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Gender-Pay-Gap-Studie: Fakten und Wissenswertes

In der ganzen EU verdienen Frauen im Durchschnitt weniger als Männer – die Gender-Pay-Gap-Studie gibt Aufschluss über dieses Ungleichgewicht. Wir erklären die Hintergründe.
Eine Miniatur einer Frau vor einem aufgerissenen Stück Karton, hinter dem sich mehrere Stapel Münzen befinden.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Die Gender-Pay-Gap-Studie spiegelt unsere Gesellschaft wider. Und daraus wird mehr als deutlich: Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer. Verschiedene strukturelle Faktoren beeinflussen die Berechnung dieses Wertes. Welche das sind und wie sich Deutschland im EU-weiten Vergleich in Sachen Lohnlücke schlägt, erfährst du in diesem Artikel.
  1. Gender-Pay-Gap-Studie einfach erklärt
  2. Berechnung des Gender-Pay-Gap
  3. Gründe und Auswirkungen der ungleichen Behandlung
  4. Die Lohnlücke in Deutschland und der EU im Vergleich
  5. Gerechtere Arbeitswelt: Den Gender-Pay-Gap schließen
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Gender-Pay-Gap-Studie
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Gender-Pay-Gap-Studie: Einmal im Jahr veröffentlichte Studie, deren Ergebnisse das geschlechterspezifische Gefälle bei der Bezahlung von Männern und Frauen zeigen.
  • Statistisches Bundesamt: Bundesbehörde, die den Gender-Pay-Gap für den deutschen Arbeitsmarkt berechnet.
  • Eurostat: Institution, die die Studie auf europäischer Ebene inklusive Vergleich aller EU-Mitgliedstaaten veröffentlicht.

Gender-Pay-Gap-Studie einfach erklärt

In Deutschland werden die Ergebnisse der Gender-Pay-Gap-Studie jedes Jahr vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Die Behörde ist für die Berechnung des sogenannten geschlechterspezifischen Lohngefälles in Deutschland zuständig. Dabei wird der Bruttoverdienst aller Männer und Frauen verglichen und es steht fest: Männer verdienen im Durchschnitt deutlich mehr als Frauen.

Die Ergebnisse der Studie für das Jahr 2023 veröffentlichte das Statistische Bundesamt anlässlich des Equal-Pay-Day Anfang März. Der Aktionstag macht in Deutschland und auf internationaler Ebene auf die Lohnlücke aufmerksam.

Er findet jährlich an dem Tag statt, bis zu dem Frauen in den jeweiligen Ländern seit Jahresanfang unentgeltlich arbeiten würden, wenn der Gender-Pay-Gap auf Tage umgerechnet wird, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Der Gap in Höhe von rund 18 Prozent aus dem Jahr 2023 entspricht 66 Tage, sodass der Equal Pay Day 2024 am 6. März 2024 stattfand.

Ungleichheit wird auch im Alter zum Problem

Neben dem Gender-Pay-Gap, der die Ungleichheit in der Bezahlung von erwerbstätigen Männern und Frauen verdeutlicht, gibt es den sogenannten Gender-Pension-Gap, also die Altersvorsorgelücke oder Rentenlücke. In diesem Fall wird der Unterschied der durchschnittlichen Alterseinkünfte zwischen den Geschlechtern ermittelt.

Dazu zählen beispielsweise Alters- und Hinterbliebenenrenten, Pensionen oder Bezüge aus privater Altersvorsorge. Die Altersvorsorge bei Ehepartnern kann voneinander abhängig sein, aber für die Berechnung des Gender-Pension-Gap werden nur die jeweils eigenen Werte einbezogen.

Dabei wird ebenfalls deutlich, dass Frauen deutlich weniger Alterseinkommen beziehen als Männer. In Deutschland lag das Gefälle im Jahr 2022 bei 27,8 Prozent und damit knapp unter dem Durchschnittswert der Eurozone (28,6 Prozent).
Quelle: Statista

Berechnung des Gender-Pay-Gap

Der Gender-Pay-Gap kann auf verschiedene Arten berechnet werden:

Die unterschiedliche Berechnung bietet kritischen Nachfragen eine Angriffsfläche, ob der Gender-Pay-Gap tatsächlich echt sei. Denn der bereinigte Wert ist deutlich niedriger als der unbereinigte Faktor, die Lücke zwischen Verdienst von Männern und Frauen also dementsprechend kleiner.

