- Was ist die Schufa?
- Der Schufa-Score: Gradmesser für die Kreditwürdigkeit
- Was ist ein guter Schufa-Score?
- Ab welchem Schufa-Score werden keine Kredite mehr vergeben?
- Schufa-Score sollte so hoch wie möglich sein
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Schufa steht für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung: Sie sammelt Informationen zum Zahlungsverhalten von Verbraucher:innen und Unternehmen, um eine Risikoeinschätzung für Kredite zu erstellen.
- Der Schufa-Score ist ein Gradmesser für die Kreditwürdigkeit: Ein hoher Score bedeutet ein geringeres Risiko eines Zahlungsausfalls und erhöht die Chancen auf einen Kredit.
- Ein guter Schufa-Score liegt bei über 95 Prozent: Bei Werten darunter steigt das Risiko für den Kreditgeber. Über 97,5 Prozent steht für ein vernachlässigbares Ausfallrisiko.
- Für einen problemlosen Erhalt eines Kredits sollte der Score mindestens bei 97,5 Prozent liegen: Bei niedrigeren Werten kann es schwierig werden, einen günstigen Kredit zu bekommen.
- Aktualisierung des Schufa-Scores erfolgt viermal im Jahr: Vergessene Rechnungen wirken sich erst ab der zweiten Mahnung negativ auf den Score aus.
Was ist die Schufa?
Schufa steht für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Es handelt sich um einen Finanz-Informationsdienstleister für Verbraucher:innen und Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft. Anteilseigner sind Firmen aus der Finanzbranche und aus dem Handel. Die Vertragspartner der Schufa geben dort Informationen zum Zahlungsverhalten ihrer Kund:innen an und können diese auch abfragen.
Der Hintergrund: Unternehmen benötigen für die Gewährung eines Kredits eine zuverlässige Risikoeinschätzung, um Zahlungsausfälle zu minimieren. Verbraucher:innen mit hoher Kreditwürdigkeit profitieren ebenfalls, da sie nach einer Abfrage problemlos einen Kredit bekommen.
Ist die von der Schufa ermittelte Bonität potenzieller Kreditnehmer:innen jedoch zu gering, wird das Darlehen unter Umständen abgelehnt.
SCHUFA-Anforderungen AMEX
Der Schufa-Score: Gradmesser für die Kreditwürdigkeit
Um die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Verbraucher:innen und Unternehmen möglichst genau einzuschätzen, hat die Schufa einen Score entwickelt. Er basiert auf vielen verschiedenen Faktoren und stuft das Risiko eines zukünftigen Zahlungsausfalls in Prozentwerten von 0 bis 100 ein. Je höher der Wert, desto geringer ist das prognostizierte Risiko.
Verbraucher:innen können ihren persönlichen Basisscore mittels einer Selbstauskunft bei der Schufa anfordern. Aber auch Banken und andere Institutionen, die relevante Daten zum Zahlungsverhalten ihrer Kund:innen zeitnah an die Schufa melden, können bei der Schufa vor dem Abschluss eines finanziellen Geschäfts Daten über die Vertragspartner:innen einholen.
Anhand des Basisscores können Banken und Unternehmen entscheiden, ob sie einen Kredit gewähren oder beispielsweise Teilzahlung oder einen Kauf auf Rechnung anbieten.
Was ist ein guter Schufa-Score?
Bist du deinen Zahlungsverpflichtungen in der Vergangenheit vollumfänglich und im vereinbarten Zeitraum nachgekommen, hast du wahrscheinlich einen sehr hohen Schufa-Score nahe der 100. Kleinere Abzüge kann es schon für den Besitz mehrerer Kreditkarten geben sowie für häufige Banken- oder Kontenwechsel.
Generell steht ein Wert von über 97,5 Prozent für ein vernachlässigbares Risiko eines Zahlungsausfalls. Die Schufa spricht bei Werten ab 95 Prozent von einem guten Basisscore.
Darunter ist das Risiko für den Kreditgeber bereits deutlich erhöht. Als grobe Bewertungsrichtlinie dient folgende Übersicht:
- Über 97,5: sehr geringe Risikobewertung
- 97,5 bis 95: geringe Risikobewertung
- 95 bis 90: erhöhte Risikobewertung
- 90 bis 80: deutlich erhöhte Risikobewertung
- 80 bis 50: kritische Risikobewertung
- Unter 50: sehr kritische Risikobewertung
Ab welchem Schufa-Score werden keine Kredite mehr vergeben?
