Betriebshaftpflichtversicherung: Absicherung für Firmen

1. Diese Versicherung schützt dein Unternehmen
2. Was die Betriebshaftpflichtversicherung abdeckt
3. Wer mitversichert ist
4. Was eine Betriebshaftpflichtversicherung kostet
5. Wie du die zu dir passende Betriebshaftpflichtversicherung findest
6. Betriebshaftpflichtversicherung: Maßgeschneiderte Absicherung
7. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Diese Versicherung schützt dein Unternehmen

Nur ein kleiner unachtsamer Moment kann große finanzielle Folgen haben. Eine Betriebshaftpflichtversicherung sichert Unternehmen und Selbstständige aller Branchen gegen Schäden ab. Denn im schlimmsten Fall kann ein Schadensfall die Existenz des Geschäfts bedrohen. Die Betriebshaftpflichtversicherung ist für jedes Unternehmen essenziell, unabhängig von seiner Art, und betrifft gleichermaßen Handwerksbetriebe, Steuerkanzleien oder auch selbstständige Datenbankadministrator:innen.

Je nach Gewerbeart sind die Risiken in einem Unternehmen unterschiedlich. Hier einige Beispiele:

• Im Baugewerbe und ähnlichen Branchen kann die Gefahr von Arbeitsunfällen für Mitarbeiter:innen unter Umständen sehr hoch sein und durch die Baustelle können auch Passant:innen schwer verletzt werden, etwa durch lose, abstürzende Bauteile.
• In der Landwirtschaft kann zum Beispiel das Vieh ausreißen und Schäden verursachen.
• Inhaber:innen eines Gastronomiebetriebs tragen die Risiken, dass Kund:innen sich in den Räumlichkeiten verletzen oder Gäst:innen eine Lebensmittelvergiftung bekommen.

Was die Betriebshaftpflichtversicherung abdeckt

Die Betriebshaftpflichtversicherung deckt vier unterschiedliche Schadensarten ab:

• Sachschäden: Wenn du zum Beispiel ein Umzugsunternehmen hast, in dem ein:e Mitarbeiter:in eine teure Vase fallen lässt, bist du als Unternehmer:in für den entstandenen Sachschaden verantwortlich.
• Personenschäden: Ist zum Beispiel der Boden deines Büros frisch gewischt und Kund:innen rutschen aus und brechen sich den Arm, müsstest du ohne Versicherung für Schmerzensgeld, Verdienstausfall und Krankenhausbehandlungen aufkommen.
• Vermögensfolgeschäden: Wird während eines Auftrages ein Hauptstromkabel einer Firma beschädigt, wodurch mehrere Stunden der Strom ausfällt, gilt der Schaden am Kabel als Sachschaden. Die Reparaturarbeiten und die verpassten Einnahmen der Firma gelten als daraus resultierender Vermögensschaden.
• Umweltschäden: Falsch gelagerter oder falsch entsorgter Müll kann zu Umweltschäden führen. Für die Kosten für die Beseitigung muss jemand aufkommen – und Firmen können sich dagegen versichern.

Die Betriebshaftpflichtversicherung hält dir zwar in vielen Situationen den Rücken frei, es gibt aber Schäden, die sie nicht übernimmt:

• Private Haftpflichtschäden: Wenn du in deinem Privatleben unabsichtlich die Sachen einer anderen Person beschädigst, ist das ein Fall für die Privathaftpflichtversicherung. Lediglich die Betriebshaftpflichtversicherung für Personenunternehmen schließt in der Regel die private Haftplichtversicherung für Inhaber:innen mit ein.
• Beschädigtes Inventar im Unternehmen: Geht bei Sturm ein Fenster im Unternehmen zu Bruch und der Kopierer wird durch den eindringenden Regen beschädigt, greift die Betriebshaftpflichtversicherung nicht, absichern vor den finanziellen Folgen kann eine Geschäftsinventarversicherung.
• Reine Vermögensschäden: Schäden, aus denen sich ein finanzieller Nachteil ergibt, die aber keine Sachen oder Personen betreffen, können nicht über eine Betriebshaftpflichtversicherung, aber über eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abgesichert werden.

