Konflikte am Arbeitsplatz – welche Ursachen gibt es?
Die Gründe für Konflikte in Unternehmen sind vielfältig und lassen sich nicht pauschalisieren. Häufig entwickeln sie sich jedoch schleichend. Erste Anzeichen können ein unfreundlicher Umgangston, Intrigen oder Gerüchte sein. Die häufigsten Ursachen für Streitigkeiten in Unternehmen sind:
- Unpräzise Aufgabenstellungen
- Veränderungen von Prozessen und Strukturen
- Leistungsdruck, Überforderung und Stress
- Mangelnde oder fehlende Wertschätzung und Anerkennung
- Raue Umgangsformen und fehlende Kooperation der Mitarbeiter:innen
- Angst, Fehler zu machen und den Arbeitsplatz zu verlieren
Konfliktkosten für Unternehmen
Die Folgen von ungelösten Konflikten in Unternehmen sind weitreichend. Streitigkeiten sorgen für Unzufriedenheit in der Belegschaft. Mitarbeitende sind zunehmend unmotiviert, haben ein verringertes Pflichtgefühl und die mentale Belastung steigt.
Die Folge sind Krankheitsausfälle, Kündigungen oder mangelhafte Projektarbeit. Weitere Kostenpunkte, die durch ungelöste Konflikte auftreten können, für Sie im Überblick:
- Fluktuation von Mitarbeitenden
- Fluktuation von Kund:innen und entgangene Aufträge
- Kontraproduktives Verhalten von Mitarbeitenden
- Verringerte Produktivität
- Zunehmende Dauer oder sogar Scheitern von Projekten
Konfliktmanagement und Mediation – wie Sie Konflikte in Unternehmen lösen können
Ein frühzeitig aufgebautes Konfliktmanagement und Mediation – ein Streitbeilegungsverfahren – können Konflikte in Unternehmen lösen und Folgekosten vermeiden. Was das in der Praxis bedeutet, haben wir im Folgenden für Sie aufgeführt.
Konfliktmanagement als Führungskompetenz
Führungskräfte nehmen in Konfliktsituationen eine wichtige Rolle ein. Ihr Ziel ist es, negative Folgen für das Unternehmen zu verhindern. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung ist ein gemeinsames Gespräch zwischen allen Beteiligten. Damit ein Konfliktgespräch erfolgreich ablaufen kann, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
- Warten Sie ab, bis sich die Gemüter beruhigt haben, um nicht zu viele Emotionen aufkommen zu lassen.
- Achten Sie auf Höflichkeit und Respekt – sie sind die Basis für ein konstruktives Gespräch.
- Geben Sie allen Beteiligten die Möglichkeit, ihren Standpunkt in einer angenehmen Atmosphäre offenzulegen. Das schafft Vertrauen.
- Agieren Sie als achtsame Führungskraft: Schenken Sie der Situation die gebührende Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit.
Doch Führungskräfte können nicht allein zu einer Konfliktlösung beitragen. Es kommt an dieser Stelle auf die Beteiligten an. Sie sollten das Problem erkennen, für die Argumente der anderen Seite offen sein und Bereitschaft zeigen, Konflikte aus der Welt schaffen zu wollen.
Ein Konfliktgespräch ist folglich kein einfaches Unterfangen und kann an seine Grenzen stoßen. Gerade Streitigkeiten am Arbeitsplatz, die sehr schwerwiegend oder bereits eingefahren sind, können oft nur noch durch Mediation gelöst werden.
Mediation in Unternehmen
Sehen Unternehmen keine Möglichkeit mehr, einen Konflikt intern zu lösen, setzen sie auf Mediation.
Mediation – was versteht man darunter?
Mediation ist ein strukturiertes Streitbeilegungsverfahren. Hier unterstützen externe, allparteiliche Vermittelnde – auch Mediator:innen genannt – die Konfliktparteien dabei, eine konstruktive und zukunftsorientierte Lösung zu finden. Mediator:innen sind unabhängige und neutrale Personen ohne Entscheidungsbefugnis, die die Parteien durch die Mediation führt. Eine Mediation kann nicht nur Konflikte lösen, sondern Auseinandersetzungen im Vorfeld verhindern.
Ablauf einer Mediation
In der Regel erfolgt eine Mediation in folgenden Phasen:
- Phase 1: Begrüßung und Auftragsklärung. Hier werden allen Teilnehmenden die Grundsätze der Mediation erklärt.
- Phase 2: Konfliktdarstellung. Jede Konfliktpartei schildert den Beteiligten ihre Sichtweise. Konfliktfelder werden zusammengetragen und zu bearbeitende Konfliktthemen werden festgelegt.
- Phase 3: Bearbeitung der Konfliktfelder. Hier beginnt die gezielte Bearbeitung der festgelegten Konfliktthemen.
- Phase 4: Erarbeitung von Konfliktlösungen. An dieser Stelle werden gemeinsam unterschiedliche Lösungswege zur Beilegung der Streitigkeit entwickelt.
- Phase 5: Abschlussgespräch und schriftliche Festhaltung der Lösungsvereinbarung. Zum Ende des Mediationsverfahrens werden Vereinbarungen getroffen, denen die Teilnehmenden einstimmig zustimmen müssen.
Umfang und Dauer von Mediationen können variieren. Grundsätzlich dauert eine Mediationssitzung zwischen 90 und 120 Minuten. Wie viele Sitzungen erforderlich sind, hängt von der Art und Komplexität des Konflikts sowie von den Teilnehmenden ab.
Vorteile von Mediation: So profitiert Ihr Unternehmen
Die Mediation bringt viele Vorteile mit sich. Die Vorzüge für Sie im Detail:
Kontrolle: Sie haben zu jedem Zeitpunkt der Mediation die Kontrolle. Sie allein entscheiden über Ablauf, Ausgang oder Abbruch des Verfahrens. Mediator:innen bringen lediglich Know-how als Kommunikations- und Verhandlungsmanager:innen ein.
Schnelligkeit: Lösungen werden schnell erzielt. Meistens reichen nur wenige Termine, um eine Einigung zu erzielen. Sie bestimmen selbst, wann, wie lange und wie viele Sitzungen stattfinden.
Geringe Kosten: Mediation ist kostengünstiger als ein schwelender Konflikt. Des Weiteren haben Sie alle Kosten stets im Blick, da Mediator:innen nach Stundenhonoraren abrechnen.
Zukunftsfokus: Mit der Mediation zielt man auf eine sachgerechte Lösung, die den Interessen beider Parteien dient. Man beschäftigt sich nicht mit Fragen wie „Wer hatte recht?“, sondern lenkt den Blick in die Zukunft.
Prävention: Unternehmen können Mediation auch als vorbeugende Maßnahme in Anspruch nehmen. Steht Ihr Unternehmen beispielsweise kurz vor einer Fusion oder großen Projekten, können zu erwartende Konflikte im Idealfall durch Mediation verhindert werden. Kommt es doch zu einem Konflikt, können Ursachen schneller identifiziert werden.
Mediation – schaffen Sie nachhaltige Konfliktlösungen für Ihr Unternehmen
Mit Mediation können Sie Konflikte in Ihrem Unternehmen lösen und im Vorfeld verhindern. Alles Wichtige zum Thema Mediation finden Sie hier noch einmal zusammengefasst:
- Die Ursachen für Konflikte am Arbeitsplatz sind vielschichtig. Folgen sind eine hohe Fluktuation der Mitarbeitenden oder verringerte Produktivität. Mediation hilft Ihnen dabei, Streitigkeiten im Vorfeld zu verhindern.
- Konfliktmanagement ist eine wichtige Kernkompetenz von Führungskräften. Kommt diese an ihre Grenzen, kann das Verfahren Mediation zur Konfliktlösung entscheidend beitragen.
- Die Vorteile von Mediation in Unternehmen sind vielzählig: So liefert das Verfahren unter anderem schnelle Ergebnisse und verbessert so die Zusammenarbeit.