- Das bedeutet Entstrickung
- So funktioniert Entstrickung
- Durch Verkauf Entstrickungssteuern vermeiden
- Entstrickung: Steuerregeln bei Verlagerung ins Ausland
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Entstrickung: Bei der Entstrickung kommt es zu einer Besteuerung von Wirtschaftsgütern, die durch den Umzug ins Ausland aus der deutschen Steuerpflicht fallen.
- Stille Reserven: Die Entstrickungsbesteuerung wird auf die stillen Reserven dieser Wirtschaftsgüter angewandt. Stille Reserven sind der aktuelle Marktwert der Güter abzüglich des Anschaffungswerts.
- Entstrickungssteuern vermeiden: Durch einen Verkauf der potenziell betroffenen Vermögenswerte noch vor dem Umzug kann die Entstrickungssteuer umgangen werden.
Das bedeutet Entstrickung
Bei der Verlagerung eines Unternehmenssitzes oder beim Umzug einer Privatperson ins Ausland werden häufig Wirtschaftsgüter oder Vermögenswerte ins Ausland verlegt. Dadurch fallen sie aus der deutschen Steuerpflicht heraus.
Mit Entstrickung soll sichergestellt werden, dass die steuerlichen Ansprüche des deutschen Staates gewahrt bleiben. Zu diesem Zweck werden die in Deutschland aufgelaufenen stillen Reserven dieser Wirtschaftsgüter aufgedeckt.
Stille Reserven sind Differenzen zwischen dem Buchwert und dem tatsächlichen, meist höheren Marktwert eines Wirtschaftsgutes. Sie entstehen beispielsweise durch Abschreibungen, die den Buchwert eines Wirtschaftsgutes im Laufe der Zeit vermindern, obwohl dessen Marktwert gestiegen ist.
Laut Körperschaftssteuergesetz gilt die Verlagerung von Wirtschaftsgütern durch Körperschaften wie Kapitalgesellschaften ins Ausland als Veräußerung. Bei einer Entstrickung werden deren stille Reserven aufgedeckt und versteuert, da sie sonst im Ausland unversteuert bleiben würden.
Dazu dient Entstrickung
Entstrickung dient also vor allem dazu, eine faire Besteuerung zu gewährleisten. Außerdem könnten Unternehmen und Privatpersonen durch Verlagerung ihrer Vermögenswerte ins Ausland versuchen, die deutsche Steuerpflicht zu umgehen. Die Entstrickungsbesteuerung stellt sicher, dass eine solche Steuerflucht vermieden und die Steuerpflicht in Deutschland erfüllt wird.
Quick-Info
Eng mit der Entstrickung verwandt ist die
Wegzugsbesteuerung. Allerdings unterscheiden sich die beiden Konzepte in ihrer Anwendung.
- Entstrickung bezieht sich auf den Vorgang, bei dem Wirtschaftsgüter oder Unternehmensbestandteile etwa durch Verlagerung ins Ausland aus der deutschen Steuerpflicht herausfallen. Dabei werden stille Reserven aufgedeckt und besteuert, um sicherzustellen, dass in Deutschland entstandene Werterhöhungen versteuert werden.
- Die Wegzugsbesteuerung hingegen betrifft natürliche Personen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt ins Ausland verlegen. Wenn diese Personen mit mehr als einem Prozent an inländischen Kapitalgesellschaften beteiligt sind, werden die dadurch entstandenen Wertzuwächse besteuert.
So funktioniert Entstrickung
Entstrickung betrifft Privatpersonen, die dauerhaft ins Ausland ziehen und in Deutschland Wirtschaftsgüter besitzen, beispielsweise Immobilien.
Hält also eine Auswanderin eine Immobilie, die beim Kauf 600.000 Euro gekostet hat und deren Marktwert nun bei einer Million Euro liegt, muss diese versteuert werden, als würde sie verkauft werden. Um die Entstrickungsbesteuerung zu berechnen, werden die so bestehenden stillen Reserven ermittelt.
