- Zwei Strategien, um mit Aktien Geld zu verdienen
- Buy-and-hold: Aktien kaufen und halten
- Welche Vor- und Nachteile hat Buy-and-hold?
- Allerbeste Freunde: ETFs & Buy-and-hold
- Traden statt Halten: Die Trading-Strategie
- Welche Vor- und Nachteile hat Trading?
- Was ist Daytrading – und für wen ist es geeignet?
- Zwei Strategien für unterschiedliche Anleger:innen
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Das Wichtigste aus diesem Artikel
- Zwei Strategien: Mit Aktien Geld verdienen durch die Buy-and-hold-Methode (langfristiges Halten) oder die Trading-Methode (kurzfristiges Kaufen und Verkaufen).
- Buy-and-hold-Methode: Ziel ist es, vielversprechende Aktien über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren oder länger zu halten.
- Trading-Methode: Aktien werden ständig gekauft und verkauft, oft sogar am selben Tag (Daytrading).
- ETFs & Buy-and-hold: ETFs (Exchange-traded Funds) sind ein geeignetes Finanzprodukt für die Buy-and-hold-Strategie.
- Trading-Strategie: Erfordert regelmäßiges Lernen und Trainieren sowie die Beantwortung verschiedener Fragen vor dem Start (Ziele, benötigte Zeit, passender Broker etc.).
- Vorteile Trading: Möglichkeit, schnell auf kurzfristige Markttrends zu reagieren.
- Nachteile Trading: Komplex und erfordert tiefes Verständnis der Märkte.
Zwei Strategien, um mit Aktien Geld zu verdienen
Wer mit Aktien Geld verdienen will, für den bieten sich die beiden folgenden Methoden an: Die Buy-and-hold-Methode (kaufen und halten) oder die Trading-Methode (kaufen und verkaufen).
- Die Buy-and-hold-Strategie basiert auf dem Ansatz, Aktien zu kaufen und diese über einen langen Zeitraum zu halten. Verfechter:innen dieser Strategie gehen davon aus, dass Anleger:innen langfristig investiert sein müssen, um am Aktienmarkt Gewinne mitnehmen zu können.
- Bei der Trading-Methode verhält es sich genau umgekehrt: Dabei werden Aktien ständig gekauft und wieder verkauft in der Hoffnung auf Gewinnmitnahmen. Bei Kursschwankungen geschehen Kauf und Verkauf oftmals am selben Tag (Daytrading-Strategie).
Doch die wenigsten haben die Zeit, minütlich Kurse, Charts und News zu lesen und ihre Investments neu zu bewerten. Es stellt sich also die Frage, welche Methode die bessere ist: Aktien kaufen und halten oder Aktien handeln?
Buy-and-hold: Aktien kaufen und halten
Die Buy-and-hold-Methode ist eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, Aktien mit Gewinnpotenzialen zu kaufen und diese langfristig im Depot zu halten.
Die Merkmale der Buy-an-hold-Strategie auf einen Blick
- Buy-and-hold bedeutet in der deutschen Übersetzung „kaufen und halten“. Entsprechend basiert diese Methode auf dem Kauf und dem Halten von Wertpapieren.
- Buy-and-hold ist eine der am häufigsten angewendeten Anlagestrategien für Aktien. Ziel ist es, vielversprechende Aktien zu kaufen und sie über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren (oder länger) zu halten.
- Buy-and-hold-Anleger:innen benötigen viel Geduld und eine gewisse Resilienz gegenüber kurzfristigen Kursverlusten an den Aktienmärkten. Schließlich ist das Ziel ein langfristiger Wertzuwachs ohne aktives Handeln. Darum zählt die Methode auch zu den passiven Anlagestrategien.
- Diversifikation ist eine weitere Voraussetzung für die Buy-and-hold-Strategie. Nur wenn die Investments im Portfolio breit gestreut sind, können Anleger:innen das Verlustrisiko bei Aktien reduzieren.
Quick-Info: Robert Kirby – Erfinder der Buy-and-hold-Methode
Robert Kirby war ein US-amerikanischer Vermögensverwalter, der als Erfinder bzw. Entdecker der Buy-and-hold-Strategie gilt.
