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Fondskennzahlen: Erklärung der wichtigsten Vergleichsgrößen

Ein Einblick in die Fondsbewertung mit den Kennzahlen und wie diese zu lesen sind.
Ein Mann vor einer Wand mit Schaubildern, Prognosen und Berechnungen
Redaktion AMEXcited Guide
Redaktion AMEXcited Guide
Das Wichtigste in Kürze
Mehr als 10.000 zugelassene Investmentfonds gibt es in Deutschland – den passenden für die eigenen Bedürfnisse zu finden, ist selbst für erfahrene Anleger:innen eine Herausforderung. Dabei geht es nicht allein um die Wertentwicklung, sondern auch um die Abwägung von Chancen und Risiken. Mathematisch und statistisch erhobene Kennzahlen machen die Wertentwicklung besser einschätzbar und sind eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Fondsauswahl. Welche Fondskennzahlen wichtig sind und was sie bedeuten, erfährst du hier.
  1. Worauf es bei der Bewertung von Investmentfonds ankommt
  2. Die wichtigsten Risikokennzahlen
  3. Die wichtigsten Performancekennzahlen
  4. Weitere Kennzahlen
  5. Fondskennzahlen liefern tiefere Einblicke
  6. FAQ: Häufige Fragen und Antworten
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Das Wichtigste aus diesem Artikel

  • Worauf es bei der Bewertung von Investmentfonds ankommt: Es geht nicht nur um eine gute Wertentwicklung, sondern auch um das Risiko. Fondskennzahlen helfen dabei, die richtige Auswahl zu treffen.
  • Factsheet: Dieses Dokument enthält wichtige Informationen über einen Fonds und hilft dir, verschiedene Vermögenswerte in Bezug auf Risiko, Gewinnchancen und Kosten zu bewerten.
  • Risikokennzahlen: Volatilität misst die Schwankungen einer Anlage. Der maximale Verlust zeigt den größten Wertrückgang in der Vergangenheit. Das Beta gibt an, wie sensibel ein Fonds auf Marktschwankungen reagiert.
  • Benchmark: Die Wertentwicklung eines Fonds wird oft mit einer Benchmark verglichen. Je höher das Beta eines Fonds im Verhältnis zur Benchmark ist, desto höhere Chancen und Risiken birgt er.
  • Kreditkarten von American Express: Sie bieten Flexibilität beim Anlegen von Geld und haben den Deutschen Fairness-Preis 2022 gewonnen.

Worauf es bei der Bewertung von Investmentfonds ankommt

Wer sein Vermögen breit gestreut in Investmentfonds anlegen möchte, hat die Qual der Wahl: Mehr als 10.000 Fonds sind in Deutschland zugelassen und jedes Jahr werden es mehr. Selbst wenn feststeht, ob in Aktien, Anleihen, Immobilien oder eine alternative Anlageklasse investiert werden soll, gibt es immer noch ein Riesenangebot. Jedes Fondsmanagement verfolgt ein individuelles Anlagekonzept, nicht jeder Fonds ist gleichermaßen erfolgreich.

Bei der Bewertung eines Fonds kommt es nicht nur auf eine gute Wertentwicklung an. Eine Spitzenperformance kann schnell in Verluste umschlagen. Fondskennzahlen helfen dabei, Risiken und Chancen einer Anlage besser einzuschätzen und den richtigen Fonds passend zur persönlichen Risikoneigung auszuwählen.

Auf der Basis der bisherigen Performance erlauben verschiedenen Fondskennzahlen Prognosen auf dessen weitere Entwicklung. Bei der Bewertung kannst du entweder auf Performance- oder Risikokennzahlen zurückgreifen.

Quick-Info: Das Factsheet


Ein wichtiges Dokument zur Information über einen Fonds ist das Factsheet. Es enthält die sogenannten Wesentlichen Anlegerinformationen, die vor der Investition in einen Fonds immer zur Verfügung gestellt werden müssen und das Risiko- und Ertragsprofil der Anlage beschreiben.

Im Factsheet stehen in der Regel Fondskennzahlen, die es Anleger:innen erleichtern, verschiedene Vermögenswerte in Hinblick auf Risiko, Gewinnchancen und Kosten zu beurteilen.

Die wichtigsten Risikokennzahlen

Das Verlustrisiko einer Anlage lässt sich auf vielerlei Art und Weise messen beziehungsweise einschätzen. Verschiedene Kennzahlen geben Anleger:innen Aufschluss darüber, welche Verluste sie bei einem Fonds erwarten müssen.

Volatilität

Die Volatilität gibt an, wie stark die Preise einer Anlage schwanken, beschreibt also die Verlustrisiken einer Anlage. Mathematisch gesehen werden dabei die Abweichungen von einem Mittelwert berechnet. Die historische Volatilität misst, wie stark Kurse in der Vergangenheit schwankten, die implizite Volatilität gibt zukünftig erwartete Schwankungen an.

Je volatiler ein Fonds, desto heftiger können seine Kursausschläge sein, was umso höhere Risiken und auch Chancen birgt. Weil das ständige Auf und Ab sehr nervenaufreibend sein kann, eignet sich die Investition in stark volatile Aktienfonds eher für risikofreudige Anleger:innen mit hohen Gewinnerwartungen – und starken Nerven.

Maximaler Verlust

Der maximale Verlust, im Englischen: Maximum Drawdown, gibt an, wie hoch der stärkste Wertrückgang in der Vergangenheit innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgefallen ist. Er wird normalerweise in Prozent und für den Zeitraum von drei oder fünf Jahren angegeben.

Häufig wird zusätzlich zum maximalen Verlust die längste Verlustperiode eines Fonds angegeben. Dies ist der Zeitraum, den der Fonds benötigt hat, um wieder sein Ausgangsniveau zu erreichen.

Beta

Das Beta eines Fonds gibt an, wie sensibel dieser auf Marktschwankungen reagiert. Du erkennst daran, ob du damit höhere Risiken eingehst als mit einem Investment in dem jeweils marktrelevanten Aktien- oder Rentenindex, der als Benchmark bezeichnet wird und als Vergleichsmaßstab herangezogen wird.

Kurz erklärt: Benchmark

Oft wird die Wertentwicklung eines Fonds mit einer Benchmark verglichen. Dies ist ein Vergleichsindex, den das jeweilige Fondsmanagement übertreffen soll. Einige Fonds verzichten jedoch bewusst auf eine solche Benchmark, um ihre Investitionsmöglichkeiten nicht einzuschränken.

Ein Fonds mit einem Beta von eins entwickelt sich exakt wie seine Benchmark. Ein Beta größer als eins zeigt, dass der Fondspreis überdurchschnittlich stark auf Marktschwankungen reagiert. Liegt das Beta unter null, ist die Anlage gegenläufig zum Markt.

Je höher das Beta, desto mehr Chancen, aber auch Risiken birgt ein Fonds. In fallenden Märkten ist ein niedriges Beta vorteilhaft, da der Fonds weniger fällt als der Gesamtmarkt. Andersherum ist in Aufwärtsphasen ein hohes Beta besser, da sein Wert dann stärker steigt. Bei langfristigen Anlagen gilt: Fonds mit einem niedrigen Beta eignen sich für risikoscheue und Fonds mit einem hohen Beta für chancenorientierte Anleger:innen.

Duration

Die Duration gibt bei Anleihefonds an, wie lange es durchschnittlich dauert, bis alle im Fonds befindlichen Anlagen zurückgezahlt sind. Daraus kannst du Rückschlüsse auf das Schwankungsrisiko des Fonds ziehen: Je höher die Duration ist, desto stärker reagiert der Fondspreis auf Zinsänderungen. Anleihekurse steigen, wenn die Zinsen sinken und fallen, wenn die Zinsen steigen.

Mit welcher Wertveränderung du dabei konkret rechnen musst, zeigt die Modified Duration. Sie gibt an, wie stark der Fondspreis sich bewegt, wenn der Marktzinssatz um ein Prozent steigt oder fällt.

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Die wichtigsten Performancekennzahlen

Die Performance beschreibt die Wertentwicklung eines Fonds über einen bestimmten Zeitraum und wird in Prozent angegeben. Viele Performancekennzahlen setzen die Wertentwicklung ins Verhältnis zum Risiko.

Alpha

Das Alpha gibt an, wie stark die Wertentwicklung eines Fonds von seiner Benchmark abweicht. Es steht also für die Out- oder Underperformance einer Anlage und beschreibt die Qualität eines aktiven Fondsmanagements.

Ein positives Alpha zeigt, dass der Fonds besser abgeschnitten hat als seine Benchmark. Das Fondsmanagement hat es dann mit seiner Titelauswahl geschafft, den Vergleichsindex zu übertreffen. Indexfonds, die nicht aktiv gemanagt werden, haben ein Alpha von null, da ihre Entwicklung identisch mit ihrem Vergleichsindex verläuft.

Sharpe Ratio

Das Sharpe Ratio gibt das Verhältnis zwischen Ertrag und Risiko eines Fonds an. Es wird berechnet, indem die im Vergleich zu einer risikofreien Anlage erzielte Mehrrendite ins Verhältnis zur Volatilität gesetzt wird. Am Sharpe Ratio kannst du also erkennen, ob es sich gelohnt hat, für den Gewinn ein höheres Risiko einzugehen.

Je höher das Sharpe Ratio, desto besser. Aber nur bei einem Sharpe Ratio größer als eins hat das Fondsmanagement es wirklich geschafft, das Risiko in angemessene Gewinne umzumünzen. Liegt die Kennzahl zwischen null und eins, hat das Fondsmanagement zwar einen Gewinn geschaffen, dieser fällt jedoch im Vergleich zum Risiko zu gering aus. Ein Sharpe Ratio kleiner als null steht für einen Verlust im Betrachtungszeitraum.

Treynor Ratio

Das Treynor Ratio gibt wie das Sharpe Ratio die Mehrrendite gegenüber einer sicheren Anlage in Bezug auf das eingegangene Risiko an. Für das Risiko wird jedoch nicht die Volatilität, sondern die Kurssensibilität herangezogen. Die Kennzahl gibt also an, inwiefern die Kursentwicklung des Fonds von der allgemeinen Marktentwicklung abweicht.

Im Gegensatz zum Sharpe Ratio lassen sich mit dem Treynor Ratio jedoch nur Fonds vergleichen, die am selben Markt investieren. Weisen zwei Fonds die gleiche Rendite auf, erwirtschaftet derjenige mit einem hohen Treynor Ratio diese Rendite mit einem geringeren Risiko als der Markt. Liegt die Kennzahl unter null, hat die sie keine Aussagekraft.

Information Ratio

Das Information Ratio ist eine Weiterentwicklung des Sharpe Ratio und steht für das Verhältnis der Überschussrendite zum Tracking Error, also die vom Management bewusst in Kauf genommene Wertabweichung von einem Referenzindex.

Die Kennzahl vergleicht also die aktiv erzielte Rendite eines Fonds mit dessen aktivem Risiko. Sie ist der Quotient aus Alpha und Beta einer Anlage und gibt an, welche Performance ein Fondsmanagement durch die aktive Abweichung von seiner Benchmark erzielt.

Ein hohes Information Ratio bedeutet, dass sich die abweichende Anlagestrategie bezahlt macht. Je höher die Kennzahl, desto erfolgreicher agiert das Fondsmanagement. Je mehr Abweichung von der Benchmark, desto höher muss die Outperformance sein, um dem zusätzlichen Risiko gerecht zu werden.

Laufende Verzinsung

Die laufende Verzinsung ist eine Kennzahl zur Ertragsermittlung bei Anleihefonds. Sie berechnet sich aus dem Nominalzins im Verhältnis zum Kaufkurs der im Portfolio enthaltenen Anleihen. Du kannst daran erkennen, welche laufenden Erträge das Portfolio erwirtschaftet.

Doch Obacht: Diese Erträge müssen nicht unbedingt an die Anleger:innen ausgeschüttet werden. Über die Höhe der Ausschüttungsquote entscheidet das Fondsmanagement. Die laufende Verzinsung ist umso höher, je stärker der Kaufkurs einer Anleihe unter deren Nennwert liegt. Laufzeit und eventuelle Rückzahlungsgewinne bleiben bei der Berechnung unberücksichtigt.

Weitere Kennzahlen

Um verschiedene Fonds in Hinblick auf ihre Kosten besser vergleichen zu können, wurde das Total Expense Ratio, kurz TER, geschaffen. Dieses fasst die jährlichen Kosten eines Fonds zusammen, die zusätzlich zum Ausgabeaufschlag entstehen. Dazu gehören die Kosten für Verwaltung und Portfoliomanagement, Wirtschaftsprüfung, Depotbankgebühren oder interne Werbungs- und Vertriebskosten. Welche Positionen genau enthalten sind, ist von Land zu Land verschieden.

Obwohl die TER auch Gesamtkostenquote genannt wird, umfasst sie nicht alle Kosten: Nicht enthalten sind beispielsweise Transaktionskosten für Käufe und Verkäufe innerhalb des Fondsvermögens oder Performance Fees, die abhängig vom Erreichen einer bestimmten Rendite zu entrichten sind.

Mit zunehmender Bedeutung von Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wird auch das Rating für ein ESG-Investing immer wichtiger. Die Abkürzung steht für Environment, Social und Governance und misst, wie nachhaltig einzelne Unternehmen geführt werden und agieren.

Zwar gibt es kein ESG-Rating für Fonds, sondern nur für Anleihen, Aktien der Unternehmen, in die sie investieren. Ein Nachhaltigkeitsfonds kann sich aber bei der Auswahl seiner Investments an den ESG-Ratings orientieren. Welche genauen Kriterien das Management dabei heranzieht, kann ganz unterschiedlich sein.

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Fondskennzahlen liefern tiefere Einblicke

Bei der Auswahl von Investmentfonds können sich Anleger:innen auf verschiedene Performance- und Risikokennzahlen stützen. Diese messen Chancen und Risiken einzelner Fonds und machen sie so untereinander vergleichbar. Neben den viel beachteten Größen Performance und Volatilität von Fonds gibt es weitere aussagekräftige Kennzahlen, die zum Beispiel die Wertentwicklung eines Fonds in Abhängigkeit des dafür eingegangenen Risikos bewerten. Fondskennzahlen erlauben Rückschlüsse auf die Qualität und den Erfolg des Fondsmanagements.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wie wird ein Aktienfonds bewertet?
Die Entwicklung von Aktienfonds wird oft im Vergleich zu einer Benchmark bewertet, also einem Vergleichsindex. Dabei kommt es nicht nur auf die Gewinne an, sondern auch auf das Risiko, das dafür eingegangen wird. Wie sich die Performance zum Risiko verhält, geben verschiedene Kennzahlen wie das Sharpe, Treynor oder Information Ratio an.
Was ist der Unterschied zwischen Rendite und Performance?
Die Performance bezeichnet ganz allgemein die Wertentwicklung einer Geldanlage. Die Rendite ergibt sich individuell auf Anlegerebene, indem zusätzlich noch die Kosten für die Anlage wie Ausgabeaufschlag, Depotgebühren oder Steuern für Nettorendite abgezogen werden.
Welche Kennzahlen sind bei der Bewertung von Fonds wichtig?
Bei einem Fonds ist eine positive Rendite nicht automatisch ein Zeichen für Qualität, denn es kommt darauf an, wie sich vergleichbare Anlagen entwickelt haben. Die wichtigsten Performance- und Risikokennzahlen, mit denen sich Fonds bewerten und vergleichen lassen, sind Alpha und Beta, Volatilität, Sharpe Ratio, Treynor Ratio und Information Ratio.

Weitere interessante Artikel

*Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes oder des Versicherungsproduktes entnehmen.
Veranstalter des Gewinnspiels ist American Express Europe S.A. Es gelten die Teilnahmebedingungen
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    Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes oder des Versicherungsproduktes entnehmen
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