Zum Vergleich: Während der unbereinigte Gender-Pay-Gap in Deutschland für das Jahr 2023 rund 18 Prozent betrug, meldete das Statistische Bundesamt einen bereinigten Wert von rund sechs Prozent.

Gründe und Auswirkungen der ungleichen Behandlung

Viele verschiedene Faktoren beeinflussen, dass Frauen durchschnittlich weniger verdienen als Männer. Beispielsweise gibt es diese Ursachen:

Diese Ungleichheit führt dazu, dass Frauen in ihrem Arbeitsleben im Vergleich zu Männern dem Risiko der finanziellen Instabilität mehr ausgesetzt sind. Aus der Gender-Pay-Gap-Studie ergibt sich somit auch, dass Frauen eher als Männer Gefahr laufen, einen geringeren Lebensstandard zu führen.

Exkurs: Gender Pricing

Ungleichheiten und vor allem Ungerechtigkeiten bestehen zwischen Frauen und Männern nicht nur beim Gehalt. Frauen sind oftmals ebenso von Gender Pricing betroffen, beziehungsweise der sogenannten Pink Tax, also einer unsichtbaren Steuer: Sie müssen mehr Geld für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen ausgeben als Männer.

Das betrifft beispielsweise Produkte des alltäglichen Bedarfs, Hygieneartikel, Pflegeprodukte oder Friseurbesuche, kosmetische Behandlungen und Reinigungsdienstleistungen, ergab eine Vergleichsstudie der Verbraucherzentrale Hamburg im Jahr 2019. Immerhin: Im Jahr 2023 wurden erneut Stichproben genommen und bei einigen Produkten wurden die Preise der Männer- und Frauenprodukte angeglichen.

Die Lohnlücke in Deutschland und der EU im Vergleich

Die Gender-Pay-Gap-Studie 2023 zeigt: In Deutschland erhielten Frauen im Durchschnitt 17,6 Prozent weniger Bruttolohn pro Stunde als Männer.

Gerechtere Arbeitswelt: Den Gender-Pay-Gap schließen

Der Gender-Pay-Gap stellt ein komplexes Problem dar: Es gilt, eine gerechtere Arbeitswelt zu schaffen, in der alle Menschen ungeachtet ihres Geschlechts gleichermaßen für ihre Arbeit entlohnt werden. Konkrete Maßnahmen wie Mindestlöhne oder Gleichstellungsregularien können ein Schritt in die richtige Richtung sein und die Lücke schmälern. Dabei sollten soziale Strukturen einbezogen werden, um allgemein bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Arbeitswelt zu schaffen.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Gender-Pay-Gap-Studie

Ist der Gender-Pay-Gap echt?
Die Kritik, ob der Gender-Pay-Gap echt sei, kommt immer wieder aufgrund der Berechnung des Wertes auf. Die Lohnlücke kann unbereinigt berechnet werden – also unter Einbeziehung von zum Beispiel unterschiedlichen Job-Positionen, Arbeitsstunden oder Branchen, oder bereinigt durch das Herausrechnen dieser Faktoren. Letzteres ergibt einen deutlich geringeren Wert, der den Anschein erweckt, der Gender-Pay-Gap sei nicht so drastisch.
Wie hoch ist der Gender-Pay-Gap 2023?
In Deutschland lag der Gender-Pay-Gap laut Studie für das Jahr 2023 bei einem Wert von 17,6 Prozent.
Wie wird der Gender-Pay-Gap gemessen?
Der Gender-Pay-Gap wird anhand des Durchschnittsbruttolohns pro Stunde aller erwerbstätigen Männer und Frauen berechnet. Der Wert wird in Deutschland durch das Statistische Bundesamt ermittelt. Auf EU-Ebene erfolgt die Berechnung durch Eurostat.

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