Wer mitversichert ist

Im Grunde sind alle Mitarbeiter:innen des Betriebes mitversichert. Zu den versicherten Personen im Unternehmen gehören:

• Geschäftsführer:innen
• Auszubildende
• Praktikant:innen
• Angestellte in Voll- und Teilzeit
• Minijobber:innen und Aushilfen
• Werkstudent:innen

Bestimmte externe Personengruppen können auch mitversichert werden. Vorausgesetzt, die Person hat einen Arbeitsvertrag abgeschlossen:

• Reinigungskräfte
• Beauftrage von Subunternehmen
• Familienmitglieder, die unentgeltlich im Unternehmen mitarbeiten

Was eine Betriebshaftpflichtversicherung kostet

Wie hoch der Versicherungsbeitrag ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich umfasst eine Betriebshaftpflichtversicherung die komplette Geschäftstätigkeit deines Unternehmens – sowohl im In- als auch im Ausland. Wichtige Faktoren zur Berechnung der Kosten sind beispielsweise die jeweilige Branche, der Umsatz und die Größe des Unternehmens. Für deine Sicherheit auf Auslandsreisen solltest du auf eine verlässliche Reiseversicherung setzen.

Weitere Faktoren sind die Anzahl der tätigen Mitarbeiter:innen und die Betriebsarten. Ein reiner Bürobetrieb verursacht zum Beispiel seltener hohe Schäden als ein produzierendes Unternehmen oder ein Handwerksbetrieb.

Preisspannen der Betriebshaftpflichtversicherung

Die Preise, die Unternehmer:innen pro Jahr für eine Betriebshaftpflichtversicherung zahlen, sind sehr unterschiedlich. Für die folgenden Beispiele ist die Berechnungsgrundlage eine Person, die im letzten halben Jahr ihr Gewerbe neu angemeldet hat, die Umsatzschätzung für das Unternehmen liegt bei 50.000 Euro im ersten Jahr:

• Dachdecker:in: etwa 715 bis 4.110 Euro im Jahr
• Fliesenleger:in: 240 bis 1.100 Euro im Jahr
• Gerüstbauende: 920 bis 3.000 Euro im Jahr
• Friseur:in: 90 bis 200 Euro im Jahr
• Fotograf:in: 120 bis 300 Euro im Jahr
• Physiotherapeut:in: 85 bis 385 Euro im Jahr

Wie du die zu dir passende Betriebshaftpflichtversicherung findest

Es gibt zwar die Möglichkeit, die verschiedenen Tarife online zu vergleichen. Bei einer Betriebshaftpflichtversicherung sollten aber die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebes berücksichtigt werden – da reicht ein einfacher Tarifvergleich in der Regel nicht.

Unternehmen einiger Branchen verlangen zudem von den Mitarbeiter:innen, weitere Firmenversicherungen abzuschließen, um ausreichend abgesichert zu sein. Kombinierte Angebote etwa mit einer Berufshaftpflichtversicherung können gegebenenfalls günstiger sein als mehrere Einzelverträge. Bei der Entscheidung für eine bestimmte Versicherung lohnt es sich, folgende vier Fragen zu beantworten:

• Welche betrieblichen Risiken bestehen?
• Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Risiken eintreten?
• Wie hoch wäre die höchstmögliche Schadensumme bei Eintreten des Risikos?
• Welches sind die zwei bis drei größten Risiken?

Um sicherzugehen, dass die Versicherung den Schaden tatsächlich übernimmt, gilt es zu beachten:

• Gib alle Geschäftstätigkeiten detailliert an, auch wenn es nicht dein Hauptgeschäftsfeld ist. Denn sind nicht alle Risiken schriftlich in der Versicherung festgehalten, werden sie nicht versichert.
• Lasse keine Zeit vergehen zwischen einem Vorfall und der Meldung des Schadens.
• Du musst alle Fragen des Versicherers wahrheitsgemäß beantworten. Machst du eine Falschangabe, kann die Versicherung im späteren Schadensfall die Übernahme der Kosten verweigern.
• Zahle die Prämien rechtzeitig und regelmäßig.

Betriebshaftpflichtversicherung: Maßgeschneiderte Absicherung

Ein Schadensfall kann schlimmstenfalls die Existenz deiner Firma bedrohen. Deswegen sollte jede Firma eine auf sie zugeschnittene Betriebshaftpflichtversicherung abschließen. Zwar bieten die Versicherer bei jeder Betriebshaftpflichtversicherung eine gewisse Grundabsicherung, im Detail gibt es jedoch große Unterschiede. So unterschiedlich die betrieblichen Risiken der jeweiligen Branchen sind, so unterschiedlich sind die entsprechenden Versicherungslösungen und -kosten.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten