- Was ist ein Finanzierungsplan?
- Die Vorteile eines Finanzierungsplans
- Kosten, Eigenkapital, Fremdkapital: Einen Finanzierungsplan erstellen
- Kosten einer Immobilienfinanzierung
- Eigenkapital und Fremdkapital bei der Immobilienfinanzierung
- Kosten einer Unternehmensgründung
- Eigenkapital und Fremdkapital bei der Unternehmensgründung
- Dazu dient der Finanzierungsplan
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das wichtigste aus diesem Artikel
- Finanzierungsplan: Hilft bei großen Investitionen wie Hauskauf oder Unternehmensgründung, den Überblick über Kosten und benötigtes Kapital zu behalten.
- Vorteile eines Finanzierungsplans: Mit einem soliden Plan kannst Du unschöne Überraschungen vermeiden und potenzielle Geldgeber:innen mit einem realistischen Konzept überzeugen.
- Kosten, Eigenkapital, Fremdkapital: Ein Finanzierungsplan besteht aus diesen drei Teilen. Er hilft Dir zu ermitteln, wie viel Geld Du noch benötigst und woher es kommen kann.
- Kosten einer Immobilienfinanzierung: Neben dem Kaufpreis fallen oft weitere Kosten an (z.B. Grunderwerbsteuer, Notarkosten), die in den Plan einfließen sollten.
- Eigenkapital und Fremdkapital bei der Immobilienfinanzierung: Banken verlangen oft 20-30% Eigenkapital. Informiere Dich auch über staatliche Fördermittel für energieeffizientes Bauen oder regionale Förderprogramme.
Was ist ein Finanzierungsplan?
Einen Finanzierungsplan benötigst du immer dann, wenn du vor einer größeren Investition stehst, zum Beispiel, wenn du ein Haus kaufen oder selbstständig ein Unternehmen gründen willst. Da für ein solches Vorhaben einige Kosten anfallen, solltest du vorab einen Finanzierungsplan erstellen, um sicherzugehen, ob und wie du alles finanziert bekommst.
Ein Finanzierungsplan besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:
- Kosten: Wie viel wird das Haus oder der Einstieg in die Selbstständigkeit voraussichtlich kosten?
- Eigenkapital: Wie viel Geld hast du selbst zur Verfügung für dein Vorhaben?
- Fremdkapital: Wie viel Geld benötigst du noch, zum Beispiel aus Fördermitteln oder einem Darlehen?
Die Vorteile eines Finanzierungsplans
Eine große Investition wie eine Immobilie oder den Sprung in die Selbstständigkeit solltest du nur in Angriff nehmen, wenn du es dir wirklich leisten kannst. Um festzustellen, ob das der Fall ist, ist ein Finanzierungsplan unerlässlich. Damit hast du immer im Blick, wie viel Geld du für welchen Kostenfaktor benötigst.
Mit einem Überblick über die Kosten, die auf dich zukommen, und das Geld, das dir schon zur Verfügung steht, hast du eine solide Grundlage, um deinen Bedarf an Fremdkapital zu ermitteln. So kannst du beispielsweise mit einer konkreten Darlehenssumme die verschiedenen Angebote online vergleichen, was Laufzeit, monatliche Raten und Verzinsung angeht.
Grundsätzlich gilt: je länger die Laufzeit eines Kredits, desto niedriger die monatlichen Raten, aber desto höher die Gesamtkosten (weil die Zinsen und andere Kosten wie etwa für Provisionen länger laufen). Erstelle unbedingt einen Haushaltsplan, um sicherzugehen, welche monatlichen Zahlungen möglich sind.
Ein gut erstellter Finanzierungsplan ist essenziell, wenn es darum geht, an Banken oder Investor:innen heranzutreten. Schließlich möchten diese einen Überblick darüber, wofür wie viel Geld benötigt wird und ob es Risiken oder Finanzierungslücken gibt.
Quick-Info
Kosten, Eigenkapital, Fremdkapital: Einen Finanzierungsplan erstellen
Im ersten Schritt solltest du dir überlegen, welche Kosten auf dich zukommen. Was genau bezahlt werden muss, hängt vom Einzelfall ab: Willst du ein Haus kaufen oder neu bauen? Was für eine Art Unternehmen gründest du? Welche Posten du in diesen Fällen wahrscheinlich berücksichtigen musst, findest du weiter unten.
Im zweiten Schritt schaust du dir an, wie viel Geld du bereits zur Verfügung hast, also dein Eigenkapital. Dazu gehören zum Beispiel:
- Ersparnisse auf Sparkonten
- Aktien und weitere Wertpapiere
- Bausparverträge
- Erbschaften
- Immobilien und Grundstücke
Wenn du nun alle Kosten und alles Geld gegenüberstellst, das du bereits hast, ergibt sich aus der Differenz, wie viel Geld du noch als Fremdkapital benötigst. Fremdkapital ist zum Beispiel ein Darlehen von Banken oder ein zweckgebundenes Fördermittel. Kalkuliere hier ein, wie lange du welches Darlehen abbezahlen kannst und willst.
Im Folgenden nun ein genauerer Blick auf die häufigsten Anwendungsbeispiele für einen Finanzierungsplan: Immobilien und Unternehmensgründung.
