Kurz erklärt: Was ist Inflation?
Die Bezeichnung Inflation leitet sich vom lateinischen Wort inflatio ab und bedeutet übersetzt „Aufblähen“. Im Bereich der Wirtschaft beschreibt der Begriff die Entwicklung eines stetig steigenden Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen, während die Gehälter von Konsument:innen stagnieren bzw. sich nicht im gleichen Verhältnis zur Preissteigerung erhöhen.
Daraus ergibt sich eine schwindende Kaufkraft von Konsument:innen, da diese für Produkte und Dienstleistungen nun mehr Geld ausgeben müssen, ohne dass ein höherer Lohn zur Verfügung steht. Für Unternehmen führt dies häufig zu einer geringeren Nachfrage und folglich zu einem Rückgang des Umsatzes.
Ursachen von Inflation und Folgen für Unternehmen
Die Ursachen einer Inflation sind vielfältig. So kann eine Inflation beispielsweise dadurch ausgelöst werden, dass bestimmte Rohstoffe in Krisenzeiten schlechter verfügbar sind oder teurer werden, was im Regelfall eine Steigerung der Produktionskosten nach sich zieht.
Unternehmer:innen sind in der Folge gezwungen, gewisse Maßnahmen gegen die Inflation zu ergreifen, um Schaden vom eigenen Unternehmen abzuwenden. Häufig werden folgende Schritte vollzogen:
- Umlagerung der steigenden Kosten auf Kund:innen, indem die Preise für Produkte erhöht werden.
- Zurückfahren der Produktion, um unzureichende Verfügbarkeit von Rohstoffen zu kompensieren.
- Durchsetzen von betrieblichen Einsparungen, was nicht selten zu Lohnkürzungen oder gar Entlassungen von Mitgliedern der Belegschaft führt.
- Aufnahme von Krediten, um finanzielle Einbußen abzufedern und die eigene Liquidität vorübergehend zu stabilisieren.
3 Tipps für Ihr effektives Risikomanagement
Die genannten Maßnahmen gegen Inflation tätigt kein Unternehmen gerne – schließlich möchte man treue Kund:innen an sich binden und nicht durch erhöhte Preise vor den Kopf stoßen. Einige Tipps, wie Sie der Inflation auch ohne solch radikale Entscheidungen effektiv begegnen:
1. Finanzielle Rücklagen aufbauen
Die beste Strategie, damit KMUs gar nicht erst in Notsituationen kommen, besteht im Aufbau eines finanziellen Polsters, auf das Sie bei steigender Inflation zurückgreifen können. Dieses erreichen Sie u.a., indem Sie Ihren Cashflow optimieren und dadurch jederzeit über das Höchstmaß an monetären Mitteln verfügen. Mögliche finanzielle Überschüsse können Sie sparen bzw. anlegen.
Betreiber:innen von Online-Shops können durch ein effizientes Retourenmanagement dafür sorgen, dass dem eigenen Unternehmen mehr Kapital zur Verfügung steht. Gleichzeitig sollten KMUs beim E-Commerce noch stärker darauf achten, dass die Kundschaft die Bezahlung für bestellte Produkte und Dienstleistungen fristgerecht entrichtet, um eine bestmögliche Liquidität zu gewährleisten.
Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) mit eng kalkuliertem Budget stellt die allgemeine Preissteigerung bei Waren und Dienstleistungen eine erhebliche Belastung dar.
2. Preise von Lieferanten vergleichen
Stichwort Lieferanten: Eine Inflation betrifft nicht nur Ihr eigenes Unternehmen, sondern natürlich auch die Partner, mit denen Sie Geschäftsbeziehungen pflegen. Ihre Lieferanten müssen gegebenenfalls auf die steigenden Preise mit einer Teuerung der Materialien reagieren, die Sie zur Weiterverarbeitung benötigen. Umso wichtiger ist es, dass Sie hier nach Einsparpotenzialen suchen.
Halten Sie Ausschau nach Lieferbetrieben, die Werkstoffe möglicherweise günstiger anbieten. Voraussetzung dabei ist, dass Sie nicht immer langfristige Verträge mit Lieferanten eingehen und sich stattdessen eine gewisse Flexibilität offenhalten. Eventuell finden Sie sogar einen Lieferbetrieb in Ihrer Region, wodurch Sie gleichzeitig die Kosten für Transporte reduzieren können.
3. Kosten durch bessere Arbeitsabläufe senken
Unternehmen, die mit höchster Produktivität arbeiten, sind am besten gerüstet, um Phasen von steigender Inflation ohne größere Komplikationen zu meistern. Hierbei ist es sinnvoll, die Prozesse Ihres Unternehmens kritisch zu analysieren, damit anschließend Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsabläufe sinnvoll umgesetzt werden können. Denn höhere Effektivität geht nicht selten mit einer Senkung Ihrer laufenden Kosten einher.
Ein Ansatzpunkt wäre ein Blick auf Ihre Personalplanung, um zu ermitteln, welche Mitarbeitenden im Augenblick nicht voll ausgelastet sind und gegebenenfalls Kolleg:innen mit hoher Arbeitsbelastung unterstützen können. Konzentrieren Sie Ihre Ressourcen während einer Inflation beispielsweise auf die Buchhaltung, kann das sogar ungeahnte Optimierungspotenziale ergeben. Schließlich bedeuten effizientere Workflows hier oftmals gleichzeitig auch eine bessere Finanzverwaltung.
Behalten Sie die Marktentwicklung im Blick – und steuern Sie rechtzeitig gegen
Im Zeitalter einer globalisierten Wirtschaft besteht immer ein gewisses Risiko, dass Krisen auftreten und dementsprechend die Inflation ansteigt. KMUs sind daher gut beraten, die Bedingungen des eigenen Marktes genau zu beobachten, um frühzeitig und zielgerichtet auf problematische Entwicklungen reagieren zu können. Mit unseren Tipps stehen Ihnen ein paar praktische Ansätze zur Verfügung, die Ihnen helfen können, den negativen Auswirkungen der Inflation entgegenzuwirken.
Das Wichtigste haben wir hier für Sie zusammengefasst:
- Eine Inflation beschreibt eine Steigerung der Preise für Güter und führt in der Folge zu einer schwindenden Kaufkraft von Konsument:innen.
- Krisen sind häufige Auslöser für eine steigende Inflation, da hierbei Rohstoffe teurer werden und schlechter verfügbar sind, was die Produktion in Unternehmen negativ beeinflusst.
- Die Bildung finanzieller Rücklagen, Preisvergleiche bei Lieferanten und eine Optimierung der unternehmenseigenen Prozesse können helfen, den Auswirkungen einer Inflation entgegenzuwirken.