In den 1950er-Jahren betreut Kirby einen Kunden, der auf seinen Rat hin mehrere US-Papiere im Wert von je 5.000 US-Dollar kauft und in sein Depot legt. Viele Jahre nach dem Tod des Kunden kommt dessen Witwe zu Kirby und zeigt ihm, was aus dem Depot geworden war. Zu Kirbys Erstaunen waren manche Papiere auf über 100.000 US-Dollar angestiegen, andere sogar auf über 800.000 US-Dollar.
Es stellt sich heraus, dass der verstorbene Kunde zwar Kirbys Rat gefolgt war und die Aktientitel gekauft hat. Allerdings hat der Kunde sie im Depot gehalten und nicht – wie von Kirby empfohlen – schnell wieder verkauft. Zwar finden sich unter den Aktien auch einige Totalverluste. Aber dank der überdurchschnittlichen Performance der meisten Papiere, werden diese ausgeglichen.
Welche Vor- und Nachteile hat Buy-and-hold?
Anleger:innen können bei der Buy-and-hold-Methode von folgenden Vorzügen gegenüber dem Trading profitieren:
- Geeignet für Anleger:innen mit langem Investmenthorizont.
- Gute Chancen auf langfristige Gewinnmitnahmen.
- Buy-and-hold-Investments lassen sich einfach und schnell tätigen.
- Die Transaktionsosten sind niedrig, ebenso das Verlustrisiko.
Die Buy-and-hold-Strategie bringt aber auch Nachteile mit sich:
- Nur geeignet für Anleger:innen mit Geduld und Durchhaltevermögen – und zwar über Jahre.
- Ein nachhaltiger Anlageerfolg ist nur mit einem diversifizierten Portfolio realisierbar.
- Schwach performende Aktien müssen regelmäßig ausgetauscht und ersetzt werden.
- Langfristige Bindung des Kapitals.
- Kurzfristige Gewinnmitnahmen sind ausgeschlossen.
Allerbeste Freunde: ETFs & Buy-and-hold
Eines der geeignetsten Finanzprodukte für die Buy-and-hold-Strategie sind ETFs (Exchange-traded Funds). Einerseits entfällt bei einem ETF das Verlustrisiko von Einzeltiteln – was einem Buy-and-hold sehr entgegenkommt.
Zum anderen korreliert das passive Management eines ETFs gut mit der passiven Anlagestrategie des Buy-and-hold. Dadurch entfallen zudem die Kosten für das Management des Fonds. Hinzukommt: Die Abbildung ganzer Indizes in einem ETF sorgt für eine breite Streuung der Aktieninvestments, was wiederum für mehr Sicherheit sorgt.
Traden statt Halten: Die Trading-Strategie
Trading ist die zweite Methode, um mit Aktien Geld zu verdienen – und das Gegenteil des langfristigen Anlegens von Aktien. Bis vor einigen Jahren war Trading noch ausschließlich auf dem Börsenparkett möglich. Doch mit dem Aufkommen des Internethandels ist auch das (Online-)Trading immer beliebter geworden.
Wer mit dem Traden starten möchte, benötigt nicht viel. Es reicht die Anmeldung bei einem Online- oder Tradingbroker. Vorab sollten sich Trading-Interessierte jedoch folgende Fragen beantworten:
- Welche Ziele sollen mit dem Traden erreicht werden?
- Welche Trading-Strategie entspricht diesen Zielen?
- Wie viel Zeit pro Tag muss dafür eingeplant werden?
- Welcher Broker ist der richtige Trading-Broker?
- Welches technische Equipment wird benötigt, z. B. Trading-App, Trading-Software, etc.?
- Welche Märkte passen zur anvisierten Trading-Strategie und umgekehrt?
Klar ist: Trading ist eine komplexe Angelegenheit, die weit mehr ist, als nur das Kaufen und Verkaufen von Aktien. Insofern führt kein Weg vorbei am regelmäßigen Lernen und Trainieren.
Good to know: Das Trading-Tagebuch
- wann du eine bestimmte Position gekauft hast – und warum,
- welche Gewinnziele du für welche Position definiert hast,
- wo dein Stop-Loss für jede deiner Positionen liegt,
- welche Tradedauer du anvisiert hast – und warum.
Welche Vor- und Nachteile hat Trading?
Kurzfristig orientierte Trader:innen sehen insbesondere in langfristigen Anlagestrategien einen Nachteil, da Buy-and-hold-Anleger:innen nicht auf kurzfristige Trends reagieren können. Bedeutet: Gerade kurzfristige Markttrends sind für Trader:innen einer der Hauptvorteile beim Traden.
Hinzukommt, dass Fans der Buy-and-hold-Methode abhängig sind von einem langfristig positiven Unternehmensausblick, was diese Methode in den Augen der Trader:innen untauglich macht, um schnell auf vielversprechende Markttrends reagieren zu können.
Einen weiteren Nachteil der Buy-and-hold-Strategie sehen Trader:innen darin, dass das investierte Kapital (im Idealfall) auf Jahre gebunden ist.
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Was ist Daytrading – und für wen ist es geeignet?
Daytrading ist der Handel mit Aktien auf Tagesbasis. Innerhalb eines Tages kaufen und verkaufen Daytrader:innen ihre Papiere, um von kurzfristigen Kursschwankungen profitieren zu können. Um Gewinne zu maximieren, verwenden Daytrader:innen einen Hebel. Dieser Hebel bezieht sich auf das Verhältnis von eigenem und geliehenem Geld, das Trader:innen einsetzen.
Ein Hebel von 1:10 bedeutet, dass Trader:innen nur ein Zehntel ihres eigenen Vermögens für den Aktienkauf einsetzen. Die übrigen 90 Prozent leihen sie sich beim Broker. Steigt der Kurs der Aktie um ein Prozent, machen Daytrader:innen einen Gewinn von zehn Prozent. Fällt dagegen der Kurs um ein Prozent, machen sie auch einen Verlust von zehn Prozent.
Das heißt: Daytrader:innen benötigen ein tiefes Verständnis der Märkte. Nur so können sie lernen, wie sie richtig auf kurzfristige Marktentwicklungen reagieren können. Insofern ist Daytrading nicht für jede:n Anleger:in geeignet.
Neben einer fundierten Marktkenntnis benötigen Daytrader:innen zudem das nötige Kapital. Schließlich ist das Risiko hoch, die gesamten Einlagen zu verlieren.
Zwei Strategien für unterschiedliche Anleger:innen
Wer mit Aktien Geld verdienen möchte, hat die Wahl zwischen zwei Anlagestrategien: Die Buy-and-hold-Strategie setzt auf das Kaufen und langfristige Halten von Aktien, um Gewinne zu erwirtschaften. Dagegen zielt die Trading-Strategie auf den schnellen Handel mit Positionen ab, um Gewinne einzustreichen. Letztlich müssen Anleger:innen selbst entscheiden, welche Methode sie bevorzugen. Ein erster Schritt kann sein, zu überlegen, ob eher langfristige Investments oder kurzfristige Kursbewegungen das Mittel zur Gewinnmitnahme sein sollen.
Dass man mit Aktien Geld verdienen kann, ist kein Geheimnis, man muss nur wissen wie. Welche Potenziale allerdings in den Wertpapieren schlummern, hängt zum einen von der Branche oder vom Index ab, zum anderen vom Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt.
Von dem inzwischen verstorbenen Börsenguru André Kostolany stammt der berühmte Satz „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an“. Dieses Vorgehen ist auf jeden Fall Nerven schonender als das Daytrading oder der Handel mit CFDs. Wie wichtig der Faktor Zeit ist, sollen einmal die folgenden Grafiken zeigen:
Quelle: finanzen.net
Wer im Jahr 2000 investierte und im Jahr 2002 aufgrund des damaligen Crashes verkaufte, hatte verloren. Wer 1995 kaufte, die Nerven behalten hatte und bis 2007 wartete, konnte schön „Kasse machen“. Wer mit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 einstieg und bis heute seine Papiere im Depot hält, kann sich richtig freuen.
Aber wie sah es bei anderen Indizes aus? Wir erinnern uns an den großen Crash im dotcom-Markt zu Beginn des Jahrs 2000 als die Techno- und Internetblase platzte. Menschen hatten in der Hoffnung auf schnelles Geld Aktien kreditfinanziert erworben und am Ende des Tages statt hoher Gewinne nur einen Berg Schulden. Werfen wir einen Blick auf den Leitindex, den NASDAQ:
Quelle: finanzen.net
Eigentlich ist die Grafik selbsterklärend - Kostolany hatte Recht: In der Ruhe lag auch beim NASDAQ die Kraft. Bemerkenswert ist der Vergleich zwischen dem „Hype“ Ende der 90er bis zum Jahr 2000 und die Kursentwicklung seit 2011 mit dem Steilflug ab 2020. So geht „Hype“.