- Dann sind die Einnahmen aus Spotify steuerpflichtig
- Spotify: Das gilt bei eigener Musik
- Spotify: Wie versteuere ich die Einnahmen?
- Gewerbesteuern für Einnahmen aus Spotify berechnen
- Einnahmen aus Spotify: Beispielrechnung für Gewerbesteuern
- Streaming: Steuerliche Möglichkeiten
- Spotify: Wer Geld verdienen möchte, sollte sich beraten lassen
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das wichtigste aus diesem Artikel
- Einnahmen aus Streaming-Diensten wie Spotify sind steuerpflichtig: Wenn du Geld durch das Streamen von Werken Dritter verdienst, musst du diese Einnahmen versteuern.
- Gewerbesteuern für Einnahmen aus Spotify berechnen: Das Finanzamt übernimmt die Berechnung der Gewerbesteuer. Einzelunternehmen und Personengesellschaften unterliegen dem Gewerbesteuerfreibetrag in Höhe von 24.500 Euro.
- Freiberufler und eigene Musik auf Spotify: Wenn du deine eigenen Songs bei Spotify streamst und nebenberuflich Musik machst, giltst du als Freiberufler und bist von der Gewerbesteuer befreit.
- Mögliche steuerliche Vorteile: Die Kleinunternehmerregelung kann steuerliche Vorteile bringen, wenn dein jährlicher Bruttoverdienst nicht mehr als 22.000 Euro beträgt und voraussichtlich die 50.000-Euro-Grenze nicht überschreitet.
- Berate dich vor Entscheidungen: Solltest du planen, mit Spotify Geld zu verdienen, ist es ratsam sich beraten zu lassen um möglichen steuerlichen Optionen nutzen zu können.
Dann sind die Einnahmen aus Spotify steuerpflichtig
Wenn du mit Streamingdiensten wie Spotify oder YouTube Geld verdienst, musst du diese Einnahmen versteuern. Das gilt zumindest, wenn du Werke von anderen Personen, zum Beispiel Musikstücke, weiterverbreitest. Denn diese Streaming-Tätigkeiten fallen unter einen klassischen Gewerbebetrieb. Dieser setzt nach Paragraf 15 Absatz 2 Einkommensteuergesetz (EStG) eine selbstständige, nachhaltige Tätigkeit voraus, die mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird.
Eine selbstständige, nachhaltige Tätigkeit ist beim Streaming zu bejahen, da die Tätigkeit in eigenem Namen sowie auf eigenes Risiko und Initiative erfolgt. Da du sicherlich öfter als einmal im Stream aktiv bist, liegt auch die Nachhaltigkeit vor.
Das Gewerbe muss zudem auf zukünftigen Gewinn ausgerichtet sein. Auch das ist der Fall – selbst wenn anfangs Kosten, etwa für die Technik, anfallen. Überdies liegt auch die geforderte Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr vor, da das Streaming für jeden zugänglich ist.
Spotify: Das gilt bei eigener Musik
Wenn du nebenberuflich Musik machst und deine eigenen Songs bei Spotify streamst, giltst du wiederum als Freiberufler. Zu den freiberuflichen Tätigkeiten zählen gemäß Paragraf 18 EstG alle selbstständig ausgeübten Tätigkeiten, die in den wissenschaftlichen, künstlerischen, schriftstellerischen, unterrichtenden oder erzieherischen Bereich fallen. Bei ihnen wird zum Jahresende ermittelt, wie hoch das erwirtschaftete Einkommen war. Das passiert mithilfe der Einnahmenüberschussrechnung.
An folgende Punkte musst du als freiberufliche:r Künstler:in bei der Steuererklärung denken:
- Gewerbesteuer: Freischaffende Künstler:innen sind von der Gewerbesteuer befreit.
- Umsatzsteuer: Unter bestimmten Voraussetzungen sind Freiberufler nach Paragraf 19 UStG von der Umsatzsteuer befreit. Nämlich wenn sie unter die „Kleinunternehmerregelung“ fallen: Der Umsatz des laufenden Kalenderjahres überschreitet voraussichtlich nicht die Höhe von 50.000 Euro und betrug im vergangenen Jahr nicht mehr als 22.000 Euro.
Spotify: Wie versteuere ich die Einnahmen?
Ab dem Zeitpunkt, zu dem du mit dem Streamen von Werken Dritter Geld verdienst, übst du eine gewerbliche Tätigkeit aus. Dementsprechend musst du grundsätzlich Gewerbesteuer zahlen.
Aber: Einzelunternehmen und Personengesellschaften unterliegen dem Gewerbesteuerfreibetrag in Höhe von 24.500 Euro. Sollte dein – etwa mit Spotify erzielter – Gewinn also unter dem Gewerbesteuerfreibetrag liegen, erhebt das Finanzamt keine Gewerbesteuer.
Dennoch musst du die Einnahmen über Streamingdienste wie Spotify in deiner Einkommenssteuererklärung angeben. Hierfür gibt es die Anlage G und die dazugehörige Anlage EÜR.
Gewerbesteuern für Einnahmen aus Spotify berechnen
Die Berechnung der Gewerbesteuer übernimmt das Finanzamt für dich. Ist die Höhe festgelegt, musst du in der Regel vierteljährliche Vorauszahlungen leisten, die zur Mitte eines Quartals fällig werden.
Möchtest du wissen, mit welchen Zahlungen du zu rechnen hast, kannst du wie folgt vorgehen:
- Zunächst berechnest du den Gewerbeertrag, indem du zu deinem Jahresgewinn die entsprechenden Hinzurechnungen addierst und Kürzungen subtrahierst. Welche Hinzurechnungen und Kürzungen das genau sind, erfährst du in den Paragrafen 8 und 9 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG). Dein so ermittelter Gewerbeertrag ist auf volle 100 Euro abzurunden. Beträgt er beispielsweise 120.480 Euro, rundest du ihn auf 120.400 Euro ab.
- Als Einzelunternehmer ziehst du nun den Freibetrag von 24.500 Euro von deinem Gewerbeertrag ab.
- Nun multiplizierst du diesen Gewerbeertrag mit der Steuermesszahl von 3,5 Prozent. So erhältst du den Steuermessbetrag.
- Dann multiplizierst du den Steuermessbetrag mit dem Gewerbesteuerhebesatz deiner Gemeinde.
- Das Ergebnis zeigt die Summe deiner Gewerbesteuer an, die du an das Finanzamt abführen musst.
Daraus leitet sich folgende Berechnungsformel ab:
Gewerbesteuer = (Gewerbeertrag - 24.500 Euro) × 3,5 Prozent × Gewerbesteuerhebesatz
Quick-Info
Dein ausgeübtes Gewerbe musst du in deiner jeweiligen Stadt oder Gemeinde anmelden. Das zuständige Finanzamt wird darüber von der Stadt oder Gemeinde informiert. In der Regel bekommst du dann Post vom Finanzamt: den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“. Du musst ihn ausfüllen, unterschreiben und an die Behörde zurücksenden.
Übrigens: Bist du minderjährig, müssen deine Erziehungsberechtigten das Gewerbe für dich anmelden.
Einnahmen aus Spotify: Beispielrechnung für Gewerbesteuern
Wie sieht diese Rechnung konkret aus? Angenommen, du führst dein Spotify Einzelunternehmen mit Sitz in Berlin, kannst du dich an dieser Beispielrechnung orientieren:
Nach der entsprechenden Verrechnung von Hinzurechnungen und Kürzungen mit deinem Gewinn kommst du auf einen Gewerbeertrag von 100.000 Euro. Minimiert um den Freibetrag von 24.500 Euro bleiben 75.500 Euro.
Multiplizierst du den Betrag mit 3,5 Prozent, ergibt sich ein Steuermessbetrag von 2.642,50 Euro. Diesen Betrag multiplizierst du nun mit dem Gewerbesteuerhebesatz von Berlin. Er liegt bei 410 Prozent. Die zu leistende Gewerbesteuer beträgt also 10.834,25 Euro.
Diese Übersicht macht die einzelnen Rechenschritte deutlich:
- Gewerbeertrag: 100.000 Euro
- Zu versteuernder Gewinn: 100.000 Euro - 24.500 Euro = 75.500 Euro
- Gewerbesteuermessbetrag: 75.500 Euro × 0,035 = 2.642,50 Euro
- Gewerbesteuer: 2.642,50 Euro × 4,10 = 10.834,25 Euro
Streaming: Steuerliche Möglichkeiten
Es kann also sein, dass du als gewerbetreibende Person einen vergleichsweise hohen Betrag an Gewerbesteuer zahlen musst. Allerdings kannst du die Gewerbesteuer auf die Einkommenssteuer anrechnen lassen.
Solltest du jährlich nicht mehr als 22.000 Euro brutto einnehmen und voraussichtlich die 50.000-Euro-Grenze nicht überschreiten, kann auch die Kleinunternehmerregelung steuerliche Vorteile bringen.
Über deine konkreten Möglichkeiten im Einzelfall solltest du dich am besten von einem Steuerberater informieren lassen.
Spotify: Wer Geld verdienen möchte, sollte sich beraten lassen
Wenn du bei Spotify einen fremden Song hochlädst, damit ihn andere Personen gegen Geld herunterladen, übst du eine gewerbliche Tätigkeit aus. Auf sie fallen entsprechend Gewerbesteuern an. Die Steuern werden vom zuständigen Finanzamt berechnet und erhoben. Gegebenenfalls kannst aber du von steuerlichen Optionen profitieren, über die du dich am besten beraten lässt.