- Definition der Begriffe Pension und Rente
- Durchschnittliche Pensionen in Deutschland
- Durchschnittliche Renten liegen deutlich darunter
- Unterschiede bei der Berechnung: Darum fällt die Pension höher aus
- Hohe Pensionen ohne Einzahlungen in die Rentenkasse
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Definition von Pension und Rente: Die Pension steht Beamt:innen und ähnlichen Berufsgruppen zu, während die gesetzliche Rente für Arbeitnehmer:innen gilt.
- Durchschnittliche Pensionen in Deutschland: Im Januar 2022 lag das durchschnittliche Ruhegehalt bei 3.170 Euro brutto im Monat.
- Durchschnittliche Renten sind niedriger: Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Altersrente bei etwa 1.600 Euro brutto, vorausgesetzt es wurden 45 Jahre gearbeitet.
- Berechnungsunterschiede: Die Höhe der Pension basiert auf dem letzten Gehalt der Beamt:innen, während die Rentenhöhe aus den Beitragszeiten und dem Einkommen berechnet wird.
- Pensionen ohne Einzahlungen in die Rentenkasse: Beamt:innen erhalten hohe Altersbezüge ohne vorherige Einzahlungen in die Rentenkasse.
Definition der Begriffe Pension und Rente
Bei der Pension, auch Ruhegeld genannt, handelt es sich wie bei der gesetzlichen Rente um Altersbezüge. Die Pension steht Beamt:innen, Richter:innen, Berufssoldat:innen, Pfarrer:innen und anderen Beschäftigten zu, die sich in einem öffentlich-rechtlichen oder ähnlichen Dienstverhältnis befinden. Detaillierte Angaben zur Leistung sind im Beamtenversorgungsgesetz (BeamtVG) festgehalten.
Diese Berufsgruppe zählt nicht zu den Arbeitnehmer:innen, die anstelle der Pension einen Anspruch auf gesetzliche Rente haben. Genauso wie Arbeitnehmer:innen steht es Beamt:innen frei, während ihres Berufslebens zusätzlich in eine private Altersvorsorge zu investieren.
Durchschnittliche Pensionen in Deutschland
Im Januar 2022 erhielten Beamt:innen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein durchschnittliches Ruhegehalt von 3.170 Euro brutto im Monat. Das waren zehn Euro mehr als im Jahr 2021. Im mittleren und einfachen Dienst kamen die Ruheständler:innen auf durchschnittlich 2.318 Euro Pension, im gehobenen Dienst auf 3.339 Euro und im höheren Dienst auf 4.973 Euro durchschnittliche Pension pro Monat. Davon gehen noch Steuern und Beiträge für die Krankenversicherung ab.
Männer bekamen 2022 mit 3.320 Euro im Schnitt eine rund 17 Prozent höhere Pension als Frauen, die durchschnittlich 2.840 Euro brutto im Monat erhielten. Hauptgründe für diesen Gender-Gap: Die im Mittel kürzeren Dienstzeiten sowie die stärkere Verbreitung von Teilzeitarbeit.
Die höchsten Pensionen gingen an männliche Ruheständler aus dem Schuldienst des Landesbereichs (3.890 Euro) sowie aus anderen Landesbereichen (3.970 Euro) mit Ausnahme des Vollzugsdienstes. Die geringsten Durchschnittsbezüge hatten weibliche Pensionäre aus Postnachfolgeunternehmen (2.080 Euro).
Durchschnittliche Renten liegen deutlich darunter
Die durchschnittliche Höhe der im Jahr 2021 neu zugegangenen Altersrenten lag auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Rentner:innen kamen 2021 auf rund 1.600 Euro Rente brutto – allerdings nur, wenn sie bis dahin 45 Jahre gearbeitet hatten. Da diese Dauer längst nicht alle erreicht erreichten, musste fast die Hälfte aller Rentner:innen in Deutschland von weniger als 1.000 Euro im Monat leben, wenn alle Abgaben abgezogen sind. Ohne Betriebsrente als Ergänzung oder einer privaten Vorsorge leiden viele unter Altersarmut.
Bei Frauen lag die reguläre Regelaltersrente 2021 nach allen Abzügen im Schnitt nur bei 856,05 Euro. Männer erhielten durchschnittlich 1203,53 Euro. In diese Werte fließen allerdings auch die vorgezogenen Altersrenten mit ein, die in der Regel etwas geringer ausfallen. Der Gender-Gap war in den alten Bundesländern besonders stark ausgeprägt: Dort bekamen Männer durchschnittlich 1.218 Euro im Monat, Frauen lediglich 809 Euro. In den neuen Ländern konnten Männer 1.143 Euro netto einstreichen, die Frauen mit 1.072 Euro nur etwas weniger.
78 Arbeitsjahre wären nötig
Damit Arbeitnehmer:innen mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt den Rentenanspruch in Höhe einer durchschnittlichen Beamtenpension erhalten, müssten sie sich 78,1 Arbeitsjahre anrechnen lassen – ein Ding der Unmöglichkeit. Diese Diskrepanz in den Durchschnittsbezügen ist vom Gesetzgeber aber so gewollt: Denn das Ruhegeld soll sowohl die Regelsicherung als auch die Zusatzversorgung umfassen, also beispielsweise das, was bei Arbeitnehmer:innen unter die betriebliche Altersvorsorge fällt.
Unterschiede bei der Berechnung: Darum fällt die Pension höher aus
Schuld an der Kluft zwischen den schmalen Renten und den vergleichsweise hohen Pensionen ist auch die Bemessungsgrundlage: So liegt das aktuelle Rentenniveau bei 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes der Versicherten. Die meisten Beamt:innen können sich dagegen auf Beträge freuen, die zwischen 67 und 71,75 Prozent des letzten Gehalts ausmachen.
Die Rente wird zudem nach der Summe der persönlichen Entgeltpunkte berechnet, die sich aus den Beitragszeiten und dem Einkommen ergeben. Die Höhe der Beamtenpensionen wird hingegen aus dem letzten ruhegehaltsfähigen Dienstbezug errechnet, der in aller Regel deutlich höher ist als ein Durchschnittswert im Laufe eines Arbeitslebens.
Und noch ein recht trivialer Grund sorgt dafür, dass die Pensionen höher ausfallen als die Renten: Es gibt keine Beamt:innen, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Und das hat natürlich auch Einfluss auf den Durchschnittswert.
Quick Info
Quelle: Statistisches Bundesamt
Hohe Pensionen ohne Einzahlungen in die Rentenkasse
Beamt:innen im Ruhestand bekommen im Vergleich zu ehemaligen Arbeitnehmer:innen deutlich höhere Altersbezüge ausbezahlt. Sie können im Schnitt mit rund 3.200 Euro brutto rechnen – ohne während des Berufslebens in die Rentenkasse eingezahlt zu haben. Von der Summe werden aber noch Steuern und Beiträge für die Krankenversicherung abgezogen.
Das hohe Ruhegeld im Vergleich zur Rente hat zwei Hauptgründe: Zum einen basiert die Pension auf den höchsten Bezügen, die Beamt:innen in ihrem Berufsleben erreicht haben, zum anderen soll das Ruhegeld sowohl die Regelsicherung als auch die Zusatzversorgung umfassen.
Pensionäre aus dem Schuldienst größte Gruppe
Die Zahl der Ruhegehaltsempfänger sank laut Destatis auf Bundesebene gegenüber 2022 um ein Prozent. Bei den Ländern kam es zu einem Anstieg in Höhe von 1,8 Prozent und bei den Kommunen von 3,1 Prozent. Zu den knapp 1,4 Millionen Pensionsberechtigten kommen noch rund 300.000 Personen mit Anspruch auf Hinterbliebenenversorgung.
Wie verteilen sich die Pensionäre auf die Berufsgruppen?
In der Gruppe der 1.394.600 Pensionär:innen in Deutschland ist im Jahr 2023 der Anteil derjenigen, die auf Länderebene im Schuldienst tätig waren, mit 461.600 Personen oder 33,1 Prozent am größten. Die Begründung ist einfach. Mit den geburtenstarken Jahrgängen der 50er und frühen 60er Jahre sowie dem steigenden Trend, den Kindern einen höheren Schulabschluss zu ermöglichen, stieg auch der Bedarf an Lehrkräften, nicht nur an den Grundschulen, sondern auch an Gymnasien. Allerdings sind die Zahlen im Schuldienst stark rückläufig. Nicht nur, dass die Länder die Verbeamtung von Lehrkräften aufgehoben haben. Um Gelder zu sparen, wird den angestellten Lehrern in Hessen beispielsweise mit Beginn der Sommerferien gekündigt - sechs Wochen Gehaltseinsparung macht sich in der Summe für den Landeshaushalt positiv bemerkbar.
Bahn und Post auf Rang zwei
Die Gruppe der ehemals verbeamteten Mitarbeiter von Deutsche Bahn und Deutsche Bundespost stellt mit 284.100 Personen und einem prozentualen Anteil von 20,4 Prozent den zweitgrößten Anteil der Berechtigten. Aber auch hier gibt es in Zukunft deutliche personelle Rückgänge, seitdem nicht mehr verbeamtet wird.
Die Gesamtverteilung in der Übersicht:
Wie sieht es mit dem Pensionseintrittsalter aus?
Ein viel diskutiertes Thema ist das Renteneintrittsalter in der freien Wirtschaft. Zu der Frage, wie alt eigentlich die Pensionäre bei dem Ausscheiden aus dem Dienst sind, hört man nur wenig. Schauen wir uns die Zahlen doch einmal genauer an.
Bei den neu pensionierten Personen im Jahr 2022, insgesamt 59.000, lag für 79 Prozent (46.500) die Altersgrenze im Durchschnitt bei 63 Jahren und neun Monaten. Die nicht-verbeamteten Rentner:innen aus dem öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft schieden in diesem Jahr mit durchschnittlich 64,4 Jahren aus dem Berufsleben aus. Die gesetzliche Regelaltersrente erreichten bei den Pensionären nur 11.700 (20 Prozent der “Neuzugänge”). Die restlichen 59 Prozent nutzten die sogenannte Antragsaltersgrenze oder es galten besondere Grenzen, beispielsweise für Beamte im Vollzug oder Soldaten. Die Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand, durchschnittlich mit 56 Jahren und neun Monaten, aufgrund einer Dienstunfähigkeit galt für 10.300 Beamt:tinnen (17 Prozent). Es verbleiben noch vier Prozent. Bei diesen griffen Vorruhestandsregelungen oder “sonstige Gründe”.
Was kosten die Pensionäre?
Diese Frage klingt fast schon böse, aber da Pensionär:innen aus Steuermitteln bezahlt werden, mag die Frage für die Steuerzahler durchaus legitim sein. Im Durchschnitt erhielt ein Pensionär oder eine Pensionärin im Jahr 2022 ein Ruhegehalt in Höhe von 3.240 Euro. Dazu kommen noch die Versorgungszahlungen an Hinterbliebene. In der Summe legte die öffentliche Hand im Jahr 2022 insgesamt 53,4 Milliarden Euro für ehemalige Mitarbeiter und 8,4 Milliarden Euro für Hinterbliebene auf den Tisch. Insgesamt machte dies 1,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus.
Die folgende Landkarte zeigt die Verteilung der Pensionszusagen und Beihilfen zur Krankenversicherung für die Bundesländer.