American Express: Herr Büchtmann, die SANITÄR UNION GmbH blickt auf eine fast 50-jährige Geschichte zurück. Von 2007 an führten Sie das Unternehmen gemeinsam mit Ihrem Vater, seit 2012 sind Sie alleiniger geschäftsführender Gesellschafter. Was hat sich in dieser Zeit am meisten verändert?
Frank Büchtmann: Bei der Übergabe war die Firma nur in den Schwerpunktbereichen Sanitär und Heizung tätig. Im Zuge meines Einstiegs habe ich den Betrieb über die letzten Jahre zusätzlich in den Gewerken Kälte-/Klima- und Elektrotechnik ausgebaut sowie ein eigenes Planungsbüro integriert. So sind wir in der Lage, auch größere Projekte über alle Gewerke hinweg abzudecken – alles aus einer Hand. Dadurch ist das Unternehmen nicht nur durch die Einstellung neuer Mitarbeiter, sondern auch durch die Gewinnung neuer Kunden stetig gewachsen. Aktuell beschäftigen wir ca. 200 eigene Mitarbeitende.
Würden Sie sagen, dieser „Alles aus einer Hand“-Ansatz verschafft Ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil?
Wir haben in den letzten Jahren schon bemerkt, dass wir viele Aufträge erhalten haben, weil wir unseren Kunden mehrere Gewerke anbieten konnten – gerade in den Bereichen Neu- und Industriebau. Hier legen viele Bauherren Wert darauf, dass sie einen Ansprechpartner für alle Gewerke haben und sich darauf verlassen können, dass es das Unternehmen auch in den nächsten Jahren noch existiert und sie einen vollumfänglichen Service in der Nachbetreuung durch geschultes Personal erhalten.
Die Nachfrage steigt also – und generell boomt das Baugewerbe: 2020 stieg der Jahresumsatz der Branche um 4,9 %. Vor welchen organisatorischen Herausforderungen sehen Sie da Ihr Unternehmen?
Das größte Problem ist aktuell der Fachkräftemangel. Ich glaube, ich habe vor eineinhalb oder zwei Jahren das letzte Mal aktiv eine Bewerbung erhalten. Im Moment haben wir fast 20 offene Stellen, die wir nur schwer besetzen können – wenn überhaupt, dann nur mit maximalem logistischem und finanziellem Aufwand.
Wir müssen die Leute mit interessanten Arbeitgebermarketing-Maßnahmen vom Markt holen oder uns vom Wettbewerb bedienen. Das stellt uns vor enorme Herausforderungen, weil wir so schwer weiteres Wachstum generieren können. Hier ist politisch viel zu lange nichts passiert; das merkt man vor allem im internationalen Vergleich.
Und wie begegnen Sie dieser großen Herausforderung des Fachkräftemangels?
Ich sag mal so: Auf nahezu allen Plattformen, die es für Mitarbeiterwerbung gibt, sind wir derzeit vertreten. Wir haben beispielsweise eine Kooperation mit der Agentur für Arbeit in Nürnberg. Hier begleiten wir gemeinsam Mitarbeiterschulungs- und -umschulungsmaßnahmen. Wir tun eigentlich alles, was derzeit möglich ist, um an qualifiziertes Personal zu gelangen. Teilweise gehen wir auch über Headhunter – gerade bei den spezialisierten Fachkräften müssen wir uns solchen Themen gegenüber öffnen.
Außerdem versuchen wir eine Vorreiterrolle in Sachen attraktive Arbeitsbedingungen einzunehmen – mit einer guten Bezahlung allein ist es in der Regel nicht getan. Gerade erweitern wir den Urlaubsanspruch für alle. Zudem bieten wir zusätzlich zum Gehalt ein Prämienmodell für unsere Projektleiter sowie ein Netto-Entgelt-Optimierungsprogramm für die gesamte Belegschaft an.
Auf nahezu allen Plattformen, die es für Mitarbeiterwerbung gibt, sind wir vertreten. Außerdem versuchen wir, eine Vorreiterrolle in Sachen attraktive Arbeitsbedingungen einzunehmen.
