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Einfach erklärt: Die Europäische Zentralbank

Diese Aufgaben und Befugnisse hat die Europäischen Zentralbank in Krisenzeiten.
Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main mit einem Eurozeichen davor.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Die Europäische Zentralbank, kurz EZB, reguliert die Geldpolitik in den 19 Ländern der Eurozone. Ihre Hauptaufgabe liegt dabei insbesondere darauf, die Stabilität der Währung und damit des Preisniveaus im Euroraum zu sichern. Zudem ist Europas oberste Notenbank dafür verantwortlich, die Inflationsrate in der Eurozone niedrig und stabil zu halten. Wie sie das macht, wie die EZB genau funktioniert und woher sie ihr Geld bekommt, erfährst du in diesem Text.
  1. Die Europäische Zentralbank und ihre Aufgaben
  2. Woher das Geld für die EZB kommt
  3. So steuert die EZB die Geldpolitik
  4. Die Rolle der Deutschen Bundesbank im EZB-System
  5. Die EZB: Eine Bank für 340 Millionen Europäer:innen
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Die Europäische Zentralbank (EZB): Sie ist die Zentralbank der 19 Mitgliedsländer der Eurozone mit Hauptsitz in Frankfurt am Main und steuert die Geldpolitik.
  • Unabhängigkeit der EZB: Die Bank ist unabhängig und verantwortlich für die Steuerung der Geldmenge im Euroraum, um Preisstabilität zu gewährleisten.
  • Geldquelle für die EZB: Sowohl nationale Zentralbanken der Eurozone als auch acht EU-Länder außerhalb der Eurozone beteiligen sich am Kapital der EZB.
  • Geldpolitik-Steuerung durch den EZB-Rat: Entscheidungen werden getroffen, um Inflationsraten zu steuern und Stabilität des Euros sicherzustellen.
  • Rolle Deutscher Bundesbank im ESZB: Sie trägt zur Finanzstabilität in Deutschland bei und ist mitverantwortlich für die Geldwertstabilität in der EU.
  • EZB als Bank für Europäer:innen: Mit ihrer Geldpolitik sorgt sie für das finanzielle Wohl von 340 Millionen Menschen in Europa.

Die Europäische Zentralbank und ihre Aufgaben

Die Europäische Zentralbank, kurz EZB, ist die Zentralbank der 19 Mitgliedsländer der Eurozone. Die EZB wurde im Jahr 1998 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Präsidentin der EZB ist seit dem Jahr 2019 die Französin Christine Lagarde. Der wichtigste Grundsatz der EZB ist ihre Unabhängigkeit.

Denn die EZB steuert mit ihrer Geldpolitik den Euro als europäische Gemeinschaftswährung. Sie hält und verwaltet unter anderem die Währungsreserven der Mitgliedstaaten und sorgt dafür, dass die Zahlungssysteme reibungslos funktionieren. Zudem ist sie verantwortlich für die Steuerung der Geldmenge im Euroraum. Ist diese zu hoch, droht eine hohe Inflationsrate.

Außerdem soll die EZB die Preisstabilität in den 19 Ländern der Eurozone sicherstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, kann sie den Leitzins erhöhen oder senken – das ist der Zinssatz, zudem sich Banken bei der EZB Geld leihen können. Diese Verantwortung macht die EZB zu einer bedeutsamen Instanz als gemeinsame Währungsbehörde aller EU-Staaten der Eurozone.

Woher das Geld für die EZB kommt

Auch die acht nationalen Zentralbanken der EU-Länder, die nicht zur Eurozone gehören, müssen sich am Kapital der EZB beteiligen:

Im Gegensatz zu den nationalen Zentralbanken der Eurozone haben die Zentralbanken, die nicht der Eurozone angehören, weder Anspruch auf Gewinne der EZB noch müssen sie für deren Verluste aufkommen.

Good to know: Welche Länder gehören zur EZB?

Zur Europäischen Zentralbank gehören die 19 Länder der Europäischen Union, in denen der Euro die Hauptwährung ist:
  • Belgien
  • Deutschland
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Irland
  • Italien
  • Lettland
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Malta
  • Niederlande
  • Österreich
  • Portugal
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Zypern

So steuert die EZB die Geldpolitik

Um zu agieren, muss die EZB zuerst Entscheidungen treffen. Dazu gibt es den EZB-Rat als oberstes Entscheidungsorgan der Bank. Dem Rat gehören die Mitglieder des Direktoriums und die Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Euro-Länder an. In den ersten Sitzungen eines jeden Monats beraten sie und entscheiden geldpolitische Maßnahmen.

Um diese umzusetzen, sind ihr einige Instrumente gegeben: Zur Steuerung der Inflationsrate in der Eurozone beispielsweise kann die EZB die Leitzinsen anheben oder senken. Befürchtet die EZB eine steigende Inflationsrate, erhöht sie den Leitzins, das wird restriktive Geldpolitik genannt. Umgekehrt senkt sie den Leitzins in einer Deflationssituation, was als expansive Geldpolitik bezeichnet wird.

Quick-Info: 9 Kennzahlen zur EZB

Eine mächtige Instanz für europäische Geldpolitik – 9 wissenswerte Fakten über die Europäische Zentralbank:
  • 1,25 Prozent beträgt der Leitzins der EZB im September 2022.
  • 3.500 Mitarbeiter:innen sind bei der EZB angestellt.
  • 31,23 Milliarden Euro – so hoch ist der Wert aller im Umlauf befindlichen Euromünzen.
  • 1,54 Billionen Euro beträgt die Summe aller von der EZB ausgegebenen Euro-Banknoten.
  • 26,12 Milliarden Euro – so hoch sind die Goldreserven der EZB.
  • 50,55 Milliarden Euro – so hoch sind die Devisenreserven der EZB.
  • 77,86 Milliarden Euro beträgt die Höhe der Währungsreserven der EZB.
  • 1,1 Billionen Euro ist der Wert der Währungsreserven des Eurosystems.
  • 192 Millionen beträgt der Nettogewinn der EZB.

Die Rolle der Deutschen Bundesbank im EZB-System

Die Deutsche Bundesbank ist zum einen für die Finanzstabilität in Deutschland verantwortlich. Dafür bewertet sie Sachverhalte und identifiziert mögliche Risiken, die die Preisstabilität in Deutschland gefährden können. Die Bundesbank ist zudem Mitglied des Europäischen Systems der Zentralbanken, das mit ESZB abgekürzt wird, und mitverantwortlich für die Geldwertstabilität in der EU.

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Die EZB: Eine Bank für 340 Millionen Europäer:innen

Wie der Name sagt, ist die Europäische Zentralbank die zentrale Bank für die 19 Länder der Europäischen Währungsunion. Mit ihrer Geldpolitik sorgt sie für die Stabilität des Euros – und somit auch für das finanzielle Wohl der 340 Millionen Europäer:innen, die in der Eurozone leben. Außerdem liegt es in ihrer Verantwortung, die Inflationsrate in der Eurozone niedrig und stabil zu halten. Ihr Werkzeug dafür: das Anheben oder Senken des Leitzinssatzes. Die Verantwortung der EZB für die Menschen der Eurozone ist also gewaltig.

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FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was sind die Grundsätze der EZB?
Der wichtigste Grundsatz der Europäischen Zentralbank ist ihre Unabhängigkeit gegenüber den nationalen Regierungen und Parlamenten der Europäischen Union. Verankert ist dieser Grundsatz in Artikel 130 im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, kurz AEUV.
Für was ist die EZB verantwortlich?
Die EZB ist für die Geldpolitik in der Eurozone verantwortlich. Ihre Hauptaufgabe ist, die Stabilität der Euro-Währung und damit der Preise im Euroraum zu gewährleisten. Zudem ist es Aufgabe der EZB, die Inflationsrate im Euroraum niedrig und stabil zu halten. Dafür kann sie den Leitzins entweder erhöhen oder senken.
Wie trifft die EZB ihre Entscheidungen?
Der EZB-Rat ist das oberste Entscheidungsorgan der EZB. Er trifft seine Entscheidungen in der Regel auf seiner ersten Sitzung eines jeden Monats. Die geldpolitischen Beschlüsse des Rats werden alle sechs Wochen auf einer Pressekonferenz in Frankfurt Main bekanntgegeben, dem Hauptsitz der EZB.

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