- Kurz erklärt: Die elektronische Steuererklärung
- Was ist ELSTER?
- Steuersoftware: Was die Programme leisten – und kosten
- Die Kosten von Steuersoftware
- Lohnt sich Steuersoftware?
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das wichtigste aus diesem Artikel
- Durchschnittliche Rückerstattung vom Finanzamt: liegt bei rund 1.000 Euro.
- Abgabefristen für die Steuererklärung: Für Verpflichtete ist der 31. Juli des Folgejahres die Frist, freiwillige Abgabe hat eine Frist von vier Jahren nach dem Ende des Steuerjahres.
- ELSTER: ELektronische STeuerERklärung - kostenloses Steuerverwaltungsprogramm der Finanzämter zur elektronischen Abgabe der Steuererklärung.
- Kostenpflichtige Steuersoftware: Bietet nützliche Funktionen und Nutzerfreundlichkeit, besonders geeignet für einfache Steuerfälle wie Taxfix oder Wundertax.
- Auswahl an Programmen: Unterschiedliche Programme bieten verschiedene Funktionen und sind auf unterschiedliche Anforderungen zugeschnitten (WISO, Smartsteuer, Taxfix etc.).
- Kosten von Software: Kosten fallen in der Regel erst an, wenn die Erklärung an das Finanzamt übermittelt wird. Preise liegen zwischen 30 und 40 Euro pro Jahr.
Kurz erklärt: Die elektronische Steuererklärung
Wer eine Steuererklärung abgibt, kann viel Geld sparen: Laut Statistischem Bundesamt liegt die durchschnittliche Rückerstattung vom Finanzamt bei rund 1.000 Euro. Je nach Lebenssituation und Steuerlast kann sie auch deutlich höher oder niedriger ausfallen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Werbungskosten und Sonderausgaben du geltend machen kannst, desto mehr bekommst du zurückerstattet.
Für eine Rückerstattung muss dem Finanzamt eine elektronische Steuererklärung übermittelt werden. Wer keinen komplexen Steuerfall hat, kann in der Regel auf einen Steuerberater verzichten und die Steuererklärung selbst erstellen.
Abgabefristen für die Steuererklärung
Machst du die Steuererklärung selbst, hängt die Frist für die Abgabe davon ab, ob du zur Abgabe verpflichtet bist oder die Steuererklärung freiwillig abgibst. Für alle Steuerzahler:innen, die zur Abgabe verpflichtet sind, gilt grundsätzlich der 31. Juli des Folgejahres als gesetzliche Abgabefrist. Für das aktuelle Jahr 2022 und die beiden darauffolgenden Jahre wurden die Fristen verlängert:
Steuerjahr | Frist für die Steuererklärung |
2022 | 30. September 2023 |
2023 | 31. August 2024 |
2024 | 31. Juli 2025 |
Im Fall einer freiwilligen Abgabe muss die Steuererklärung spätestens vier Jahre nach dem Ende des Steuerjahres beim Finanzamt abgegeben werden.
Was ist ELSTER?
Inzwischen ist die elektronische Abgabe der Steuererklärung verpflichtend – dabei kann ELSTER helfen. ELSTER steht für ELektronische STeuerERklärung und ist ein 1996 eingeführtes Steuerverwaltungsprogramm der Finanzämter. Wer sich einen Account bei ELSTER einrichtet, kann seine Steuererklärung kostenlos elektronisch an das Finanzamt übermitteln.
Informationen, die dem Finanzamt bereits bekannt sind, wie beispielsweise die elektronische Lohnsteuerbescheinigung des Arbeitgebers, können über ELSTER abgerufen und direkt in die Steuererklärung übertragen werden.
Steuererklärung online ausfüllen, vorhandene Daten übertragen, Steuererklärung elektronisch übertragen – diese Funktionen sind mit ELSTER kostenfrei möglich. Kostenpflichtige Steuerprogramme anderer Anbieter machen ihren Preis jedoch mit nützlichen Funktionen wett.
Steuersoftware: Was die Programme leisten – und kosten
Es gibt zahlreiche Steuerprogramme. Sie alle helfen Nutzer:innen dabei, ihre Steuererklärung möglichst schnell und einfach elektronisch zu übermitteln. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern: So ist etwa nicht jedes Programm als App verfügbar oder hat eine Suchfunktion. Vor allem eignet sich nicht jede Software gleichermaßen für Arbeitnehmer:innen und Selbstständige.
Welches Programm das richtige ist, hängt also stark von der individuellen Lebenssituation und den persönlichen Anforderungen an die Software ab. Im Folgenden werden fünf gängige Steuerprogramme vorgestellt: WISO, Smartsteuer, Steuerbot, Taxfix und Wundertax.
Steuerprogramme für alle Fälle
WISO Steuer
Ob Freiberufler:in oder Arbeitnehmer:in, ob simpler oder komplexer Steuerfall: WISO Steuer gilt als Alleskönner unter den Steuerprogrammen, denn es lässt sich für verschiedenste Steuerfälle anwenden. Es ist in verschiedenen Versionen erhältlich; für besonders komplexe Steuererklärungen ist die Vollversion erforderlich.
