Als Karteninhaber das Opfer eines Kreditkartenmissbrauchs zu werden, ist ein echtes Horror-Szenario. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für die Inhaber einer Firmenkreditkarte.
Neben dem Schaden durch den eigentlichen Kreditkartenbetrug müssen Karteninhaber im Betrugsfall mit einem zeitaufwändigen bürokratischen und juristischen Nachspiel rechnen.
Lesen Sie deshalb im folgenden Artikel, was jeder Karteninhaber beachten sollte, um Kreditkartenbetrug vorzubeugen und erfahren Sie in unserem 4-Schritte-Notfall-Guide, wie Sie sich im schlimmsten Fall richtig verhalten.
Kreditkartenbetrug: Was unternehmen Finanzinstitute, um ihre Kunden zu schützen?
Kreditkarteninstitute und Banken unternehmen vieles, um Kartenmissbrauch zu verhindern und die Sicherheit zu erhöhen: Computer analysieren Transaktionen und schlagen Alarm, wenn ein Kartenumsatz nicht zum üblichen Nutzerverhalten passt. Es besteht auch die Möglichkeit, bei jeder Transaktion, die mit der Karte getätigt wird, per SMS benachrichtigt zu werden, um den Umsatz selbst zu überprüfen.
Und auch die Kreditkarten selbst weisen einige Sicherheitsmerkmale auf, die Sie und Ihre Zusatzkarteninhaber vor Kreditkartenbetrug schützen: Hologramme, Hochprägung, versteckte Schriftzüge und vieles mehr erschweren Betrügern das Nachahmen der Karten.
So können Sie und Ihre Zusatzkartenbesitzer sich vor Kreditkartenbetrug schützen
Doch nicht nur Kreditkarteninstitute und Banken können etwas tun, um Sie und Ihre Zusatzkarteninhaber vor Kartenmissbrauch zu schützen: Hier finden Sie die 6 besten Sicherheitstipps für Kreditkartennutzer, die auch Ihre Kollegen, Angestellten und Freunde beherzigen sollten.
- Bewahren Sie Ihre Kreditkarte, egal ob Haupt- oder Zusatzkarte, niemals zusammen mit der PIN auf! Eine Notiz im Geldbeutel mag zwar helfen, den Code nicht zu vergessen, macht den Kreditkartenbetrug für Täter aber auch einfacher.
- Unterschreiben Sie die Karte, sobald Sie sie erhalten und weisen Sie auch alle Zusatzkartenbesitzer an, dies schnellstmöglich zu tun.
- Lassen Sie Ihre Karte niemals aus den Augen und geben Sie sie nur aus der Hand, wenn es unbedingt erforderlich ist.
- Kontrollieren Sie die gemeinsame Kreditkartenabrechnung regelmäßig, um einen potenziellen Kartenmissbrauch frühzeitig zu erkennen.
- Seien Sie beim Online-Shopping besonders vorsichtig. Überprüfen Sie die Webadresse, bevor Sie Ihre Daten eingeben – sie könnten unbemerkt auf eine betrügerische Website umgeleitet worden sein. Hinweise darauf sind etwa das Fehlen des „http://“ am Anfang der Adresszeile oder dass der Name des Händlers nicht mehr auftaucht. Vergewissern Sie sich auch, dass Ihre Verbindung immer sicher ist. Das Kürzel „https“ zu Beginn der URL-Zeile zum Beispiel zeigt eine sichere SSL-Verschlüsselung an.
- Seien Sie bei E-Mails Ihrer Bank oder Ihres Kreditkartenanbieters skeptisch: Es könnte sich um Phishing-Mails handeln. Diese locken Sie mit Links auf gefälschte Homepages und fordern Sie zur Eingabe Ihrer Daten auf. Fallen Sie nicht darauf herein! Öffnen Sie keine Links oder Anhänge solcher E-Mails.
Kreditkartenbetrug im Netz lässt sich häufig vorbeugen – wenn man die Anzeichen kennt, die auf einen Kartenmissbrauch hinweisen.
Der Kreditkartenbetrug-Notfall-Guide: Befolgen Sie diese 4 Schritte
In seltenen Fällen kann es trotz der Bemühungen des Kreditkartengebers und aller Vorsichtsmaßnahmen der Kartennutzer wegen immer ausgeklügelterer Maschen und Technologien der Betrüger aber doch zum Kartenmissbrauch kommen. Was im Notfall zu tun ist, erfahren Sie hier:
Schritt 1: Kreditkarte sperren lassen
Bei dem kleinsten Verdacht auf Kreditkartenbetrug oder bei Verlust der (Zusatz-)Karte – sei es durch Diebstahl oder Verlegen – sollten Sie Ihre Kreditkarte schnellstmöglich sperren lassen, um (weiterem) Kartenmissbrauch vorzubeugen.
Der Sperr-Notruf für alle Kreditkarten ist weltweit unter (+49) 116 116 erreichbar. American Express Karteninhaber können sich auch direkt an den Kundenservice wenden: (+49) 69 9797 1000.
Egal bei welchem Institut Sie anrufen: Für das Sperren benötigen Sie die Kartennummer.
Schritt 2: Kreditkartenbetrug bei der Polizei melden
Melden Sie den Kartenmissbrauch nicht nur so schnell wie möglich beim Ausgeber der Karte, sondern auch bei der Polizei. Lassen Sie sich die Anzeige des Kreditkartenbetrugs bestätigen – das hilft Ihnen bei der Dokumentation der Ereignisse.
Schritt 3: Abrechnung auf Kartenmissbrauch prüfen
Prüfen Sie Ihre Kreditkartenabrechnungen gründlich auf verdächtige Transaktionen. Kartenumsätze, die Sie nicht selbst getätigt haben, können Sie innerhalb von acht Wochen ab dem Zeitpunkt der Belastung stornieren.
Schritt 4: Dokumentieren Sie den Kreditkartenbetrug genau
Wann genau haben Sie den Betrug bemerkt? Was hat Sie aufmerksam werden lassen? Zu welcher Uhrzeit haben Sie die Karte sperren lassen und Anzeige bei der Polizei erstattet? Alle wichtigen Schritte nach dem Kartenmissbrauch sollten Sie gut dokumentieren. Diese Informationen helfen Ihnen dabei, das gestohlene Geld schneller und einfacher zurückzubekommen.
Haftung bei Kreditkartenbetrug
Im Fall eines Kartenmissbrauchs ist die Haftung des Kreditkartenbesitzers bis zur Verlustmeldung auf maximal 50 Euro begrenzt – vorausgesetzt, dass keine „betrügerische Absicht“ und kein „grob fahrlässiges“ Verhalten des Nutzers vorliegt. Das verspätete Melden des Kartenmissbrauchs oder das gemeinsame Aufbewahren von Kreditkarte und PIN etwa stellen bereits Verletzungen dieser Bedingungen dar. Doch keine Sorge: Mit unseren Tipps und dem Kreditkartenbetrug-Notfall-Guide sind Sie auf der sicheren Seite.