Kosten einer Immobilienfinanzierung
Wenn du eine Immobilie kaufst oder baust, fallen nicht nur Kosten für das Haus selbst und das Grundstück an. Es gibt zusätzlich Nebenkosten, die bis zu 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen können. Dazu gehören:
- Grunderwerbsteuer
- Grundbucheintrag und Notarkosten
- eventuell Maklerprovision, Kosten für Gutachten und Renovierung
Beachte außerdem, dass für dein neues Eigenheim sowohl vor, als auch nach dem Einzug laufende Kosten entstehen. Dazu gehören natürlich Strom, Heizung und Internet, aber auch Posten wie die Grundsteuer, diverse Versicherungen oder Gebühren für Abfall oder Straßenreinigung. Diese Posten solltest du in deinen Haushaltsplan einkalkulieren, wenn es darum geht, welche Ratenzahlungen du dir in Zukunft leisten kannst.
Eigenkapital und Fremdkapital bei der Immobilienfinanzierung
Bei einer Baufinanzierung verlangen Banken oft, dass du zwischen 20 und 30 Prozent Eigenkapital beisteuerst. Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist möglich, aber nicht ganz so einfach.
Meistens wird eine neue Immobilie zumindest teilweise von einem Immobilienkredit finanziert. Immobilienkredite haben lange Laufzeiten: Es ist also besonders wichtig, dass du dir gut überlegst, wie viel Geld du benötigst und wie lange du wie viel zurückzahlen willst. Achte außerdem darauf, wie die Konditionen für Sondertilgungen aussehen.
Informiere dich unbedingt, ob staatliche Fördermittel für deine Immobilie infrage kommen, zum Beispiel Zuschüsse der KfW für energieeffizientes Bauen. Auch der geplante Wohnort kann eine Rolle spielen: Gegebenenfalls gibt es regionale Fördermittel, die den Bau neuer Häuser in der Region bezuschussen.
Good to know
Kosten einer Unternehmensgründung
Bei einer Unternehmensgründung können ebenfalls einige Kosten anfallen. Dazu gehören zunächst die Gründungskosten selbst, also einmalige Zahlungen, um das Unternehmen überhaupt zu gründen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Gewerbeanmeldung
- Handelsregistereintrag
- Notargebühren
- Genehmigungen oder Zulassungen
Hinzu kommen, je nach Art und Größe des Unternehmens, Kosten für das Anmieten und die Ausstattung von Räumlichkeiten, die Personalkosten und die ersten Marketingkosten wie ein Marketingkonzept und ein Internetauftritt.
Damit ist es allerdings nicht getan: Das Unternehmen wird nach der Gründung eine Weile benötigen, bevor es Gewinn erwirtschaftet. In dieser Zeit müssen die laufenden Betriebskosten gedeckt werden. Diese solltest du in deinem Finanzierungsplan unbedingt einplanen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Lohne und Gehälter (für dich selbst und Mitarbeitende)
- Kosten für Räumlichkeiten (Miete, Strom, Heizung, Internet)
- Bürobedarf
- Versicherungen
- Weitere variable Kosten je nach Art des Unternehmens und der Auftragslage
Kalkuliere alles realistisch durch und ermittle, wie viel dein Unternehmen einbringen muss, um den Break Even Point zu erreichen, also keine roten Zahlen mehr zu schreiben.
Eigenkapital und Fremdkapital bei der Unternehmensgründung
Eigenkapital für eine Unternehmensgründung kannst du ebenfalls aus Ersparnissen, Erbschaften oder Aktien erhalten. Eventuell kannst du weitere Menschen überzeugen, gegen eine Beteiligung an späteren Gewinnen in das Unternehmen einzusteigen.
In Sachen Fremdkapital gibt es für Gründer:innen die Möglichkeit, Darlehen zu beantragen – zum Beispiel von Banken oder von privaten Investor:innen. Hier ist ein Finanzierungsplan besonders wichtig. Schließlich gibt es bei einer Unternehmensgründung keine Sicherheit (wie die Immobilie selbst beim Immobiliendarlehen es wäre). Sie stellt somit für Kreditgebende ein höheres Risiko dar, falls der Businessplan nicht aufgeht und das Darlehen nicht zurückgezahlt werden kann.
Für angehende Unternehmer:innen gibt es außerdem vielfältige staatliche Förderungsmöglichkeiten. Wer zum Beispiel aus der Arbeitslosigkeit heraus gründet, kann einen Gründungszuschuss beantragen, der nicht zurückgezahlt werden muss. Sowohl Bund als auch die einzelnen Länder bieten weitere Fördermittel. Übersichten über die unterschiedlichen Möglichkeiten findest du online.
Dazu dient der Finanzierungsplan
Ein Finanzierungsplan hilft dir bei größeren Investitionen wie einem Hauskauf oder einer Unternehmensgründung, den Überblick über deine Kosten und das benötigte Kapital zu erhalten. Dazu gehört sowohl das Eigenkapital, das du bereits hast, als auch das Fremdkapital, das du noch einholen musst. Mit einem soliden Finanzierungsplan vermeidest du unschöne Überraschungen in Sachen Kosten oder Rückzahlungen und kannst an potenzielle Geldgeber:innen mit einem realistischen Plan herantreten.