Mit der großen Grundsteuerreform kommen auf Haus- und Grundstücksbesitzer:innen in Deutschland ab 2025 einige Veränderungen zu. Dazu gehört auch die neue Grundsteuer C, welche die Kommunen in bestimmten Fällen erheben können. Hier erfährst du, was genau das ist, wer betroffen sein kann und welche Kosten dadurch entstehen.
Die Grundsteuer C: Sie tritt ab 2025 in Kraft und soll baureife, unbebaute Grundstücke höher besteuern.
Ziel der Steuer: Die Grundsteuer C soll Spekulationen eindämmen und Anreize für die Schaffung von neuem Wohnraum setzen.
Berechnung der Steuer: Die Berechnung erfolgt in drei Schritten - Fläche x Bodenrichtwert = Grundsteuerwert, dann multipliziert mit einer Steuermesszahl, zuletzt kommt der Hebesatz ins Spiel.
Variation nach Kommunen: Jede Kommune kann selbst entscheiden, ob sie die Grundsteuer C erhebt und wie hoch diese angesetzt wird. Daher sollten sich Eigentümer:innen individuell informieren.
Höhere Kosten ab 2025: Besitzer:innen von baureifen, unbebauten Grundstücken müssen durch die neue Steuer mit höheren Kosten rechnen.
Was ist die Grundsteuer C?
Immobilien- und Grundstücksbesitzer:innen müssen jedes Jahr die Grundsteuer an die jeweilige Stadt oder Gemeinde zahlen. Bislang gab es hier die Varianten A und B, ab 2025 kommt nun C hinzu. Was sind die Unterschiede?
Die Grundsteuer A ist für die Land- und Forstwirtschaft vorgesehen. Die Grundsteuer B fällt aktuell für bebaute wie unbebaute Grundstücke an, die nicht der Land- und Fortwirtschaft zuzurechnen sind. Diese beiden Steuern gibt es in Deutschland schon lange.
Neu ist ab dem Jahr 2025 die Grundsteuer C. Sie soll baureife Grundstücke, die (noch) nicht bebaut sind, mit einem höheren Hebesatz als A und B belasten.
So soll die Grundsteuer C es den Kommunen ermöglichen, Grundstücksspekulation einzudämmen. Sie soll außerdem einen Anreiz liefern, neuen Wohnraum zu schaffen.
Aber: Jede Kommune kann selbst entscheiden, ob sie die Grundsteuer C erhebt und wie hoch diese angesetzt wird. Grundstücksbesitzer:innen müssen sich also genau für ihren jeweiligen Standort informieren.
Die Grundsteuer C in drei Schritten berechnen
Die Grundsteuerberechnung erfolgt in drei Schritten, wobei die genauen Sätze je nach Kommune variieren.
Schritt 1: Grundlage der Berechnung ist ab 2025 in den meisten Bundesländern der Grundsteuerwert. Da die Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke gilt, ist dessen Ermittlung grundsätzlich einfacher als für bebaute Flächen. Die simple Berechnungsformel lautet hierfür: Fläche x Bodenrichtwert = Grundsteuerwert.
Schritt 2: Der Grundsteuerwert wird mit der Steuermesszahl multipliziert, einem gesetzlich festgelegten Wert. Das Bundesmodell sieht hier für unbebaute Grundstücke ab 2025 eine Steuermesszahl von 0,34 Promille (0,00034) vor.
Schritt 3: Im letzten Schritt kommt der Hebesatz der Grundsteuer C ins Spiel. Dessen Höhe ab 2025 haben die meisten Kommunen bislang noch nicht festgelegt (Stand Mai 2023). Er wird in der Regel aber höher ausfallen als die A- und B-Hebesätze.
Eine mögliche Beispielrechnung wäre also: 1.000 Quadratmeter x Bodenrichtwert 300 Euro/Quadratmeter = 300.000 Euro Grundsteuerwert x 0,34 Promille Steuermesszahl = 102. Bei einem angenommenen C-Hebesatz von 600 Prozent ist also eine Grundsteuer von 612 Euro pro Jahr zu entrichten.
Quick-Info
Schon bei den A- und B-Hebesätzen gibt es in den rund 11.000 Gemeinden in Deutschland große Unterschiede. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Werte hier im Jahr 2017 zwischen 0 und 960 Prozent. Quelle: Destatis
Wie passt die Grundsteuer C in die Grundsteuerreform?
Mit dem Gesetz zur Grundsteuerreform wollte die Bundesregierung nach vielen Jahren gestiegener Preise die veralteten Einheitswerte korrigieren und die Steuerlast angemessener verteilen.
Neu ist dabei nicht nur die Einführung der Grundsteuer C, sondern eine grundsätzlich neue Bewertung aller Grundstücke. Das ist für Grundstücksbesitzer:innen in Deutschland mit einem gewissen Aufwand verbunden, da sie umfassende Formulare und Dokumente bei den Finanzämtern einzureichen haben. Die auf diese Weise neu ermittelten Grundstückswerte sind die neue Basis, auf welcher die Behörden die Grundsteuer berechnen.
Dieses sogenannte Ertragswertverfahren orientiert sich am Wert eines Grundstücks oder einer Immobilie und löst den bisherigen veralteten Einheitswert ab. Dadurch werden viele Eigentümer:innen mehr zahlen müssen als bisher, einige auch weniger. Vor allem in gefragten Lagen wie Großstädten müssen Betroffene mit einer höheren Grundsteuer rechnen.
Good to know
Vor der Reform basierte der Einheitswert, auf welchem die Berechnung der Grundsteuer erfolgte, auf den Immobilienwerten von 1935 für Ostdeutschland und 1964 für Westdeutschland.
Höhere Kosten durch die Grundsteuer C
Eigentümer:innen von Grundstücken, die baureif, aber trotzdem unbebaut sind, müssen durch die neue Grundsteuer C ab 2025 mit höheren Kosten rechnen. Dies liegt daran, dass die Hebesätze der Kommunen für diese Grundstücksarten in der Regel höher ausfallen werden als für die Varianten A (land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen) und B (bebaute Flächen).
Hintergrund ist das Ziel des Gesetzgebers, Grundstücksspekulationen einzudämmen und Anreize für die Schaffung von neuem Wohnraum zu schaffen. Da die Sätze sich von Kommune zu Kommune stark unterscheiden können, sollten sich Grundstücks-Eigentümer:innen individuell informieren.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Wie hoch wird die Grundsteuer C?
Die Erhebung der Grundsteuer C erfolgt durch die Kommunen, die auch für die Höhe des Hebesatzes verantwortlich sind. Bislang wurde noch keine Sätze festgelegt (Stand Mai 2023), es ist aber zu erwarten, dass der C-Hebesatz höher ausfällt als A oder B.
Was bedeutet die Grundsteuer C?
Die Grundsteuer C ist eine Neuerung bei der Grundsteuer in Deutschland und tritt ab 2025 in Kraft. Sie ist eine dritte Kategorie neben dem bisherigen A (landwirtschaftlich genutzte Flächen und Forst) und B (bebaute Grundstücke). Grundsätzlich will die Grundsteuer C unbebaute, aber baureife Grundstücke höher besteuern, um Spekulation zu verhindern und Anreize für die Schaffung neuen Wohnraums zu setzen.
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