Fortschritte bei der Errichtung der Stromautobahn Suedlink

Die Entwicklung der Stromautobahn Suedlink geht weiter. Tennet, der Betreiber, hat angekündigt, dass die ersten Kabel für die Trasse im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen verlegt werden. Am Dienstag wird das Unternehmen über den Start der Arbeiten in Heeslingen informieren. Die Trasse wird dazu dienen, erneuerbaren Strom aus dem windigen Norden nach Süddeutschland zu transportieren.

Installationen für die erste Phase

Auf einer Strecke von etwa zwölf Kilometern wurden bereits Leitungen verlegt, so ein Tennet-Sprecher. "Wir sind gerade erst am Anfang des Kabeleinbaus und steigern unsere Aktivitäten schrittweise." Es handelt sich um die ersten Kabel, welche bundesweit für die Stromautobahn eingezogen werden. Über 2.400 Meter Kabel sollen verlegt werden.

Zuerst wird Schicht für Schicht ein Graben ausgehoben - so informiert das Unternehmen weiterhin. Das Erdkabel kommt per Schwertransporter an und wird mit einer Seilwinde in den Graben gehievt. Normalerweise werden die Kabel 1,3 bis 1,5 Meter tief verbaut und danach wird der Graben wieder aufgefüllt.

Kreuzungen mit anderen Verbindungen

Falls Bahnverbindungen oder Straßen gekreuzt werden müssen oder Flüsse durchquert werden müssen beim Verlegen der Kabel, wird ein spezielles Bohrverfahren angewendet.

Energie für zehn Millionen Haushalte

Die Stromtrasse verläuft durch sechs Bundesländer: von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Hessen und Thüringen bis nach Bayern und Baden-Württemberg. Suedlink besteht tatsächlich aus zwei Stromverbindungen: Sie starten in Wilster und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein, vereinen sich unterhalb der Elbe und teilen sich erst wieder im Süden Deutschlands. Ein Kabel endet in Bergrheinfeld in Bayern, das andere in Leingarten in Baden-Württemberg.

Die Trasse soll schlussendlich etwa 700 Kilometer lang sein und kann zehn Millionen Haushalte mit Ökostrom versorgen. Suedlink wird Gleichstrom transportieren - dabei geht weniger Energie verloren als beim Transport von Wechselstrom. Konverter an den Endpunkten wandeln den Gleichstrom dann wieder um.

Fokus auf Windkraft

Nach dem Abschalten der Atomkraftwerke und dem Ausstieg aus der Kohle sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg auf Windenergie aus dem Norden angewiesen.

Ausbau des Stromnetzes notwendig?

Viele Experten halten den Ausbau des Stromnetzes im Rahmen der Energiewende für unerlässlich. Allerdings haben Bürgerinitiativen immer wieder Bedenken geäußert - sie befürchten negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft sowie die Umwelt.

Erste Energieversorgung Ende 2028

Ursprünglich sollte die Nord-Süd-Trasse bereits 2022 fertiggestellt sein. Nach aktueller Planung könnte der erste Strom jedoch erst Ende 2028 fließen. Der Zeitplan ist ambitioniert, aber realistisch, so der Tennet-Sprecher.

Tennet ist für die Planung und den Bau im Norden des Landes zuständig, während TransnetBW den Mittel- und Süddeutschland betreut. Die Genehmigungsverfahren sind langwierig - vor allem, weil die Stromkabel durch private Grundstücke und Felder verlaufen müssen.

Verlegung unter der Erde

Die Kabel müssen nun unterirdisch verlegt werden - teilweise sogar unter Flüssen oder Autobahnen. Einige Straßen müssen verstärkt werden, damit schwere Baufahrzeuge passieren können. Bei Glückstadt nahe Hamburg wird ein eigener Elbtunnel für die Trasse errichtet; ein anderes Teilstück wird in einem Salzbergwerk bei Heilbronn verlegt - 200 Meter unter der Erdoberfläche.

Auswirkungen auf den Strompreis?

Erdkabel haben weniger Auswirkungen auf das Landschaftsbild als Strommasten, sind aber teurer. Die Betreiber rechnen mit Kosten von etwa zehn Milliarden Euro.

Noch ist unklar, welche Auswirkungen Suedlink auf die künftigen Strompreise haben wird.

Finanzierung des Projekts und Auswirkungen auf die Verbraucher

Du solltest wissen, dass die Finanzierung des Projekts durch eine Umlage auf die Netzentgelte erfolgt. Dies bedeutet, dass letztendlich du als Verbraucher dafür aufkommen musst. Doch es gibt auch gute Nachrichten dazu.

Vorteile der neuen Stromtrasse

Die Errichtung einer neuen Trasse hat den Zweck, Engpässe in der Stromversorgung zu beseitigen. Das bringt finanzielle Vorteile mit sich. Du fragst dich sicherlich, wie das funktioniert?

Einsparungen durch Vermeidung von Engpässen

Sollten keine Engpässe auftreten, ist es nicht notwendig zusätzlichen Strom zu kaufen oder weitere Kraftwerke in Betrieb zu nehmen. Dies führt dazu, dass dein Geldbeutel weniger belastet wird. So kann das Projekt trotz seiner Kosten langfristig zur finanziellen Entlastung beitragen.