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Wissenswertes zur Besteuerung thesaurierter Gewinne

Bei der Thesaurierung werden Gewinne einer Firma nicht sofort entnommen, sondern verbleiben vorerst im Unternehmen – müssen aber trotzdem besteuert werden. Details dazu erklärt dieser Beitrag.
Ein Mann im Anzug arbeitet in einem Büro an einem Laptop.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Thesaurierte Unternehmensgewinne müssen versteuert werden. Seit der Steuerreform 2008 haben von natürlichen Personen geführte Firmen die Möglichkeit, einen Steuersatz von 28,25 Prozent (plus Solidaritätszuschlag) auf einbehaltene Gewinne zu wählen. Bei der Entnahme kommt es dann zu einer Nachversteuerung. Mehr dazu erfährst du hier.
  1. Das ist eine Thesaurierung
  2. Steuerliche Begünstigung auf nicht entnommene Gewinne
  3. Beispiel für die Thesaurierungsbegünstigung
  4. Wann die Steuervorteile bei Thesaurierungen sinnvoll sind
  5. Thesaurierungsbegünstigung: Steuerersparnis für einbehaltene Gewinne
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Definition von Thesaurierung: Einbehaltung und Reinvestition erzielter Gewinne anstelle einer Ausschüttung.
  • Thesaurierungsbegünstigung: Nicht entnommene Gewinne können auf Antrag mit 28,25 Prozent versteuert werden.
  • Nachbesteuerung: Bei späterer Entnahme werden die Gewinne dann wie Dividenden mit einer Steuer von 25 Prozent belegt.
  • Sinnhaftigkeit: Die Wahl zur Thesaurierungsbegünstigung lohnt sich in der Regel, wenn überhaupt, nur für Spitzenverdiener:innen.

Das ist eine Thesaurierung

Bei einer Thesaurierung werden Gewinne oder Erträge eines Unternehmens einbehalten, also nicht von Gesellschafter:innen entnommen oder als Dividenden an die Aktionär:innen ausgeschüttet. Durch diese Maßnahme kann das Eigenkapital eines Unternehmens gestärkt und zum Beispiel für zukünftiges Wachstum genutzt werden.

Eine Thesaurierung kommt bei einigen Fonds vor: Die Gewinne werden direkt erneut investiert. Wer Anteile eines thesaurierenden Fonds besitzt, erhält nicht regelmäßig Erträge ausgeschüttet, sondern profitiert in der Regel eher indirekt und langfristig von den Kursgewinnen des Fonds.

Steuerliche Begünstigung auf nicht entnommene Gewinne

Entschließen sich steuerpflichtige Unternehmer:innen dazu, Gewinne ihrer Personengesellschaft nicht zu entnehmen, können sie die begünstigte Besteuerung wählen. Für die Begünstigung ist ein Antrag notwendig, der getrennt für jeden Betrieb und/oder Anteil an einer Personengesellschaft beim Finanzamt eingehen muss.

Diese 2008 im Zuge der Unternehmenssteuerreform eingeführte Gewinnthesaurierung kann Vorteile bringen – abhängig davon, wie hoch die Einkommen der Steuerpflichtigen sind. Spitzenverdienende profitieren in der Regel mehr von einer Gewinnthesaurierung als Durchschnittsverdienende.

Eingeführt wurde die Regelung diesem Thesaurierungssteuersatz, um eine steuerliche Gleichstellung von thesaurierten Gewinnen bei Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften zu erreichen und damit die Reinvestition von Gewinnen in das Unternehmen steuerlich attraktiver zu gestalten.

Einheitlicher Thesaurierungssteuersatz

Grundsätzlich gilt: Der Thesaurierungssteuersatz beträgt einheitlich 28,25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer, also rund 29,8 Prozent (Stand Juni 2024). Dieser Wert soll ungefähr dem kumulierten Steuersatz von Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer für Kapitalgesellschaften entsprechen.

Der persönliche Steuersatz ist zunächst unerheblich. Allerdings erfolgt bei der späteren Entnahme der Gewinne eine Nachversteuerung wie bei Dividenden nach der Abgeltungssteuer mit einem Steuersatz von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Unternehmer:innen sollten vor der Ausübung des Wahlrechts also die Gesamtbelastung mit der Steuerlast vergleichen, die fällig wäre, wenn der Gewinnanteil nach dem Spitzensatz des Einkommenssteuertarifs versteuert werden würde.

Quick-Info: Wachstumschancengesetz

Durch das 2024 beschlossene Wachstumschancengesetz, das Unternehmen entlasten soll, wurde die Regelung zum Thesaurierungssteuersatz leicht angepasst. Bisher minderten Entnahmen für Steuern und nicht abzugsfähige Betriebsausgaben den thesaurierungsfähigen Gewinn. Im Ergebnis führte dies bei vollständiger Thesaurierung zu einer Steuerbelastung von etwa 35 Prozent.

Nun werden begünstigungsfähige Gewinne erhöht, indem die Gewerbesteuer angerechnet wird und Entnahmen für die Zahlung der Einkommensteuer nicht mit eingerechnet werden. So können die angestrebten 28,5 Prozent gewährleistet werden und eine Vollthesaurierung wird attraktiver.

Beispiel für die Thesaurierungsbegünstigung

Ein Beispiel verdeutlicht, wann sich eine Gewinnthesaurierung aus Steuergründen lohnt und wann nicht:

Eine Unternehmerin hat einen Gewinn in Höhe von 100.000 Euro erwirtschaftet und bisher nicht entnommen. Sie beantragt die Thesaurierung des nicht entnommenen Gewinns in Höhe von 100.000 Euro beim Finanzamt.

Wann die Steuervorteile bei Thesaurierungen sinnvoll sind

Wie aus dem obigen Beispiel ersichtlich, ist der persönliche Steuersatz, der ohne Thesaurierungsbegünstigung angewandt wird, in vielen Fällen für Unternehmer:innen attraktiver. Selbst im Spitzensteuersatz führt die Begünstigung insgesamt zu einer leicht höheren Steuerbelastung als bei der Direktversteuerung. Dieser Effekt wird umso größer, je niedriger der persönliche Steuersatz ist.

Eine Thesaurierung kann dennoch sinnvoll sein, wenn die im Unternehmen verbliebenen Gewinne beispielsweise steuerbegünstigt zur Investition genutzt werden.

Good to know

Seit 2009 beträgt der Spitzensteuersatz in Deutschland 42 Prozent, der Eingangssteuersatz liegt bei 14 Prozent. Seit 2007 gilt zudem eine sogenannte Reichensteuer mit einem Steuersatz von 45 Prozent.

Quelle: sozialpolitik-aktuell.de

Thesaurierungsbegünstigung: Steuerersparnis für einbehaltene Gewinne

Einzelunternehmer:innen und Gesellschafter:innen von Personengesellschaften können die Gewinne des Betriebes im Unternehmen belassen und einen Antrag auf Thesaurierungsbegünstigung stellen.

Allerdings ist die Regelung komplex und erfordert eine sorgfältige Planung und Beratung, um die steuerlichen Vorteile ideal zu nutzen. Denn selbst im Spitzensteuersatz führt die Begünstigung aufgrund der Nachversteuerung insgesamt zu einer leicht höheren Steuerbelastung als bei der Direktversteuerung – kann in der Gesamtbetrachtung dennoch Vorteile bringen.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was ist Thesaurierung und wie betrifft sie meine Steuererklärung?
Thesaurierung bedeutet das Einbehalten und Reinvestieren von Gewinnen, anstatt diese auszuschütten. Unternehmer:innen können beim Finanzamt eine sogenannte Thesaurierungsbegünstigung beantragen.
Müssen thesaurierte Gewinne aus Fonds im Ausland versteuert werden?
Seit 2018 spielt es keine Rolle mehr, ob es sich um einen inländischen oder ausländischen Fonds handelt oder ob der Fonds ausschüttend oder thesaurierend ist. Alle Investmentfonds werden nach dem gleichen Prinzip versteuert.
Was passiert mit thesaurierten Gewinnen?
Thesaurierte Gewinne erhöhen das Eigenkapital eines Unternehmens. Sie werden nicht ausgeschüttet und in der Regel anders versteuert.

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