Die erhöhte Auftragslage erfordert schnelle und effiziente Prozesse in jederlei Hinsicht – auch, wenn es um die Zusammenarbeit mit Lieferanten geht. Wie wählen Sie Ihre Lieferanten aus?
In der Regel arbeiten wir beständig mit langjährigen Partnern zusammen. Wenn wir uns mal dem Markt öffnen und Gespräche mit neuen Lieferanten führen, dann wird vorher genau geprüft, wie flexibel er ist, wie schnell er auf Sonderlösungen reagiert, wie preisbeständig er am Markt ist und – für uns das A und O – ob er die Verfügbarkeit der benötigten Materialien just in time auf den jeweiligen Baustellen gewährleisten kann. Dann versuchen wir, uns anfangs mit einzelnen kleineren Projekten heranzutasten.
Für Lieferantenzahlungen verwenden Sie seit Neustem die Business Platinum Card von American Express. Können Sie sagen, ob und wie das für mehr Effizienz in Ihren Finanzprozessen sorgt?
Wir befinden uns derzeit noch in der Set-up-Phase, die von American Express sehr gut betreut wird. Bisher hatten wir deshalb noch nicht die Chance, das Potenzial der Business Platinum Card voll auszuschöpfen. Aber ich denke, wenn alles läuft und wir Online-Zahlungen tätigen können, dass es Zeit spart, Zahlungsprozesse vereinfacht und Sicherheit bringt. Es ist auf jeden Fall ein schönes Zahlungsmittel und ich freue mich auf eine langfristige Zusammenarbeit.
Mit der Business Platinum Card genießen Sie einen Liquiditätsvorteil von bis zu 58 Tagen und haben die Möglichkeit, Membership Rewards Punkte zu sammeln. Ist das für Sie ein Anreiz, Lieferanten, die American Express akzeptieren, die Treue zu halten?
Ja natürlich, das sind die zwei Hauptargumente. Das verlängerte Zahlungsziel ist sicher interessant für Unternehmen, bei denen der Cashflow vielleicht gerade nicht so beständig ist. Das trifft Gott sei Dank auf unser Unternehmen nicht zu.
Und die Bezahlung mit Membership Rewards Punkten ist eine schöne Gelegenheit, von so einer Partnerschaft zu profitieren. Ich persönlich habe damit bisher noch nicht bezahlt, aber wenn am Ende des Jahres zwei oder drei Millionen Membership Rewards Punkte zusammenkommen, dann lässt sich sicherlich etwas Schönes damit anstellen.
Auf jeden Fall! Sie können etwa Ihre Lieferantenrechnungen bezahlen, Geschäftsausgaben tätigen oder die Punkte für Ihr Privatvergnügen ausgeben – hier sind keine Grenzen gesetzt.
Ich denke, dass uns die American Express Business Platinum Card Zeit sparen, Zahlungsprozesse vereinfachen und zusätzliche Sicherheit bringen wird.
Am Anfang haben wir zurückgeblickt, zum Schluss möchten wir in die Zukunft blicken: In welche Richtung wird sich die SANITÄR UNION GmbH Ihrer Meinung nach entwickeln?
Wir werden uns noch breiter aufstellen, vielleicht noch das eine oder andere Schlüsselgewerk mit aufnehmen – beispielsweise die Bereiche Regelungstechnik und Lüftungsbau. Hier wollen wir durch Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden an Know-how zulegen und diese derzeit kleinen Bereiche zu weiteren Pfeilern des Unternehmens ausbauen. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden sehe ich als Schlüssel für den Erfolg in den nächsten Jahren.
Um zu wachsen, werden wir aber wahrscheinlich nicht um den Zukauf des ein oder anderen Mitbewerbers herumkommen. Sowohl die Eingliederung ins Unternehmen als auch das eigenständige Fortführen sind hier eine interessante Option.
Und vielleicht werden Sie ja auch bald American Express Akzeptanzpartner?
Ja, darüber habe ich schon nachgedacht. Es wäre sicherlich bei uns möglich, einen Einsatz zu generieren: Im täglichen Service Geschäft, aber auch bei unserer privaten Endkundschaft ist dies durchaus eine interessante Möglichkeit. Uns würde es vor allem eine gewisse Sicherheit vor eventuellen Zahlungsausfällen bringen.