WISO leitet Nutzer:innen Schritt für Schritt durch die Steuererklärung und unterstützt mit nützlichen Zusatzinformationen. Die Software ist nicht an jeder Stelle selbsterklärend – etwas Vorwissen in Sachen Steuern ist daher von Vorteil.
WISO empfiehlt sich besonders für Selbstständige und Freelancer:innen, da es auch bei der erforderlichen Einnahmenüberschussrechnung unterstützt und die Buchführung importiert werden kann.
Weitere Pluspunkte von WISO Steuer:
- Unverbindliches Testen möglich, da kein Account nötig
- Suchfunktion
- Als Desktop-Anwendung, App und Webversion verfügbar
- Vorausgefüllte Steuererklärung durch elektronischen Belegabruf
- Erfassung von Gewinnen durch Kryptowährung (als privates Veräußerungsgeschäft)
Smartsteuer
Smartsteuer bewegt sich auf dem gleichen Level wie WISO Steuer: Das Programm eignet sich für simple und schwierige Fälle, für Arbeitnehmer:innen und Selbstständige gleichermaßen, da es bei der Einnahmeüberschussrechnung hilft.
Gegenüber WISO punktet Smartsteuer allerdings mit größerer Nutzerfreundlichkeit. Steuer-Anfänger:innen haben es hier also etwas leichter. Im Gegensatz zu WISO ist Smartsteuer allerdings nur als Webversion verfügbar.
Weitere Pluspunkte von Smartsteuer:
- Intuitiv, Erklärungen bei der Eingabe
- Verschlüsselung von Steuererklärungen möglich
- Suchfunktion
- Vorausgefüllte Steuererklärung durch elektronischen Belegabruf
- Erfassung von Gewinnen durch Kryptowährung
Weitere Steuerprogramme, die sich wie WISO und Smartsteuer für ein breites Spektrum an Anwendungsfällen einsetzen lassen und vor allem für Steuer-Fortgeschrittene geeignet sind, sind Steuersparerklärung Plus und Tax Professional. Alle genannten Programme „für alle Fälle“ sind darüber hinaus auch noch nach Abgabe der Steuererklärung hilfreich: Sie prüfen den Steuerbescheid auf Fehler und unterstützen, wenn es beispielsweise um Einnahmen aus Photovoltaikanlagen geht.
Steuerprogramme für Unkomplizierte
Wesentlich intuitiver und einfacher gehalten sind die drei Steuerprogramme Steuerbot, Taxfix und Wundertax. Sie alle haben dadurch aber auch gemeinsam, dass sie sich vor allem für einfache Steuerfälle ohne Besonderheiten, wie Aktiengewinne oder selbstständige Einkünfte, eignen. Dadurch sind sie wiederum nicht für Selbstständige und Freelancer:innen zu empfehlen – auch wenn Wundertax diese Fälle zumindest oberflächlich unterstützt.
Weitere Merkmale der drei Steuerprogramme zusammengefasst:
Steuerbot
- Interview-Prozess per Chat
- Als App und Webversion verfügbar
- Suchfunktion
- Vorausgefüllte Steuererklärung durch elektronischen Belegabruf
- Keine Erfassung von Gewinnen durch Kryptowährung
Taxfix
- Interview-Prozess
- Als App und Webversion verfügbar
- Keine Suchfunktion
- Zwei-Faktor-Authentifizierung
- Erfassung von Gewinnen durch Kryptowährung (als privates Veräußerungsgeschäft)
Wundertax
- Alle steuerrelevanten Themen werden abgedeckt
- Als App und Webversion verfügbar
- Keine Suchfunktion
- Keine vorausgefüllte Steuererklärung durch elektronischen Belegabruf
- Eintragung von Handel mit Kryptowährung möglich
Die Kosten von Steuersoftware
Für die genannten Steuerprogramme fallen folgende Kosten an:
Software | Preis pro Jahr |
WISO Steuer | 35,99 Euro, vier weitere Erklärungen inklusive |
Smartsteuer | 34,99 Euro, vier weitere Erklärungen inklusive |
Steuerbot | 29,95 Euro (fallen erst bei einer Rückerstattung über 100 Euro an) |
Taxfix | 39,99 Euro |
Wundertax | 34,99 Euro |
Für alle Steuerprogramme gilt, dass die genannten Kosten erst anfallen, wenn die Steuererklärung an das Finanzamt übermittelt wird. Manche Anbieter haben darüber hinaus spezielle Pakete im Angebot, Taxfix beispielsweise für Ehepaare und eingetragene Partnerschaften, Wundertax für drei oder vier Steuererklärungen und Zusammenveranlagungen.
Lohnt sich Steuersoftware?
Während ELSTER Nutzer:innen mit einem blanken Formular mehr oder weniger sich selbst überlässt, sind kostenpflichtige Steuerprogramme wesentlich nutzerfreundlicher und übersichtlicher gestaltet – das gilt besonders für die Programme, die auf einfache Steuerfälle ausgerichtet sind, wie Steuerbot, Taxfix und Wundertax.
Der große Vorteil von Steuersoftware: Sie begleitet Nutzer:innen durch den gesamten Prozess der Steuererklärung, fragt alle notwendigen Daten ab und gibt teilweise sogar Tipps für Einsparpotenzial. So sind Rückzahlungen vom Finanzamt ein gutes Stück wahrscheinlicher.