Kurz erklärt: Abwertung von Währungen

1. Dazu dient eine Währungsabwertung
2. Abwertung von Währungen durch die Zentralbank
3. Risiken der Währungsabwertung
4. Abwertung einer Währung: Geldpolitisches Instrument
5. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Dazu dient eine Währungsabwertung

Die Währungsabwertung ist eine Strategie der Zentralbanken, etwa der Europäischen Zentralbank, den Wert ihrer Landeswährung gegenüber anderen Währungen zu verringern. Dadurch werden ausländische Güter und Dienstleistungen teurer, eigene Produkte für ausländische Käufer jedoch günstiger.

Durch die teureren Importe steigen die Preise im Inland, was als Binneninflation bezeichnet wird. Sie schafft kurzfristig Anreize für Konsum und Investitionen: In der Befürchtung, die Preise könnten künftig noch weiter steigen, geben die Menschen ihr Geld lieber früher als später aus.

Die günstigen Exportpreise hingegen fördern die Exportwirtschaft und steigern den Absatz auf internationalen Märkten. Durch die Währungsabwertung wird also das Wirtschaftswachstum auf verschiedenen Ebenen gefördert.

Abwertung von Währungen durch die Zentralbank

Zentralbanken können den Geldwert nicht direkt festlegen oder willkürlich bestimmen, dass die eigene Währung weniger wert sein wird. Allerdings stehen ihnen verschiedene geldpolitische Maßnahmen zur Verfügung, mit denen sie indirekt den Wert der eigenen Währung beeinflussen können.

• Leitzinspolitik: Durch eine Senkung des Leitzinses werden Kredite günstiger und mehr nachgefragt, was zu mehr Konsum und Investitionen führt. Gleichzeitig sinkt der Wert der eigenen Währung im Vergleich zu anderen.
• Quantitative Lockerung: Durch den Kauf von Staatsanleihen oder anderen Wertpapieren von Banken bringt die Zentralbank mehr Geld in Umlauf. Durch diese erhöhte Liquidität können die Banken mehr Kredite zu niedrigeren Zinsen vergeben.
• Devisenmarktintervention: Indem die Zentralbank die eigene Währung auf dem Devisenmarkt verkauft, erhöht sie das Angebot bei gleichbleibender oder sogar sinkender Nachfrage. Das führt dazu, dass der Wechselkurs im Vergleich zu anderen Währungen abfällt. Der Einfluss der Zentralbank auf den Devisenmarkt ist allerdings wegen der vielen weiteren Marktteilnehmer begrenzt.

Risiken der Währungsabwertung

Zwar kann die Geldabwertung von Zentralbanken als eine Strategie zur Bewältigung wirtschaftlicher Herausforderungen eingesetzt werden, allerdings sind damit ebenso langfristige Konsequenzen und Risiken verbunden.

So sind Importe nicht nur für die Endverbraucher:innen teurer, sondern auch für Unternehmen, die bei ihrer Produktion auf importierte Waren und Rohstoffe zurückgreifen. Diese Mehrkosten spiegeln sich in den Preisen der Endprodukte wider, was im Inland die Inflation anheizt und im Ausland die Exportattraktivität verringert.

Eine hohe Inflationsrate mindert wegen der höheren Preise die Kaufkraft der Bevölkerung. Auf Dauer können diese steigenden Lebenshaltungskosten zu einem Rückgang der realen Einkommen führen.

Schulden im Ausland werden für Unternehmen und den Staat durch die Abwertung der eigenen Währung zu einer größeren Belastung, da sie in ausländischer Währung zurückgezahlt werden müssen. Es wird also eine höhere Menge der Landeswährung benötigt, um gleichbleibende Schulden zu begleichen.

Internationale Konsequenzen

Eine Geldabwertung kann Auswirkungen haben, die über die Landesgrenzen hinausgehen:

• Erhöhte Volatilität: Die Abwertung einer Währung kann zu starken Schwankungen auf dem Finanzmarkt führen. Das kann Anleger:innen verunsichern.
• Kapitalflucht: Ziehen ausländische Investor:innen aus Verunsicherung und mangelndem Vertrauen in die Landeswährung ihre Vermögenswerte ab, um Verluste zu vermeiden, kann das die Währung zusätzlich stark abwerten und den inländischen Finanzmarkt destabilisieren.
• Währungskriege: Werten mehrere Länder gleichzeitig ihre Währungen ab, um ihre Exporte zu fördern, entsteht eine Art Wettabwertung. Diese kann die globale wirtschaftliche Zusammenarbeit beeinträchtigen und internationale Handelskonflikte entstehen lassen.
• Einfluss auf die Weltwirtschaft: Volatile Wechselkurse und Handelsungleichgewichte können das Wirtschaftswachstum hemmen und die Zusammenarbeit zwischen Ländern beeinträchtigen.

Abwertung einer Währung: Geldpolitisches Instrument

Währungsabwertungen spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und werden von Zentralbanken eingesetzt, um Exporte zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Allerdings birgt die Abwertung auch Risiken wie Inflation, manchmal mit internationalen Konsequenzen, wenn etwa Handelsungleichgewichte und Währungskriege entstehen. Eine ausgewogene und koordinierte Geldpolitik ist entscheidend, um mögliche negative Auswirkungen zu minimieren und langfristige Stabilität zu gewährleisten.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten