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Einfach erklärt: Elektronisches Lastschriftverfahren

Hier findest du einen Überblick über das elektronische Lastschriftverfahren – von seiner Entstehung über den Ablauf bis hin zu Sicherheitsaspekten.
Eine Frau im gelben Rollkragenpullover an einem Tisch im Café mit einer Kaffeetasse hält eine Bezahlkarte an das Kartenlesegerät der Bedienung.
Redaktion AMEXcited Guide
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Das Wichtigste in Kürze
An der Supermarktkasse die Debit-Karte nur kurz gegen das Gerät halten und unterschreiben – dass es an der Kasse so schnell geht und der Bezahlvorgang sicher abläuft, ist dem elektronischen Lastschriftverfahren zu verdanken. Was ist das eigentlich genau? Dieser Beitrag erklärt es dir.
  1. Das ist das elektronisches Lastschriftverfahren
  2. Ablauf des elektronischen Lastschriftverfahrens
  3. Wichtige Unterschiede zwischen ELV und Electronic Cash
  4. Das elektronische Lastschriftverfahren: Vor- und Nachteile
  5. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Zu den AMEX Kreditkarten

Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Das ELV: Das elektronische Lastschriftverfahren (ELV) ist eine verbreitete bargeldlose Zahlungsmethode, die vor allem im Einzelhandel genutzt wird.
  • Technische Voraussetzungen: Für ein ELV benötigt der Händler ein Zahlungsterminal und die Kund:innen eine Debit-Karte. Heutzutage kann das ELV auch per Smartphone oder andere Gadgets durchgeführt werden.
  • Entstehung des ELV: Das ELV wurde in den 1980er-Jahren entwickelt und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, wie durch die Einführung des SEPA-Lastschriftverfahrens 2009.
  • Ablauf des ELV: Kund:innen erteilen durch ihre Unterschrift die Einzugsermächtigung, der Händler bucht den Betrag ab und Kund:innen haben die Möglichkeit, innerhalb von sechs Wochen zu widersprechen.
  • ELV online und offline: ELV online prüft jede Zahlung online, während ELV offline auf eine Autorisierung verzichtet und das Risiko eines Zahlungsausfalls beim Händler liegt.
  • Unterschiede zwischen ELV und EC: Im Vergleich zum ELV ist das Electronic-Cash-Verfahren (EC) sicherer, da die Daten über den Kartenchip ausgelesen werden und die Kund:innen die Zahlung durch Eingabe ihrer PIN autorisieren.
  • Vor- und Nachteile des ELV: ELV zeichnet sich durch seine Schnelligkeit aus, birgt aber auch ein Zahlungsausfallrisiko für Händler. ELV online bietet größeren Schutz gegen Zahlungsausfälle, kann aber auch Probleme verursachen, wenn Kund:innen eine Rücklastschrift anstoßen.

Das ist das elektronisches Lastschriftverfahren

Das elektronische Lastschriftverfahren, abgekürzt mit ELV, ist eine weit verbreitete bargeldlose Zahlungsmöglichkeit mit der Debit-Karte, die vor allem im Einzelhandel eingesetzt wird. Das ELV funktioniert schnell, kann offline ablaufen und erfordert keine PIN-Eingabe.

Kund:innen erteilen dem Händler durch ihre Unterschrift die Einzugsermächtigung über den Kaufbetrag. Daraufhin bucht der Händler diesen Betrag mit einer Lastschrift vom Girokonto der Kund:innen ab.

Technische Voraussetzungen für ELV

Um ein elektronisches Lastschriftverfahren durchführen zu können, braucht der Händler ein Zahlungsterminal, das den Magnetstreifen von Debit-Karten auslesen kann. Die Kund:innen benötigen eine Debit-Karte mit Magnetstreifen.

Inzwischen kann ein ELV auch per Smartphone oder weiteren Gadgets veranlasst werden. Dazu muss die Debit-Karte in einer App eines Mobile-Payment-Anbieters wie Google Pay oder Apple Pay erfasst werden.

Quick-Info: So ist das ELV entstanden

Das ELV wurde in den 1980er-Jahren entwickelt, als der Bedarf an einer modernen Methode der Zahlungsabwicklung aufkam. Die damals herkömmlichen, aber sehr aufwendigen papierbasierten Lastschriften sollten durch eine modernere Version ersetzt werden und den Zahlungsverkehr beschleunigen.
Seitdem wurde das System kontinuierlich weiterentwickelt: So funktionieren Lastschriften in der EU mit dem seit 2009 verfügbaren SEPA-Lastschriftverfahren. SEPA steht für Single Euro Payments Area, den europäischen Zahlungsraum, dem 36 Staaten angehören.
Bei einer SEPA-Lastschrift müssen folgende Daten erfasst werden:
  • IBAN
  • BIC
  • Mandatsreferenz
  • Gläubiger-ID
  • Datum
  • Verwendungszweck

Ablauf des elektronischen Lastschriftverfahrens

Am elektronischen Lastschriftverfahren sind mehrere Parteien beteiligt:

Sind Zahlungsempfänger und Zahlungspflichtige sich handelseinig – beispielsweise über den Kauf eines Fernsehers – schließen sie ein Grundgeschäft ab.

