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Eigenkapital verstehen: Das sind die Grundlagen

Was ist eigentlich Eigenkapital? Wir erklären, was alles dazugehört, warum es wichtig für Unternehmen und Privatpersonen ist und was die Vor- und Nachteile von hohen Eigenkapitalwerten sind.
Ein Taschenrechner und Zettel auf einem Schreibtisch neben einem Laptop, auf dem eine Person tippt und in der anderen Hand einen Kugelschreiber hält
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Unternehmen benötigen bei der Gründung und für die Eigenfinanzierung Eigenkapital. Dabei werden von den Eigentümer:innen finanzielle Mittel dauerhaft ins Unternehmen eingebracht und können später weiter erhöht werden. Auch für Privatpersonen kann das vorhandene Eigenkapital entscheidend sein, etwas bei der Kreditfinanzierung. Wie sich das Eigenkapital genau definiert, welche Werte im betriebswirtschaftlichen und privaten Umfeld dazuzählen und für die Berechnung welche Kennzahlen das Eigenkapital eine Rolle spielt, erklären wir in diesem Artikel.
  1. Einfach definiert: Das Eigenkapital
  2. Eigenkapital als wichtiger Faktor für Unternehmen
  3. Bedeutende Kennzahl für Bewertungen
  4. Eigenkapital von Privatpersonen
  5. So funktioniert das Eigenkapital
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Einfach definiert: Eigenkapital sind alle finanziellen Mittel eines Unternehmens, die dauerhaft eingebracht werden.
  • Unternehmensfinanzierung: Ein hoher Eigenkapitalanteil deutet auf finanzielle Unabhängigkeit hin, kann aber auch Nachteile haben.
  • Bedeutende Kennzahl: Das Eigenkapital ist eine wichtige Grundlage zur Bewertung von Unternehmen. Es wird unter anderem zur Berechnung der Eigenkapitalrendite herangezogen.
  • Eigenkapital von Privatpersonen: Bei großen Investitionen wie einem Hauskauf wird oft ein bestimmtes vorhandenes Eigenkapital verlangt.
  • Funktion des Eigenkapitals: Es dient der Selbstfinanzierung von Unternehmen und kann erhöht werden, allerdings nicht immer mit nur positiven Auswirkungen.

Einfach definiert: Das Eigenkapital

Als Eigenkapital zählen alle finanziellen Mittel eines Unternehmens, die in der Regel aus dem Kapitalanteil der Eigentümer:innen dauerhaft eingebracht werden. Das Kapital kann auch aus anderen Quellen hervorgehen, etwa aus Crowdinvesting oder von Familie und Freund:innen.

Das Eigenkapital eines Unternehmens setzt sich zusammen aus Bareinlagen, also Einzahlungen oder Überweisungen, sowie Sacheinlagen wie Maschinen oder Immobilien und nicht ausgeschütteten Gewinnen. Es sind also alle Werte, die zur Eigenfinanzierung des Unternehmens beitragen.

Das Gegenstück zum Eigenkapital ist das Fremdkapital. Bei der Fremdfinanzierung werden liquide Mittel aus außenstehenden Quellen temporär ins Unternehmen eingebracht. Gemeinsam bilden beide Werte die Passivseite einer Unternehmensbilanz ab. Sie sind die Basis der Unternehmensfinanzierung.

Das Eigenkapital ist auch bei der Unternehmensgründung je nach gewählter Rechtsform entscheidend. Das benötigte Startkapital, die sogenannte Mindesteinlage, variiert dabei:

So setzen sich die Positionen des Eigenkapitals zusammen

Alle Positionen, die zum Eigenkapital zählen, sind durch Paragraf 266 des Handelsgesetzbuchs (HGB) festgelegt:

Kurz erklärt: Die Bilanz

Bei der Bilanz wird das vorhandene Vermögen eines Unternehmens dem Kapital zu einem bestimmten Stichtag gegenübergestellt. Zusammen mit der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ist die Bilanz Hauptbestandteil des Jahresabschlusses.

Eigenkapital als wichtiger Faktor für Unternehmen

Das Eigenkapital trägt zur Unternehmensfinanzierung bei. Firmen können ihr Eigenkapital weiter erhöhen, indem sie ihre erzielten Gewinne nicht ausschütten oder mehr Einlagen einbringen, also Privatvermögen in das Unternehmen oder die Gesellschaft übertragen. Das Eigenkapital erhöht sich auch durch den Verkauf von Unternehmensanteilen an Investoren –dadurch verringern sich allerdings die Stimmrechte der bisherigen Gesellschafter:innen.

Grundsätzlich gilt: Ein höherer Anteil des Eigenkapitals hat einen positiven Effekt für ein Unternehmen. Ein hoher Eigenkapitalanteil bedeutet, dass ein geringer Verschuldungsgrad im Unternehmen besteht und deutet somit auf finanzielle Unabhängigkeit von Kreditgebern hin.

Aber ein hoher Eigenkapitalanteil kann ebenso Nachteile haben: Fremdfinanzierungen sind oft günstiger, da diese im Gegensatz zu Finanzierungen aus Eigenkapital von der Steuer absetzbar sind. Werden die eigenen finanziellen Mittel zu lange zurückgehalten und nicht ausgeschüttet, kann sich dies auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens auswirken, beispielsweise wenn wichtige Investitionen dadurch verpasst werden.


