800 % größerer Werbeerfolg: Das geht – wenn der Sound stimmt!
Die Autobranche hat es schon vor Jahrzehnten erkannt: Der satte Klang einer zufallenden Wagentür, der kraftvolle Sound eines startenden Motors – all diese Audioelemente sind von Designern entworfen, getestet und feinjustiert worden. Aus gutem Grund, denn sie wirken sich auf unsere Markenwahrnehmung und letztlich auf das (Wieder-)Kaufverhalten aus.
Auch auf den sozialen Kanälen zeigt sich das. Analysen zufolge kann die Einbindung von Sound in Werbeanzeigen die Markenbeachtung steigern – im Vergleich zu „tonlosen“ Anzeigen um 800 %.1 Solche Erkenntnisse können auch kleinere und mittelständische Firmen nutzen, um ihren Geschäftserfolg auszubauen. Dieser Trend ist heute deutlich erkennbar, betont Amrouch: „Sound ist ein essenzieller Bestandteil von Marketing und Corporate Identity.“
Was früher fast ausschließlich einen Platz in der Filmproduktion hatte, findet heutzutage nahezu überall statt. Überall begegnen wir Sound, und das oftmals unbewusst.
Akustisches Logo – so werden Marken zum Ohrwurm
Ein großer Automobilhersteller hat es, eine Baumarktkette hat es, eine große Telekommunikationsfirma hat es – und vielleicht haben Sie eines davon gerade im Ohr: Die Rede ist von einem akustischen Logo. Es kann eine Marke auf emotionaler Ebene stärken und die Wiedererkennung steigern. Auch kleinere und regionale Anbieter können das nutzen, um ihren Verkaufserfolg auszubauen. Doch wie können sie da herangehen? Ohne ein Marketingbudget wie ein großer Automobilhersteller?
Ayman Amrouch empfiehlt eine budgetschonende Vorgehensweise. Dabei sind die Soundauswahl oder gar der Gang ins Tonstudio nicht die ersten Schritte. Stattdessen sollte zunächst eine Analyse von Produkt, Marke und Zielgruppe vorgeschaltet werden. Die Leitfragen auf dem Weg zum akustischen Logo:
- Für was steht die Marke oder das Produkt? Leistungen, Werte, Charakter, Emotionalität?
- Wer ist die Zielgruppe? Wie und wo bewegt sie sich durch die kommenden Jahre?
- Welche Ziele verfolgt das Unternehmen mit der Marke?
Die kurze Audiosequenz soll eine Verdichtung all dieser Punkte sein. Beispiel „Herzschlag-Beat“ eines Autoherstellers: Er macht die emotionale Reaktion auf dessen Fahrzeuge deutlich – und hörbar. „Erfahrungsgemäß erfordert dieser Prozess Zeit, und man sollte für verschiedene Ansätze offen sein“, empfiehlt Ayman Amrouch: „Bei uns hat sich eine Vorproduktionsphase bewährt. Am Anfang stehen viele kurze Entwürfe für das Audiologo. Diese werden vom Kunden bewertet und schrittweise auf einige Favoriten reduziert.“ Der finale Entwurf wird dann nach Bedarf in verschiedene Längen und Variationen gebracht. Je nachdem, wo und wie das akustische Logo eingesetzt wird.
Sound in der Marketingpraxis: So klingt es im Alltag
Musik im Supermarkt, User-Interface-Sounds einer Smartphone-App, die Sprecherstimme von Info-Videos: Die Einsatzmöglichkeiten gehen weit über akustische Logos hinaus. „Was früher fast ausschließlich einen Platz in der Filmproduktion hatte, findet heutzutage nahezu überall statt. Überall begegnen wir Sound, und das oftmals unbewusst.“ In dieser oft unterschwelligen Wirkung von akustischen Signalen sieht Amrouch eine besondere Chance für Unternehmen: „Visuelle Reize sind sehr direkt, während akustische Reize – oft parallel – unterbewusst vor allem auf der emotionalen Ebene wahrgenommen werden.“ Guter Sound unterstützt also auf subtile Art das Bild, die Stimmung oder das Erlebnis. Ein klares Plus bei Markenbildung und Verkaufsförderung!
Doch wo Chancen liegen, lauern auch Risiken. Darum sollten sich Unternehmerinnen und Unternehmer über die Kehrseite der Medaille im Klaren sein: Schlechter oder unpassender Sound kann negative Emotionen hervorrufen. Abwehrreflexe statt Verkaufsförderung – ganz sicher kein erstrebenswertes Ziel. Darum zählen auf dem Weg zur eigenen Klangwelt ein durchdachtes Vorgehen und hochwertige Lösungen. Unsere 5 Tipps helfen dabei.
5 Tipps für den Einsatz von Sound im Marketing
- Eine klare Strategie entwickeln. Im Kern sollten Sie bei der Klangwelt genauso vorgehen wie beim Logo, bei Hausfarben oder der Gestaltung Ihrer Website. Wichtig ist dabei, Sound genauso strategisch zu behandeln wie andere Gestaltungselemente – zum Beispiel Ihr Logo.
- Den passenden Sound auswählen. Laut oder leise, klassisch oder rockig: Der Sound muss zur Umgebung passen – und zu Ihrer Marke. Zu hochwertigen Produkten für Silver Ager passt ein anderer Sound als zu einem Tattoo-Studio oder einer Unternehmensberatung.
- Sound und Musik vielseitig einsetzbar machen. Oft fehlt im eigenen Marketingteam die Expertise im Bereich Audio, was den kreativen Einsatz von Audio hemmt. „Wir lösen dieses Problem mit einer besonderen Audiotechnologie, die wir als Onlineplattform-Lösung bereitstellen“, sagt Amrouch.
- Verschiedene Produktionskategorien für Musik und Sound kombinieren. „Ein Audiobranding muss natürlich individuell und einzigartig sein“, so Amrouch. Doch bei der Umsetzung kann man durchaus auf bestehende – und daher kostengünstige – Musik- und Soundeffekte zurückgreifen.
- Lizenzrechte ernst nehmen. Wo genau kommt ein Musikstück her? Was steht in den Lizenzbestimmungen? Wer hat das Musikstück eingebracht? Musik- und Sound-Lizenzrechte sind kompliziert, und es lauern einige Gefahren, darum lohnt eine genaue Prüfung.
[1] https://onlinemarketing.de/social-media-marketing/tiktok-soundmarketing