- Anschaffungswert der Immobilie: 600.000 Euro
- Marktwert der Immobilie zum Zeitpunkt des Wegzugs: 1.000.000 Euro
- Stille Reserven: 400.000 Euro (Marktwert abzüglich Anschaffungswert)
400.000 Euro unterliegen also der Entstrickungsbesteuerung.
Gleichermaßen müssen stille Reserven bei Unternehmen aufgedeckt werden, die ihren Unternehmenssitz ins Ausland verlagern und Unternehmensbestandteile wie Maschinen ins Ausland mitnehmen.
Will ein solches Unternehmen Maschinen in den neuen ausländischen Unternehmenssitz mitnehmen, deren Buchwert bei einer Million Euro liegt, deren Marktwert aber nun 1,75 Millionen Euro beträgt, berechnen sich die stillen Reserven genauso:
- Buchwert der Maschinen in Deutschland: 1.000.000 Euro
- Marktwert der Maschinen zum Zeitpunkt der Verlagerung: 1.750.000 Euro
- Stille Reserven: 750.000 Euro (Marktwert abzüglich Buchwert)
In diesem Fall müssen also 750.000 Euro im Rahmen der Entstrickung besteuert werden.
Diese Steuern werden bei Entstrickung angewendet
Für Privatpersonen wird die Entstrickung im Rahmen der Einkommenssteuer berechnet. Der Gewinn, der durch die Aufdeckung stiller Reserven entsteht, wird zum individuellen Einkommenssteuersatz plus gegebenenfalls Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer der betroffenen Person versteuert.
Für Unternehmen gelten je nach Rechtsform unterschiedliche Steuersätze:
- Kapitalgesellschaften unterliegen der Körperschaftssteuer, deren Satz 15 Prozent beträgt.
- Auf die Körperschaftssteuer wird zusätzlich ein Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent erhoben.
- Zusätzlich fällt in der Regel Gewerbesteuer an, deren Hebesatz von der jeweiligen Gemeinde festgelegt wird und durchschnittlich bei 14 bis 17 Prozent liegt.
Durch Verkauf Entstrickungssteuern vermeiden
Bei der Entstrickung kann sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen kurzfristig eine hohe Steuerlast anfallen, die finanziert werden muss.
Für Privatleute kann es deshalb sinnvoller sein, Vermögenswerte, auf die beim Wegzug Entstrickungssteuern anfallen würden, bereits im Vorfeld zu verkaufen. Auf Immobilien, die sich länger als zehn Jahre im eigenen Besitz befinden, oder die länger als drei Jahre selbst genutzt wurden, fällt dann auch keine Spekulationssteuer an.
Das kann sich sogar doppelt lohnen, weil so in manchen Fällen eine Doppelbesteuerung vermieden werden kann: wenn eine Person in ein Land zieht, mit dem kein Doppelbesteuerungsabkommen besteht.
Würde diese Person ihre Vermögenswerte erst nach dem Umzug verkaufen, würden nämlich sowohl Entstrickungssteuern in Deutschland als auch Steuern auf den Gewinn im neuen Land fällig.
Entstrickung: Steuerregeln bei Verlagerung ins Ausland
Entstrickung betrifft sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen. Dabei werden bei der Verlagerung von Vermögenswerten ins Ausland stille Reserven aufdeckt und besteuert. Das soll sicherstellen, dass in Deutschland entstandene Wertsteigerungen auch versteuert werden.
Allerdings kann die Entstrickungssteuer und eine damit eventuell verbundene Doppelbesteuerung vermieden werden: durch den Verkauf der betroffenen Vermögenswerte vor dem Wegzug.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Was ist unter Entstrickung zu verstehen?
Bei einer Entstrickung werden Wirtschaftsgüter, die zum Beispiel durch einen Umzug ins Ausland aus der deutschen Steuerpflicht herausfallen, so besteuert, als würden sie verkauft werden.
Wann kommt es zu einer Entstrickung?
Zu einer Entstrickung kommt es, wenn eine Privatperson, die in Deutschland Wirtschaftsgüter wie Immobilien besitzt, ins Ausland zieht oder eine Firma ihren Sitz ins Ausland verlegt und Unternehmensbestandteile wie Maschinen mitnimmt.
Was ist die Entstrickungsbesteuerung?
Die Entstrickungsbesteuerung erfasst und besteuert die stillen Reserven bei der Verlagerung von Wirtschaftsgütern ins Ausland.
*Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes oder des Versicherungsproduktes entnehmen.
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