- Was ist die Wegzugssteuer?
- Voraussetzungen für die Wegzugsbesteuerung
- Die Höhe der Wegzugssteuer
- Wie lässt sich die Wegzugsbesteuerung vermeiden?
- Wegzugssteuer ist vermeidbar
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Wegzugssteuer für Gesellschafter:innen: Wenn Personen Deutschland dauerhaft verlassen wollen und Anteile an einer Kapitalgesellschaft besitzen, müssen sie eine Wegzugssteuer zahlen.
- Fiktiver Gewinn entscheidend: Grundlage der Besteuerung ist der angenommene Gewinn, der bei einem Verkauf der Gesellschaft zu erzielen wäre.
- Verschiedene Möglichkeiten: Um eine Wegzugsbesteuerung zu vermeiden, gibt es verschiedene Wege. Der einfachste ist, den Wohnsitz in Deutschland beizubehalten.
Was ist die Wegzugssteuer?
Die Wegzugssteuer fällt dann an, wenn eine Person, die Anteile an einer Kapitalgesellschaft (zum Beispiel einer GmbH oder AG) hält, aus Deutschland wegzieht. Durch den Wegzug werden zukünftige Wertzuwächse nicht mehr in Deutschland versteuert, weshalb zum Auswanderungszeitpunkt eine Zahlung nötig ist.
In dieser Situation werden Gesellschafter:innen so behandelt, als hätten sie ihre Anteile vor dem Wegzug verkauft. Die zu zahlende Steuer wird auf Basis des fiktiven Gewinns ermittelt. Das bedeutet: Obwohl kein Verkauf erfolgt ist und kein Gewinn daraus entstanden ist, muss die Steuer gezahlt werden.
Voraussetzungen für die Wegzugsbesteuerung
Die Grundlagen für die Wegzugssteuer sind in Paragraf 6 Außensteuergesetz (AStG) zu finden. Unter den folgenden Voraussetzungen müssen Gesellschafter:innen mit einer Wegzugsbesteuerung rechnen:
- In den vergangenen zwölf Jahren vor dem Wegzug waren sie mindestens sieben Jahre in Deutschland steuerpflichtig.
- Sie geben ihren Wohnsitz in Deutschland auf.
- Sie waren in den zurückliegenden fünf Jahren zu mindestens einem Prozent an einer deutschen oder ausländischen Kapitalgesellschaft beteiligt.
Quick-Info
Es ist möglich, die Wegzugsbesteuerung zu stunden. Denn bei vielen Gesellschafter:innen kann die Zahlungspflicht ohne tatsächlich erzielten Gewinn für Probleme sorgen. Deshalb lässt sich die Steuer auf Antrag über einen Zeitraum von sieben Jahren in gleichmäßigen Raten begleichen.
Die Höhe der Wegzugssteuer
Grundlage für die Berechnung der Wegzugssteuer ist der Marktwert der Anteile zu dem Zeitpunkt, zu dem der Wegzug erfolgt. Davon werden die Anschaffungskosten für die Kapitalanteile abgezogen. Das Ergebnis ist der fiktive Gewinn, der bei einem Verkauf entstehen würde.
Dieser fiktive Gewinn muss mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert werden, der bis zu 45 Prozent betragen kann. Allerdings kommt noch das Teileinkünfteverfahren ins Spiel, durch das nur 60 Prozent des Gewinns versteuert werden müssen und 40 Prozent steuerfrei bleiben.
Bei einem angenommenen Gewinn von 500.000 Euro müssen also 300.000 Euro versteuert werden. Mit einem Steuersatz von 45 Prozent wären das 135.000 Euro Wegzugsbesteuerung. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer.
Wie lässt sich die Wegzugsbesteuerung vermeiden?
Mit unterschiedlichen Ansätzen ist es möglich, die Wegzugsbesteuerung in Deutschland zu vermeiden. Welche sinnvoll sind, ist im Einzelfall zu entscheiden.
Diese Möglichkeiten gibt es:
- Steuerpflicht in Deutschland beibehalten: Wenn ein Wohnsitz in Deutschland bestehen bleibt, fällt keine Wegzugssteuer an, da kein Wegzug erfolgt. In vielen Fällen ist das die einfachste Möglichkeit, um diese Besteuerung zu vermeiden.
- Familienstiftung gründen: Wenn die Anteile gestiftet werden, kommt es nicht zur Wegzugsbesteuerung, da die stiftende Person keine Anteile mehr besitzt. Die Familienstiftung hat den Zweck, die stiftende Person und ihre Familie zu unterstützen.
- Anteile verschenken: Werden die Anteile vor dem Wegzug an eine Person verschenkt, die ihren Wohnsitz in Deutschland hat, ist keine Wegzugssteuer zu zahlen. Allerdings ist in diesem Fall die Schenkungssteuer ein Thema.
- In Personengesellschaft umwandeln: Eine Wegzugsbesteuerung lässt sich auch vermeiden, indem die Kapitalgesellschaft in eine Personengesellschaft umgewandelt wird, die nicht der Wegzugsbesteuerung unterliegt.
Bei einem Verkauf der Anteile vor dem Wegzug ist keine Wegzugssteuer zu zahlen. Allerdings muss der Gewinn aus dem Verkauf versteuert werden. Zwar handelt es sich dann nicht um eine Wegzugssteuer, der Effekt ist aber der gleiche. Deshalb ist diese Lösung in der Regel keine sinnvolle Alternative.
Grundsätzlich ist es für Gesellschafter:innen bei diesem Thema empfehlenswert, sich steuerlich beraten zu lassen. So wird es möglich, den für die eigene Situation besten Ansatz zu finden und alle etwaigen Besonderheiten zu berücksichtigen.
Good to know
Wenn der Wegzug aus Deutschland nur vorübergehend ist, kann die Wegzugssteuer entfallen. Allerdings nur, wenn eine Rückkehr innerhalb von sieben Jahren geplant ist. Außerdem dürfen Gesellschafter:innen ihre Anteile in der Zwischenzeit nicht verkaufen oder an andere Personen übertragen. Größere Gewinnausschüttungen in Höhe von mehr als einem Viertel des Unternehmenswertes sind ebenfalls nicht möglich.
Wegzugssteuer ist vermeidbar
Wollen Anteilseigner:innen einer Kapitalgesellschaft (zum Beispiel einer GmbH) die Wegzugsbesteuerung vermeiden, gibt es dafür einige Optionen. Zum Beispiel können sie ihren Wohnsitz in Deutschland behalten oder ihre Anteile verschenken. Die Umwandlung in eine Personengesellschaft und die Übertragung der Anteile in eine Familienstiftung sind weitere Möglichkeiten.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Wie vermeide ich Wegzugsbesteuerung?
Wenn der Wohnsitz in Deutschland bestehen bleibt, müssen Gesellschafter:innen keine Wegzugssteuer zahlen. Alternativ können sie ihre Anteile verschenken oder in eine Familienstiftung überführen. Die Umwandlung der Kapitalgesellschaft in eine Personengesellschaft ist eine weitere Option.
Wann fällt die Wegzugssteuer an?
Wegzugssteuer ist zu zahlen, wenn Personen, die Anteile an einer Kapitalgesellschaft besitzen, Deutschland dauerhaft verlassen wollen. Zuvor müssen sie mindestens sieben Jahre lang in Deutschland steuerpflichtig gewesen sein.
Wie hoch ist die Wegzugssteuer?
Die Wegzugssteuer richtet sich nach dem fiktiven Gewinn aus dem Verkauf der Gesellschaftsanteile. Von diesem Gewinn müssen 60 Prozent mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden.
*Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes oder des Versicherungsproduktes entnehmen.
Bitte beachte, dass es sich bei unseren Artikeln um rein redaktionelle Inhalte handelt, die einen Überblick zu einem bestimmten Thema geben. American Express bietet keine Anlageberatung oder spricht Empfehlungen aus. Entsprechende Themenbereiche sind immer risikobehaftet, weshalb du stets mit Expert:innen sprechen solltest, wenn du weitere Schritte in diese Richtung planst. American Express übernimmt keine Haftung. Auch kann keine Gewähr für die Aktualität der bereitgestellten Informationen übernommen werden. Eventuell im Text genannte Attribute von Kreditkarten gelten nicht zwangsläufig für American Express Kreditkarten. Wir empfehlen, die spezifischen Bedingungen und Konditionen deiner Kreditkarte sorgfältig zu prüfen.
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Es gelten Bedingungen: Vorausgesetzt, du machst mit der Karte innerhalb der ersten 6 Monate nach Kartenerhalt einen Umsatz von mindestens 10.000 Euro (unter Ausschluss von Bargeldauszahlungstransaktionen und nach Abzug von etwaigen Gutschriften von Vertragspartnern), führst das Kartenkonto einwandfrei (u.a. kein Zahlungsverzug) und kündigst den Kartenvertrag nicht innerhalb der ersten 12 Monate, erhältst du ein Startguthaben in Höhe von 100 Euro. Die Gutschrift erfolgt mit nächstmöglicher Abrechnung, bereits nachdem du den Mindestumsatz erreicht hast, wird jedoch wieder rückgängig gemacht, sollte es zu der Kündigung in dem eingangs genannten Zeitraum kommen. Voraussetzung für den Anspruch auf den Willkommensbonus ist die erfolgreiche Ausstellung der Karte und dass du in den letzten 18 Monaten nicht Hauptkarteninhaber:in einer American Express Karte warst. Im Fall einer Kartenkündigung oder eines Kartenwechsels innerhalb der ersten 12 Monate nach Ausstellung der Karte, erlischt dein Anspruch auf den Willkommensbonus rückwirkend. Willkommensboni werden von American Express nur unter Vorbehalt der Einhaltung o.g. Bedingungen gutgeschrieben. Weitere Informationen dazu findest du im Preis- und Leistungsverzeichnis. Die vollständigen Bedingungen zum Einlösen der Guthaben sowie die teilnehmenden Partner findest du hier.
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Es gelten Bedingungen: Für die erfolgreiche Ausstellung der Karte erhältst du 1.000 PAYBACK Extra°Punkte. Die Punkte werden Dir über Payback auf dein PAYBACK Punktekonto gutgeschrieben. Die Punktegutschrift erfolgt ca. 4-6 Wochen nach Kartenausstellung. Vorausgesetzt, du machst mit der Karte innerhalb der ersten 2 Monate nach Kartenerhalt einen Umsatz von mindestens 500 Euro (unter Ausschluss von Bargeldauszahlungstransaktionen und nach Abzug von etwaigen Gutschriften von Vertragspartnern), führst das Kartenkonto einwandfrei (u.a. kein Zahlungsverzug) und du kündigst den Kartenvertrag nicht innerhalb der ersten 12 Monate, erhältst du zusätzlich eine Gutschrift von 1.000 PAYBACK Extra°Punkten, die Dir durch American Express auf dein American Express Kartenkonto gutgeschrieben werden. Die Gutschrift erfolgt mit nächstmöglicher Abrechnung, bereits nachdem du den Mindestumsatz erreicht hast, wird jedoch wieder rückgängig gemacht, sollte es zu der Kündigung in dem eingangs genannten Zeitraum kommen. Anspruch auf die Gutschrift haben nur Antragsteller, die innerhalb der letzten 18 Monate nicht als Hauptkarteninhaber:in einer deutschen PAYBACK Karte von American Express® registriert waren. Nach der monatlichen Kartenabrechnung werden alle im Abrechnungsmonat gesammelten Punkte über American Express (Willkommenspunkte und Umsatzpunkte für den Einsatz der Karte) kumuliert deinem PAYBACK Punktekonto gutgeschrieben. Weitere Informationen dazu findest du im Preis- und Leistungsverzeichnis.