Definition SWOT-Analyse
Unter dem Begriff SWOT-Analyse versteht man eine Methode, mit der Sie die unternehmenseigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken identifizieren können. Die Durchführung einer SWOT-Analyse bildet ein solides Fundament, um die Positionierung am Markt zu ermitteln und auf dieser Grundlage die geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Marktposition abzuleiten.
SWOT-Analyse in Unternehmen: Was sind die übergeordneten Ziele?
Unternehmen verfolgen mit der SWOT-Analyse 2 übergeordnete Ziele. Diese sind:
- Die Bewertung aller Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens sowie Erfassung von Chancen und Risiken Ihrer aktuellen Marktposition
- Die Erarbeitung optimierter Strategien, mit welchen die identifizierten Stärken ausgebaut, Chancen bestmöglich genutzt, Schwächen reduziert und Risiken eingedämmt werden können
SWOT-Analyse erstellen: in 5 Schritten zum Erfolg
Bevor Sie eine SWOT-Analyse erstellen, sollten Sie sich mit dem grundsätzlichen Aufbau vertraut machen. Sie finden im Internet kostenlose Anleitungen, Beispiele und Vorlagen, die Ihnen als Orientierungshilfe dienen. Für die Durchführung einer SWOT-Analyse ist eine systematische und strukturierte Vorgehensweise ratsam. Folgende 5 Schritte sind essenziell, um eine gründliche SWOT-Analyse durchzuführen:
1. Beginnen Sie mit einer Umfeldanalyse
Im ersten Schritt Ihrer SWOT-Analyse starten Sie mit einer Umfeldanalyse. Hierbei untersuchen Sie externe Faktoren, die Ihren Markt und Ihr Unternehmen beeinflussen. Diese äußeren Einflüsse umfassen insgesamt 4 Bereiche:
- Wettbewerber: Anzahl, Struktur, Marktverteilung, Intensität, Positionierung, Produkte, Marktanteile, Preisspielräume
- Kunden: Bedürfnisse, Anforderungen, Wünsche, Werte, Ziele, Kaufverhalten, Image
- Große Trends: wirtschaftlich, sozial, politisch/rechtlich, technologisch, international, kulturell
- Markt: Struktur, Segmente, Anteile, Größe, Volumen, Entwicklung, Wachstum, neue Zielgruppen
Als ergänzende Unterstützung für die Umfeldanalyse wird häufig die PESTEL-Analyse hinzugezogen. Im Rahmen der PESTEL-Analyse werden die wichtigsten auf ein Unternehmen einwirkenden Faktoren wie politische oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen oder soziokulturelle Aspekte des Marktes untersucht.
2. Führen Sie eine Stärken-Schwächen-Analyse durch
Die gesammelten Erkenntnisse der äußeren Einflussfaktoren bilden die Basis für den nächsten Schritt Ihrer SWOT-Analyse: die Stärken-Schwächen-Analyse. Denn die unternehmenseigenen Stärken und Schwächen lassen sich nur dann effektiv identifizieren und untersuchen, wenn sie stets im Kontext zum externen Unternehmensumfeld betrachtet werden.
Um die Stärken-Schwächen-Analyse zu erleichtern, kann es hilfreich sein, eine zentrale Fragestellung für jeden Einflussfaktor zu formulieren: „Liefern wir preiswert, sicher und schnell?“ Können Sie diese Frage bejahen, haben Sie eine Stärke identifiziert. Verneinen Sie hingegen die Frage, wurde eine unternehmenseigene Schwäche erkannt. Sinnvoll ist hier die Darstellung in einer SWOT-Matrix, die Sie für jede neue Analyse immer wieder als Vorlage verwenden können.
3. Leiten Sie Chancen und Risiken für Ihr Unternehmen ab
Nach der Gegenüberstellung der Stärken und Schwächen mit den externen Einflussfaktoren, sollte Ihr Unternehmen im nächsten Schritt Chancen und Risiken ableiten. Eine Chance ist dann gegeben, wenn eine Unternehmensstärke auf einen äußeren Einfluss trifft, der für Ihr Geschäftsmodell vorteilhaft sein kann oder aus dem sich neue Potenziale ergeben. Beispiele für eine Chance sind eine erhöhte Kaufkraft der Kund:innen, der Ausstieg von Konkurrenten auf dem Zielmarkt oder technologische Entwicklungen, die zur Entstehung neuer Produkte oder zur Verbesserung bestehender Produkte beitragen können.
Risiken stellen externe Faktoren im Unternehmensumfeld dar, die Nachteile, Probleme oder Bedrohungen mit sich bringen, für die Sie keine effektiven Gegenmaßnahmen ergreifen können. Risiken können beispielsweise neue Wettbewerber auf dem Markt, Veränderungen in der Gesetzgebung, mediale Unternehmenskritik, Kunden- und Mitarbeiterverluste oder Währungsschwankungen sein. Anschließend kann Ihre SWOT-Matrix durch die Auflistung der wichtigsten Schwächen, Stärken, Chancen und Risiken vollständig ausgefüllt werden.
Die Durchführung einer SWOT-Analyse bildet ein solides Fundament, um die Positionierung am Markt zu ermitteln und auf dieser Grundlage die geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Marktposition abzuleiten.
4. Entwickeln Sie konkrete Handlungsmaßnahmen
Der vierte Schritt der SWOT-Analyse besteht darin, aus den gesammelten Erkenntnissen der ausgefüllten SWOT-Matrix konkrete Handlungsmaßnahmen zu entwickeln. Die Ergebnisse aus der SWOT-Analyse sind eine ideale Grundlage, um die strategische Ausrichtung des Unternehmens langfristig und zielgerichtet umsetzen zu können. Identifizierte Chancen können ergriffen und Risiken vermieden werden.
Tipp: Wählen Sie die 3 bis 4 wichtigsten Risiken Ihres Unternehmens aus. Halten Sie anschließend im Detail fest, welche Maßnahmen sich eignen, um die Risiken zu neutralisieren. Notieren Sie ebenfalls, welche strategischen Handlungsmaßnahmen ergriffen werden sollten, um den größtmöglichen Vorteil aus den 3 bis 4 wichtigsten Chancen Ihres Unternehmens zu ziehen.
5. Schritt: Führen Sie regelmäßige Anpassungen durch
Eine SWOT-Analyse bedarf regelmäßiger Anpassungen, da sie lediglich die aktuelle Situation Ihres Unternehmens darstellt. Daher ist es auch nach der Erstellung der SWOT-Analyse notwendig, die Ergebnisse immer wieder zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen, um möglicherweise unvorhergesehene Abweichungen frühzeitig zu erkennen und Ihre aktuelle Strategie auf diese Änderungen hin auszurichten.
Nun wissen Sie, wie man eine SWOT-Analyse durchführt – aber wie macht man eigentlich ...?
Die Antwort auf diese umfassende Frage haben wir für wichtige Begriffe rund ums Business für Sie in einer Artikelreihe zusammengestellt: Von Marktanalyse bis Budgetplan – hier finden Sie eingängige How-tos, wertvolle Insights und nützliche Tipps.
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