Die Zahlungspflichtigen zahlen den vereinbarten Kaufbetrag, indem sie ihre Debit-Karte mit Magnetstreifen durch den Kartenschlitz am Terminal ziehen. Alternativ kann das Smartgerät, in dessen Bezahl-App die Karte als Zahlungsmittel hinterlegt ist, an das Kartenlesegerät gehalten werden.

Anschließend wird der Rechnungsbeleg ausgedruckt. Je nach Ausstattung und Art des Terminals unterzeichnen die Zahlungspflichtigen entweder auf dem Beleg oder über einen digitalen Bildschirm am Kartenlesegerät. Mit dieser Unterschrift ermächtigten sie den Zahlungsempfänger zum Einzug des Kaufbetrags.

Der Zahlungsempfänger reicht die Lastschrift bei der ersten Inkassostelle ein, der Betrag wird schließlich von der Zahlstelle abgebucht. Allerdings wird er dem Zahlungsempfänger nur auf „Eingang vorbehalten“ gutgeschrieben: Zahlungspflichtige haben nämlich die Möglichkeit, der Lastschrift innerhalb von sechs Wochen nach Rechnungsstellung zu widersprechen.

Good to know

Das elektronische Lastschriftverfahren gibt es in zwei Varianten:
  • ELV online: Bei ELV online, auch OLV genannt, wird jede Zahlung online hinsichtlich einer bundesweiten Sperrliste und Scoring-Parameter geprüft. Liegt beim geprüften Zahlungsmittel eine Sperrung vor oder steht eine Rücklastschrift aus, wird die Zahlung abgelehnt.
  • ELV offline: Bei der Offlinevariante wird auf eine Autorisierung und Onlineabfrage einer Sperrdatei verzichtet, die Zahlungsdaten werden erst bei Tagesabschluss ans Rechenzentrum übertragen. Ist dann ein Zahlungskonto nicht gedeckt, kommt es zu einer Rückbuchung und die Händler müssen den Betrag über Inkassobüros oder Anwält:innen erneut anfordern.
Bei ELV offline liegt das Risiko, dass Kund:innen nicht bezahlen, beim Händler, es ist ein günstigeres Verfahren als OLV.

Wichtige Unterschiede zwischen ELV und Electronic Cash

Neben dem elektronischen Lastschriftverfahren ist das Electronic-Cash-Verfahren etabliert. Die beiden Zahlungsmethoden unterscheiden sich in einigen Punkten:

Das elektronische Lastschriftverfahren: Vor- und Nachteile

Das elektronische Lastschriftverfahren zeichnet sich durch seine Schnelligkeit aus. Bei ELV offline finden keine zeitaufwendigen Onlineabfragen oder Identitätsbestätigungen statt, das bedeutet für Händler aber auch ein Zahlungsausfallrisiko auf Kundenseite: Ist ein Kundenkonto nicht gedeckt, wird der Betrag zurückgebucht und die Händler müssen den Zahlungsbetrag mittels Anschreiben und über Inkassobüros und Anwält:innen erneut anfordern.

Im Vergleich dazu bietet ELV online Händlern größeren Schutz gegen Zahlungsausfälle. Allerdings kann das Onlineverfahren ebenfalls Probleme machen, wenn Kund:innen eine Rücklastschrift anstoßen, sechs Wochen haben sie Zeit für einen Widerspruch. Ebenfalls erwähnenswert: Das ELV ist im Vergleich zu anderen Zahlungsmethoden preisgünstig.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was bedeutet die Abkürzung ELV auf dem Kontoauszug?
Die Abkürzung ELV steht für elektronisches Lastschriftverfahren.
Wie funktioniert das elektronische Lastschriftverfahren?
Beim elektronischen Lastschriftverfahren werden die Daten einer Debit-Karte über den Magnetstreifen oder via Bezahl-App auf smarten Gadgets im Bezahlterminal des Händlers eingelesen. Die Einzugsermächtigung erteilen die Zahlungspflichtigen per Unterschrift.
Was ist der Unterschied zwischen Electronic Cash und elektronischem Lastschriftverfahren?
Beim EC-Verfahren wird die Zahlung durch die Zahlungspflichtigen per PIN-Eingabe autorisiert, beim ELV per Unterschrift. Zudem prüft das EC-System immer direkt die Kontendeckung – bei ELV nur bei der Onlinevariante OLV. Die Abbuchung bei einer EC-Zahlung erfolgt sofort, während der Betrag bei ELV auch Tage später abgebucht werden kann.

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