- Schufa: Was ist das?
- Schufa-Eintrag
- Ab wann bekomme ich einen negativen Schufa-Eintrag?
- Schufa-Einträge überprüfen
- Schufa-Einträge löschen lassen
- Schufa: Eigentlich eine gute Sache
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Schufa: Die Schufa ist die größte Auskunftei in Deutschland und prüft die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen.
- Schufa-Eintrag: Fast alle Bundesbürger:innen haben einen Schufa-Eintrag. Dieser kann positiv sein, wenn man seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt oder negativ, wenn man das nicht tut.
- Negativer Schufa-Eintrag: Negative Einträge entstehen bei Zahlungsausfällen oder unbezahlten Forderungen. Sie werden erst nach mindestens zwei unbeantworteten Mahnungen erstellt.
- Löschfristen bei der Schufa: Daten in der Schufa unterliegen gesetzlich vorgeschriebenen Löschfristen. In der Regel werden sie drei Jahre gespeichert.
- Datenüberprüfung bei der Schufa: Du solltest regelmäßig überprüfen, welche Daten über dich bei der Schufa gespeichert sind und falsche oder veraltete Einträge löschen lassen.
Schufa: Was ist das?
Die Schufa Holding AG, vormals SCHUFA e. V. Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, ist die größte Auskunftei in Deutschland und hat ihren Sitz in Wiesbaden. Mithilfe der in der Schufa verzeichneten Daten wird die Kreditwürdigkeit (Bonität) von Personen, Unternehmen, aber auch Staaten geprüft.
Die Schufa verfügt über fast 1.000 Millionen Einzeldaten zu knapp 70 Millionen Bundesbürger:innen und zu sechs Millionen Unternehmen. Die Schufa erhält ihre Daten aus öffentlichen Verzeichnissen, aber auch von
- Banken und Sparkassen
- Kreditkartenorganisationen
- Unternehmen im stationären oder Onlinehandel
- Telekommunikationsgesellschaften
- Energieversorgungsunternehmen
- Inkassounternehmen
Sinn und Zweck der Schufa ist es seit jeher, vor Kreditausfällen zu schützen. Angenommen, ein Kreditbetrüger geht zur Bank A, um dort einen Kredit zu beantragen. Anschließend geht er zu Bank B, C und so weiter. Bei allen Banken schließt er einen Kreditvertrag ab und bekommt die Darlehenssumme, aber er kann das Geld nie zurückzahlen.
Die Schufa ist dafür da, solche Kreditausfälle zu verhindern, indem sie die Kreditfähigkeit als Score beziffert. Bestimmte Aktivitäten – wie etwa die häufigen Kreditanfragen des Beispielbetrügers – wirken sich negativ darauf aus. Kreditgeber können daraus ihre Schlüsse ziehen und die Erteilung eines Kredits verweigern.
SCHUFA-Anforderungen AMEX
Schufa-Eintrag
Landläufig heißt es: „Ich habe einen Schufa-Eintrag.“ Gemeint ist damit, dass diese Person einen negativen Schufa-Eintrag hat, also nur noch bedingt kreditwürdig ist. Ganz korrekt ist diese Aussage aber nicht, denn nahezu alle Bundesbürger:innen haben einen Schufa-Eintrag. Die Frage ist nur: Ist dieser Schufa-Eintrag positiv oder negativ?
In der Schufa werden alle deine Bankverbindungen, Kredite, Handyverträge und Weiteres über dich gesammelt. Sofern du deinen Zahlungsverpflichtungen aus diesen Verträgen nachkommst, ist alles im grünen Bereich. Du hast also einen positiven Schufa-Score. Kommst du allerdings deinen Zahlungen nicht nach, kann es sein, dass dein Schufa-Score negativ ist.
Der Schufa-Score ist ein Wert zwischen 0 und 100. Je höher der Wert, desto besser deine Kreditwürdigkeit. Einen Wert von 100 hat allerdings niemand, dann das würde bedeuten, dass ein Zahlungsausfall absolut und generell ausgeschlossen ist. Eine solche Prognose kann selbst die Schufa nicht geben. Alles von 90 bis knapp 100 ist gut beziehungsweise sehr gut. Liegt der Wert unter 50, ist man bei der Schufa im kritischen Bereich, gilt also als riskant.
Schufa-Score: Drei Viertel schneiden gut ab
Da viele potenzielle Kreditnehmer:innen Befürchtungen bezüglich ihres Schufa-Scores haben, ist es ganz interessant, sich einmal anzuschauen, wie es eigentlich mit der Verteilung aussieht. Sind viele Menschen betroffen oder sind es prozentual gesehen nur sehr wenige, die sich hinsichtlich einer Kreditvergabe Sorgen machen müssen?
Die Schufa selbst hatte im Jahr 2022 folgende Daten veröffentlicht:
Einstufung | Anteilig |
Hervorragend: | 46 Prozent |
Gut: | 26,8 Prozent |
Akzeptabel: | 16,8 Prozent |
Ausreichend: | 1,5 Prozent |
Ungenügend: | 8,9 Prozent |
Addieren wir einmal die Personengruppen zusammen, die sich keinerlei Gedanken wegen einer möglichen Ablehnung ihrer Kreditanfrage machen müssen, die Einstufungen „Hervorragend“ und „Gut“, so sind immerhin 72,8 Prozent der bei der Schufa registrierten Bürger ohne Makel.
