Dividenden: Alles über die Ausschüttung von Gewinnanteilen

1. Dividenden: Belohnung für Kapitaleinsatz der Aktionäre
2. Dividendenhöhe: Hauptversammlung entscheidet
3. Entscheidend ist die Dividendenrendite
4. Dividenden müssen versteuert werden
5. So erhältst du Aktien und Dividenden
6. Dividenden sind ideal für langfristigen Vermögensaufbau
7. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

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Dividenden: Belohnung für Kapitaleinsatz der Aktionäre

Unternehmen geben Aktien aus, damit Anleger:innen ihnen Kapital anvertrauen. Das so eingesammelte Geld nutzen Unternehmen für Investitionen, zum Beispiel den Kauf von Maschinen und die Entwicklung neuer Produkte. Für ihr Kapital erhalten Aktionär:innen eine Belohnung, die Dividende.

In der Regel wird umso mehr ausgeschüttet, je höher der Gewinn ist. Aber keine Regel ohne Ausnahmen: Es gibt Unternehmen, die kaum Gewinn machen und trotzdem Dividenden zahlen. Das kann verschiedene Gründe haben:

• Das Unternehmen hat in guten Jahren Rücklagen für künftige Dividenden gebildet oder
• das Management möchte die Aktionäre bei der Stange halten, Aktienverkäufe und Kursverluste vermeiden.

Dividendenhöhe: Hauptversammlung entscheidet

Wie hoch letztlich die ausgeschüttete Dividende ist, entscheidet die Hauptversammlung. Sie ist das wichtigste Organ einer Aktiengesellschaft. Die Hauptversammlung findet jährlich statt; jede:r Aktionär:in kann an ihr teilnehmen und über alle wesentlichen Punkte mitbestimmen – auch über die Höhe der Dividende. Im Vorfeld der Hauptversammlung macht der Vorstand der Aktiengesellschaft einen entsprechenden Vorschlag. Wer keine Lust hat, selbst abzustimmen, kann das Stimmrecht an seine Depotbank übertragen.

Banken und Kapitalanlagegesellschaften ermitteln regelmäßig Dividendenstars. Das sind Unternehmen, die seit langem Jahr für Jahr überdurchschnittliche Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Dazu zählen zum Beispiel Coca-Cola und McDonald‘s, aber auch deutsche Unternehmen wie die Versicherer Allianz und MunichRe, der Baustoffhersteller HeidelbergCement und die Autohersteller Daimler und BMW.

Diese großen, renommierten Unternehmen zeichnen sich neben ihren zuverlässigen Dividendenzahlungen auch durch eine hohe Marktkapitalisierung, ein hohes Handelsvolumen ihrer Aktien und stabile Finanzen aus. Zudem bestimmen sie meist auch die Kursentwicklung bekannter Indizes wie DAX 50 und Dow Jones Industrial Average. Sie werden auch als „Blue Chips“ bezeichnet.

Entscheidend ist die Dividendenrendite

Im Jahr 2022 haben deutsche Unternehmen eine Rekordsumme von mehr als 70 Milliarden Euro an ihre Aktionär:innen ausgeschüttet. Alleine die Aktionär:innen von Unternehmen im DAX, dem wichtigsten deutschen Aktienindex, erhielten über 50 Milliarden Euro. Auch in anderen Ländern wie den USA und China wurden Dividendenrekorde erzielt.

Am lukrativsten sind jene Aktien, die im Verhältnis zu ihrem Kurs die höchste Dividende zahlen und somit die höchste Dividendenrendite haben. Sie ist einfach zu berechnen: Dividende geteilt durch den Aktienkurs mal hundert. Hier ein Beispiel: Ein Unternehmen zahlt fünf Euro Dividende bei einem Aktienkurs von 250, also 5 : 250 x 100. Dies ergibt eine Dividendenrendite von zwei Prozent.

Manche Unternehmen zahlen trotz ihres Erfolgs keine Dividende. Dazu zählt auch Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway. Der Grund: Buffett reinvestiert Gewinne lieber. Auch Apple zahlt wenig Dividende und liegt aktuell bei einer Dividendenrendite von etwa 0,6 Prozent. Wenn du also laufende Einnahmen erzielen willst, lass dich nicht von Unternehmensgewinnen und steigenden Kursen blenden.

Dividenden müssen versteuert werden

Als Aktienanleger:in musst du auf die Dividende 25 Prozent Abgeltungssteuer entrichten. Liegt dein persönlicher Steuersatz für alle deine Einkünfte (zum Beispiel aus dem Gehalt) unter 25 Prozent, so wird auch die Dividende zu diesem geringeren Steuersatz versteuert. Wichtig: Dividendenzahlungen können nicht mit Verlusten aus anderen Einkünften, zum Beispiel aus einem Gewerbebetrieb oder Miete und Verpachtung, verrechnet werden.

Für eine gute Rendite ist es nicht nur wichtig, eine Aktie auf Basis ihres Kurs-Gewinn-Verhältnisses und der Dividendenrendite günstig einzukaufen. Es ist auch wichtig, über einen günstigen Vertriebsweg zu handeln. Inzwischen gibt es einige Onlinebanken und Tradingplattformen, die nur geringe Gebühren verlangen.

So erhältst du Aktien und Dividenden

Eine Aktie kannst du über eine Sparkasse, eine Bank oder eine Tradingplattform ordern. Käufe und Verkäufe werden überwiegend online abgewickelt. Um Aktien aufzubewahren, brauchst du ein Depot. Aktie und Depot sind heutzutage nur virtuell vorhanden, als eine Kombination aus Zahlen, Bits und Bites.

Für die Dividendenzahlung muss man ein Girokonto angeben. Dorthin wird die Dividende für jede Aktie im Depot drei Tage nach der Hauptversammlung (HV) überwiesen. Hast du zum Beispiel zum Zeitpunkt der HV 10 Aktien der (fiktiven) Muster AG und die Dividende beträgt 5 Euro, so bekommst du 50 Euro.

Dividenden sind ideal für langfristigen Vermögensaufbau

Dividenden sind eine gute Möglichkeit, regelmäßig wiederkehrende Einnahmen zu erzielen und langfristig Vermögen aufzubauen. Als Anfänger:in solltest du dich auf langjährig erfolgreiche Unternehmen konzentrieren, die zuverlässige Dividendenzahler sind, sogenannte Blue Chips.

Informiere dich in der Wirtschaftspresse über Branchen und Unternehmen, die du interessant findest oder deren Produkte du selbst nutzt. Achte vor allem darauf, wie hoch ihre Dividendenzahlungen und Dividendenrenditen in der Vergangenheit waren. Erfolgreiche Investoren sind in der Regel keine Zocker, sondern langfristig orientiert.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten