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Junge Aktien: Was du über Kapitalerhöhungen wissen solltest

Bei einer Kapitalerhöhung eines Unternehmens muss auch die Anzahl der Aktien angepasst werden. Hierzu werden junge Aktien herausgegeben.
Acht Holzfiguren im Kreis um fünf unterschiedlich hohe Münzstapel herum aufgestellt
Redaktion AMEXcited Guide
Redaktion AMEXcited Guide
Das Wichtigste in Kürze
Aktien verbriefen das Kapital einer Aktiengesellschaft und werden an Aktionär:innen herausgegeben, die dadurch einen festgelegten Anteil am Unternehmen haben. Wenn das Unternehmen aber eine Kapitalerhöhung vornimmt, werden sie plötzlich zu Altaktionär:innen, denn es werden neue Aktien herausgegeben. Junge Aktien sorgen dafür, das bisherige Anteilsverhältnis zu erhalten. Was es mit dieser Aktienform auf sich hat und welche Rolle sie bei der Aktienanlage spielt, erfährst du hier.
  1. Was sind junge Aktien?
  2. Junge Aktien zum Kapitalbeschaffen
  3. Statussicherung der Altaktionär:innen
  4. So kommst du an junge Aktien
  5. Besonderheiten junger Aktien
  6. Junge Aktien: Für frisches Eigenkapital
  7. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Junge Aktien: Sie sind zusätzliche Anteilscheine, die ein Unternehmen zur Kapitalerhöhung herausgibt.
  • Kapitalbeschaffung: Junge Aktien helfen Unternehmen, zusätzliches Eigenkapital zu generieren und ihre Bilanz zu stärken.
  • Statussicherung der Altaktionär:innen: Durch Bezugsrechte können Altaktionär:innen ihren Unternehmensanteil trotz Ausgabe neuer Aktien bewahren.
  • Erwerb junger Aktien: Du kannst junge Aktien entweder durch Einlösung von Bezugsrechten oder Kauf an der Börse erwerben.
  • Besonderheiten junger Aktien: Im ersten Jahr nach ihrer Emission haben junge Aktien kein Dividenden- und Stimmrecht. Sie werden separat gehandelt, bevor sie mit den alten zusammengelegt werden.

Was sind junge Aktien?

Manchmal kommen zu den bereits herausgegebenen Aktien einer Aktiengesellschaft neue Anteilscheine hinzu. Diese werden dann als junge Aktien oder neue Aktien bezeichnet. Ein Unternehmen darf nicht einfach so junge Aktien herausgeben, dafür muss es eine Kapitalerhöhung durchführen.

Bevor die neuen Aktien an die Börse kommen und für einen breiten Anlegerkreis zugänglich sind, werden sie zuerst den Altaktionär:innen angeboten. Diese können von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen durch Bezugsrechte, die sie entsprechend ihrem bisherigen Unternehmensanteil zugeteilt bekommen.

Das Gegenteil von jungen Aktien sind Altaktien, die seit längerer Zeit an der Börse gehandelt werden. Sie stammen aus der Gründung der Aktiengesellschaft oder vorangegangenen Kapitalerhöhungen.

Quick-Info

Bei einer Aktiengesellschaft ist die Hauptversammlung, also die Versammlung der Aktionär:innen, das Entscheidungsorgan. Sie bestimmt auch darüber, ob das Unternehmen eine Kapitalerhöhung durchführen darf. Dazu muss eine Dreiviertelmehrheit der Anteilseigner:innen zustimmen.

Junge Aktien zum Kapitalbeschaffen

Aktiengesellschaften geben junge Aktien aus, wenn sie sich zusätzliches Eigenkapital verschaffen wollen. Zum Beispiel, um mit dem zusätzlichen Kapital in neue Geräte oder Mitarbeiter:innen zu investieren oder Verbindlichkeiten zurückzahlen. In vielen Fällen ist Eigenkapital für Unternehmen deutlich günstiger als die Aufnahme von Fremdkapital. Sie können frei darüber verfügen und müssen keine regelmäßigen Zinsverpflichtungen bedienen.

Das neue Eigenkapital durch Aktienherausgabe stärkt außerdem die Bilanz und Bonität von Unternehmen. Bei angeschlagenen Firmen, denen Banken keine weiteren Kredite mehr zur Verfügung stellen, kann das frische Kapital von Investor:innen die Schieflage beenden.

Statussicherung der Altaktionär:innen

Führt eine Aktiengesellschaft eine Kapitalerhöhung durch und gibt neue Aktien heraus, verändert das die Unternehmensanteile der bisherigen Aktionär:innen. Der Grund: Während das Grundkapital sich erhöht, bleibt der Nennwert ihrer Aktien gleich. Der relative Anteil am Unternehmen würde sich also verringern.

Um sie bei ihren Rechten an Mitbestimmung und Gewinnbeteiligung nicht zu benachteiligen, werden die jungen Aktien zuerst den Altaktionär:innen angeboten. Sie erhalten automatisch Bezugsrechte, mit denen sie die Aktien zu einem Vorzugspreis erwerben und damit ihren Anteil am Unternehmen bewahren können.


So kommst du an junge Aktien

Junge Aktien werden nur im Rahmen einer Kapitalerhöhung emittiert. Die Aktiengesellschaft bestimmt, um welchen Betrag sie ihr Grundkapital erhöhen will und wie viele neue Aktien sie dafür ausgibt. Daraus ergibt sich das Bezugsverhältnis zwischen alten und neuen Aktien: Es bestimmt, wie viele junge Aktien die bestehenden Aktionär:innen erwerben können.

Altaktionär:innen können die jungen Aktien innerhalb einer angegebenen Frist zum Bezugskurs erwerben. Die Bank bucht dafür für jede alte Aktie ein Bezugsrecht in das Depot ein. Das Bezugsverhältnis gibt an, wie viele junge Aktien zum Vorzugspreis erworben werden können.

Ein Beispiel: Erhöht das Unternehmen sein Grundkapital beispielsweise von zehn Millionen Euro um eine Million Euro, ergibt sich ein Bezugsverhältnis von 10:1. Dann können sich Altaktionär:innen für zehn Aktien, die sich bereits in ihrem Besitz befinden, eine junge Aktie zum Vorzugspreis sichern.

Während der Bezugsfrist herrscht ein reger Bezugsrechtshandel. Anteilseigner:innen müssen ihre Bezugsrechte nicht einlösen, sie können sie auch an der Börse verkaufen. Deswegen ist es ebenso möglich, an junge Aktien zu kommen, ohne bisher Anteilsscheine am Unternehmen zu haben: indem Bezugsrechte an der Börse gekauft werden, wodurch der Erwerb der neuen Aktien jedoch etwas teurer wird.

Quick-Info

In der Praxis liegt der Bezugspreis der Aktien manchmal höher als der aktuelle Aktienkurs an der Börse. Das kann passieren, wenn der Börsenkurs ab dem Zeitpunkt der Hauptversammlung bis zur tatsächlichen Emission sinkt. Altaktionär:innen können das Bezugsrecht dann einfach verfallen lassen. Möchten sie ihren prozentualen Anteil am Unternehmen dennoch aufrechterhalten, kaufen sie die Aktien am besten regulär an der Börse.

Besonderheiten junger Aktien

Junge Aktien werden häufig während des laufenden Geschäftsjahres herausgegeben. Ihre Käufer:innen haben dann bis zur nächsten Hauptversammlung kein Dividenden- und Stimmrecht. Um die neuen eindeutig von den alten Aktien zu trennen, werden sie deswegen nach der Emission mit einer separaten Wertpapierkennnummer an der Börse gehandelt.

Im folgenden Geschäftsjahr sind die jungen Aktien dann den alten Aktien mit allen Aktionärsrechten gleichgestellt. Der separate Handel der jungen Aktien wird dann eingestellt und mit den alten Aktien zusammengelegt.

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Junge Aktien: Für frisches Eigenkapital

Unternehmen geben junge Aktien aus, wenn sie eine Kapitalerhöhung durchführen. Sie beschaffen sich damit Eigenkapital, um beispielsweise Investitionen zu tätigen oder ihre Finanzkraft zu stärken. Der Bezug von jungen Aktien ist für Altaktionär:innen von Bedeutung, wenn diese ihren Anteil am Unternehmen aufrechterhalten wollen. Der Bezug junger Aktien erfolgt innerhalb einer bestimmten Zeitspanne über Bezugsrechte und zum Vorzugspreis.

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FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wann werden junge Aktien zu alten Aktien?
Junge Aktien werden meist mitten im Geschäftsjahr herausgegeben, weswegen ihre Käufer:innen im ersten Jahr noch kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung und Dividendenanrecht haben. Sie werden deswegen im Jahr ihrer Emission separat von den Altaktien gehandelt. Im darauffolgenden Geschäftsjahr sind sie den alten Aktien gleichgestellt und werden mit ihnen zusammen gehandelt.
Was bewirkt die Ausgabe von jungen Aktien?
Junge Aktien werden von Aktiengesellschaften ausgegeben, die sich Kapital von Investor:innen beschaffen wollen. Dieses Kapital geht ins Eigenkapital des Unternehmens ein und stärkt die Finanzkraft. Es kann damit beispielsweise künftige Investitionen oder andere Ausgaben tätigen oder Kredite damit zurückzahlen.
Wer kann junge Aktien kaufen?
Alle Anleger:innen können junge Aktien erwerben. Zuerst werden die jungen Aktien jedoch den Altaktionär:innen zu einem Vorzugspreis angeboten. Die dafür notwendigen Bezugsrechte bekommen sie automatisch ins Depot gebucht. Anleger:innen, die bisher keine Aktien des Unternehmens besitzen, können die Bezugsrechte an der Börse kaufen, was den Erwerb junger Aktien jedoch etwas teurer macht.

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