Eine Frage des Stils: Die 6 schönsten Oldtimer-Modelle von Mercedes

Ein Mercedes-Stern auf einem Mercedes-Benz von 1976
Redaktion AMEXcited
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Den Blick kurz nach oben gerichtet: Tiefblau ist der Himmel, mit strahlendem Sonnenschein. Schnell verstaust du das Reisegepäck und startest deine Lieblingsplaylist. Beim sommerlichen Bummeln an der Küstenstraße machst du in deinem Oldtimer-Cabriolet von Mercedes eine ebenso stilvolle Figur wie bei einer flotten Kurvenfahrt in den Bergen oder wenn du im Flügeltürer 300 SL am Grand Hotel vorfährst. Diese sechs Mercedes-Oldtimer sind damals wie heute Ikonen, denen die Schönen und Reichen erliegen.
  1. Deutschlands beliebtestes Oldie-Cabrio: Mercedes SL R 107
  2. Ikone mit Flügeln: Mercedes 300 SL W 194
  3. Wirtschaftswunderauto: Mercedes 220 S W 180 Cabriolet
  4. Die große Heckflosse: Mercedes der Baureihe W 111
  5. Vom Youngtimer zum Oldtimer: Mercedes W 124 Cabriolet
  6. Gigant und Größenwahn: Mercedes 770 Cabriolet D
  7. Mercedes-Oldtimer: Großartige Klassiker und lukrative Wertanlage

Deutschlands beliebtestes Oldie-Cabrio: Mercedes SL R 107

Platz eins der Charts der populärsten Oldtimer-Cabriolets: Der 1971 vorgestellte Mercedes SL Baureihe R 107 führt das Zulassungranking für Oldtimer-Cabriolets mit H-Kennzeichen an. Heute wie damals faszinieren die glamourösen und chromglänzenden Linien und Formen des luxuriösen Zweisitzers in Kombination mit rassiger V8-Motorisierung. Der V8 säuselt im Stand angenehm harmlos. Die Kraftquelle wurde aus dem 280 SE übernommen, mit 3,5 Liter Hubraum und anfangs 200 PS.

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Doch: Auch wenn der SL ganz zu Beginn seiner Karriere mal ein etwas veredelter Rennwagen mit Straßenzulassung war, ist der R 107 eher als komfortabler Cruiser gedacht. So genügt nur eine Hand am Lenkrad, um genüsslich durch die Kurven zu gleiten. Der R 107 hat markentypische Langlebigkeit in seinen Genen und profitiert von der guten Ersatzteilversorgungslage.

Nice to know: Insgesamt wurde das Cabriolet 237.287-mal verkauft – das ist bis heute ein Rekord. Gut erhaltene Exemplare kosten zwischen 35.000 und 50.000 Euro.

Die späte Aufklärung von SL

Lange Zeit hieß es, das Buchstabenkürzel „SL“ steht für „Sport Leicht“. Doch anlässlich des 60-jährigen Modelljubiläums wurde im Werksarchiv von Mercedes-Benz ein Dokument entdeckt, das Abkürzung mit „Super Leicht“ auflöst. Wer bei Mercedes dieses magische Kürzel SL besitzt, wird als Klassiker gehandelt.
Ein offener Mercedes R 107 im Studio

Ikone mit Flügeln: Mercedes 300 SL W 194

Sein Stern stieg 1952 am Autofirmament auf: Mercedes-Benz schickte das neue flügeltürige Coupé, den 300 SL Baumuster W 194, auf die Rennstrecke. Der reinrassige Sportwagen heimste gleich in fünf Rennen vier Siege gegen deutlich stärker motorisierte Gegner ein. Zwei Jahre später wurde mit dem Typ W 198 „Deutschlands erster Supersportwagen“ alltagstauglich als Serienfahrzeug für solvente Käufer:innen in New York präsentiert. 1957 verwandelten die Schwaben das Vorzeigeauto in den luxuriöseren und leichter fahrbaren Roadster.

Für Mercedes-Benz ist der 300 SL eine Markenikone: rasend schnell, prominent und heiß begehrt. Für seine Besitzer:innen ist der Flügeltürer mit Gitterrohrrahmen und Benzin-Direkteinspritzung eine lukrative Wertanlage und ein Traumsportwagen: eine gelungene Mischung aus solider Serienbauweise und toughen Racecharacter. Gut 32.000 D-Mark betrug damals der Basispreis für den offenen Mercedes des 300 SL, das Coupé kostete 29.000 D-Mark. Von dem Leichtgewicht wurden nur 29 Exemplare gebaut.

Nice to know: Unter der Motorhaube des 300 SL W 194 mit den zwei markanten „Powerdomes“ steckt in der Basisversion ein Dreilitermotor mit 190 PS, der eine Höchstgeschwindigkeit von 228 Kilometer pro Stunde ermöglicht.

Nerdpedia

Der Flügeltürer des verstorbenen Hollywoodstars Clark Gable wurde 2018 für umgerechnet 1,8 Millionen Euro versteigert.
Ein dunkelroter Mercedes 300 SL mit geöffneten Möwenflügel-Türen im Studio

Wirtschaftswunderauto: Mercedes 220 S W 180 Cabriolet

„Geh’n Sie mit der Konjunktur!“ Der 50er-Jahre-Hit der deutschen Wirtschaftswunderjahre wurde Programm: Es gab wieder reichlich Fleisch auf dem Teller, die Bäuche wurden runder und die Zigarren der Herren immer dicker. Die deutsche Hausfrau gönnte sich die neueste Mode aus dem Katalog. Mercedes-Benz gab Vollgas und fertigte ein Schmuckstück: Mit dem W 180 rollte die erste selbsttragende Karosserie vom Band.

Geld sollte keine Rolle spielen: Das Cabrio wurde im Innenraum mit edlen Hölzern und exklusivem Leder angeboten. Für die Technikrakete mit Sechszylindermotor und 106 PS wurden 21.500 D-Mark in Rechnung gestellt. Der Mercedes 220 S zählt zu den prachtvollsten Cabrios seiner Zeit, dazu ist er robust, zuverlässig und gediegen. Und blendend schön. Überall blitzt Chrom, wie bei US-Straßenkreuzern. Heute werden locker 100.000 Euro für einen gut erhaltenen Wirtschaftswunderwagen aufgerufen.

Nice to know: Im eleganten Interieur des Mercedes-Cabriolets 220 S W 180 wurde vieles in Handarbeit gefertigt und montiert.

Ein beige-schwarzes Mercedes Cabriolet vor einem Felsen

Die große Heckflosse: Mercedes der Baureihe W 111

Die Baureihe W 111 sollte im Jahr 1959 den Glanz und Glamour der US-Straßenkreuzer auf Deutschlands Straßen bringen. Doch statt Plus-Size-Formen eines sinnlichen Chevy Bel Air geizten die Schwaben bei den Proportionen und statteten ihr neues Modell nur mit einer „großen Heckflosse“ aus, die in Wirklichkeit als sogenannte Peilstege nur zum besseren Rückwärtseinparken dienen sollten.

Die Karosserie des zwischen 1961 und 1968 hergestellten W 111 war das Nachfolgemodell des Mercedes W 110 – die Kleine Heckflosse. Sie zeichnete sich in puncto Sicherheit durch eine stabile Fahrgastzelle und wirksame Knautschzonen aus. In den USA wurde dieses Modell trotz der mageren Abmessungen und des hohen Preises ein Verkaufserfolg: Der „Fintail Mercedes“ kostete 4.500 Dollar und war somit deutlich teurer als die meisten US-Konkurrenzmodelle. Doch die Platzfreiheit und das entspannte Fahrverhalten auf dem Highway kamen bei der US-Mittelschicht an.

Nice to know: Wer so eine Heckflosse mit Werksgarantie und besiegelter Dokumentation des Herstellers kaufen möchte, muss dafür etwa 50.000 Euro anlegen. Auf den Gebrauchtwagenbörsen findest du die Kleine Heckflosse für weniger als 20.000 Euro.

Ein weißer Mercedes der Baureihe W 111 auf einer Landstraße

Vom Youngtimer zum Oldtimer: Mercedes W 124 Cabriolet

Willkommen im Club: 2022 ist das viersitzige Mercedes-Cabriolet der Baureihe W 124 reif für das begehrte H-Kennzeichen. 1991 auf der IAA präsentiert, knapp 100.00 D-Mark teuer, unter der Haube ein Sechszylinder mit drei Litern Hubraum und 220 PS, Fünffachgetriebe, manuelles Verdeck und Karopolster. Der 124er-Roadster traf den Nerv der Zeit, Mercedes verbuchte bereits im ersten Jahr mehr als 5.000 Verkäufe. Weniger Sportlichkeit, eher Sicherheit und Komfort zeichnen das Cabriolet aus.

Das Cabriolet basiert auf dem Coupé der Baureihe, aber rund 1.000 Teile wurden völlig neu entwickelt. Der W 124 bekam einen deutlich erstarkten Motor, der 24-Ventiler wurde komplett neu aufgebaut. Die 272 PS schieben nun sportlicher an und sorgen für eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde. Ab 10.000 Euro werden recht verbrauchte Cabriolets angeboten, für einen gepflegten W 124 musst du mit bis zu 40.000 Euro rechnen.

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Nice to know: Ein weiteres Sicherheitsfeature des W 124: Hinter den Rücksitzen wurde ein Überrollbügel in Kopfstützenform eingebaut, der bei Überschlag in nur 0,3 Sekunden hervorschnellt.

Ein rotes Mercedes-Cabriolet der Baureihe W 124 von der Seite

Gigant und Größenwahn: Mercedes 770 Cabriolet D

Auf dem Salon de l’Automobile 1930 wurde er zum ersten Mal präsentiert und avancierte sofort zum viel beachteten Traumwagen: Für Mercedes stellte das elegante und exklusiv ausgestattete Cabriolet D des Typs 770 die Krönung ihrer damaligen Produktpalette dar. Kein Automobil mit Stern war so teuer: 47.500 Reichsmark kostete dieser Wagen – so viel wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus damals. Nur 18 Exemplare wurden von dem Traumcabrio gebaut.

Unter der Haube macht der – optionale – Kompressor dem Reihenachtzylinder mit 7,7 Litern mächtig Druck: satte 200 PS mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 160 Kilometer pro Stunde. Für sein sportliches Image sorgen die Abgasrohre aus biegsamem Metall, welche aus der rechten Seite der Motorhaube hervorkommen. Sie dienen der Wärmeabfuhr. Eine Besonderheit ist auch das Getriebe: Zu den drei normalen Vorwärtsgängen lässt sich ein geräuschloses Maybach-Schnellganggetriebe zuschalten, sodass insgesamt sechs Vorwärtsgänge zur Verfügung stehen.

Nice to know: Bei früheren W 770-Modellen mussten die 2,7 Tonnen mit einem Wagenheber von Hand angehoben werden. Spätere Exemplare bekamen eine hydraulische Hebeanlage für alle Räder, so ging der Radwechsel weniger schweißtreibend von der Hand.

Ein schwarzer Mercedes des Typ 770

Mercedes-Geschichte erleben

Das Mercedes-Museum in Stuttgart-Untertürkheim verwahrt 160 Automobile und mehr als 1.500 Exponate. Dort sind auch zwei Wagen des Typs 770 zu bewundern:
  • Das 1932 als Sonderanfertigung hergestellte Cabriolet F von Kaiser Wilhelm II., der in jenen Jahren im niederländischen Exil lebte. Den Kühler ziert statt des Mercedes-Sterns das Hohenzollernwappen. Die Außenfarbe Marineblau ist eine Referenz an die deutsche Seeflotte.
  • Direkt daneben steht die Pullman-Limousine des japanischen Kaisers Hirohito, die 1935 in beschusssicherer Sonderschutzausführung ausgeliefert wurde.

Mercedes-Oldtimer: Großartige Klassiker und lukrative Wertanlage

Heutige Oldtimer sind bereits bei ihrer Produktion begehrt gewesen und werden Jahrzehnte später zu noch begehrteren Ikonen. Ob auch die Mercedes A-Klasse, die im Jahr 2027 zum Oldtimer wird, das Zeug für die Liga der exklusiven und teuersten Klassiker hat? Bei der Suche nach dem zu dir passenden Modell kannst du zwischen verschiedenen Automarken, Ausstattungsmerkmalen und unterschiedlichen Karosserieformen wählen. Mehr als 420.000 Automobilklassiker sind in Deutschland mit einem H-Kennzeichen unterwegs. Oldtimer-Modelle von Mercedes sind bei den Zulassungszahlen immer ganz vorne dabei.

Ein Extra-Tipp für Oldtimer-Besitzer:innen und alle anderen Autofahrenden: Inhaber:innen einer American Express Gold oder Platinum Card sind europaweit bei Autopannen abgesichert.*

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