Welchen Schufa-Score du mindestens haben musst, um problemlos einen Kredit zu bekommen, ist pauschal schwer zu beantworten. Schon bei Werten deutlich unter 90 Prozent kann es schwierig werden, einen Kredit zu vernünftigen Konditionen zu bekommen.
Kannst du allerdings entsprechende Sicherheiten vorlegen oder hast eine:n Bürg:in, darfst du berechtigte Hoffnungen haben, trotzdem ein Darlehen zu bekommen oder Anschaffungen nicht auf einen Schlag bezahlen zu müssen.
Zudem hängt eine Kreditvergabe von vielen weiteren Faktoren ab. Zum Beispiel führen Unternehmen eigene Kundendateien, die das Zahlungsverhalten in der Vergangenheit abbilden. Mutmaßlich werden Kund:innen bei einer Bank, deren Kredite sie in der Vergangenheit regelmäßig bedient haben, auch mit einem schlechteren Schufa-Score einen neuen Kredit erhalten – womöglich aber mit einem höheren Zinssatz als Kund:innen mit einem (nahezu) optimalen Score.
Darüber hinaus ist die individuelle Einschätzung des Schufa-Scores auch branchenabhängig. So werden Immobilienkredite generell mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zurückbezahlt als Raten für einen Handyvertrag, da die Konsequenzen im ersten Fall deutlich schlimmer ausfallen können. Somit ist die Telekommunikationsbranche mitunter deutlich kritischer, was die Einschätzung des Scores angeht.
Diese unterschiedlichen Anforderungen berücksichtigt die Schufa mit den Branchen-Scores, die in die Stufen A bis P eingeteilt sind. Die Stufen A, B und C stehen für ein geringes Ausfallrisiko.
Quick-Info: Aktualisierung des Schufa-Scores
Eine Person sitzt am Tisch und trägt lächelnd etwas in ein Dokument ein.
Dabei kann es vorkommen, dass Verbraucher:innen, die seit langer Zeit keinen oder noch nie einen Kredit aufgenommen haben, einen nicht optimalen Schufa-Score haben – weil über sie zu wenige oder gar keine Daten vorliegen.
Eine Person sitzt am Tisch und trägt lächelnd etwas in ein Dokument ein.
Wichtig dabei: Wer ab und zu vergisst, eine Rechnung pünktlich zu bezahlen, muss keine Abzüge im Score befürchten. Erst ab der zweiten Mahnung kann sich das Versäumnis negativ auswirken.
Der Schufa-Score - die Bonität als Grafik
Die Frage, ab welchem Schufa-Score man keinen Kredit mehr bekommt, lässt sich nicht einheitlich beantworten. Die Banken berücksichtigen das höhere Kreditausfallrisiko, indem sie steigende Zinsen einpreisen. Eine Bank mag risikofreudiger sein, während eine andere Kreditanfragen eher konservativ behandelt. Die beiden folgenden Grafiken helfen aber ein wenig, die Möglichkeit einer Kreditaufnahme anhand des eigenen Schufa-Scores einzuordnen. Zunächst einmal die Scoring-Tabelle:
Nun sagen Score-Wert und Risikoquote dem Durchschnittsverbraucher noch nicht, ob er ein Darlehen bekommt oder nicht. Ausnahme sind die Positionen N bis P. Bei dieser Einstufung ist keine Kreditaufnahme mehr möglich.
Etwas informativer ist die folgende Übersicht:
Hier werden die Zahlen in greifbare Aussagen gewandelt. Für den Durchschnittsverbraucher konkrete und nachvollziehbare Aussagen finden wir jetzt im zweiten Schritt der “Umwandlung” von Score-Wert in eine Antwort auf die Kreditwürdigkeit:
Mit dem Ergebnis deiner Schufa-Selbstauskunft kannst du jetzt herausfinden, wie es um deine Kreditwürdigkeit bestellt ist.
Schufa-Score sollte so hoch wie möglich sein
Um problemlos einen Kredit zu bekommen, sollte der Schufa-Score bei mindestens 97,5 Prozent liegen. Die Auskunftei spricht noch bei 95 Prozent von einem guten Wert, es kann aber sein, dass etwaige Kreditzinsen dann höher ausfallen. Bei niedrigeren Scores wird es ohne weitere Sicherheiten schwierig, einen Kredit zu vernünftigen Konditionen zu bekommen. Ganz abgelehnt wird ein Kredit mit großer Wahrscheinlichkeit, wenn die Schufa beispielsweise eine Privatinsolvenz oder einen Offenbarungseid vermerkt und den Score daraufhin deutlich gesenkt hat.