Umsatz berechnen: Formeln, Berechnung [Mit Beispiel]

Der Umsatz ist für Unternehmen neben dem Gewinn eine der wichtigsten Erfolgsgrößen. Wie sich der Umsatz eines Unternehmens berechnet und was alles im Zusammenhang mit dem Umsatz zu beachten ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Die Bedeutung des Umsatzes im Vergleich zum Gewinn

Der Umsatz nimmt bei der Bewertung des Unternehmenserfolges eine noch wichtigere Rolle ein als der Gewinn. Während im Gewinn beispielsweise auch außergewöhnliche Erträge oder Einnahmen enthalten sein können, können über den Umsatz, der sich aus den verkauften Waren oder Dienstleistungen und dem Verkaufspreis bestimmt, wesentlich verlässlichere Informationen zur wirtschaftlichen Situation gewonnen werden.

Umsatzberechnung

Die Berechnung des Umsatzes ist einfach. Die Formel lautet:

Das Unternehmen hat also einen Umsatz von 1,4 Millionen Euro gemacht. Zu beachten ist jedoch, dass es sich dabei um den Bruttoumsatz inklusive Mehrwertsteuer handelt. In den Geschäftsbüchern wird nur der Nettoumsatz verbucht, da die eingenommene Mehrwertsteuer an das Finanzamt abgeführt werden muss. Bei einem Mehrwertsteuersatz von 19 % ergibt sich ein Nettoumsatz von:

Mehrwertsteuer = 1.400.000 € x 0,19 = 266.000 €

Nettoumsatz = 1.400.0000 € - 266.000 € = 1.134.000 €

Unternehmen sind darüber hinaus verpflichtet, ihre Umsätze nach umsatzsteuerpflichtigen und umsatzsteuerfreien Umsätzen getrennt zu erfassen. Diese werden dann im Rahmen des Jahresabschlusses beziehungsweise der Steuererklärung gegenüber dem Finanzamt in der Gewinn- und Verlustrechnung oder bei Freiberufler:innen und Kleinunternehmer:innen mittels Einnahmen-Überschuss-Rechnung bekanntgegeben. Um den für die Einkommensteuer relevanten Gewinn zu bestimmen, müssen vom Umsatz sämtliche Kosten abgezogen werden, wobei auch Posten wie Abschreibungen oder Rückstellungen berücksichtigt werden, denen keine Ausgaben zugrunde liegen.

Umsatzplanung

Der Planung des Umsatzes kommt eine wichtige Bedeutung zu. Die Umsatzplanung ist die Basis für die Finanzplanung, mit der die Einnahmen und Ausgaben und daraus resultierend der Gewinn prognostiziert werden. Wichtig ist, dass die Umsatzplanung anhand realistisch festgelegter Parameter erfolgt. Das gilt insbesondere für den prognostizierten Absatz. Gründer:innen beispielsweise müssen sich ihren Kundenstamm erst aufbauen und sollten anfangs zur Sicherheit eher von einem moderaten Wachstum des Umsatzes ausgehen. Auch die Festlegung der Verkaufspreise ist eine Steuerungsgröße für den Umsatz und die Umsatzplanung.

Beispiel Restaurant: Restaurantbesitzer:innen müssen zunächst kalkulieren, zu welchen Jahreszeiten sie mit welcher Auslastung rechnen können. Hat ein Restaurant etwa 180 Sitzplätze, von denen sich 60, also ein Drittel, im Außenbereich befinden, kann für den Außenbereich üblicherweise nur in der Zeit von April bis Oktober mit Umsätzen gerechnet werden. Schlechtes Wetter kann zudem für Umsatzeinbußen sorgen. Hinzu kommt, dass die Auslastung an Wochentagen geringer ist als an Wochenenden. Aus der durchschnittlich erwarteten Auslastung über das Jahr hinweg und den erwarteten Einnahmen je zahlendem Gast kann dann der Umsatz prognostiziert werden.

Was bedeutet der Break-Even-Point im Zusammenhang mit dem Umsatz?

Unternehmen sollten in jedem Fall einen Mindestumsatz ermitteln, ab dem die Einnahmen aus Verkäufen die Ausgaben übersteigen, sodass ein Gewinn erzielt wird. Dieser Punkt wird auch Break-Even-Point genannt. Die Idee dahinter ist, dass sich die Kosten eines Unternehmens aus Fixkosten und variablen Kosten zusammensetzen.

Fixkosten sind alle festen, laufend anfallenden Kosten, die nicht von den Umsätzen des Unternehmens abhängen. Dazu zählen zum Beispiel Mieten, Kosten für festes Personal oder Kosten für laufende Verträge wie Telefon oder Internet.

Zu den variablen Kosten zählen dagegen alle Kosten für den Einkauf, die unmittelbar vom Absatz abhängen. Um beim Beispiel des Restaurants zu bleiben, wären das beispielsweise alle Kosten für Lebensmittel, die für Speisen verarbeitet werden, sowie für Getränke.

Der Break-Even-Point wird nach folgender Formel berechnet:

Absatzmenge (X) = Fixkosten / Deckungsbeitrag je Stück (Verkaufspreis je Stück - variable Kosten je Stück)

Fallen im Restaurant im Monat beispielsweise 5.000 € Fixkosten und 8 € variable Kosten je verkaufte Speise sowie 1 € je Getränk an, würde sich bei einem Preis von 15 € je Speise und 4 je Getränk folgende Rechnung ergeben:

Absatzmenge = 5000 € / (19 € - 9 €) = 500

Das bedeutet, dass das Restaurant ab 500 Gästen im Monat, die jeweils 1 Gericht und ein Getränk für zusammen 19 € bestellen, Gewinn macht. Durchschnittlich müssen sich somit mehr als 17 Leute täglich im Lokal einfinden und entsprechend konsumieren.

Fazit: Umsätze müssen die Kosten übersteigen

Um einen Gewinn zu erzielen, muss dein Unternehmen mindestens so viel Umsatz machen, dass alle Kosten gedeckt werden. Der Umsatz berechnet sich aus der abgesetzten Warenmenge, mal dem Verkaufspreis je Stück. Zu unterscheiden ist zwischen Bruttoumsätzen inklusive Mehrwertsteuer und Nettoumsätzen. Eine realistische Umsatzplanung ist einer der wichtigsten Bausteine für die Finanzplanung.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Wie berechne ich Umsatz und Gewinn?

Der Umsatz ist das Produkt der verkauften Waren- beziehungsweise Dienstleistungsmenge und dem jeweiligen Verkaufspreis. Der Gewinn ergibt sich aus der Differenz von Umsatz und Kosten.

Was wird unter Brutto- und Nettoumsatz verstanden?

Der Bruttoumsatz bezieht sich auf alle Einnahmen inklusive Mehrwertsteuer. Der Nettoumsatz ist demnach der Umsatz ohne Mehrwertsteuer. Zu unterscheiden sind außerdem umsatzsteuerpflichtige und umsatzsteuerfreie Umsätze, die in der Steuererklärung getrennt ausgewiesen werden müssen.

Wie viel Umsatz muss ein Unternehmen machen, um einen Gewinn zu erzielen?

Damit ein Unternehmen Gewinn macht, müssen die Umsätze die Kosten übersteigen. Die Gewinnschwelle, das heißt, ab wann ein Unternehmen Gewinne erzielt, kann mit einer Berechnung des Break-Even-Points erfolgen.