Mit einem höheren Zinssatz als ein:e hervorragend eingestufte:r Kreditnehmer:in müssen 16,8 Prozent rechnen. Noch teurer wird es für die 1,5 Prozent Menschen, deren Schufa-Score als „ausreichend“ definiert ist. Über eine günstige Kreditvergabe müssen sich ebenfalls diejenigen Gedanken machen, die zu den 8,9 Prozent der als „ungenügend“ klassifizierten Kreditnehmer:innen zählen.
Quick-Tipp
Du solltest prüfen, was in der Schufa über dich steht, und etwaige falsche oder veraltete Einträge löschen lassen.
Ab wann bekomme ich einen negativen Schufa-Eintrag?
Negative Schufa-Einträge entstehen, wenn es zu Zahlungsausfällen kommt oder nicht bezahlte Forderungen existieren. Das passiert jedoch erst dann, wenn mehrfach Mahnungen verschickt und die in den Mahnungen genannten Zahlungsfristen nicht eingehalten wurden. Es müssen mindestens zwei Mahnungen eingegangen sein, denen die betreffende Person auch nicht widersprochen hat.
Zwischen den Mahnungen beziehungsweise zwischen den Mahnungen und dem negativen Schufa-Eintrag müssen mindestens vier Wochen liegen. Zudem muss der negative Schufa-Eintrag in einer Mahnung angekündigt werden. Säumige Zahler:innen bekommen also nicht ohne Weiteres und ohne ihr Wissen einen negativen Eintrag, sondern der hat immer eine Vorgeschichte.
Wie lange bleibt ein negativer Schufa-Eintrag bestehen?
Die Daten in der Schufa unterliegen den gesetzlich vorgeschriebenen Löschfristen. Negative Einträge dürfen also nicht ewig zu finden sein. In der Regel werden die Daten drei Jahre in der Schufa gespeichert. Das betrifft jedoch nicht bestehende Geschäftsbeziehungen. Hast du also ein Konto bei einer Bank, dann ist dies in der Schufa so lange zu sehen, wie du dieses Konto hast.
Ein negativer Eintrag wird auch erst gelöscht, wenn du deine Schulden beglichen hast. Hat ein Onlinehändler beispielsweise aufgrund ausstehender Zahlungen einen negativen Schufa-Eintrag für dich veranlasst, dann beginnt die genannte Frist erst mit dem Ausgleich der Schulden und der Meldung an die Schufa. Bei Privatinsolvenzen können die Daten sogar bis zu zehn Jahre gespeichert werden.
Schufa-Einträge überprüfen
Solltest du überprüfen, welche Daten in der Schufa über dich gespeichert sind? Ja, unbedingt! Sobald du einen Handyvertrag unterschreibst oder einen Kredit aufnimmst, geht automatisch eine Meldung an die Schufa. Wenn du jedoch deinen Handyvertrag gekündigt oder den Kredit bei der Bank längst zurückgezahlt hast, erfolgt die Weitergabe an die Schufa häufig nicht ganz so reibungslos.
Viele Unternehmen sind schnell dabei, Kredite, Konten und so weiter an die Schufa zu melden, „vergessen“ aber mitzuteilen, wenn die Geschäftsbeziehung nicht mehr besteht oder der Kredit einwandfrei zurückgezahlt wurde und somit der Schufa-Eintrag gelöscht werden kann.
Auf diese Weise hast du unter Umständen mehrere Konten, Handyverträge, Kredite auf deinen Namen bei der Schufa, aber nur ein Teil davon ist noch aktuell.
Statistik
Schufa-Einträge löschen lassen
Sieh am besten regelmäßig nach, welche Daten über dich bei der Schufa gespeichert sind, dann kann es – zum Beispiel bei der nächsten Kreditkartenbestellung – keine böse Überraschung geben. Du hast die Möglichkeit, einmal jährlich eine kostenlose Datenkopie bei der Schufa zu bestellen, die sogenannte „kostenlose Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO“. Das geht ganz einfach über die Webseite der Schufa.
In der Datenkopie, die dir per Post zugeschickt wird, steht, welche Verträge und Geschäftsbeziehungen zu deiner Person gespeichert sind. Überprüfe, ob alles richtig und auf dem aktuellen Stand ist. Solltest du veraltete oder falsche Einträge entdecken, kannst du sie bei der Schufa löschen lassen. Wie das geht, wird in der Datenkopie genau erklärt.
Schufa: Eigentlich eine gute Sache
Die Schufa – und damit der Schutz vor Zahlungsausfällen – ist eine gute Sache. Nachteilig ist nur, wenn dir beispielsweise ein Kreditkartenvertrag verwehrt wird, obwohl du eigentlich eine „weiße Weste“ hast. Dann hast du ein oder mehrere Negativ-Merkmale in der Schufa-Datenbank. Eventuell sind aber nicht alle Einträge berechtigt und aktuell. Prüfe daher deine Schufa-Einträge regelmäßig und lass falsche und nicht mehr aktuelle Daten korrigieren.