Bedeutende Kennzahl für Bewertungen

Verschiedene Werte können bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens aufschlussreich sein. Dazu können beispielsweise Kennzahlen wie der Cashflow herangezogen werden, auch das Eigenkapital ist eine wichtige Grundlage, um Firmen bewerten zu können.

Der Zinsertrag des eingesetzten Eigenkapitals wird etwa mithilfe der Eigenkapitalrendite dargestellt. Zur Berechnung wird der Jahresgewinn nach Steuern durch den Gesamtwert des Eigenkapitals geteilt. Das Ergebnis mal hundert ergibt die Eigenkapitalrendite in Prozent. Je höher diese ist, umso mehr spricht das dafür, dass das Unternehmen wirtschaftlich gut arbeitet.

Ein einfaches Rechenbeispiel: 100.000 Euro Jahresgewinn / 1.000.000 Euro Eigenkapital * 100 ergibt eine Eigenkapitalrendite von zehn Prozent pro Jahr.

Um das Verhältnis des Eigenkapitals zum Gesamtkapital abzubilden, wird die Eigenkapitalquote berechnet. Dafür wird der Gesamtwert des Eigenkapitals durch den Wert des Gesamtkapitals geteilt und das Ergebnis mal hundert genommen. Die Eigenkapitalquote verdeutlicht, inwiefern Unternehmen sich selbst finanzieren oder von Fremdkapital abhängig sind.

Ein einfaches Rechenbeispiel: 25.000 Euro Eigenkapital / 500.000 Euro Gesamtkapital * 100 ergibt eine Eigenkapitalquote von fünf Prozent.

Nimmst du den Wert des Eigenkapitals mal hundert und teilst ihn durch das vorhandene Anlagevermögen, wird der Anlagendeckungsgrad berechnet. Je höher der errechnete Wert ist, desto mehr Anteil des Anlagevermögens wird über das Eigenkapital des Unternehmens gedeckt.

Ein einfaches Rechenbeispiel: 50.000 Euro Eigenkapital * 100 / 100.000 Euro Anlagevermögen ergibt einen Anlagendeckungsgrad von 50 Prozent.

Good to know

Das Anlagevermögen bildet zusammen mit dem Umlaufvermögen die Aktivseite einer Unternehmensbilanz.

Eigenkapital von Privatpersonen

Eigenkapital kann auch bei Privatpersonen eine Rolle spielen. Bei einem Hauskauf oder anderen großen Investitionen werden wegen der hohen Geldsummen oft Kredite zur Finanzierung benötigt. Um einen solchen Kredit zu erhalten, verlangen Banken meist ein bestimmtes, nachzuweisendes vorhandenes Eigenkapital. Baufinanzierungen ohne Eigenkapital können schwierig werden.

Das Eigenkapital von Privatpersonen kann sich aus verschiedenen Werten zusammensetzen. Dazu gehören beispielsweise Ersparnisse auf Konten, das Barvermögen, Bausparguthaben, Lebensversicherungen, Arbeitgeberdarlehen, Immobilien und bereits bezahlte Baugrundstücke sowie Aktien, Investmentfonds und weitere Wertpapiere.

So funktioniert das Eigenkapital

Das Eigenkapital ist ein wichtiger Faktor für die Selbstfinanzierung von Unternehmen. Dazu zählen alle Mittel, die aus privatem Eigentum dauerhaft ins Unternehmen eingebracht werden. Bei der Gründung eines Unternehmens ist je nach gewählter Rechtsform ein bestimmtes festgelegtes Eigenkapital notwendig, die sogenannte Mindesteinlage. Das Eigenkapital eines Unternehmens kann erhöht werden, das hat allerdings nicht immer nur Vorteile. Privatpersonen benötigen Eigenkapital beispielsweise für einen Hauskauf.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was ist das Eigenkapital?
Zum Eigenkapital eines Unternehmens zählen alle finanziellen Mittel aus dem eigenen Kapitalanteil der Eigentümer:innen. Dieses Kapital steht dem Unternehmen dauerhaft zur Verfügung und zählt zusammen mit dem Fremdkapital zur Passivseite einer Unternehmensbilanz.
Was gehört alles zum Eigenkapital?
Die Bestandteile des Eigenkapitals sind im Handelsgesetzbuch festgelegt und umfassen das gezeichnete Kapital, Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen, Gewinnvortrag und Verlustvortrag sowie den Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag eines Unternehmens.
Was besagt der Wert der Eigenkapitalrendite?
Mit der Eigenkapitalrendite wird der Zinsertrag des eingesetzten Eigenkapitals dargestellt. Der Wert wird berechnet, indem der Gewinn durch den Gesamtwert des Eigenkapitals geteilt wird. Das Ergebnis wird mal hundert genommen und gibt die Eigenkapitalrendite als Prozentzahl an. Je höher diese ist, desto mehr deutet es darauf hin, dass das Unternehmen wirtschaftlich gut arbeitet.

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