Baubeschreibung: Warum sie wichtig ist

1. Was ist eine Baubeschreibung?
2. Das muss die Baubeschreibung beinhalten
3. Dazu ist die Baubeschreibung nötig
4. Die Baubeschreibung: Wichtiger Bestandteil des Bauvertrags
5. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Zu den AMEX Kreditkarten

Was ist eine Baubeschreibung?

Die Baubeschreibung ist ein Dokument, in dem die Details und Spezifikationen eines Bauwerks aufgeführt sind. Mit ihr kann ein Bauprojekt in allen Einzelheiten geplant und die Kosten kalkuliert werden. Sie veranschaulicht zudem anhand von Lageplänen und Grund- sowie Aufrissen, wie das Gebäude aussehen wird.

Die Baubeschreibung wird auch Bauleistungsbeschreibung genannt, denn in ihr werden alle zum Bau notwendigen Leistungen genannt, die vom Bauunternehmen zugesichert werden. Deshalb solltest du als Bauherr:in die Baubeschreibung zwingend bereits vor Unterzeichnung des Bauvertrags von der Firma oder vom beauftragten Architekten erhalten und gelesen haben. So kannst du im Vorfeld sicherstellen, dass die beschriebenen Leistungen angemessen sind.

Das muss die Baubeschreibung beinhalten

Eine Baubeschreibung muss so detailgenau und umfassend wie möglich sein. Dabei müssen bestimmte Mindestanforderungen an die Angaben erfüllt werden. Die Baubeschreibung für ein Ein- oder Zweifamilienhaus zum Beispiel muss laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung folgende Informationen beinhalten:

• Für die Planung und Bauleitung müssen der amtliche Lageplan mit Hinweisen zu rechtlichen Gegebenheiten vorliegen, die Entwurfs- und Genehmigungsplanung mit Angaben zu Grundstücksparametern, Abdichtungsart, baulichem Wärmeschutz und Heizungsanlage inklusive Zeichnungen und Statik, die Ausführungsplanung mit detaillierten Konstruktionsplänen im Maßstab 1:50 sowie Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroplanung. Zudem muss die Bauleitung gemäß Landesbauordnung genannt werden, und wie der Versicherungsschutz während des Baus garantiert ist.
• Die allgemeinen Angaben zum Bauvorhaben beziehen sich auf die Objektbeschreibung mit Angaben zu Haustyp, Planer beziehungsweise Hersteller, Vertragspartner, Bauweise, Beschreibung der Bau- oder Ausbaustufen und gegebenenfalls Angaben zu Barrierefreiheit. Gefragt sind zudem detaillierte Gebäudedaten wie Abmessungen, Grund-, Wohn- und Nutzfläche und Anzahl der Räume, Angaben über die Objektdarstellung, die Energiekennwerte inklusive Energieausweis und Informationen zum Schallschutz.
• Die Baubeschreibung enthält Informationen über das Herrichten des Grundstücks, das meint die Vorbereitungen für den Bau und die Baustelleneinrichtung, also Infos zum Beispiel über die Absperrmaßnahmen und die Bereitstellung von Baustrom und Wasser.
• Als Beschreibung der Baukonstruktion sind Angaben zu Erdarbeiten, zur Gründung und Abdichtung, zu Kelleraußenwänden und Lichtschächten, Außen- und Innenwänden, Fußböden, Innen- und Außentreppen, Dach, Fenster und Türen sowie gegebenenfalls Balkone, Loggien, Terrassen, Wintergarten nötig.
• Erforderlich ist eine Beschreibung der haustechnischen Anlagen, also der Wärmeversorgung, Trinkwassererwärmung, der lüftungstechnischen Maßnahmen, der Sanitäranlage, zur Elektroanlage und deren Installation sowie die Beschreibung der Fernmelde-, Antennen-, Haus- und Kommunikationsanlage und der Verteilung der Anschlussdosen.
• Über Außenanlagen sind Informationen erforderlich über geplante Grünflächen, Geh- und Fahrwege, Auto- und Zweiradstellplätze oder Garage, Einfriedung, autarke Versorgungsanlagen auf dem Grundstück und den Müllstandplatz.

Neben diesen verpflichtenden Angaben solltest du darauf achten, dass die Baubeschreibung einen Terminplan zum Bauablauf enthält und die Materialangaben möglichst exakt ausfallen.

Abnahmeunterlagen

In Zusammenhang mit der Baubeschreibung sollte ebenfalls mit dem Bauunternehmen vereinbart werden, welche Unterlagen es dir nach Bauabschluss bereitstellt. Das sind üblicherweise:

• Baugenehmigungsunterlagen
• Gebäudeeinmessung
• Protokolle der bauaufsichtlichen Gebrauchsabnahme
• Nachweise von Fachingenieuren zu Statik, Technik etc.
• Bestandszeichnungen der technischen Gebäudeausrüstung
• Garantieurkunden und Bedienungsanleitungen für die Haustechnik
• Gewährsbescheinigung für alle Gewerke über die fachgerechte mangelfreie Ausführung der Bauleistungen
• Unbedenklichkeitsnachweise zu den verwendeten Baustoffen und Materialien
• Energieausweis
• Schornsteinfegerabnahmeprotokoll
• Nachweis über Güte- oder Qualitätsüberwachungssysteme

Dazu ist die Baubeschreibung nötig

Die Baubeschreibung ist einer der wichtigsten Bestandteile des Bauvertrags. Sie sichert dich als Bauherr:in gegenüber dem Bauunternehmen ab, denn sie listet alle Einzelheiten des Bauvorhabens auf und ist verbindlich. Die Baufirma ist also dazu verpflichtet, die in der Baubeschreibung aufgelisteten Leistungen im vereinbarten Umfang und in entsprechender Qualität zu erbringen – aber auch nicht mehr als das.

Die Baubeschreibung ist für den Bauvertrag und für einen Antrag einer Baufinanzierung unerlässlich. Der Kreditgeber kann sie zur Wertermittlung der geplanten Immobilie nutzen und so eine angemessene Kredithöhe einschätzen.

Auch für spätere An- oder Umbauvorhaben kann die Baubeschreibung hilfreich sein, denn sie zeigt beispielsweise an, welche Wände tragend sind. Du solltest die Baubeschreibung vor Vertragsabschluss von einem Fachprofi prüfen lassen, um sicherzustellen, dass alle Details in korrektem Umfang dargestellt wurden.

Die Baubeschreibung: Wichtiger Bestandteil des Bauvertrags

Die Baubeschreibung wird vor Vertragsabschluss üblicherweise vom Bauunternehmen erstellt und enthält alle wichtigen Details und Spezifikationen eines Bauwerks. Durch sie werden die Prozesse und Leistungen für die Bauherr:innen transparenter und für die Baufirma bindend. Mit der Baubeschreibung können zudem der Wert und die Qualität eines Gebäudes einfacher bemessen werden.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten