Zum Beispiel für Organisationen und Vereine bietet Gemeinnützigkeit im Steuerrecht bestimmte Vorteile. Welche das sind und was es braucht, um als gemeinnützig zu gelten, erfährst du hier.
Redaktion AMEXcited Guide
19.07.2024
Das Wichtigste in Kürze
Im Seniorenheim helfen, für Parteien oder Fußbälle an Vereine spenden – was gilt als gemeinnützig? Die Definition der Gemeinnützigkeit im deutschen Steuerrecht ist sowohl für Organisationen als auch für Spendende wichtig, weil damit steuerliche Vorteile einhergehen. Welche das sind und was Gemeinnützigkeit bedeutet, erklärt dieser Beitrag.
Definition von Gemeinnützigkeit: Gemeinnützigkeit bezeichnet im Steuerrecht Tätigkeiten und Zwecke einer Organisation, die darauf abzielen, das Gemeinwohl zu fördern. Eine gemeinnützige Organisation muss dabei selbstlos, ausschließlich und unmittelbar diese gemeinnützigen Zwecke verfolgen.
Steuervorteile für gemeinnützige Zwecke: Als gemeinnützig anerkannte Organisationen müssen unter anderem keine Körperschafts- und Gewerbesteuer zahlen und erhalten ermäßigte Umsatzsteuersätze.
Spenden von der Steuer absetzen: Spenden an Organisationen mit einem gemeinnützigen Zweck sind steuerbegünstigt. Spenden in Höhe bis zu 20 Prozent des Jahreseinkommens können in der Steuerklärung als Sonderausgaben geltend gemacht werden.
Definition von Gemeinnützigkeit
Gemeinnützigkeit bezeichnet Tätigkeiten, die darauf abzielen, das Gemeinwohl zu fördern. Der Begriff umfasst eine Vielzahl von Bereichen, die im Paragraf 52 der Abgabenordnung bestimmt sind. Unter anderem:
Wohlfahrtspflege: Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen
Bildung und Forschung: Förderung von Wissenschaft, Forschung, Erziehung, Volks- und Berufsbildung
Kunst und Kultur: Angebote von Kunst, Musik und Kultur
Natur- und Tierschutz: Aktivitäten zum Schutz von Umwelt, Tieren und Natur
Sport: Unterstützung der Fitness und des Breitensports
Politik: Förderung des demokratischen Staatswesens und Vertretung der bürgerlichen Interessen
Um als gemeinnützig anerkannt zu werden, muss eine Organisation diese Tätigkeiten in ihrer Satzung fest verankern und tatsächlich ausüben. Diese Tätigkeiten müssen darüber hinaus selbstlos, ausschließlich und unmittelbar erfolgen.
Anerkennung der Gemeinnützigkeit
Die rechtliche Grundlage für die Gemeinnützigkeit bildet in Deutschland die Abgabenordnung (AO), insbesondere die Paragrafen 51 bis 68. Darin werden unter anderem die Voraussetzungen und Anforderungen definiert, die eine Organisation erfüllen muss, um als gemeinnützig anerkannt zu werden.
So muss die Satzung klar definieren, dass die Organisation ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke verfolgt. Das bedeutet, dass die erzielten Mittel nur für gemeinnützige Aktivitäten verwendet werden dürfen und keine Gewinne an Mitglieder oder Dritte ausgeschüttet werden dürfen.
Die Gemeinnützigkeit wird durch das zuständige Finanzamt anerkannt. Dazu muss die Organisation einen Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt einreichen. Das Finanzamt prüft die Satzung und die Geschäftsführung. Bei positiver Prüfung wird ein Freistellungsbescheid erteilt, der die Gemeinnützigkeit bestätigt.
Nur im Falle einer Anerkennung der Gemeinnützigkeit gibt es steuerliche Erleichterung. Durch die steuerlichen Anreize fördert der Staat ehrenamtliches und wohltätiges Engagement.
Dokumentationspflichten und Transparenz
Gemeinnützige Organisationen unterliegen strengen Dokumentationspflichten, um die Gemeinnützigkeit nachzuweisen und zu erhalten. Dazu gehören:
Eine ordnungsgemäße Buchführung, die alle Einnahmen und Ausgaben dokumentiert
Ein Jahresbericht, der die Tätigkeiten der Organisation und die Mittelverwendung darstellt
Regelmäßige Überprüfung durch das Finanzamt und Aktualisierung des Freistellungsbescheids
Diese Transparenz ist auch für das Vertrauen der Personen grundlegend, die Spenden erbringen.
Quick-Info
Spenden an Privatpersonen sind steuerlich nicht absetzbar, auch wenn sie über Spendenplattformen wie zum Beispiel GoFundMe erfolgen.
Steuervorteile für gemeinnützige Organisationen
Gemeinnützige Organisationen profitieren von einer Reihe steuerlicher Erleichterungen:
Gemeinnützige Körperschaften sind von der Körperschaftssteuer befreit, solange sie ihre Mittel für gemeinnützige Zwecke verwenden.
Für bestimmte Leistungen und Umsätze gelten ermäßigte Sätze für die Umsatzsteuer oder Umsatzsteuerbefreiungen.
Schenkungen und Erbschaften an gemeinnützige Organisationen sind steuerfrei. Das bedeutet, es fallen keine Schenkungssteuern oder Erbschaftssteuern an.
Steuerliche Vorteile für Spendende
Privatpersonen haben ebenfalls durch Spenden und Mitgliedsbeiträge an gemeinnützige Organisationen steuerliche Vorteile:
Spendenabzug: Von Spenden an gemeinnützige Organisationen können bis zu 20 Prozent des Jahreseinkommens der spendenden Person steuerlich geltend gemacht werden. Dieser Betrag kann in der Einkommensteuererklärung als Sonderausgabe abgesetzt werden.
Nachweispflicht: Spenden bis zu 300 Euro können mit einem Kontoauszug oder ähnlichen Dokumenten nachgewiesen werden. Für höhere Beträge ist eine Spendenbescheinigung – auch Zuwendungsbestätigung genannt – der Organisation erforderlich. Für Spenden in Krisenzeiten gelten häufig Ausnahmeregelungen.
Ehrenamtliches Engagement: Neben Geldspenden können ebenso Sachspenden, Aufwandsspenden und Vergütungsspenden steuerlich abgesetzt werden, sofern sie den gemeinnützigen Zwecken dienen.
Statistik
Laut dem Charity-Ranking 2024 von YouGov ziehen 25,4 Prozent der Deutschen eine Spende an die Organisation Ärzte ohne Grenzen in Betracht. SOS-Kinderdörfer und Deutsches Rotes Kreuz folgen auf Platz zwei und drei mit 22,5 und 20,5 Prozent.
Für den guten Zweck: Gemeinnützigkeit im Steuerrecht
Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit gemäß Steuerrecht bietet steuerliche Vorteile für Organisationen und Spendende. Sie erfordert jedoch auch die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und eine transparente Dokumentation. Die Gemeinnützigkeit ist somit ein wesentliches Element der Förderung des Gemeinwohls und der Unterstützung wohltätiger Zwecke in Deutschland.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Was bedeutet Gemeinnützigkeit im Steuerrecht?
Gemeinnützigkeit im Steuerrecht bedeutet, dass eine Organisation durch ihre Tätigkeiten und Zwecke das Gemeinwohl fördert. Dadurch erhält sie bestimmte steuerliche Vorteile. Diese finanzielle Unterstützung soll dazu beitragen, dass die Organisation ihre Ressourcen effizienter einsetzen kann und mehr Mittel für ihre gemeinnützigen Projekte zur Verfügung hat.
Welche steuerlichen Vorteile genießen gemeinnützige Organisationen?
Gemeinnützige Organisationen profitieren in Deutschland von einer Vielzahl steuerlicher Vorteile. Diese Vergünstigungen umfassen unter anderem Befreiungen von der Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, ermäßigte Umsatzsteuersätze und Wegfall von Erbschafts- und Schenkungssteuer. Zudem können Privatpersonen Spenden an solche Organisationen steuerlich geltend machen.
Welche Voraussetzungen muss eine Organisation erfüllen, um als gemeinnützig anerkannt zu werden?
Um als gemeinnützig anerkannt zu werden, muss eine Organisation gemeinnützige Zwecke im Sinne des Paragrafen 52 der Abgabenordnung verfolgen. Dieser Zweck muss in der Satzung eindeutig beschrieben sein. Zudem muss sie ausschließlich, unmittelbar und selbstlos tätig sein.
*Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes oder des Versicherungsproduktes entnehmen.
Bitte beachte, dass es sich bei unseren Artikeln um rein redaktionelle Inhalte handelt, die einen Überblick zu einem bestimmten Thema geben. American Express bietet keine Anlageberatung oder spricht Empfehlungen aus. Entsprechende Themenbereiche sind immer risikobehaftet, weshalb du stets mit Expert:innen sprechen solltest, wenn du weitere Schritte in diese Richtung planst. American Express übernimmt keine Haftung. Auch kann keine Gewähr für die Aktualität der bereitgestellten Informationen übernommen werden. Eventuell im Text genannte Attribute von Kreditkarten gelten nicht zwangsläufig für American Express Kreditkarten. Wir empfehlen, die spezifischen Bedingungen und Konditionen deiner Kreditkarte sorgfältig zu prüfen.
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PAYBACK American Express Karte Es gelten Bedingungen: Für die erfolgreiche Ausstellung der Karte erhältst du 1.000 PAYBACK Extra°Punkte. Die Punkte werden Dir über Payback auf dein PAYBACK Punktekonto gutgeschrieben. Die Punktegutschrift erfolgt ca. 4-6 Wochen nach Kartenausstellung. Vorausgesetzt, du machst mit der Karte innerhalb der ersten 2 Monate nach Kartenerhalt einen Umsatz von mindestens 500 Euro (unter Ausschluss von Bargeldauszahlungstransaktionen und nach Abzug von etwaigen Gutschriften von Vertragspartnern), führst das Kartenkonto einwandfrei (u.a. kein Zahlungsverzug) und du kündigst den Kartenvertrag nicht innerhalb der ersten 12 Monate, erhältst du zusätzlich eine Gutschrift von 1.000 PAYBACK Extra°Punkten, die Dir durch American Express auf dein American Express Kartenkonto gutgeschrieben werden. Die Gutschrift erfolgt mit nächstmöglicher Abrechnung, bereits nachdem du den Mindestumsatz erreicht hast, wird jedoch wieder rückgängig gemacht, sollte es zu der Kündigung in dem eingangs genannten Zeitraum kommen. Anspruch auf die Gutschrift haben nur Antragsteller, die innerhalb der letzten 18 Monate nicht als Hauptkarteninhaber:in einer deutschen PAYBACK Karte von American Express® registriert waren. Nach der monatlichen Kartenabrechnung werden alle im Abrechnungsmonat gesammelten Punkte über American Express (Willkommenspunkte und Umsatzpunkte für den Einsatz der Karte) kumuliert deinem PAYBACK Punktekonto gutgeschrieben. Weitere Informationen dazu findest du im Preis- und Leistungsverzeichnis.
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