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Was bedeutet Codieren?

Das Codieren (Verschlüsseln) von Bank- oder Adressdaten gewährleistet, dass sie geschützt übermittelt werden und du im Internet sicher einkaufen kannst. Wir erklären, wie das funktioniert.
Ein blauer Schlüssel liegt auf einem Blatt mit Reihen von Zahlen und Buchstaben.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
Wenn du im Internet einen Flug buchst, neue Sneaker oder ein Sofa bestellst, musst du eine Reihe von Daten eingeben – unter anderem deine Kreditkartendaten, deine E-Mail-Adresse und deinen Wohnort. Damit niemand diese sensiblen Daten abgreifen kann, werden sie codiert, also verschlüsselt. Wie das Codieren funktioniert, erfährst du hier.
  1. Codieren: Daten verschlüsseln
  2. Symmetrische Codierungsverfahren
  3. Asymmetrische Codierungsverfahren
  4. HTTPS: Sicher codierte Daten
  5. Public-Key-Infrastrukturen
  6. Sicherer Datentransfer im Internet
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Codieren: Verschlüsselung von Daten zur Sicherheit und Integrität während der Übertragung.
  • Symmetrische Codierungsverfahren: Gleicher Schlüssel zum Codieren und Decodieren, Herausforderung im sicheren Schlüsselaustausch.
  • Asymmetrische Codierungsverfahren: Zwei ergänzende Schlüssel für sicheren Datenaustausch, insbesondere in der Computerkommunikation.
  • HTTPS: Sichere Codierung von Daten mit Kombination symmetrischer und asymmetrischer Verfahren für Online-Transaktionen.
  • Digitale Zertifikate: Elektronische Echtheitsnachweise zur Identitätsbestätigung bei asymmetrischen Codierungen.
  • Public-Key-Infrastrukturen (PKI): Sicherheitsinfrastruktur zur Bereitstellung digitaler Zertifikate für sicheren Datenaustausch.
  • Sicherer Datentransfer im Internet: Neben Verschlüsselung sind regelmäßige Software-Updates, sichere Passwörter, eine Firewall und Antivirensoftware wichtig.

Codieren: Daten verschlüsseln

Datenschutz ist im Internet zentral. Das gilt besonders, wenn sensible Daten übermittelt werden, etwa Bank- und Adressdaten bei Onlinekäufen oder Ausweisnummern bei einer Flugbuchung. Damit niemand solche Daten abgreifen und missbrauchen kann, werden sie codiert, also verschlüsselt.

Das heißt: Die Daten werden in ein anderes Format umgewandelt und erst danach verschickt. Die Empfangsstelle, also zum Beispiel der Server eines Onlineshops, verwandelt sie dann wieder zurück in das ursprüngliche Format.

Durch eine geeignete Codierung lässt sich also sicherstellen, dass nur authentifizierte und autorisierte Personen sensible Daten lesen können und ihre Integrität gewahrt bleibt, sie sich also während der Übermittlung nicht ändern lassen. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die wir im Folgenden beschreiben.

Quick-Info: Codieren

Codieren oder Verschlüsseln bezeichnet die Umwandlung von Daten in eine nicht lesbare Form. Damit sollen die Daten vor unbefugten Zugriffen geschützt werden. Nur autorisierte Personen oder Computer, die den passenden Code, also sinnbildlich den passenden Schlüssel für das Schloss haben, können die Daten entschlüsseln und somit lesen.

Symmetrische Codierungsverfahren

Bei symmetrischen Verfahren werden Nachrichten mit dem gleichen Schlüssel codiert und decodiert. Die Empfänger:innen einer Nachricht (Menschen oder zum Beispiel Webserver) müssen also den Schlüssel besitzen, mit dem sie verschlüsselt wurde. Solche Verfahren waren bereits in der Antike in Gebrauch.

Am bekanntesten ist die nach dem römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar benannte Caesar-Chiffre. Dieser chiffrierte seine Geheimkorrespondenz, indem er etwa A durch D ersetzte, B durch E und so weiter. Aus dem deutschen Wort „Angriff“ würde also „Dqjulii“. Die Empfänger kannten den Schlüssel – und mussten die Buchstaben nur um drei Stellen im Alphabet „zurückverschieben“, um den Text zu entziffern.

Das große Problem des symmetrischen Verfahrens, auch Secret-Key-Verfahren genannt, ist jedoch die Frage des Schlüsselaustauschs. Wenn der Schlüssel auf die gleiche Weise übermittelt wird wie die Daten, zum Beispiel per E-Mail, lässt er sich abfangen – und die Daten sind auslesbar.

Quick-Info: TLS

Für die verschlüsselte Datenübertragung im Internet wird ein sogenanntes Verschlüsselungsprotokoll verwendet. Dieses heißt „Transport Layer Security“ (TLS, früher SSL). Die Adresse von Internetseiten, die damit arbeiten, ist mit „https“ gekennzeichnet.

Asymmetrische Codierungsverfahren

Asymmetrische Verschlüsselungsverfahren lösen das Problem des sicheren Schlüsselaustauschs. Sie kommen insbesondere bei der Kommunikation zwischen Computern zum Einsatz – etwa bei verschlüsselten E-Mails oder sicheren Datenübertragungen per Browser.

Solche Verfahren arbeiten stets mit zwei Schlüsseln, die sich ergänzen. Dabei besitzt jede Seite der Kommunikation ein eigenes Schlüsselpaar, das aus einem geheimen (privaten) Schlüssel und einem öffentlichen Schlüssel besteht.

Beide Schlüssel werden durch einen mathematischen Algorithmus erzeugt und verbunden: Mit dem öffentlichen Schlüssel verschlüsselte Daten lassen sich nur mithilfe des dazu passenden privaten Schlüssels wieder entschlüsseln.

Das Verfahren funktioniert so: Zum Start des Datenaustauschs generiert die jeweils aufgerufene Seite (also der Empfänger, etwa ein Webserver) ein Schlüsselpaar – und macht den öffentlichen Schlüssel dem Sender zugänglich, etwa einem Privatcomputer. Mithilfe des öffentlichen Schlüssels codiert der Sender die zu übermittelnden Daten. Diese werden also als „Geheimtext“ verschickt – und lassen sich nur noch mit dem privaten Schlüssel des Empfängers decodieren, also entschlüsseln.

Kurz erklärt

Bildlich gesprochen ähnelt der öffentliche Schlüssel einem geöffneten Vorhängeschloss. Die Person, die es erhält, verschließt damit zum Beispiel eine Metallbox und versendet diese. Die Empfangsperson öffnet dann das Schloss mit ihrem privaten Schlüssel.

HTTPS: Sicher codierte Daten

Wenn du Bank- und Adressdaten in einem Internetshop eingibst, sollten sie vor der Übertragung unbedingt codiert, also verschlüsselt werden. Dafür dient das „Hypertext Transfer Protocol Secure“, kurz HTTPS, das auf die Verschlüsselungstechnik TLS zurückgreift (siehe Kasten oben). Die Internetadresse (URL) der entsprechenden Webseiten beginnt mit „https://“.

Das Verfahren kombiniert symmetrische und asymmetrische Codierungsverfahren. Vereinfacht gesagt funktioniert es so:

Digitale Zertifikate

Digitale Zertifikate sind elektronische Echtheitsnachweise, die die Identität einer Person, eines Computers oder einer Organisation bescheinigen, also eine Art digitaler Personalausweise. Sie kommen bei asymmetrischen Codierungen zum Einsatz und sollen garantieren, dass eine Webseite tatsächlich von der angezeigten Internetadresse stammt.

Die Zertifikate verhindern zudem „Man in the middle“-Attacken, also das unbemerkte Abgreifen der Kommunikation durch Unbefugte, und schützen Schlüssel vor Manipulationen.

Um Sicherheit zu gewährleisten, werden Zertifikate durch Zertifizierungsstellen einer Public Key Infrastruktur bereitgestellt. Die Namen „vertrauenswürdiger“ Stellen sind im Browser hinterlegt, andere Zertifikate akzeptiert er nicht.

Wenn du eine Website besuchst und der Hinweis „Sicherheitszertifikat abgelaufen“ oder ein anderer Warnhinweis erscheint, solltest du deshalb vorsichtig sein – und insbesondere keine Daten auf der Seite eingeben.

Quick-Info: Statistik

Pro Minute wurden im Jahr 2021 weltweit per Onlinehandel 1,6 Millionen Dollar Umsatz generiert, mit verschiedenen Messengern etwa 69 Millionen Nachrichten versendet, bei Instagram rund 695.000 neue Stories geteilt und rund 197,6 Millionen E-Mails verschickt. Tendenz steigend.

Public-Key-Infrastrukturen

Eine Public Key Infrastruktur (PKI, Infrastruktur für öffentliche Schlüssel) ist eine Sicherheitsinfrastruktur, die einen sicheren Datenaustausch ermöglicht. Eine PKI stellt digitale Zertifikate aus, verteilt und prüft sie.

PKI-Anbieter können staatliche Organisationen wie die Bundesdruckerei sein, aber auch private IT- und Software-Unternehmen. Eine PKI wird im Onlinehandel, auf Portalen der öffentlichen Verwaltung oder von VPN (Virtual Private Networks) verwendet. VPN ist eine Netzwerkverbindung, die nicht von Unbeteiligten gesehen werden kann.

Sicherer Datentransfer im Internet

Die meisten Websites und Dienste im Internet verwenden Verschlüsselungstechniken, um die Übertragung der Daten zwischen den Browsern der Privatnutzer:innen und dem Server der Website abzusichern. Doch neben der Verschlüsselung solltest du natürlich auch weitere Sicherheitsaspekte im Blick behalten, zum Beispiel regelmäßige Software-Updates durchführen sowie sichere Passwörter, eine Firewall und eine Antiviren-Software verwenden.

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