Holdingstrukturen effektiv nutzen

1. Eine Holding und ihr Aufbau
2. Diese Holdingmodelle gibt es
3. Steuern sparen dank Holdingstrukturen
4. Vor- und Nachteile einer Holding
5. Holding: Strukturen effizient nutzen
6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Eine Holding und ihr Aufbau

An einer Holding sind typischerweise drei Unternehmen und eine Dachgesellschaft beteiligt. Die Dachgesellschaft, das sogenannte Mutterunternehmen, hält – aus dem Englischen: to hold – Anteile an den anderen Firmen.

Als Tochtergesellschaft zählt ein Unternehmen, wenn eine Muttergesellschaft mindestens zehn Prozent ihrer Anteile hält. In der Regel hält das Mutterunternehmen mindestens 50 Prozent oder gar 100 Prozent der Anteile an den Tochterfirmen.

Aus Effizienzgründen kann es sich lohnen, eine Holding zu gründen: Im Mutterunternehmen werden in der Regel die Verwaltung, strategische Planung und die Finanzierungspläne gebündelt. Was im Mutterunternehmen beschlossen wird, hat dann unmittelbaren Einfluss auf die Tochtergesellschaften.

Eine Holding ist keine Rechtsform, sie kann aber jede Rechtsform annehmen: Sie kann beispielsweise eine Kommanditgesellschaft, kurz KG, sein oder eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, GbR. Die gängigste Form ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung, GmbH.

Diese Holdingmodelle gibt es

Die Hierarchie einer Holding bleibt stets dieselbe, aber Mutter- und Tochtergesellschaften können in verschiedenen Beziehungen zueinanderstehen. Wie genau eine Holding aufgebaut wird, hängt davon ab, was mit ihr bezweckt werden soll. Es gibt vier verschiedene Modelle:

• Bei einer operativen Holding, der klassischen Form einer Holding, übernimmt die Muttergesellschaft selbst das Kerngeschäft des Unternehmens. Die Beteiligungen an ihren Tochtergesellschaften erledigt sie neben dem normalen Geschäft.
• Bei einer Finanzholding hat der Mutterkonzern hauptsächlich vermögensverwaltende Funktion, er setzt finanzielle Rahmenziele und optimiert die Finanzerträge.
• Bei einer Managementholding übernimmt die Muttergesellschaft vor allem administrative und Controlling-Aufgaben, sie kümmert sich um die langfristige Ausrichtung der Firmen.
• Bei der organisatorischen Holding geht es nur um die stets übersichtliche Strukturierung des Konzerns. Großkonzerne nutzen dieses Modell zum Beispiel, um die Firmen nach Geschäftsbereichen und Regionen zu gliedern.

Steuern sparen dank Holdingstrukturen

Wird innerhalb einer Holdingstruktur eine Tochtergesellschaft veräußert, sind 95 Prozent des Ertrags steuerfrei. Die übrigen fünf Prozent werden mit Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und gegebenenfalls Solidaritätszuschlag besteuert, also mit einem Steuersatz von etwa 30 Prozent – somit liegt die Gesamtsteuerbelastung bei nur etwa 1,5 bis 2 Prozent.

Die Holdingstruktur bringt weitere Steuerersparnisse: Hat die Muttergesellschaft mindestens 15 Prozent Anteile an der Tochtergesellschaft, sind die ausgeschütteten Dividenden für die Holding ebenfalls zu 95 Prozent steuerfrei. Normalerweise fallen für Dividenden 25 Prozent Kapitalertragssteuer plus gegebenenfalls Solidaritätszuschlag an.

Die Holdingstruktur ermöglicht also Steuererleichterungen, durch die die Holding mehr Kapital zur Verfügung hat. Das kann für Investitionen in den bestehenden oder neuen Tochterunternehmen genutzt werden.

Vor- und Nachteile einer Holding

Die Vorteile einer Holding sind diese:

• Bei der Übertragung von Gewinnen können Steuern gespart werden. Alle Gewinne und Verluste der Gruppe werden zusammengerechnet und dann erst versteuert.
• Vor allem große Unternehmen profitieren von der Struktur einer Holding: Ein Konzern kann etwa nach Branchen oder Ländern gespalten werden.
• Hinsichtlich der Finanzen und der Haftung werden die Risiken gemindert, weil sie auf mehrere Konzerne verteilt sind.

Das sind die Nachteile der Holding:

• Es gibt eine Abhängigkeit zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften. Wenn die Geschäfte des Mutterunternehmens stagnieren, sind auch die Tochterunternehmen wirtschaftlich bedroht, ganz gleich, ob sie am Markt erfolgreich sind oder nicht.
• Bei mehreren Unternehmen ist die Buchführung komplexer und aufwendiger. Das bedeutet auch, dass die Kosten für eine Steuerberatung steigen.
• Weil mindestens zwei Unternehmen gegründet werden müssen, steigen die Kosten für Gründung und Verwaltung.

Holding: Strukturen effizient nutzen

Um von einer Holding sprechen zu können, muss es eine Muttergesellschaft und mindestens eine Tochtergesellschaft geben. Die Holdingstruktur kann etwa dafür genutzt werden, Steuern zu sparen, das Unternehmensrisiko zu minimieren und Verluste einer Tochterfirma durch die Gewinne einer erfolgreicheren Tochter auszugleichen.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten