Mit dem Baukredit zum eigenen Haus

1. Viele Begriffe, dieselbe Bedeutung
2. Baukredit versus Ratenkredit
3. Finanzielle Last beachten
4. Immobilienkauf: Eigenkapital ist wichtig
5. Nicht ohne Sicherheit
6. So fließt das Geld
7. Eine Investition fürs Leben
8. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Viele Begriffe, dieselbe Bedeutung

Vom Wortsinn her ist ein Baukredit ein Darlehen für den Neubau einer Immobilie. Doch die finanziellen Mittel können ebenso für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung verwendet werden. Darum wird auch von Baudarlehen, Immobiliendarlehen oder Baufinanzierung gesprochen.

Gemeint ist immer dasselbe, und auch der Ablauf ist im Wesentlichen gleich: Die finanzierende Bank, Bausparkasse oder Versicherung stellt den Kredit bereit, den die Kreditnehmer:innen über die folgenden Jahre und Jahrzehnte zurückzahlen.

Baukredit versus Ratenkredit

Der Baukredit funktioniert nicht anders als der Konsumenten- oder Ratenkredit, den du beispielsweise für den Kauf eines neuen Fernsehers aufnimmst. Nur ist die Summe beim Kauf einer Immobilie natürlich um ein Vielfaches höher. Und das ist nicht der einzige Unterschied:

• Ratenkredite können für verschiedene Investitionen eingesetzt werden. Baukredite dagegen müssen einen klaren Bezug zur Immobilie haben: Neben dem Kauf oder dem Bau einer Immobilie kann das ebenso eine mögliche Modernisierung oder den Umbau des Eigentums betreffen.
• Wegen der niedrigeren Summe haben Ratenkredite eine deutlich kürzere Laufzeit als Baukredite, sie sind also viel früher zurückgezahlt. Die Baufinanzierung läuft über viele Jahre und wird oft so langfristig berechnet, dass sie mit dem Ende der Berufstätigkeit abbezahlt ist.

Finanzielle Last beachten

Die wichtigste Regel bei der Finanzierung einer Immobilie: Übernimm dich nicht. Entscheidend ist deshalb eine ehrliche Selbsteinschätzung, welche finanzielle Last für dich über viele Jahre hinweg tragbar sein wird. Die aktuellen Zinsen spielen dabei eine wichtige Rolle: Schon kleine Unterschiede im Zinssatz wirken sich bei den hohen Summen eines Baukredits spürbar auf die monatliche Rate aus.

Wichtig ist zudem die Laufzeit des Kredits, denn je länger diese ausfällt, desto höher wird der Zins. Der Grund: Baukreditnehmer:innen haben dadurch mehr Planungssicherheit, die sich die Bank bezahlen lässt. Außerdem muss der Kredit getilgt werden. Eine hohe Rate verkürzt zwar die Laufzeit des Kredits – du musst sie dir aber auch dauerhaft leisten können.

Immobilienkauf: Eigenkapital ist wichtig

Schwierig werden die Verhandlungen mit der Bank, wenn Interessent:innen kein eigenes Geld mitbringst. Eigenkapital ist ein wichtiger Grundpfeiler für den Baukredit. Ein gewisses Vermögen sollte also vorhanden sein, um zumindest die Nebenkosten des Immobiliengeschäfts abdecken zu können. Gemeint sind damit etwa:

• Grunderwerbssteuer
• Kosten für Notariat und die Eintragung ins Grundbuch
• Eventuell Maklergebühren

Beim Kauf eines Hauses gelten Nebenkosten in Höhe von zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises als realistisch, beim Neubau noch etwas mehr. Ein detaillierter Blick auf diese oft unterschätzten Belastungen lohnt auf jeden Fall.

Nicht ohne Sicherheit

Künftige Immobilienbesitzer:innen müssen kreditwürdig sein, sonst vergeben Banken, Versicherungen und Bausparkassen keine Baukredite. Zu einer entsprechenden Bonitätsprüfung sind sie gesetzlich verpflichtet und prüfen vor allem, ob die Kreditnehmer:innen die monatlichen Raten zahlen können – und zwar während der gesamten Laufzeit.

Zusätzlich werden Sicherheiten für den Fall verlangt, dass die Ratenzahlung nicht mehr funktioniert. Mehrere Wege kommen infrage:

• Die klassische Sicherheit ist die Grundschuld. Sie wird im Grundbuch eingetragen und gibt der Bank das Recht, die Zwangsversteigerung anzustreben.
• Die Hypothek funktioniert ähnlich, steht allerdings im direkten Bezug zu einem Darlehen. Die Grundschuld kann für verschiedene Kredite verwendet werden.
• Auch eine Bürgschaft eines Dritten für eine Baufinanzierung ist möglich. Diese gibt es in verschiedenen Varianten, sie wird vertraglich fixiert.
• Eine Lebensversicherung kann ebenfalls als Sicherheit dienen.

So fließt das Geld

Bei der Auszahlung des Baukredits gibt es Unterschiede. Erster Fall: Du willst eine vorhandene Immobilie kaufen. Dann zahlt die Bank das Darlehen aus, wenn der Kaufvertrag abgeschlossen ist – schließlich wird die ganze Summe sofort benötigt. Zweiter Fall: Du baust ein Haus neu. Das Geld fließt nicht in einer Summe, sondern in Raten. Dafür wird vorher vereinbart, welcher Bauabschnitt jeweils abgeschlossen sein soll. Der Bauträger stellt anschließend die Rechnung für den Teilabschnitt und die Bank zahlt das Geld an ihn aus.

Eine Investition fürs Leben

Am Beginn der Suche nach der eigenen Immobilie steht die Frage, ob deren Kauf zu finanzieren ist. Ein Baukredit bindet Käufer:innen meist über Jahrzehnte, und die finanziellen Belastungen müssen während der gesamten Zeit tragbar sein – Monat für Monat. Um auszuloten, wie die ideale Baufinanzierung für ihre jeweils individuelle Finanzsituation ausschaut, sollten Kredit:nehmerinnen sich vor Abschluss von Expert:innen beraten lassen.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten