 100 Euro ab dem 43. Tag):


PKV für Selbstständige bei Arbeitslosigkeit

Müssen Selbstständige sich arbeitslos melden, tritt die Versicherungspflicht bei einer gesetzlichen Krankenkasse ein. Allerdings haben die Versicherten die Wahl, ob sie zurück in die GKV wechseln oder privat versichert bleiben.

Für den Verbleib in der PKV können die Selbstständigen entweder bei der Bundesagentur für Arbeit eine Befreiung von der PKV beantragen oder die monatlichen PKV-Beiträge reduzieren durch einen Wechsel in den Basistarif der PKV. Dieser Tarif ist vergleichbar mit dem Leistungsumfang einer gesetzlichen Krankenversicherung.

Versicherungsexpert:innen raten, dass sich ein Verbleib in der PKV nur für Versicherte mit Familie und Doppeleinkommen lohnt. Dagegen wird arbeitssuchenden Alleinverdiener:innen mit und ohne Familie eher zu einem Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung geraten.

Good to know: Die PKV-Mitgliedschaft ruhen lassen


Bei einigen privaten Versicherern können selbstständig Tätige ihre PKV-Mitgliedschaft für eine bestimmte Zeit ruhen lassen, etwa bei Arbeitslosigkeit. Während die Mitgliedschaft ruht, zahlen Versicherte lediglich geringe Beiträge. Die monatlichen Kosten belaufen sich dann lediglich auf fünf bis 30 Prozent des üblichen Tarifs.
Möglich macht das die sogenannte Anwartschaftsversicherung. Diese garantiert außerdem nach dem Ende der Arbeitslosigkeit die Rückkehr in die PKV zu dem ursprünglichen vereinbarten Tarif samt den ursprünglichen Leistungen.

Selbstständige und der Selbstbehalt bei einer PKV

Der Selbstbehalt beziehungsweise die Selbstbeteiligung bei einer privaten Krankenversicherung gibt an, wie viele Kosten für medizinische Behandlungen die Versicherten pro Jahr selbst zahlen. In der Regel liegt der Selbstbehalt jährlich zwischen null und 5.000 Euro. Je höher der Selbstbehalt, desto niedriger sind die monatlichen Versicherungsbeiträge.

Der Selbstbehalt kann entweder als jährliche Grenze definiert werden, bis zu der die Versicherten alle medizinischen Rechnungen selbst bezahlen. Oder die Versicherten zahlen von jeder Rechnung einen gewissen Prozentsatz selbst, bis eine bestimmte Summe erreicht ist.

Selbstständige und das Krankentagegeld

Arbeitnehmer:innen werden im Krankheitsfall mit einer Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber unterstützt. Selbstständig Tätige mit einer PKV müssen den Verdienstausfall hingegen selbst stemmen. Das Krankentagegeld kann dabei für finanzielle Entlastung sorgen.

Selbstständige können festlegen, ab welchem Krankheitstag und in welcher Höhe sie Krankentagegeld erhalten wollen. Dabei gilt: Je früher Krankentagegeld gezahlt wird und je höher es ausfällt, desto höher werden auch die monatlichen Beiträge zur PKV.

Generell sollten selbstständig Tätige die Höhe und Auszahlung des Krankentagegeldes so festlegen, dass sie damit laufende Zahlungen für Miete und Lebensunterhalt bestreiten können.

Private Krankenversicherung: Für Selbstständige oft die bessere Wahl

Sowohl mit Blick auf die monatlichen Kosten als auch mit Blick auf die Leistungen ist für Selbstständige eine private Krankenversicherung oft die bessere Wahl. Vor allem im jungen Alter und mit gutem Gesundheitszustand können selbstständig Tätige von günstigen Tarifen und fairen Leistungen profitieren.

Zudem sind die Beiträge der PKV nicht an die Einkommenshöhe gekoppelt, wie es in der GKV der Fall ist, so können privat krankenversicherte Selbstständige oftmals umfassendere Leistungen bei günstigen monatlichen Beiträgen erhalten.

Andererseits sollte Selbstständigen aber bewusst sein, dass eine Rückkehr in die GKV nur schwer möglich ist. In der PKV gibt es keine kostenlose Familienversicherung und die Beiträge können später steigen. Es kommt bei der Entscheidung also auf die persönliche Situation an.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wie viel kostet die private Krankenversicherung für Selbstständige?
Die Höhe der Monatsbeiträge für eine PKV sind abhängig von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Umfang der Leistungen sowie der Höhe des Selbstbehalts. Für 30-jährige selbstständig Tätige gibt es PKV-Basistarife ab 275 Euro pro Monat. Premiumtarife für diese Altersgruppe mit etwa Einzelzimmerunterbringung und Chefarztbehandlung gibt es ab monatlich rund 500 Euro.
Sind privat Versicherte Selbstzahler:innen?
Nicht unbedingt. Entscheidend dafür ist die Höhe des Selbstbehalts beziehungsweise der Selbstbeteiligung. Diese gibt an, wie hoch die Kosten sind, die du für medizinische Behandlungen pro Jahr selbst zahlst. Üblicherweise bewegt sich der Selbstbehalt bei einer privaten Krankenversicherung zwischen null und 5.000 Euro pro Jahr.
Sind Selbstständige immer privat versichert?
Nein. Selbstständig Tätige haben die Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und einer privaten Krankenversicherung (PKV). Das bedeutet, dass Selbstständige sich beispielsweise auch freiwillig gesetzlich krankenversichern können. Allerdings ist diese Form der gesetzlichen Versicherung meist mit sehr hohen Monatsbeiträgen verbunden, weshalb sich Selbstständige oft günstiger privat krankenversichern.

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