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Kurz erklärt: Was ist ein Robo-Advisor?

Robo-Advisors können eine praktische Hilfe für die eigene Finanzverwaltung sein. Wir erklären, wie die automatisierten Onlinetools funktionieren.
Ein langer Flur, der auf einer Seite Glastüren hat. Dahinter befinden sich mehrere Server-Tower.
Redaktion AMEXcited Guide
Redaktion AMEXcited Guide
Das Wichtigste in Kürze
Du möchtest auf dem Kapitalmarkt investieren, hast aber kaum Zeit und verfügst über wenig Fachwissen? Dann könnte ein Robo-Advisor genau das Richtige für dich sein. Die automatisierte Finanzberatung hilft bei der Wahl des Investments und managt dein Portfolio. Welche Vor- und Nachteile Robo-Advisors haben und warum auch Finanzprofis von ihnen profitieren können, erfährst du in diesem Guide.
  1. Das ist ein Robo-Advisor
  2. Vor- und Nachteile eines Robo-Advisors
  3. Was ein Robo-Advisor kann und wie er zu nutzen ist
  4. Unterschiede und Kosten von Robo-Advisors
  5. Robo-Advisor: Nützlicher Helfer für Kapitalanlagen
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Zu den AMEX Kreditkarten

Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Defintion von Robo-Advisor: Ein automatisiertes Finanzberatungstool, das Anlageempfehlungen auf Basis von finanzwissenschaftlichen Erkenntnissen, Algorithmen und Datenanalysen gibt.
  • Vor- und Nachteile: Robo-Advisors sind kostengünstig, nicht anfällig für Interessenskonflikte und ermöglichen jederzeitigen Onlinezugang. Sie können jedoch nicht auf spezifische individuelle Umstände eingehen und technische Fehler sind möglich.
  • Nutzung eines Robo-Advisors: Ein Robo-Advisor ermittelt Anlageziele und Risikobereitschaft, stellt Anlagestrategien vor und verwaltet die Anlage entsprechend den Vorgaben.
  • Unterschiede und Kosten: Robo-Advisors können aktiv oder passiv agieren und berechnen eine Gebühr zwischen 0,5 und knapp über 1 Prozent der jährlichen Anlagesumme.
  • Robo-Advisor für Kapitalanlagen: Robo-Advisors bieten eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, an den Kapitalmärkten zu investieren, können jedoch menschliche Finanzprofis nicht vollständig ersetzen.

Das ist ein Robo-Advisor

Ein Robo-Advisor ist ein Onlinetool, das im Wesentlichen als automatisierte Finanzberatung agiert. Er gibt Anlageempfehlungen, die auf finanzwissenschaftlichen Erkenntnissen, Algorithmen und Datenanalysen basieren.

In seine Berechnungen fließen verschiedene Faktoren wie fundiertes Börsenwissen, vergangene und aktuelle Marktsituationen sowie individuelle Anlageziele und Risikoprofile von Anleger:innen ein.

Viele Robo-Advisors werden von unabhängigen Finanz- oder IT-Unternehmen angeboten, die standardisierte Vermögensverwaltungen über eine Onlineplattform bereitstellen. Seit einigen Jahren bieten zudem immer mehr Banken und Versicherungen eigene Robo-Advisors an oder kaufen bestehende Anbieter auf und integrieren das Angebot in das eigene Portfolio.

Vor- und Nachteile eines Robo-Advisors

Da der gesamte Service eines Robo-Advisors direkt und automatisiert über das jeweilige Onlineportal abgewickelt wird und keine oder kaum menschliche Mitarbeiter:innen an der Beratung beteiligt sind, können die Gebühren niedrig gehalten und geringe Mindestanlagesummen ermöglicht werden.

Es gibt in der Regel keine persönliche oder telefonische Beratung und auch der technische Support findet weitgehend online statt. Kund:innen können jederzeit online auf das eigene Portfolio zugreifen, sämtliche Vorgänge abrufen und aktiv Änderungen vornehmen.

