Der eigene Onlineshop: Mit diesen Kosten müssen Sie (monatlich) rechnen
Viele KMUs schrecken vor der Einrichtung eines Onlineshops zurück, weil sie zu hohe Investitionen fürchten – kurz- und langfristig. Schließlich ist es mit der einmaligen Erstellung des Webshops nicht getan. Er muss auch gehostet und aktualisiert werden.
Was kostet der Einstieg in den E-Commerce also wirklich? Folgende Kostenpositionen sollten Sie einkalkulieren, wenn Sie einen Onlineshop für Ihr Unternehmen eröffnen möchten.
1. Design und Entwicklung
Schönes Design ist im E-Commerce zwar nicht alles, aber ein wichtiger Ausgangspunkt. Denn Ihr Onlineshop sollte seriös und professionell wirken, um das Vertrauen potenzieller Kund:innen zu gewinnen.
Webshop-Baukästen, wie beispielsweise Shopify ermöglichen KMUs, die Gestaltung ihres Onlineshops selbst in die Hand zu nehmen. Aus zahlreichen Vorlagen lassen sich hier intuitiv und mit vergleichsweise geringem Aufwand gut funktionierende Onlineshops aufbauen.
Mit der Benutzung von Templates leidet zwar die Individualität Ihres E-Commerce-Auftritts. Allerdings kostet Sie so ein Webshop nur circa 25 bis 70 Euro im Monat. Dafür müssen Sie auch ein paar Abstriche in puncto Funktionalität machen. Für kleinere Onlineshops ist der Funktionsumfang aber ausreichend.
Wer mehr Budget zur Verfügung hat, auf individuelles Design setzen möchte und komplexe Funktionen benötigt, sollte sich Unterstützung bei einer Digitalagentur suchen. Hier wird in der Regel nach aufgewendeter Zeit abgerechnet. Die Kosten hängen davon ab, wie umfangreich Ihr Onlineshop und wie entwicklungsintensiv Ihre Wünsche sind. Die Preisspanne liegt etwa zwischen 2.000 und 20.000 Euro. Der Preis kann aber je nach Agentur abweichen.
2. Domainname
Um E-Commerce zu betreiben, benötigen Sie eine Domain. Also eine Internetadresse, unter der Ihr Onlineshop zu finden sein soll. Die Domain sollte einen möglichst einprägsamen Namen haben, der zu Ihrem Unternehmen passt und nicht kompliziert zu schreiben ist. Schließlich möchten Sie es Usern so einfach wie möglich machen, Ihren E-Shop zu besuchen.
Die Registrierung Ihrer Wunschdomain kostet Sie in der Regel weniger als 1 Euro pro Monat. Die Preise variieren je nach Beliebtheit und Endung des Domainnamens. Die Endung .de ist beispielsweise günstiger als .com oder .shop. Bei Webhosts wie checkdomain können Sie die Verfügbarkeit Ihrer Wunschdomain prüfen und sie erwerben.
3. Hosting und Sicherheit
Wenn Sie bereits über eine Homepage verfügen, kennen Sie auch diesen Kostenpunkt: die monatliche Gebühr für die Speicherung Ihrer Website auf dem Server eines Web-Hosting-Unternehmens. Angebote beginnen ab circa 5 Euro pro Monat.
Außerdem sollten Sie ein SSL-Zertifikat (Secure Sockets Layer) erwerben. Dieses schützt Ihre Website vor Hackern. Mit dem SSL-typischen Vorhängeschlosssymbol neben der URL wird Ihren Shop-Besucher:innen zudem ein Gefühl von Sicherheit und Seriosität vermittelt – das ist gut fürs Geschäft. SSL-Zertifikate für Onlineshops kosten etwa zwischen 5 und 25 Euro pro Monat.
4. Zahlungsmöglichkeiten
Im E-Commerce sollten Sie Zahlungen online entgegennehmen können. Dabei gilt: Je mehr Zahlungsarten Sie anbieten, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses im Onlineshop. Besonders beliebt sind hierbei PayPal, Kreditkarte oder der Rechnungskauf mit Klarna. Doch bedenken Sie: Für jede Bezahlart, die Sie anbieten, fallen Gebühren an – zumindest für erfolgte Transaktionen. Hinzu kommen in manchen Fällen monatliche Abgaben oder Einrichtungsgebühren.
Außerdem müssen Sie mit jedem einzelnen Unternehmen Verträge schließen und – in der Regel passiert dies mithilfe einer Digitalagentur – Zahlungsschnittstellen in Ihrem Onlineshop einrichten. Das kostet Zeit und Geld.
Hier kommen Zahlungsdienste, sogenannte Payment-Service-Provider (PSP), ins Spiel. Sie verfügen bereits über Verträge und Schnittstellen zu zahlreichen Bezahldiensten und nehmen Onlineshop-Betreibenden so organisatorische Arbeit ab. Je nach Vertrag schützen sie Händler:innen sogar vor finanziellen Verlusten in Betrugsfällen. Auch bei Zahlungsdiensten fallen Transaktionsgebühren an, Basis- und Einrichtungsgebühren variieren je nach Provider.
Die Alternative zum eigenen Onlineshop: E-Commerce über Marktplätze
Doch es muss nicht immer der eigene Onlineshop sein, um im E-Commerce durchzustarten. Manche Händler:innen sparen bares Geld, indem sie über etablierte Online-Marktplätze wie Amazon, eBay oder Etsy verkaufen.
Denn die Anfangskosten sind bei dieser Art von E-Commerce viel geringer als bei der Erstellung eines Onlineshops. Außerdem müssen Sie hier weniger Zeit und Energie aufwenden: Die Einrichtung eines Profils für Verkäufer:innen auf einer Online-Plattform funktioniert schnell und intuitiv.
Allerdings fallen bei Online-Marktplätzen häufig monatliche Basisgebühren und Provisionen an. Je nach Anzahl verkaufter Artikel und je nach Umsatz kann dieses E-Commerce-Modell dennoch rentabler sein.
E-Commerce-Kosten im Überblick: Onlineshop und Marktplatz
E-Commerce bietet für KMUs große Chancen. Bei der Erstellung und dem Betreiben eines Onlineshops fallen teils einmalige, teils monatliche Kosten an, die Sie kennen sollten. Hier noch einmal alles Wichtige im Überblick:
- Am teuersten beim Aufbau eines Onlineshops sind das Design und die Entwicklung. Ob Sie die Seite selbst mithilfe eines Baukastens erstellen oder eine Agentur beauftragen, beeinflusst den Preis stark.
- Weitere monatliche Kostenpositionen für einen Onlineshop sind: Domainreservierung, Hosting, SSL, Zahlungsanbieter oder Payment-Service-Provider.
- Etablierte Online-Marktplätze können eine attraktive Alternative zum eigenen Webshop sein. Die Plattformen werden häufig über eine Provision beim Verkauf von Produkten bezahlt.
[1] Statista Research Department: Umsatz durch E-Commerce (B2C) in Deutschland in den Jahren 1999 bis 2020 (2020).
[2] IONOS by 1&1: Digitalisierungsmaßnahmen während der Corona-Krise (2021).