Wenn Sie geschäftlich oft Staatsgrenzen überschreiten, lernen Sie viel über den Alltag in anderen Ländern: Neben bereichernden kulturellen und kulinarischen Eindrücken stoßen Sie auf Geschäftsreisen aber auch auf manche ungewohnte Herausforderung. Stets das richtige Zahlungsmittel parat zu haben ist eine davon. Denn, selbst zwischen den EU-Ländern gibt es beim Bezahlverhalten große Unterschiede: Während man in Schweden ohne Kreditkarte oder Online-Zahlungen via Smartphone kaum vorankommt, ist man in Spanien und Italien noch häufiger auf Bargeld angewiesen, als man es aus Deutschland kennen mag.
Mit der richtigen Vorbereitung umgehen Sie unbequeme Verzögerungen auf Ihrer Geschäftsreise und Gebühren am Bankautomaten – erfahren Sie im folgenden Artikel, was sie beim bargeldlosen Bezahlen in verschiedenen EU-Ländern beachten sollten.
Bargeldlos im Norden – in diesen EU-Ländern bilden Münzen und Scheine längst die Ausnahme
Schweden, Finnland und Dänemark gelten in vielen Bereichen als innovativ – bei den verwendeten Zahlungsmitteln zurecht: Vergleicht man die Häufigkeit der Kreditkartentransaktionen zwischen allen EU-Ländern pro Kopf, belegen die Nordeuropäer die vorderen Plätze.
Und auch gegenüber bargeldlosen Alternativen wie Bezahl-Apps sind die Skandinavier aufgeschlossen: In Schweden schlossen sich bereits 2012 7 Banken zusammen, um bargeldlose Transaktionen mit dem Smartphone zu etablieren. Mit bleibendem Erfolg – heute ist dort nur noch ein Prozent der Wirtschaftsleistung vom Bargeld abhängig; und nur noch ein Drittel der Bankfilialen zahlen es überhaupt an Kunden aus.
Ihr Bargeld dürfen Sie bei einer Geschäftsreise im europäischen Norden gerne zuhause vergessen – die Kreditkarte gehört dafür zu den absoluten Must-haves, da sie für die meisten Bezahl-Apps ein Konto bei einer der ortsansässigen Banken benötigen.
Benelux, Baltikum, britische Inseln – sicher digital zahlen auf Geschäftsreise
In vielen EU-Ländern setzen die Bürger auf unterschiedliche Zahlungsmittel bei unterschiedlichen Anlässen: Während man an Tankstellen, Autobahnmautstationen und Bahnhöfen bargeldlosen Self-Service zu schätzen weiß, zahlt man den Snack in der Mittagspause beispielsweise gerne bar. Obwohl Sie hier auf Geschäftsreisen mit einer Kreditkarte sicher und vor allem schneller vorankommen, sollten Sie bei einem Business-Trip in die Staaten des Baltikums und die Benelux-Länder ein wenig Bargeld einplanen, um sich den regionalen Gepflogenheiten anpassen zu können.
Ähnlich verhält es sich auf den britischen Inseln: Sicherlich können Sie bei einer Geschäftsreise nach London, Manchester oder Edinburgh sämtliche Ausgaben bargeldlos mit Ihrer Kreditkarte abwickeln und den lästigen Devisenwechsel sparen – wollen Sie nach Feierabend noch die örtlichen Pubs erkunden, kann ein wenig Bargeld aber nicht schaden.
Wer in den EU-Ländern bargeldlos auf Geschäftsreisen zahlen will, sollte auf Kreditkarten setzen.
Die Mitte und der Süden – Nachholbedarf bei bargeldlosen Geschäftsreisen
In Deutschland zahlt laut einer Studie des deutschen Reiseverbandes fast jeder Zweite seine Rechnungen auf Geschäftsreise bar. Dabei mangelt es hierzulande nicht an Alternativen: Sowohl Kreditkarten als auch virtuelle Bezahlmöglichkeiten werden flächendeckend akzeptiert – ganz ähnlich sieht es im Nachbarland Frankreich aus. In den beiden – nach Bevölkerungszahl – größten unter den EU-Ländern sind die Grundlagen für bargeldlosen Zahlungsverkehr im Alltag längst geschaffen, lediglich ihre Einwohner trauen sich langsamer vom Bargeld weg als anderswo. Auf Geschäftsreise können Sie hier getrost auf Ihr favorisiertes Zahlungsmittel setzen.
Für die Mittelmeeranrainer Spanien, Italien, Griechenland und die europäischen Balkan-Staaten ist es noch ein weiter Weg bis zum flächendeckenden bargeldlosen Zahlungsverkehr. Davon merken Sie zwar wenig, wenn Ihre Geschäftsreise eine der Metropolen oder eine touristisch erschlossene Region zum Ziel hat – ein wenig Bargeld für alle Fälle sollten Sie aber schon einpacken.