Alles rund ums Thema Rechtsschutzversicherung

1. Das ist die Rechtsschutzversicherung
2. Ein passendes Paket für alle Fälle
3. So funktioniert der Rechtsschutz
4. Das kostet eine Rechtsschutzversicherung
5. Rechtsschutzversicherung einfach erklärt
6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Das ist die Rechtsschutzversicherung

Rechtsschutzversicherungen zählen zu den Privatversicherungen. Sie bieten für die Versicherten in bestimmten Lebenssituationen und in diversen Rechtsgebieten Schutz vor möglichen Kosten, die durch rechtliche Auseinandersetzungen entstehen und sehr hoch ausfallen können.

Damit die Versicherung im Falle eines Konflikts greift, muss der Vertrag bereits vorher abgeschlossen worden sein. Je nach Versicherungsunternehmen können sich die Leistungen unterscheiden, etwa beim Geltungsbereich oder auch bei einer vereinbarten Selbstbeteiligung.

Rechtsschutzversicherungen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Sie können beispielsweise als Privatrechtsschutz oder unter anderem als Berufs-, Verkehrs- oder Wohnungsrechtsschutz abgeschlossen werden. Darüber hinaus gibt es spezielle Versicherungen für Selbstständige oder auch für Vermieter:innen.

Ob der Abschluss einer Rechtsschutz-Police für dich sinnvoll ist, hängt von deiner aktuellen Lebenssituation ab. Mach dir deshalb vor der Unterzeichnung des Versicherungsvertrages klar, wie hoch dein Risiko für das Entstehen rechtlicher Konflikte ist. Dazu zählen unter anderem Faktoren wie ein möglicherweise angespanntes Arbeitsumfeld oder auch ein unharmonisches Nachbarschaftsverhältnis.

Situationen, in denen es zu juristischen Auseinandersetzungen kommt, entstehen allerdings oft unerwartet. Deshalb kann der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung vorsichtshalber sinnvoll sein. Darüber hinaus fallen in der Regel bereits für ein Erstgespräch in einer rechtsanwaltlichen Kanzlei Kosten an, die durch einen solchen Versicherungsschutz gedeckt sind.

Ein passendes Paket für alle Fälle

Rechtsschutzversicherungen können für verschiedene Rechtsfelder abgeschlossen werden, die du dir nach deinen persönlichen Prioritäten zusammenstellen kannst. Du kannst zum Beispiel eine einzelne Privatrechtsschutzversicherung abschließen oder verschiedene Leistungen zu einem Paket schnüren, wenn du einen umfassenderen Versicherungsschutz brauchst.

Bei den Rechtsschutzversicherungen wird in der Regel wie folgt unterschieden:

• Privatrechtsschutz: Darunter fallen Streitigkeiten über Verträge zu Dienstleistungen oder Reisemängeln, über gerichtliche Konflikte mit Ämtern und Behörden, Auseinandersetzungen bei Erb- und Familienrecht oder strafrechtlich verfolgte Ordnungswidrigkeiten. Versicherungsgeber bieten teilweise spezielle Zusatzleistungen an, wie etwa einen höheren Strafrechtsschutz.
• Berufsrechtsschutz: Bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber greift diese Versicherung. Hast du zum Beispiel dein Gehalt nicht erhalten, willst eine Abmahnung anfechten, oder dir wurde bei einer Kündigung kein Arbeitszeugnis ausgehändigt, kann dich diese Rechtsschutzversicherung vor hohen gerichtlichen Kosten schützen. Der Berufsrechtsschutz kann allerdings nicht einzeln abgesichert werden, sondern nur in Kombination mit anderen Rechtsschutzpaketen.
• Firmenrechtsschutzversicherung: Diese Art der Versicherung greift für alle Rechtsstreitigkeiten mit unternehmerischem Bezug. Sie kann von Selbstständigen oder auch Gewerbetreibenden, Einzelunternehmen, KMUs und Großunternehmen abgeschlossen werden.
• Wohnungsrechtsschutz: Bei Konflikten mit Vermieter:innen, die etwa durch Mieterhöhungen oder Unklarheiten bei der Nebenkostenabrechnung entstehen, springt dieser Rechtsschutz ein. Seine Leistungen sind üblicherweise ebenfalls nur in Verbindung mit anderen Pakten zu haben. Beachte außerdem, dass dieser Schutz nicht für Vermieter:innen gilt – diese benötigen eine spezielle Versicherung.
• Verkehrsrechtsschutz: Diese Police kann einzeln abgeschlossen werden. Damit bist du gegen gerichtliche Kosten bei Auseinandersetzungen abgesichert, die du mit deinem eigenen Fahrzeug verursachst, oder die dir durch Fremdeinwirkung anderer Verkehrsteilnehmer:innen entstehen. Dazu zählen unter anderem Unfälle, Ordnungswidrigkeiten oder auch Schadensersatzansprüche.

So funktioniert der Rechtsschutz

Durch ein Rechtsschutzpaket, das auf deine persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist, werden genau die Leistungen abgedeckt, die wirklich für dich relevant sind. Überlege dir vor Abschluss, welche Bereiche du absichern willst. Bei der Entscheidung ist ebenfalls wichtig, für welchen Personenkreis der Rechtsschutz gelten soll: Möglich sind beispielsweise Familienversicherungen oder auch die Aufnahme von Partner:innen in den Versicherungsschutz.

Diese Kosten werden übernommen

Eine Rechtsschutzversicherung deckt verschiedene Kosten ab. Dazu zählen unter anderem:

• Gerichtskosten, Gebühren für Zeug:innen und Sachverständige sowie Kosten der gegnerischen Partei bei Verlieren eines Prozesses
• Kosten für Mediationsverfahren
• Aufwände für telefonische Beratung

Wann der Rechtsschutz nicht greift

Grundsätzlich gilt: Der Versicherungsschutz muss abgeschlossen worden sein, bevor ein abgedeckter Konflikt entsteht. Oftmals besteht eine Wartezeit, bis die Leistungen der Versicherung in Anspruch genommen werden dürfen. Bei Verkehrsunfällen entfällt diese Wartezeit jedoch.

Zwar übernehmen Versicherungsunternehmen beim Rechtsschutz gerichtliche Kosten, aber üblicherweise keine Geldstrafen oder Bußgelder. Darüber hinaus ist die Übernahme der Kosten bei bestimmten Leistungen generell ausgeschlossen, beispielsweise in den folgenden Situationen:

• Streitigkeiten bei der Baufinanzierung sowie bei Haus-, Wohnungs- und Grundstückseigentum
• Kosten durch vorsätzliche Straftaten oder Verdacht auf Mutwilligkeit der Tat
• Urheberrechtliche, markenrechtliche oder patentrechtliche Konflikte
• Außergerichtliche Auseinandersetzungen mit Ämtern

Werden die Kosten durch die Versicherung nicht übernommen, hast du die Möglichkeit, ein Schiedsgutachten anzufordern. In diesem Fall wird ein:e Gutachter:in beauftragt, den Sachverhalt zu prüfen. Nach der Beurteilung trägt die unterlegene Partei die Kosten. Eine weitere Option ist der Stichentscheid, bei dem ein Anwalt die Erfolgschancen abwägt. In beiden Fällen ist das Ergebnis bindend.

Das kostet eine Rechtsschutzversicherung

Die Kosten für eine Rechtsschutzversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Darunter fällt unter anderem die Wahl der jeweiligen Versicherungsleistungen. Auch der Wohnort der Versicherten ist oftmals entscheidend.

Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz ist bei günstigen Versicherungen bereits ab etwa 11 Euro monatlich abgedeckt, also circa 130 Euro jährlich. Für einen guten und umfassenden Versicherungsschutz solltest du allerdings mit Kosten von rund 16 bis 24 Euro im Monat rechnen.

Rechtsschutzversicherung einfach erklärt

Rechtsschutzversicherungen decken die teils hohen Kosten für gerichtliche Auseinandersetzungen und Konflikte ab. Welcher Versicherungsschutz für dich sinnvoll ist, hängt ganz von deiner persönlichen Lebenssituation ab. Versicherungsunternehmen bieten in der Regel Leistungen an für Privatrechtsschutzversicherungen sowie unter anderem Berufs-, Verkehrs-, Wohnungs- und Firmenrechtsschutz. Informiere dich vor Abschluss einer Versicherung, welche Kosten sie übernimmt und welche Beiträge jährlich auf dich zukommen.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten