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Amortisation schnell erklärt

In diesem Artikel erfährst du, was Amortisation ist, wie sie funktioniert und welche Bedeutung Amortisation in der Wirtschaft hat.
Eine Person sitzt am Schreibtisch, auf dem ein geöffnetes Laptop steht und Dokumente liegen. In den Händen hält die Person einen Stift sowie einen Taschenrechner.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Der Begriff „Amortisation“ bezeichnet die Tilgung eines Kredits oder das Abbezahlen einer Anschaffung innerhalb eines vereinbarten Zeitraums. Er steht aber auch für das „Hereinholen“ der Anschaffungskosten einer Investition: Durch die Erträge, die etwa ein neuer Firmenwagen abwirft, spielt er den Kaufpreis nach einer gewissen Zeit wieder ein. Diese Zeit heißt Amortisationszeit. Ihre Dauer wird mit der Amortisationsrechnung berechnet; sie ermöglicht Unternehmen, die Wirtschaftlichkeit einer geplanten Anschaffung zu kalkulieren. Näheres zur Amortisation und zur Berechnung ihrer Dauer erfährst du hier.

Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Amortisation bedeutet Tilgung: Sie bezeichnet die Rückzahlung von Darlehen oder die Deckung der Anschaffungskosten eines Objekts durch erwirtschaftete Erträge.
  • Amortisationsdauer: Die Zeitspanne, in der die Kosten einer Investition durch Erträge gedeckt sind. Je kürzer diese ist, desto attraktiver das Investment.
  • Berechnungsweisen für Amortisationsdauer: Durchschnittsmethode und Kumulationsmethode. Beide Methoden berücksichtigen verschiedene Faktoren wie voraussichtliche Überschüsse und laufende Kosten.
  • Rückzahlung von Krediten: Bei Privatpersonen bezieht sich Amortisation meist auf die Rückzahlung von Darlehen in Raten über einen festgelegten Zeitraum.
  • Bedeutung für Unternehmen: Für Firmen ist es wichtig zu bestimmen, wann eine Neuanschaffung rentabel wird - also wann sie ihre Anschaffungskosten wieder eingespielt hat.

Das bedeutet Amortisation

Das Wort Amortisation stammt vom französischen „amortir“ und steht generell für „Tilgung“. Dabei lassen sich mehrere Bedeutungen unterscheiden:

Quick-Info: Die Amortisationsrechnung

Bei der Amortisationsrechnung wird die Amortisationsdauer geplanter Investitionen miteinander verglichen. Die Investition, die die Investitionsausgaben am schnellsten durch erzielte Erträge wieder einspielt, erhält häufig den Zuschlag. Für die Bestimmung der Amortisationsdauer gibt es mehrere Methoden, insbesondere die folgenden zwei (vereinfacht dargestellten) Berechnungsweisen:
  • Die Durchschnittsmethode: Dabei wird die Amortisationsdauer mithilfe des durchschnittlichen Jahresüberschusses ermittelt, den das neu angeschaffte Gerät während seiner voraussichtlichen Nutzungsdauer erzielt. Die Anschaffungskosten werden dafür durch diesen Wert geteilt.
  • Die Kumulationsmethode: Dabei wird berechnet, wann die Summe der voraussichtlichen Überschüsse, die die Investition in den kommenden Jahren generiert, die Investitionsausgaben übersteigt.
Bei der Berechnung müssen allerdings zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden: So lässt sich häufig nicht klar bestimmen, welche Überschüsse eine Neuinvestition im laufenden Betrieb voraussichtlich einbringt, und es sind zum Beispiel auch Zinszahlungen für aufgenommene Kredite, Wartungs-, Verbrauchs- und weitere Kosten miteinzubeziehen.

Amortisation von Darlehen

Bei Privatanleger:innen bezeichnet Amortisation die Rückzahlung von Krediten über einen bestimmten Zeitraum. Dabei handelt es sich meist um Darlehen mit einer festen Laufzeit, die in Raten getilgt werden.

Während der Amortisation von Privatkrediten sind zudem Sollzinsen zu zahlen. Diese bezeichnen die Höhe der Darlehensverzinsung über die Darlehenslaufzeit ohne Einbezug weiterer Kreditkosten. Im Gegensatz dazu beinhaltet der effektive Jahreszins oder Effektivzins sämtliche Nebenkosten. Dazu zählen zum Beispiel:

Beim Vergleichen von Kreditkosten solltest du deshalb stets den Effektivzins als Richtwert für die eigentlichen Amortisationskosten verwenden.


Amortisation von Unternehmensinvestitionen

Für Unternehmen ist es wichtig, die Zeit zu bestimmen, nach der eine Neuanschaffung rentabel ist, also die Kaufkosten wieder eingespielt hat. Die Amortisationsdauer ist also ein maßgeblicher Faktor, um zu entscheiden, ob eine Investition wirtschaftlich ist. Schließlich lassen sich mit dieser erst dann Gewinne erwirtschaften, wenn sich die Anschaffungskosten amortisiert haben.

Deshalb führen Firmen vor einer Investition meist eine Amortisationsrechnung durch. Generell gilt dabei: Je kürzer die Amortisationsdauer, desto attraktiver das Investment.

Beispiel für eine Amortisation

Angenommen, eine Firma kauft eine Maschine für 24.000 Euro. Nach Abzug aller laufenden Kosten für Strom und Wartung erwirtschaftet die Maschine im ersten Jahr nach ihrer Anschaffung voraussichtlich einen Jahresüberschuss von 10.000 Euro, im zweiten Jahr beträgt dieser 14.000 Euro. Damit ergibt sich nach der Kumulationsmethode eine Amortisationsdauer von zwei Jahren, und in den folgenden Jahren lassen sich die Überschüsse als Gewinn verbuchen.

Wann eine Amortisation gut ist – und wann nicht

Von einer buchhalterisch guten Amortisation ist in der Wirtschaft die Rede, wenn die Amortisationsdauer einer Investition unter der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des jeweiligen Objekts liegt.

Umgekehrt erscheint eine Anschaffung unternehmerisch weniger sinnvoll, wenn ihre Amortisationsdauer über ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer liegt: Wenn etwa eine Maschine den Geist aufgibt, bevor sie ihren Kaufpreis eingespielt hat, bedeutet das für das Unternehmen einen Verlust.

Good to know: Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer

Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beschreibt den Zeitraum, in dem ein materielles Wirtschaftsgut, zum Beispiel eine neue Maschine, unter Berücksichtigung ihrer betrieblichen Beanspruchung genutzt wird. Wichtig ist dabei auch die sogenannte planmäßige Abschreibung, mit der die Anschaffungskosten der Investition auf die Jahre der Nutzung verteilt werden.

Amortisation: Ein wichtiger Indikator für Investments

Ob privater Baukredit oder neue Maschine fürs Unternehmen: Die Amortisationsdauer ist ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftlichkeit von Investitionen. Dabei gilt: Je kürzer die Amortisationsdauer ist, desto schneller ist eine Investition rentabel. Schließlich erwirtschaften Firmen erst dann Gewinne auf getätigte Investitionen, wenn deren Anschaffungskosten sich amortisiert haben.

Gleiches gilt für Privatpersonen: Je schneller die Baufinanzierung fürs neue Eigenheim abbezahlt ist, desto schneller macht sich etwa die jährliche Rendite bei einer neu vermieteten Immobilie bemerkbar.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was versteht man unter amortisieren?
Eine Investition hat sich amortisiert, wenn die dafür aufgewendeten Kosten durch die Erträge, die die Investition eingebracht hat, wieder eingespielt wurden. Der dafür erforderliche Zeitraum heißt Amortisationsdauer. Erst danach wirft die Investition Gewinn ab.
Was sagt Amortisation aus?
Amortisation bedeutet „Tilgung“. Das Wort bezeichnet sowohl die Tilgung eines Kredits als auch den Ausgleich der Kosten einer Anschaffung durch Erzielen entsprechender Erträge. Eine Investition wirft Gewinn ab, sobald die Höhe aller bisherigen damit erzielten Erträge die dafür aufgewendeten Kosten übersteigt.
Was ist eine gute Amortisation?
Eine gute Amortisation liegt dann vor, wenn die Amortisationsdauer einer Investition unter deren betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauer liegt. Umgekehrt ist eine Anschaffung unternehmerisch weniger sinnvoll, wenn die Amortisationsdauer über der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des angeschafften Wirtschaftsguts liegt.

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