So lange solltest du deine Renteninformation aufbewahren

1. Online Broker 2024
2. Wer die Renteninformation wann bekommt
3. Die Renteninformationen richtig lesen
4. Aufbewahrungspflichten für steuerlich relevante Dokumente
5. Renteninformation: Aufbewahren zur Planung der Altersvorsorge
6. Konsequenzen aus der jährlichen Renteninformation ziehen
7. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Wer die Renteninformation wann bekommt

Bist du 27 Jahre alt und hast mindestens fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt, bekommst du jedes Jahr automatisch die Information der Deutschen Rentenversicherung zugeschickt. Sie soll Bürger:innen darüber informieren, wie es um ihre gesetzliche Vorsorge bestellt ist:

• Welcher Rentenanspruch bisher besteht
• Wie hoch die gesetzliche Rente voraussichtlich sein wird
• Um wie viel die Rente bei einer Rentenanpassung ansteigen würde
• Ab wann die Altersrente ohne Abschläge möglich ist
• Wie hoch die Erwerbsminderungsrente wäre

Nicht verwechseln: Rentenauskunft und Rentenbescheid

Die Renteninformation ist nicht das Gleiche wie die Rentenauskunft oder der Rentenbescheid: Sobald du dein 54. Lebensjahr erreicht hast, bekommst du statt einer Renteninformation eine Rentenauskunft. Die Rentenauskunft kommt nicht jährlich, sondern alle drei Jahre.

Sobald du einen Antrag auf Altersrente gestellt hast, bekommst du einen Rentenbescheid. In diesem Dokument geht es um die tatsächliche Höhe der monatlichen Rentenzahlung und wann genau du ohne Abschläge in Rente gehen kannst.

Die Renteninformationen richtig lesen

Die Renteninformation hat drei konkrete Beträge aufgeführt, die dir einen Überblick über deinen bisher erworbenen Rentenanspruch geben. In dem Dokument wird aufgeschlüsselt, welchen Betrag du bei welcher Rentenart bekommen würdest:

• Die Zahl, die als Rente bei voller Erwerbsminderung gelistet ist, gibt an, wie viel Geld du erhalten würdest, wenn du aktuell aufgrund gesundheitlicher Beschwerden nicht mehr arbeiten kannst.
• Der Betrag der Regelaltersrente zeigt, wie hoch deine monatliche Rente wäre, wenn du ohne weitere Einzahlungen in Rente gehen würdest.
• Die voraussichtliche Regelaltersrente bekommst du pro Monat, wenn du weiterhin Beiträge einzahlst. Bei der Prognose rechnet die Rentenkasse damit, dass deine Beiträge so hoch bleiben, wie durchschnittlich in den letzten fünf Kalenderjahren.

Diese Angaben sind nicht bindend, sondern nur Richtwerte. Sie können sich ändern, wenn sich etwas im Arbeits- oder Privatleben ändert: zum Beispiel durch eine Gehaltserhöhung, durch eine Scheidung oder etwa durch Zeiten von Arbeitslosigkeit. Zudem ist die Inflationsrate ein Faktor mit Einfluss auf die Rentenhöhe.

Aufbewahrungspflichten für steuerlich relevante Dokumente

In Deutschland gelten bestimmte Aufbewahrungsfristen für Dokumente. Bis zu deinem Renteneintritt solltest du folgende Dokumente aufbewahren:

• Arbeitsverträge
• Kündigungsschreiben
• Gehaltsabrechnungen
• Sozialversicherungsnachweise
• Bescheinigung über den Bezug von Krankengeld und Arbeitslosengeld
• Bescheinigung zur Schulausbildung
• Nachweis über Kindererziehungszeiten

Expert:innen raten, Jahre vor dem Rentenalter eine Kontenklärung bei der Deutschen Rentenversicherung zu beantragen. Dann prüft die Behörde, welche Nachweise noch fehlen. Zeiten der Ausbildung und Zeiten der Kindererziehung fließen nicht automatisch ins Rentenkonto, sie müssen separat nachgewiesen werden.

Theoretisch kannst du alle Renteninformationen entsorgen, wenn du Rente beziehst. Doch am besten bewahrst du sie auf, falls sich beispielsweise Gesetze ändern und Ausbildungszeiten anders berechnet werden.

Renteninformation: Aufbewahren zur Planung der Altersvorsorge

Die jährlich zugeschickte Renteninformation zeigt, wie hoch die gesetzliche Rente nach derzeitigem Stand ausfallen wird. So kannst du berechnen, wie viel Altersrente dir zusteht, und einschätzen, ob es eine Versorgungslücke geben wird, die du mit privater Altersvorsorge schließen könntest.

Konsequenzen aus der jährlichen Renteninformation ziehen

Die Tatsache, dass die Deutsche Rentenversicherung ihren Mitgliedern jedes Jahr eine Renteninformation zukommen lässt, hat einen ganz einfachen Grund. Die Beitragszahlenden sollten diese nicht lesen und ablegen, sondern dazu nutzen, um eine sehr wahrscheinliche Rentenlücke selbst zu schließen.

Instrumente dafür gibt es genug, sie müssen nur genutzt werden. Geradezu erschreckend ist jedoch das Ergebnis einer Umfrage von statista.de. Nur eine absolute Minderheit hält eine private Altersvorsorge für wichtig, das Gros der Befragten war nur mäßig oder gar nicht interessiert:

Quelle: Statista.de

Die Zahlen im Erhebungszeitraum zum jeweiligen Interessengrad waren konstant. Die mäßig bis gar nicht Interessierten sollten sich einmal mit dem Thema „Aufstockung bei Rentenbeziehern“ befassen.

Das Portal „aktuelle-sozialpolitik.de“ hat dazu eine Grafik veröffentlicht, welche den Anstieg der aufstockungsberechtigten Rentner im Zeitraum von 2003 bis 2021 zeigt:

Quelle: akutelle-sozialpolitik.de

Die dunkelblauen Balken zeigen die Empfänger:innen von Altersrente, die rosafarbenen Balken Empfänger:innen von Erwerbsminderungsrente. Bei den Altersrentner:innen stieg die Zahl von 257.734 im Jahr 2003 auf 588.580. Die Zahl der Anspruchsberechtigten hat sich mehr als verdoppelt. Es macht also durchaus Sinn, eigene Maßnahmen zur Sicherung des Lebensstandards im Alter zu ergreifen. 

Auch wenn die Riester-Rente immer wieder in der Kritik steht, gibt es immerhin rund 17,5 Millionen Verträge in Deutschland, die sich wie folgt verteilen:

Quelle: bmas.de

Versicherungslösungen sind bei der privaten Altersvorsorge in den Hintergrund getreten, Ausnahme sind Teile der betrieblichen Altersvorsorge. Als langfristig deutlich lukrativere Ansätze bieten sich Aktiensparpläne oder ETF-Sparpläne an, um dem Schreckgespenst der Altersarmut zu entgehen.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten