Der erste Schritt im Social-Media-Marketing: klare Ziele festlegen
Gehen Sie zunächst in sich und überlegen Sie, was Sie mit Ihrer Social-Media-Präsenz erreichen wollen und wie dies zu Ihren Unternehmenszielen passt. Möchten Sie etwa Leads generieren, indem Sie den Traffic auf Ihrer Website steigern? Was Ihr Ziel auch sein mag, formulieren Sie es stets möglichst konkret. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre Zielsetzung realistisch und messbar ist.
Plattformen aussuchen: Welche Social-Media-Kanäle sind für Unternehmen geeignet?
Welche Social-Media-Plattform für Unternehmen am besten geeignet ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Faktoren wie Ihre Branche, die Zielsetzung Ihrer Social-Media-Strategie und vor allem die von Ihnen angesprochene Zielgruppe sollten bei der Auswahl eines sozialen Netzwerks bedacht werden.
Eine Fokussierung auf relevante Kanäle ist jedoch essenziell, um zeitliche sowie finanzielle Ressourcen zu schonen und gleichzeitig bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Die folgende Übersicht der beliebtesten sozialen Netzwerke kann Ihnen bei der Suche nach der passenden Social-Media-Plattform für Ihr Unternehmen helfen:
Seit 2004 behauptet sich Facebook im World Wide Web. Die Social-Media-Plattform ist aber nicht nur verhältnismäßig alt, sondern – gemessen an der Zahl der monatlichen Nutzer – noch immer das größte soziale Netzwerk. Die Altersspanne ist auf Facebook breit gefächert und umfasst User jeglicher Altersgruppe. Das macht Facebook neben den zahlreichen Targeting-Möglichkeiten und der potenziellen Nutzung als Customer-Service-Plattform für viele Unternehmen attraktiv.
Instagram hat sich als soziales Netzwerk vor allem durch seine stark visuelle Ausrichtung einen Namen gemacht. Während früher nur Bilder auf Instagram geteilt werden konnten, wurde das Angebot an Content-Formaten mittlerweile stark erweitert. Es reicht von Kurzvideos, die sich nach 24 Stunden selbst löschen, bis hin zu 60-minütigen Clips. Im Fokus stehen dabei zumeist Lifestyle-Themen. Die meisten Nutzer sind zwischen 18 und 34 Jahren alt und interagieren mehr mit den Inhalten als auf anderen Social-Media-Kanälen.
Twitter setzt – ganz im Gegensatz zu Instagram – hauptsächlich auf Text: 280 Zeichen darf eine Kurznachricht, ein sogenannter Tweet, hier haben. Fotos und Videos finden hingegen vergleichsweise selten Verwendung, Hashtags sind dafür umso wichtiger. Inhaltlich steht das aktuelle Weltgeschehen, Politik, aber auch Musik, Gaming und der Austausch über Produkte im Fokus. Nicht nur die Themen sind hier spezifischer, sondern auch die Nutzerschaft: In Deutschland hat Twitter viel weniger User als andere Social-Media-Plattformen.
LinkedIn und Xing
Wer nach einer Social-Media-Plattform mit klarem Business-Fokus sucht, kommt an LinkedIn nicht vorbei. Gerade B2B-Unternehmen und Selbstständigen bietet das weltweit größte Karrierenetzwerk die Chance, Branchen- und Unternehmens-News sowie berufsbezogene Produkte mit einem interessierten Publikum zu teilen. Das soziale Netzwerk Xing ist inhaltlich ähnlich aufgestellt und verzeichnet in der DACH-Region sogar mehr Nutzer als LinkedIn. Beide Plattformen eignen sich über Social-Media-Marketing hinaus ausgezeichnet als E-Recruiting-Tools.
YouTube
YouTube ist das beliebteste Videoportal und nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Der Charakter eines sozialen Netzwerks steht bei YouTube zwar nicht im Vordergrund, aber die Plattform birgt große Social-Media-Marketing-Potenziale für Unternehmen jeglicher Art. Durch Formate wie Tutorials, Praxistests und Webinare können Unternehmen ihre Angebote einer breiten Zielgruppe näherbringen und dabei Mehrwerte bieten. Thematisch sind kaum Grenzen gesetzt. Die Videoproduktion ist zumeist aber aufwendiger als das Verfassen eines Postings.
TikTok
TikTok ist der jüngste Social-Media-Kanal in dieser Liste, hat aber die Nutzerzahlen der meisten genannten Plattformen schon überholt. Besonders bei der Generation Z erfreut sich die Kurzvideo-Plattform großer Beliebtheit. Tik Tok zeichnet sich durch einen hohen Grad der Interaktion aus und ist bekannt für schräge, spaßige und schnelllebige Inhalte. Ein Vorteil für das Social-Media-Marketing von Unternehmen: Während auf anderen Plattformen mühsam eine Community aufgebaut werden muss, können auf TikTok auch Videos unbekannter Accounts viral gehen.
Unternehmenskonten auf Social Media einrichten
Nachdem Sie eine Auswahl relevanter Social-Media-Plattformen für Ihr Unternehmen getroffen haben, können Sie dort einen Account einrichten. Bei manchen Netzwerken, zum Beispiel Facebook, haben Sie die Möglichkeit, ein Unternehmenskonto anzulegen, das sich von privaten Accounts unterscheidet. Sämtliche Posts auf Ihrem Konto sollten zu Ihrer Social-Media-Strategie passen, den Unternehmenszielen entsprechen und für Ihre Zielgruppe relevant sein.
Redaktionsplan für Social Media anlegen
Dass geteilte Inhalte stets zur Social-Media-Strategie Ihres Unternehmens passen und gleichzeitig für Ihre Follower relevant sind, lässt sich am besten mit einem Redaktionsplan sicherstellen. Bei der Erstellung können (Branchen-)Events, Feiertage oder andere Termine gute Ansatzpunkte liefern: Überlegen Sie beispielsweise, was Sie anlässlich der Adventszeit auf Social Media teilen möchten.
Halten Sie im nächsten Schritt genau fest, wann Sie welche Inhalte posten möchten – regelmäßige Aktualisierungen sind hierbei ein Muss. Vermerken Sie am besten auch die Vorlaufzeit, die das Schreiben eines Postings und gegebenenfalls die Bildbearbeitung oder der Videoschnitt mit sich bringt. So stellen Sie sicher, dass Ihre Beiträge rechtzeitig produziert sind. Zudem empfiehlt es sich, etwaige Zuständigkeiten im Redaktionsplan einzutragen.
Der Redaktionsplan ist jedoch lediglich als Leitfaden für Ihre Social-Media-Strategie zu verstehen. Natürlich sollten Sie auch Entwicklungen in den sozialen Netzwerken verfolgen und flexibel auf diese reagieren, falls neue Trends für Ihr Unternehmen relevant werden. Oder Sie teilen – natürlich mit Quellenangabe – gelegentlich Fremdinhalte auf Ihrem Account, die Ihrer Zielgruppe Mehrwerte bieten.
Sämtliche Posts auf Ihrem Konto sollten zu Ihrer Social-Media-Strategie passen, den Unternehmenszielen entsprechen und für Ihre Zielgruppe relevant sein.
Als Unternehmen mit Plattform und Community interagieren
Auf aktuelle Trends einzugehen ist eine Möglichkeit für Unternehmen auf Social Media, um mit der Plattform und der Community zu interagieren. Zu einer erfolgreichen Social-Media-Strategie gehört aber mehr.
Fördern Sie beispielsweise durch gezielte Fragen an Ihre Zielgruppe den Dialog Ihrer Beiträge. Gehen Sie auf Ihre Community ein, indem Sie Kommentare liken und auf Rückfragen antworten. So steigern Sie das Engagement Ihres Publikums und zeigen Präsenz in der Community. Häufige Nachfragen können Ihnen außerdem helfen, relevante Themen für neue Social-Media-Inhalte zu identifizieren. Oder Sie fragen Ihre Follower ganz direkt, welche Inhalte sie sich von Ihnen wünschen.
Liken und kommentieren Sie auch unter Beiträgen von Accounts, denen Ihre Zielgruppe vermutlich folgt, und verwenden Sie – das gilt vor allem für Twitter und Instagram – die richtigen Hashtags. So können Sie auf Ihr Social-Media-Konto hinweisen und potenzielle Kunden auf sich aufmerksam machen.
Die Ergebnisse im Blick behalten
Damit das Social-Media-Marketing Ihres Unternehmens Früchte trägt, ist die regelmäßige Prüfung relevanter Kennzahlen und die Anpassung Ihrer Social-Media-Aktivitäten sehr wichtig. Hierbei ist es sinnvoll, sich eine Tabelle anzulegen und die wichtigsten Metriken wöchentlich zu erfassen.
Dabei hängt es vom Ziel Ihrer Social-Media-Strategie und der gewählten sozialen Plattform ab, welche Kennzahlen aussagekräftig für den Erfolg Ihres Vorhabens sind. Wenn es Ihnen beispielsweise um die Steigerung Ihrer Bekanntheit geht, schauen Sie auf die Zahl Ihrer Follower oder darauf, wie oft Ihre Inhalte geteilt werden. Sollten Sie hingegen den Umsatz in Ihrem Webshop steigern wollen, spielen Likes und Co. eine geringere Rolle als etwa die Zahl weitergeleiteter Besucher auf Ihrer Website.
Social-Media-Marketing für Unternehmen: die Grundlagen auf einen Blick
Wie so oft im Geschäftsalltag ist die Grundlage für erfolgreiches Social-Media-Marketing für KMUs eine klare Zielsetzung. Wenn Sie diese definiert haben, können Sie folgendermaßen vorgehen:
- Legen Sie Accounts nur auf Social-Media-Kanälen an, die für Ihr Business relevant sind, um Ihre Ressourcen zu schonen und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
- Erstellen Sie einen Redaktionsplan, um Ihre Postings langfristig zu planen – betrachten Sie die Planung aber eher als einen flexiblen Leitfaden.
- Interagieren Sie mit Ihrer Community. Das steigert die Brand Awareness, bindet die Zielgruppe und bringt Inspiration für neue Inhalte.
- Identifizieren Sie relevante Kennzahlen für den Erfolg Ihrer Social-Media-Strategie anhand Ihrer Ziele und behalten Sie diese fest im Blick.
[1] Civey im Auftrag von Gelbe Seiten: Verschlafen KMU ihre Chance? (2020)