Immobilien als Anlageklasse: Wissenswertes über Immobilieninvestments
Eine Immobilie ist nicht nur Wohnraum, sondern auch eine Möglichkeit sein Geld lukrativ anzulegen.
Redaktion AMEXcited Guide
25.10.2024
Das Wichtigste in Kürze
Wer sich eine Immobilie kauft, legt dadurch gleichzeitig Vermögen an. Aber ist das Geld auf diese Weise auch clever angelegt? Anleger:innen, die sich für Immobilien als Anlageklasse interessieren, sollten vor allem auf Diversifikation achten. Was es damit auf sich hat, welche Arten von Immobilieninvestitionen es gibt und welche Vor- und Nachteile Immobilien als Anlageklasse mit sich bringen, erfährst du hier.
Anlageklassen: Immobilien sind eine der wichtigsten Anlageklassen, neben Aktien, Anleihen und Rohstoffen.
Diversifikation: Bei Immobilieninvestitionen ist Diversifikation wichtig, um das Verlustrisiko zu mindern.
Kategorien von Immobilieninvestitionen: Es gibt verschiedene Arten von Investitionsmöglichkeiten in Immobilien - vom Kauf von Häusern und Wohnungen über Gewerbeimmobilien bis hin zu digitalen Immobilieninvestments und Fonds.
Vor- und Nachteile von Immobilieninvestments: Vorteile sind unter anderem Inflationsschutz, stabile Renditen auch bei wirtschaftlichem Abschwung sowie die Möglichkeit nachhaltige Investments zu tätigen. Nachteile können hohe Investitionskosten, Klumpenrisiko bei mangelnder Diversifikation und Unflexibilität sein.
Solide Anlageklasse: Trotz Risiken gelten Immobilie als solide Anlageklasse mit in der Regel stabilen Renditen unabhängig von Konjunkturzyklen oder Inflationssteigerungen.
Anlageklassen kurz erklärt
Welche Geldanlage sich am besten eignet, hängt von der persönlichen Finanzsituation ab und von den individuellen Vorstellungen, welche Ziele mit dem Geld erreicht werden sollen. Für Geldanlagen, die den Zweck der Vermögensvermehrung haben, gibt es verschiedene Anlageklassen oder Assetklassen.
Diese unterscheiden sich zum Beispiel in ihrer Laufzeit und sind mit verschiedenen Chancen und Risiken verbunden. Neben Aktien und Anleihen, Rohstoffen, Gegenständen mit Sammlerwert wie Schmuck oder Antiquitäten und Geldmarktinstrumenten wie Tages- oder Festgeldkonten sind Immobilien eine der wichtigsten Anlageklassen.
Kategorien von Immobilieninvestitionen
Investments in Immobilien lassen sich in verschiedene Sektoren unterteilen:
Beim Kauf von Häusern und Wohnungen, ob zur Eigennutzung oder Vermietung, können die Eigentümer:innen selbst über alles, was die Immobilie angeht, frei entscheiden. Jedoch fließt dabei in der Regel ein sehr großer Teil oder sogar das komplette Vermögen in eine Immobilie, sodass es für den Fall eines Wertverlusts keine Absicherung gibt.
Investitionen in eine Gewerbeimmobilie wie Bürogebäude oder Einkaufszentren versprechen zuverlässige Mieteinnahmen, vor allem wenn die Mieter große Unternehmen sind. Gewerbeimmobilien erzielen meist eine höhere Rendite als Wohnimmobilien, gleichzeitig steigt mit dem größeren Kapitalaufwand jedoch auch das unternehmerische Risiko. Die Suche nach neuen Mietern beispielsweise kann sich bei einem Gewerbeobjekt in die Länge ziehen, sodass über einen längeren Zeitraum die Mieteinnahmen ausfallen.
Mit Anteilen an Immobilienfonds brauchen sich Anleger:innen nicht um Suche und Auswahl der Immobilien kümmern und können von der Wertsteigerung der Fondsanteile profitieren. Geschlossene Immobilienfonds sind im Gegensatz zu offenen Fonds allerdings auch mit Verpflichtungen verbunden: Hier können, sollte das Investitionsobjekt Verlust machen, Nachzahlungen fällig werden, um den Betrieb oder auch Modernisierungen zu finanzieren.
Bei digitalen Immobilieninvestments, einer noch recht jungen Anlageform, lassen sich auf Crowdinvesting-Plattformen Renditen ohne hohen Vermögenseinsatz erzielen. Diese stammen etwa aus der Finanzierung von Bauträger- oder Bestandssanierungsprojekten.
So funktionieren Immobilienfonds
Bei Immobilienfonds partizipieren Anleger:innen langfristig an der Entwicklung gefragter Gewerbeimmobilien. Dazu gehören etwa Büro- und Wohngebäude, Hotels, Einkaufszentren oder Logistikhallen.
Immobilienfonds streben danach, das Kapital der Anleger:innen in lukrative Projekte zu investieren. Die Rendite ergibt sich aus Mieteinnahmen und Wertsteigerungen nach Abzug der Kosten. Die Mieterträge werden in der Regel einmal jährlich an die Anleger:innen ausgeschüttet.
Quick-Info: Offene vs. geschlossene Immobilienfonds
Innerhalb der Immobilienfonds wird zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds unterschieden:
Offene Immobilienfonds investieren in der Regel in eine Vielzahl verschiedener Objekte, häufig in unterschiedlichen Ländern. Je mehr Investor:innen, desto höher das Fondsvermögen und desto mehr Immobilien können erworben werden. Offene Immobilienfonds haben zudem eine unbegrenzte Laufzeit, sodass Anleger:innen jederzeit Anteile kaufen und verkaufen können.
Geschlossene Immobilienfonds zeichnen sich durch eine feste Laufzeit und folglich feste Kapitalbindung aus. Über mehrere Jahre wird zielgerichtet in nur 1 oder 2 Immobilien investiert. Das begrenzt die Zahl der Fondsanteile, die zudem nicht zurückgegeben werden können.
Vor- und Nachteile von Immobilieninvestments
Immobilien sind aus mehreren Gründen eine attraktive Anlageklasse:
Vermietetes Immobilieneigentum kann das Inflationsrisiko eindämmen, indem höhere Mietpreise eine steigende Inflationsrate ausgleichen.
Immobilien sind weniger anfällig für Wertverlust bei Börseneinbrüchen als beispielsweise Aktien. Sie können auch bei wirtschaftlichem Abschwung stabile Renditen sichern, da die Mieten regelmäßige Einnahmen generieren.
Anleger:innen können in nachhaltige Immobilienfonds investieren, deren Immobilien zum Beispiel einen reduzierten Energieverbrauch haben und mit Ökostrom versorgt werden. Zudem ist bei nachhaltigen Immobilien eine bessere Wertsteigerung zu erwarten als bei nicht nachhaltigen Immobilien.
In einem Portfolio können Immobilien als Ergänzung zu unter anderem Aktien, Rohstoffen oder Edelmetallen die Diversifikation erhöhen, also das Vermögen auf verschiedene Anlagearten verteilen und dadurch das Verlustrisiko mindern. Immobilien spielen dabei eine wichtige Rolle, weil ihre Wertentwicklung unabhängig von beispielsweise den Entwicklungen von Aktien oder Anleihen verlaufen.
In Immobilien zu investieren, bringt jedoch auch Nachteile mit sich:
Wegen der sehr hohen Investitionskosten für Immobilien, häufig mindestens sechsstellig, muss meist ein Immobilienkredit aufgenommen werden. Das schmälert die Rendite und bedeutet gleichzeitig ein Risiko.
Der oben angesprochene Vorteil bei der Diversifikation gilt nur, wenn ausreichend Kapital vorhanden ist. Sonst gibt es das sogenannte Klumpenrisiko: Die Investition in eine Immobilie ist so hoch, dass nicht ausreichend Geld in andere Anlageformen oder -objekte gesteckt werden kann, was ein hohes Verlustrisiko bedeutet.
Immobilieninvestitionen sind meistens nur langfristig sinnvoll, da hohe Nebenkosten anfallen – bis zu 15 Prozent des Kaufpreises –, die sich erst nach Jahren durch die Wertsteigerung der Immobilie amortisieren.
Die laufenden Kosten für unter anderem Pflege, Renovierungen, Steuern und Versicherungen müssen mit einkalkuliert werden, damit die Immobilien eine stabile Rendite abwerfen.
Immobilien sind unflexible und nicht schnell zu veräußernde Anlageprodukte. Der Verkaufsprozess kann sehr lange dauern und teuer werden. Zudem kann die Immobilie mit der Zeit an Wert verlieren, weil zum Beispiel durch den Bau einer großen Straße die Lage weniger attraktiv ist.
Immobilien als solide Anlageklasse
Immobilien bergen als Anlageklasse gewisse Risiken: Zum Beispiel ist diese Anlageklasse sehr kapitalintensiv und unflexibel. Andererseits bringen Immobilieninvestments die Vorzüge mit, dass sie in der Regel unabhängiger von Konjunkturzyklen und Inflationssteigerungen sind und eine stabile Rendite garantieren. Sinnvoll sind Immobilieninvestitionen vor allem als Ergänzung im Portfolio zu anderen Anlageklassen wie Aktien oder Rohstoffe.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Was sind Anlageklassen?
Anlageklassen oder Assetklassen sind die verschiedenen Formen der Geldanlage auf dem Kapitalmarkt. Dazu gehören neben Immobilien zum Beispiel die Investitionen in Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Gegenstände mit Sammlerwert sowie Tages- oder Festgeldkonten.
Welche Vorteile haben Immobilien als Anlageklasse?
Handelt es sich um Immobilien mit Mietrendite, ist das Inflationsrisiko gering, Immobilien liefern auch in Zeiten fallender Märkte stabile Renditen und bieten Anleger:innen Optionen für nachhaltige Investments.
Was ist unter Klumpenrisiko zu verstehen?
Ein Klumpenrisiko entsteht, wenn Anleger:innen ihr Vermögen nicht ausreichend auf verschiedene Anlageformen verteilen. Sinkt der Wert des Investments, können keine Anlagen aus anderen Objekten, Anlageformen oder Branchen den Wertverlust ausgleichen. Bei Investments gilt: Je größer die Diversifikation ist, desto geringer ist das Verlustrisiko.
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