Robo-Advisors sind nicht anfällig für Interessenskonflikte, agieren rein datengetrieben und emotionslos. Einige angestellte Finanzberater:innen hingegen können arbeitgeberkonform nur bestimmte Produkte anbieten. Und wenn Berater:innen auf Provisionsbasis arbeiten, ist die Beratung hin zu einem für sie lukrativen Produkt verlockend – auch wenn es für Kund:innen günstigere Alternativen gibt.

Das macht einen Robo-Advisor jedoch nicht unfehlbar. Die standardisierten Angebote sind begrenzt, sodass er unter Umständen nicht vollständig auf spezifische individuelle Umstände eingehen kann. Bei komplexen Finanzsituationen kann ein Robo-Advisor daher schnell an seine Grenzen stoßen.

Wie bei menschlichen Berater:innen besteht bei einem Robo-Advisor die Gefahr von Fehlern, da technische Unzulänglichkeiten oder Programmierfehler zu falschen Anlageempfehlungen führen können. Potenzielle Sicherheitslücken stellen ebenfalls ein mögliches Risiko dar. Vor der Auswahl des passenden Robo-Advisors sollten umfassende Vergleiche angestellt werden.

Quick-Tipp

Für Kapitalerträge im Privatvermögen gilt seit 2009 die Abgeltungssteuer. Sie beträgt pauschal 25 Prozent des realisierten Gewinns zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Die Abgeltungssteuer wird automatisch vom jeweiligen Finanzdienstleister oder Kreditinstitut an das Finanzamt abgeführt.
 
Dabei gilt ein Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro für Ledige und 2.000 Euro für Verheiratete. Da auch ein Robo-Advisor die Abgeltungsteuer automatisch abführt, empfiehlt es sich, bei Bedarf bereits bei Depoteröffnung einen Freistellungsauftrag zu erteilen.

Was ein Robo-Advisor kann und wie er zu nutzen ist

Ein Robo-Advisor kümmert sich umfassend um die Geldanlage seiner Nutzer:innen. Sie sind in der Regel so konzipiert, dass sie für Menschen mit wenig Börsen- und Computererfahrung möglichst einfach zu bedienen sind. Im ersten Schritt eröffnen die Interessent:innen ein Nutzerkonto beim jeweiligen Anbieter, danach übernimmt der Robo-Advisor.

Der Robo-Advisor führt bei der Depoteröffnung durch einen Fragebogen oder stellt spezielle Tools zur Verfügung, um die Anlageziele und die Risikobereitschaft der Nutzer:innen zu ermitteln. Diese sogenannte Geeignetheitsprüfung stellt zudem die finanzielle Situation und die Erfahrung mit Wertpapieren fest.

Ist der Risikotyp bestimmt und das Konto legitimiert, stellt der Robo-Advisor infrage kommende Anlagestrategien und Anlageklassen vor. Dies können beispielsweise Aktien, Anleihen oder Rohstoffe sein. Kund:innen können die Auswahl bestätigen oder, je nach Modell, anpassen. Zum Kauf wird der gewählte Anlagebetrag vom Girokonto auf das Konto des Robo-Advisors überwiesen oder per Lastschrift eingezogen.

Vorher erfolgt allerdings noch die Legitimation als Kontoinhaber:in über gängige Verfahren wie das Postident- oder das Videoident-Verfahren. Zwischen der Registrierung und dem Beginn der Geldanlage können so etwa drei bis vier Werktage vergehen. Danach verwaltet der Robo-Advisor die Anlage entsprechend den Vorgaben und geht dabei je nach Modell unterschiedlich vor.

Unterschiede und Kosten von Robo-Advisors

Ein gängiger Robo-Advisor kann aktiv in den Anlageprozess eingreifen. Er schichtet das Portfolio je nach Marktbewegungen laufend zwischen verschiedenen Anlagen um, um Gewinne zu maximieren und Verluste zu minimieren. Dabei stützt er sich häufig auf Vergangenheitswerte und Simulationen.

Ein passiver Robo-Advisor schichtet dagegen sehr selten um. Meist findet nur ein jährliches Rebalancing statt, um die ursprünglich festgelegte Gewichtung der Anlageklassen wiederherzustellen. Der Robo-Advisor verfolgt in der Regel eine langfristige Anlagestrategie mit breiter Risikostreuung und legt das Geld der Kund:innen häufig ausschließlich in ETFs an.

Eine dritte Variante richtet sich vor allem an Finanzprofis, die sich einfach ein wenig Arbeit abnehmen lassen wollen. Nach der Einrichtung des Wertpapierdepots und dem ersten Investment halten sich diese Robo-Advisors zurück und überlassen den Kund:innen das Management der eigenen Anlage selbst.

Für seine Dienstleistung berechnet der Robo-Advisor eine Gebühr, die je nach Anbieter zwischen 0,5 und knapp über 1 Prozent der jährlichen Anlagesumme liegt. Damit ist die automatisierte Verwaltung zwar günstiger als die Verwaltung durch menschliche Finanzprofis. Wer aber über das nötige Fachwissen verfügt und seine Anlagen selbst verwaltet, kommt meistens günstiger weg.

Good to know

Der Robo-Advisor eröffnet in der Regel automatisch ein entsprechendes Depot und investiert das zur Verfügung gestellte Geld in die ausgewählten Produkte. Wer bereits ein eigenes Depot hat, kann dieses in manchen Fällen kostenlos übertragen. In jedem Fall sollte vor Abschluss eines Robo-Advisor-Vertrags geprüft werden, ob und gegebenenfalls mit welchen Einschränkungen diese Option zur Verfügung steht.

Robo-Advisor: Nützlicher Helfer für Kapitalanlagen

Ein Robo-Advisor bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, ohne großen Zeitaufwand und ohne Börsenkenntnisse an den Kapitalmärkten zu investieren. Ob er jedoch eine umfassende Beratung durch menschliche Finanzprofis ersetzen kann, hängt vom Einzelfall ab. Vor allem bei besonders komplexen Finanzsituationen kann ein Robo-Advisor schnell an seine Grenzen stoßen.

Aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens ist jedoch davon auszugehen, dass automatisierte datenbasierte Empfehlungen in Zukunft immer präziser werden. Robo-Advisors werden daher weiter an Bedeutung gewinnen und insbesondere jüngeren, onlineaffinen Generationen den Zugang zum Kapitalmarkt zunehmend erleichtern.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Welches ist der beste Robo-Advisor?
Um den für dich besten Robo-Advisor zu finden, solltest du einen umfassenden Vergleich durchführen. Achte dabei auf die Gebührenstruktur, den Kundenservice oder die Benutzerfreundlichkeit. Ebenfalls wichtig: Ist die Integration eines bestehenden Depots möglich und bietet der Robo-Advisor Anlagestrategien an, die zu deiner finanziellen Situation und Risikobereitschaft passen?
Wie sinnvoll sind Robo-Advisors?
Robo-Advisors sind vor allem dann sinnvoll, wenn du wenig Zeit oder Fachwissen hast, um dein Portfolio aktiv zu verwalten. Ein Robo-Advisor unterstützt dich sowohl bei der Wahl der richtigen Anlagestrategie als auch bei der Suche nach geeigneten Anlagen.
Was ist ein Robo-Advisor?
Robo-Advisors sind digitale Onlinetools, die dich auf der Basis von Daten, Algorithmen und automatisierten Prozessen bei der Vermögensverwaltung und Anlageentscheidung unterstützen oder diese vollständig übernehmen. Sie verwalten dein Depot nach vorher definierten Regeln gegen eine prozentuale Gebühr auf dein Anlagevolumen.

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