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Kurz erklärt: Wegzugsbesteuerung bei Immobilien

Wer den Wohnsitz ins Ausland verlagern will, muss die Wegzugssteuer bedenken. Sie betrifft Personen, die Anteile an Kapitalgesellschaften halten. Was das mit Immobilien zu tun hat, liest du hier.
Ein Umzugswagen steht vor einem Haus mit Backsteinfront. Im Wagen befinden sich einige Kartons, ein Regal, ein Sofa und weitere Einrichtungsgegenstände.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Wenn du dauerhaft ins Ausland ziehen willst, musst du einiges planen und bedenken. Unter anderem ist relevant, ob du Beteiligungen an Kapitalgesellschaften hältst. In diesem Fall kannst du von der Wegzugsbesteuerung betroffen sein. Was es damit auf sich hat und welche Rolle Immobilien für die Wegzugsbesteuerung spielen, erfährst du in diesem Beitrag.
  1. Was ist die Wegzugsbesteuerung?
  2. So funktioniert die Wegzugsbesteuerung
  3. Wegzugsbesteuerung und Immobilien
  4. Wegzugsbesteuerung: Für eigene Immobilien irrelevant
  5. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel  

  • Wegzugsbesteuerung: Sie stellt sicher, dass die Anteile an Kapitalgesellschaften vor dem Umzug noch in Deutschland besteuert werden.
  • Betroffene der Wegzugsbesteuerung: Die Wegzugsbesteuerung betrifft steuerpflichtige natürliche Personen, die mindestens ein Prozent der Anteile an einer Kapitalgesellschaft halten und ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen.
  • Höhe der Wegzugsbesteuerung: Bei der Wegzugsbesteuerung wird das Teileinkünfteverfahren angewandt, wodurch 60 Prozent des Gewinns steuerpflichtig sind. Der Steuersatz beträgt bis zu 45 Prozent Einkommenssteuer, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.
  • Wegzugsbesteuerung und Immobilien: Immobilien können Teil des Betriebsvermögens einer Kapitalgesellschaft sein. In diesem Fall sind deren Wertsteigerungen bei der Berechnung der Wegzugsbesteuerung relevant. Privater Immobilienbesitz spielt für die Wegzugsbesteuerung keine Rolle.

Was ist die Wegzugsbesteuerung?

Die Wegzugsbesteuerung ist eine spezielle Steuerregelung, die in Paragraf 6 Außensteuergesetz (AStG) geregelt ist. Sie greift, wenn eine natürliche Person ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt ins Ausland verlegt.

Das betrifft vor allem Personen, die Anteile an Kapitalgesellschaften besitzen – genau genommen mindestens ein Prozent der Anteile an einer Kapitalgesellschaft in den letzten fünf Jahren vor dem Wegzug.

Ebenfalls betroffen können Steuerpflichtige sein, die als Mitunternehmer:innen einer Personengesellschaft beteiligt sind. Dafür muss diese Gesellschaft allerdings wesentliche Beteiligungen an Kapitalgesellschaften halten.

Die Wegzugsbesteuerung soll sicherstellen, dass Wertzuwächse von wesentlichen Beteiligungen an Kapitalgesellschaften in Deutschland besteuert werden, bevor der Wohnsitzwechsel ins Ausland passiert.

So funktioniert die Wegzugsbesteuerung

Wenn eine Person beabsichtigt, ins Ausland zu ziehen, muss sie das dem Finanzamt anzeigen. Das Finanzamt ermittelt dann den Wert der wesentlichen Beteiligungen und berechnet die Steuer – so, als ob die Anteile verkauft worden wären.

Die Besteuerung erfolgt über die Einkommensteuererklärung des letzten Jahres, in dem die Person in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig war. Fällig wird sie dann, wenn der Wohnsitz in Deutschland aufgegeben wird. Aber auch eine Stundung ist gegen eine Sicherheitsleistung möglich: Die Steuer ist dann in sieben gleich hohen Raten innerhalb eines Jahres zu bezahlen.

So hoch ist die Wegzugssteuer

Die Höhe der Wegzugssteuer richtet sich nach dem Wertzuwachs der Anteile, die eine ins Ausland ziehende Person an Kapitalgesellschaften hält.

Da bei Gewinnen aus Kapitalgesellschaften das Teileinkünfteverfahren angewandt wird, bleiben vom fiktiven Gewinn allerdings 40 Prozent steuerfrei. Der Rest unterliegt dem persönlichen Einkommenssteuersatz plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer.

Quick-Info

Durch internationale Abkommen und Zusammenarbeit zwischen Steuerbehörden kann das deutsche Finanzamt Informationen über Wegzüge ins Ausland erhalten und Maßnahmen einleiten. In bestimmten Fällen darf das Finanzamt sogar präventiv eine Sicherheitsleistung verlangen, um sicherzustellen, dass die Wegzugssteuer gezahlt wird.

Wenn die Wegzugsbesteuerung beim Umzug ins Ausland ignoriert wird, kann das Finanzamt die fälligen Steuern nachträglich einfordern, inklusive Zinsen für verspätete Zahlung. Außerdem drohen bei Nichtangabe oder falschen Angaben in der Steuererklärung Bußgelder und strafrechtliche Verfolgung wegen Steuerhinterziehung.

Wegzugsbesteuerung und Immobilien

Obwohl die Wegzugsbesteuerung primär auf Wertzuwächse bei Kapitalgesellschaften abzielt, können auch indirekt Immobilien betroffen sein.

Betriebsvermögen

Wenn du Immobilien besitzt und diese als Betriebsvermögen in eine Kapitalgesellschaft einbringst, gehen diese Immobilien in das Eigentum der Kapitalgesellschaft über. Du besitzt die Immobilien also nicht mehr direkt.

Im Gegenzug für das Einbringen der Immobilie in die Kapitalgesellschaft erhältst du allerdings Anteile an der Kapitalgesellschaft. Diese Anteile spiegeln nun den Wert des Hauses und anderer Vermögenswerte der Gesellschaft wider.

Besitzt du so mindestens ein Prozent der Anteile an der Kapitalgesellschaft und ziehst ins Ausland, greift die Wegzugsbesteuerung.

Ein vereinfachtes Beispiel: Du besitzt eine Immobilie im Wert von 500.000 Euro, die du in eine GmbH einbringst. Dafür erhältst du Anteile an der GmbH im Wert von 500.000 Euro. Wenn nun der Wert der Immobilie auf 600.000 Euro steigt, steigt auch der Wert der GmbH. Deine Anteile an der GmbH sind jetzt ebenfalls mehr wert, nämlich 600.000 Euro statt 500.000 Euro.

Bei einem Wegzug wird die Differenz zwischen dem ursprünglichen Wert deiner Anteile von 500.000 Euro und dem aktuellen Wert von 600.000 Euro als fiktiver Gewinn von 100.000 Euro besteuert.

Direktes Eigentum und Veräußerung

Direkter Immobilienbesitz fällt nicht unter Wegzugsbesteuerung. Wenn du also beispielsweise eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage besitzt und ins Ausland ziehst, kommt die Wegzugsbesteuerung nicht zum Tragen – ob du die Immobilie weiterhin behältst oder nicht, ist irrelevant.

Solltest du die Immobilie vor dem Wegzug verkaufen, wird der dabei erzielte Gewinn nach den regulären deutschen Einkommenssteuergesetzen besteuert. Dafür müssen eventuelle Spekulationsfristen berücksichtigt werden, beispielsweise die zehnjährige Haltefrist, nach der der Verkauf einer privat genutzten Immobilie steuerfrei ist.

Statistik

Insgesamt etwas mehr als 1,2 Millionen Menschen sind 2022 aus Deutschland fortgezogen.

Quelle: Statista

Wegzugsbesteuerung: Für eigene Immobilien irrelevant

Die Wegzugsbesteuerung betrifft primär natürliche Personen, die wesentliche Beteiligungen an Kapitalgesellschaften halten. Beim Wegzug aus Deutschland wird der Wertzuwachs dieser Beteiligungen besteuert, was auch etwaige Immobilienwerte einschließt, die zum Betriebsvermögen der Gesellschaft gehören.

Diese Regelung soll sicherstellen, dass Wertzuwächse in Deutschland besteuert werden, bevor sie ins Ausland verlagert werden. Direkt von einer steuerpflichtigen Person gehaltene Immobilien unterliegen dieser Wegzugsbesteuerung nicht; allerdings werden sie bei Veräußerung vor dem Wegzug nach den regulären deutschen Steuergesetzen besteuert.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was versteht man unter Wegzugsbesteuerung im Kontext von Immobilienbesitz?
Die Wegzugsbesteuerung betrifft privaten Immobilienbesitz nicht, sondern Wertzuwächse bei Beteiligungen an Kapitalgesellschaften. Befinden sich Immobilien im Besitz der Kapitalgesellschaft, sind Wertzuwächse daran allerdings genauso von der Wegzugsbesteuerung betroffen.
Was unterliegt der Wegzugsbesteuerung?
Der Wegzugsbesteuerung unterliegen vor allem Wertzuwächse bei Beteiligungen an Kapitalgesellschaften.
Wen betrifft die Wegzugsbesteuerung?
Die Wegzugsbesteuerung betrifft natürliche Personen, die Beteiligungen von mehr als einem Prozent an Kapitalgesellschaften halten und ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen.

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